Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2012 um 18:32 |
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Hi Leute,
ich habe ja mit Jörg (berliner) kürzlich einen kleinen Biertausch gemacht.
Wir haben uns beide an einem Belgische Blonden versucht. Bei mir ist
allerdings etwas völlig anderes dabei rausgekommen...
Hier also Berliners "Blondes Flandern"
Man beachte das interessante Versandbehältnis. Soweit ich weiß, hat Jörg
per Gegendruck in die PET- Flasche gefüllt. So gingen 3 Flaschen in ein
günstiges 2 kg Postpaket
Jörg hat sich nach den Eckdaten des Westvleteren Blond gerichtet. 12,6° P,
5,6% Vol und 42 IBU...
Ja...so richtig konnte ich mir das garnicht vorstellen. Ich kannte bisher
nur das Leffe Blond und das ist eher süffig-süß.
Aber nun zum Bier!
Ich schäme mich ein wenig, weil ich kein standesgemässes Trappistenglas für
dieses Bier habe. Deshalb musste ersatzweise ein Köstritzer Schwarzbierglas
herhalten. Man verzeihe mir diesen Fauxpass.
Ins Glas ergiesst sich ein helles (blondes) Bier mit einem, zuerst
grobporigen und dann sich zu einer cremigen Krone verdichtenden Schaum.
Der Geruch ist fruchtig nach Obstessig....eher nach einem ganzen,
überreifen Früchtekorb. Überreife, butterweiche Birnen und saure
Quitten.
Der Antrunk ist unglaublich intensiv. Es offenbart sich die ganze, opulente
Pracht und Würzigkeit der kontinentalen Edelhopfen. Frucht vs. würziger
Hopfen. Keiner gewinnt diesen Kampf. Bis zum Ende des Trankes tobt diese
Schlacht und erfreut den Geniesser.
Im Abgang offenbart sich eine leichte Süffigkeit, die den stärkeren
Belgiern fehlen dürfte. Ein echter "Bruder Spülwasser"...
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2012 um 19:34 |
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Sachmal, ich glaubs ja nicht,
gerade von der Arbeit nach Hause gekommen, ein Blondes Flandern von
Berliner eingegossen, den Rechner angemacht, einen Schluck von Jörgs
Belgier genossen und ---- lese flyings Kritik. Ich hätte die Worte nicht
besser wählen können !
Wo kann ich unterschreiben? Aaaah, rechts unten. Na denn !
Grüße
Hans
P.S. Gut gemacht Jörg !
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.2.2012 um 20:53 |
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Hi Hans,
da kann ich nur sagen...„Wohl bekomm's!“ Ich hoffe ja auch, dass jemand mal
einen Direktvergleich zwischen Jörgs Bier und einem Westvleteren Blond
durchführt....
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 4.2.2012 um 12:25 |
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Hans, nun stell mal dein Licht nicht so unter den Scheffel, das Blond war
schließlich eine Gemeinschaftsproduktion von uns beiden.
Ja, den Direktvergleich würde ich auch gern mal machen, aber das ist wohl
mangels Westvleteren kaum drin.
Ich habe aber wenigstens noch die milderen Blonds von Leffe, Grimbergen und
Kasteel im Kühlschrank, mit denen werde ich mal direkt vergleichen.
Bei der (Vor-)Verkostung vor 14 Tagen schien es mir aber noch etwas jung zu
sein.
Die Bittere finde ich auch erstaunlich mild, obwohl es rechnerisch die 41
IBU hat; fast 100g Hopfen auf 20l.
Hier übrigens das Rezept. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 497 Registriert: 21.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.2.2012 um 12:45 |
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So, nun bin ich dran.
Auch ich kam in den Genuß des Blonden aus Flandern. Flying hat es auf den
Punkt gebracht, aber ich glaube in zwei Monaten wird es erst richtig gut
sein.
Rene: Ich durfte mich voriges Jahr im Biergarten in Westvleteren durch das
Angebot trinken. Bis zum Original ist es noch ein ganzes Stück. Aber diesen
Gipfel werden wir wohl nicht ersteigen können! Nächstes Jahr will ich
wieder hin. Vielleicht hat bis dahin Jörg noch eins in der "Staatsreserve"
für einen direkten Vergleich.
Gruß
Gunnar
____________________ Das Trinkgeschirr, sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr.
Wilhelm Busch
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 12.2.2012 um 13:01 |
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Gestern Abend habe ich mal eine Vergleichsverkostung verschiedener Blonds
gemacht. Leider war aus bekannten Gründen kein Westvleteren dabei. Ich
hatte
Grimbergen Blond
Kasteel Blond
Leffe Blond
Und natürlich die Erlenmeyer-Berlinerische Eigenkreation.
Ganz wichtig: die Trinktemperatur. Auf den Flaschen wird 5°C oder gar noch
darunter empfohlen. Das ist ganz klar viel zu kalt, da schmeckt man die
komplexen Aromen der Hefe und des Hopfens kaum heraus. Für meinen Geschmack
sind 8-10°C ideal.
Bei dieser Temperatur schmecken die Blonds dann nicht auch nicht mehr so
leer wie in eiskaltem Zustand. Durch den hohen Vergärungsgrad von weit über
80% sind die Biere ja im Antrunk und Körper sehr leicht, was man bei zu
geringer Temperatur leicht für wässrig halten kann.
Zum Vergleich:
Obwohl unser Bier nicht so bitter ist, wie die 41 IBU erwarten lassen,
kommt keines der drei "echten" Belgier an dessen Bittere heran. Für meinen
Geschmack passt der verwendete Saphir als Aromagabe hier nicht ganz so
perfekt, weil er doch ein relativ kühl-fruchtiges Aroma hat, das die
Leichte des Blonds noch verstärkt. Eine etwas weichere, wärmere Perle würde
wohl besser passen.
Das Grimbergen hat diese Hopfennase, ist aber nicht so stark gebittert. Im
Antrunk wird man vom Geruch noch etwas an der Nase herumgeführt und
erwartet ein knackiges, bitteres Lager. Lässt man das Bier um die Zunge
kreisen, entfalten sich aber die Aromen der Hefe, und man merkt, das das
Bier nicht so trocken ist, wie die Hopfennase vermuten ließ. Der Abgang ist
dann für meinen Geschmack etwas zu süßlich.
Das Kasteel kommt als das hellste der Blonds fast ohne Hopfengeruch. Das
Farblose setzt sich im Mittelteil fort, wo der sehr leichte Körper das Bier
fast wässrig erscheinen lässt. Auch die Hefearomen sind gut versteckt. Im
Angang kaum Bittere, aber auch nicht so süßlich wie das Grimbergen.
Die größte Enttäuschung war das Leffe. Schon der Geruch war etwas
muffig-kellerartig, und das setzte sich beim Geschmack fort. Möglicherweise
ist das ja eine ganz raffinierte Note; ich halte es für einen Fehler. Auch
sonst konnte es nicht überzeugen - es war in allen Belangen mittelmäßig.
In diesem Dreiervergleich hat für mich das Grimbergen gewonnen.
Bei unserem Bier muss der Hopfen noch besser eingepasst werden, damit die
Kanten des Bitterhopfens durch die Aromagaben besser abgerundet werden.
[Editiert am 12.2.2012 um 13:02 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 12.2.2012 um 14:48 |
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Ha, so ein Grimbergen habe ich hier noch zu stehen. Werde ich dann
vielleicht heute mal öffnen.
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 445 Registriert: 8.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2012 um 18:37 |
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mich würde ja mal die Tauschwährung für eine Flasche Wetsvleteren Blond
interessieren - sind ja nur 310 km je Richtung - nach einer erfolgreichen
Reservierung... ____________________ "Die Ungeduld hat häufig Schuld." - W. Busch
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.3.2012 um 21:38 |
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.. such, such ... herauskram ...
Nach 4 - in Worten VIER - Monaten Kaltreifung, wird das Bier langsam
suboptimal und beginnt seine in ihm steckenden Stärken zu zeigen. Ganz
ehrlich, ich habs´ ja nicht geglaubt, daß daraus noch was leckeres wird.
aber da muß ich noch umdenken lernen. Und ich bin froh, daß ich noch vier
Ampullen in der Kaltreifung habe.
Nicht schlecht gemacht, Berliner !
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.3.2012 um 21:54 |
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Hi Leute,
da ich ja jetzt das Westvleteren Blond verkosten konnte, muss ich sagen,
dass der Berliner mit seinem Blonden Flandern gar nicht so schlecht liegt!
Der Malzkörper und die Grundbittere stimmen schon mal.
Jörgs Bier ist aber etwas säuerlicher, was IMHO am Zuckerzusatz liegt. Ich
habe aber erst 3 Versuche mit der 3787 gemacht. Nach meiner bisherigen
Erfahrung wird das Bier um so säuerlicher, je mehr Zuckerstoffe beigegeben
werden. Das macht die Hefe wohl so...?
Also mein bescheidener Tipp an Jörg wäre...
kein Zucker
kein Saphir sondern alles Saazer
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 9 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 22.3.2012 um 22:13 |
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Hi, Hans,
bist Du sicher, dass Du den Begriff "suboptimal" wirklich meintest und
nicht etwa das Gegenteil?
Ich bin ein klein wenig verwirrt, aber vielleicht wolltest Du ja was
anderes sagen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 23.3.2012 um 08:18 |
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Zitat: | Nicht schlecht gemacht,
Berliner ! |
Hans, sei nicht immer so bescheiden. das Bier ist schließlich unser
GEMEINSCHAFTSPRODUKT.
Ich hatte übrigens diese Woche auch mal wieder eins und finde auch, dass
ihm die Lagerung gut bekommt.
Die säuerliche Note könnte übrigens auch teils vom Saphir stammen, die
hatte ich in einem Sommer-Ale auch schon. Saazer ist ganz sicher die
bessere Wahl.
Beim Zucker bin ich nicht so sicher. Ich würde ja gern mal authentischen
belgischen Candisirup testen. Weiß jemand, wo man den bekommen könnte?
Ich bringe Morgen in's Eschenbräu ein paar Flaschen Blond mit, da ist dann
Gelegenheit zum Verkosten. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2012 um 08:29 |
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Kuck mal da, den müsste HuM besorgen können.
Die Mönche nehmen auf jeden Fall flüssigen Zucker.
Stefan
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 23.3.2012 um 08:45 |
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Das sieht gut aus, Danke für den Link!
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2012 um 09:52 |
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Mit suboptimal war gemeint, daß das Bier noch geschätzte 3-6 Monate
Kaltreifung bekommen sollte, um erneut verkostet zu werden. Dann wird das
"sub" weg sein, so orakel ich mal.
Und Jörg, Du bist der geistige Vater unseres Babys, ich hatte höchstens die
Windeln gewechselt, aber das war auch schön.
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.5.2012 um 21:21 |
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Nii joooo, guck mol doo, jetzt isses richtig !
Berliners Blondes Flandern hat sich nach sechs Monaten zum Winner of
Belgium gemausert. Und was soll ich euch Mitteldeutschen
Hobbybraueretreffenfreaks sagen: Da sind noch ein paar Flaschen übrig und
die bringe ich mit. Ich kann euch nur sagen: Freut euch drauf. Das Dng ist
der Hammer !
Jörg, mal wieder gut gemacht !
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 15 |
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