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Autor: Betreff: Abfüllrohr beim Gäreimer verstopft - Kurze Erläuterung
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Beiträge: 173
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2012 um 14:35  
Wollte gerade mein Bier abfüllen, alle Flaschen gereinigt, Backofen, etc...
Mich wahnsinnig gefreut, Abfüllröhrchen an den Gäreimer und dann festgestellt:
Verstopft... Zuviel Hefesediment unten... Kurz versucht freizuschaufeln, keine Chance.
Witzigerweise war oben auch noch ein schleimiger Kräusen drauf (London Ale 3),
aber die Spindel zeigte seit 5 Tagen 3 Plato Rest bei knapp 20 Grad,
somit hat die Hefe kurzen Prozess mit der Würze gemacht.

Gesamte Gärdauer waren 7 Tage, damit bin ich die letzten Sude immer gut gefahren.

Ich hab Panik bekommen und nun folgendes gemacht:
Zweiten Gäreimer penibel gereinigt, den Kräusen mit sauberen Besteck entfernt und umgeschüttet.
Das Hefesediment habe ich zum Großteil zurückgelassen, nur ein bißchen mitgegeben....
Anschliessend wieder Gärrörchen drauf.

Nun lasse ich den Sud paar Stunden ruhen und fülle heute Abend...

Meine Sorge: Ich habe dadurch wahrscheinlich viel CO2 verloren, richtig?

Ich gebe beim Füllen dann die Karbonisierungdrops von Muntons zu,
die sind zwar etwas zu stark für die kleinen 0,33 Flaschen, aber beim letzten Sud gabs hier kein Problem,
ganz im Gegenteil: Das CO2 war der Hammer.

Ach Leute, hoffentlich hab ich´s jetzt nicht versaut. :-(
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2012 um 15:55  
Moin,

ich empfehle Dir jetzt mal eine Methode, welche Dein Jungbier vom Hefesediment trennt und trotz Umfüllen keinen CO2-Verlust zur Folge hat.

OK?

Die Methode geht davon aus, daß Dein Bier endvergoren ist, d.h. seit 2 bis 3 Tagen keine Gäraktivität und keine Veränderung des gemessenen Restextraktes.

Gehe also zunächst hin und messe Deinen Restextrakt. Wenn Du keine Speise zur Seite gestellt hast (Würze vor dem Hefeanstellen), dann laß Dir auf dieser Seite mit dem Speiserechner die notwendige Menge Zucker/Liter berechnen, ansonsten eben die Speisemenge.

Diese Menge multiplizierst Du mit den Litern Deines Jungbieres, so kommst Du auf die Menge Zucker, welche Du in einer Tasse abgekochtem Wasser auflöst.
Die so entstandene Zuckerlösung gibst Du in Deinen zweiten Eimer.
(Oder, falls Du mit Speise arbeitest, die berechnete Seisemenge)
Jetzt schlauchst Du das Jungbier aus dem Gäreimer ohne zu Plätschern auf die Zuckerlösung. Du saugst es also aus dem Gäreimer von oben ab und leitest es durch den Schlauch auf die Zuckerlösung.
Laß es so lange laufen, bis nur noch das Hefesediment im Gäreimer ist. (Das kannst Du in ein großes Einweckglas tun, Frischhaltefolie drauf, ab in den Kühlschrank und Du hast schon mal Hefe für den nächsten Sud)
Danach rühr das Jungbier nochmal vorsichtig um - kein wildes Schaufeln - um die Zuckerlösung gleichmässig im Jungbier zu verteilen.
Jetzt das Abfüllröhrchen auf den Hahn und ran an's Abfüllen.
Siehe da, kein Sediment wird mitgeführt und trotzdem hast Du noch genug Hefe UND Zucker im Bier um die Nachgärung in Gang zu bringen.
Laß die befüllten und verkorkten Flaschen mindestens 3 Tage (Ich mach immer eine Woche) bei der selben Temperatur stehen, bei der Du auch die Hauptgärung gemacht hast.
Dann stell die Flaschen in die Kühlung und fasse Dich in Geduld.

Greets Udo


[Editiert am 28.1.2012 um 15:57 von TrashHunter]



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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2012 um 16:07  

Zitat von TrashHunter, am 28.1.2012 um 15:55


Wenn Du keine Speise zur Seite gestellt hast (Würze vor dem Hefeanstellen), .....


Bei gutgemeinten Ratschlägen an Anfänger bitte immer genau auf das achten, was man schreibt, sonst verlieren sie erst
die Orientierung und dann den Spaß :o
Vorderwürze, Speise vor dem Kochen ( nix Hefeanstellen :P )

Gruß

Jürgen
Antwort 2
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2012 um 16:09  
Jou :redhead: stimmt Jürgen, werd mich bemühen, mich klarer auszudrücken.


[Editiert am 28.1.2012 um 16:10 von TrashHunter]



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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2012 um 16:22  
Trashhunter:

Besten Dank für diesen Hinweis, das klingt alles super
und ich werde das sicherlich beim nächsten Sud so durchführen.
Jedoch habe ich heute keinen Schlauch in dieser Länge zur Verfügung, sprich:
Mir bleibt nur noch, daß Bier mit meinem kurzen Abfüllschlauch (Mit Stopper) abzufüllen ohne vorher umzuschlauchen.
Sollte ich dann hier die berechnete Menge Traubenzucker pro Flasche zufügen?

Und dann die Karbonisierungdrops zufügen und verschliessen...

Hab die Gelegenheit übrigens grad noch genutzt um noch paar Stunden mit Citra zu stopfen. ;-)
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2012 um 16:31  
Nu, :)

Im Grunde genommen hast Du ja jetzt umgeschlaucht... zwar ein wenig wild, aber Du hast das Sediment vom Jungbier getrennt.

In dieser Situation würde ich jetzt den Speisenrechner bemühen und mir auf Grundlage der Gärtemperatur die Zuckermenge g/L für 5g/L berechnen, diese Zuckermenge dann für die Liter Deines Sudes multiplizieren, den abgewogenen Zucker in einer Tasse abgekochten Wasser auflösen und unmittelbar vor dem Abfüllen vorsichtig in das Jungbier einrühren.
Da die Hefe sofort anfängt, den Zucker zu vergären und Du durch das wilde Umfüllen schon erheblich an CO2 verloren haben dürftest, sollte es unmittelbar vor dem Abfüllen passieren. Ansonsten würde ja wieder zuviel CO2 aus dem Jungbier entweichen.

Nochmal: Das Alles setzt voraus, daß Dein Bier endvergoren ist. Ist der Restextrakt noch zu groß, baust Du unter Umständen Schaumbomben. Das beschriebene Szenario, keine sichtbare Gäraktivität und keine Veränderung des gemessenen Restextraktes muß also gegeben sein.
Ist das NICHT der Fall, mach den Deckel auf den Eimer, setz das Gärröhrchen ein und lass das Jungbier einfach noch ein paar Tage stehen, bis genau dieser Zustand erreicht ist.

UND lass um Himmels willen die Drops weg. Entweder Drops, die unkontrolliert carbonisieren ODER eine berechnete = zuverlässigere Zuckermenge. Auf KEINEN FALL BEIDES.

Greets Udo


[Editiert am 28.1.2012 um 16:32 von TrashHunter]



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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2012 um 17:29  
Die Drops sind genau dazu da um genau zu dosieren. http://www.hobbybrauerversand.de/products/Bierkits-Malzextrak te/Malzextrakt-ungehopft/Coopers-Karbonisierungs-Drops-250-g.html

Der vorteil ist das diese Teile weniger Oberfläche haben als kristalliner Zucker und dadurch weniger Schaum enstehen soll, weiterhin entfällt das wiegen, da jeder Drop eine gleiche Grösse hat. Wichtig ist nur das man vorher weiß ob das Bier ausgegoren hat und welchen CO2 Gehalt man wünscht.

Nicht gleich ein Produkt schlecht machen nur weil man es anders lieber mag.


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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2012 um 17:41  
Nee, mache ich auch nicht Tazzy.
Ich denke nur, daß die Drops weniger präzise sind.
"Einfach 1 Drop pro 345 - 375 ml Bier in die Flasche geben!" ist ein ziemlich großer Spielraum.

Und vor Allem, und darauf kam es mir letztlich an, daß es nicht wirklich sinnvoll ist, mit Zucker UND Drops zu carbonisieren. Entweder oder, aber auf keinen Fall Beides zusammen.


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red_folder.gif erstellt am: 30.1.2012 um 19:19  

Zitat von TrashHunter, am 28.1.2012 um 17:41
Nee, mache ich auch nicht Tazzy.
Ich denke nur, daß die Drops weniger präzise sind.
"Einfach 1 Drop pro 345 - 375 ml Bier in die Flasche geben!" ist ein ziemlich großer Spielraum.

Und vor Allem, und darauf kam es mir letztlich an, daß es nicht wirklich sinnvoll ist, mit Zucker UND Drops zu carbonisieren. Entweder oder, aber auf keinen Fall Beides zusammen.



Hi TrashHunter,

danke für Deine informativen Tipps, selbstverständlich würde ich nicht beides zum Karbonisieren verwenden,
ich bin kein Bombenbastler! ;-)

Und mit dem nächsten Sud werde ich mal vor der Füllung umschlauchen
und dann die berechnete Menge Traubenzucker in den Gäreimer geben.

Das wird im Übrigen noch diese Woche sein,
denn ich habe gestern schon wieder nen Sud gemacht und hierbei
Maischehopfung, Vorderwürzehopfung, sowie, naja ich nenne es mal vorsichtig Whirlpoolhopfung, mit Citra, Cascade, Pride of Ringwood gemacht.
Die American Ale macht gerade Hackfleisch aus der Würze, somit bin ich guter Dinge am WE füllen zu können,
dann werde ich die von Dir erklärte Variante mal testen.

Ach und stopfen werde ich vorher mal mit Chinook, ein Grapefruit-Ton würde gut passen,
hat dies schonmal jemand mit dem Hopfen durchgeführt?


[Editiert am 30.1.2012 um 19:20 von mwagner]
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