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Autor: Betreff: Berliners Blondes Flandern
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2012 um 18:32  
Hi Leute,

ich habe ja mit Jörg (berliner) kürzlich einen kleinen Biertausch gemacht. Wir haben uns beide an einem Belgische Blonden versucht. Bei mir ist allerdings etwas völlig anderes dabei rausgekommen...

Hier also Berliners "Blondes Flandern"



Man beachte das interessante Versandbehältnis. Soweit ich weiß, hat Jörg per Gegendruck in die PET- Flasche gefüllt. So gingen 3 Flaschen in ein günstiges 2 kg Postpaket :D
Jörg hat sich nach den Eckdaten des Westvleteren Blond gerichtet. 12,6° P, 5,6% Vol und 42 IBU... :o
Ja...so richtig konnte ich mir das garnicht vorstellen. Ich kannte bisher nur das Leffe Blond und das ist eher süffig-süß.

Aber nun zum Bier!

Ich schäme mich ein wenig, weil ich kein standesgemässes Trappistenglas für dieses Bier habe. Deshalb musste ersatzweise ein Köstritzer Schwarzbierglas herhalten. Man verzeihe mir diesen Fauxpass.
Ins Glas ergiesst sich ein helles (blondes) Bier mit einem, zuerst grobporigen und dann sich zu einer cremigen Krone verdichtenden Schaum.
Der Geruch ist fruchtig nach Obstessig....eher nach einem ganzen, überreifen Früchtekorb. Überreife, butterweiche Birnen und saure Quitten.
Der Antrunk ist unglaublich intensiv. Es offenbart sich die ganze, opulente Pracht und Würzigkeit der kontinentalen Edelhopfen. Frucht vs. würziger Hopfen. Keiner gewinnt diesen Kampf. Bis zum Ende des Trankes tobt diese Schlacht und erfreut den Geniesser.

Im Abgang offenbart sich eine leichte Süffigkeit, die den stärkeren Belgiern fehlen dürfte. Ein echter "Bruder Spülwasser"... :thumbup:

m.f.g
René


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2012 um 19:34  
Sachmal, ich glaubs ja nicht,

gerade von der Arbeit nach Hause gekommen, ein Blondes Flandern von Berliner eingegossen, den Rechner angemacht, einen Schluck von Jörgs Belgier genossen und ---- lese flyings Kritik. Ich hätte die Worte nicht besser wählen können !

Wo kann ich unterschreiben? Aaaah, rechts unten. Na denn !

Grüße

Hans

P.S. Gut gemacht Jörg !


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2012 um 20:53  
Hi Hans,

da kann ich nur sagen...„Wohl bekomm's!“ Ich hoffe ja auch, dass jemand mal einen Direktvergleich zwischen Jörgs Bier und einem Westvleteren Blond durchführt....

m.f.g
René


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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 4.2.2012 um 12:25  
Hans, nun stell mal dein Licht nicht so unter den Scheffel, das Blond war schließlich eine Gemeinschaftsproduktion von uns beiden.

Ja, den Direktvergleich würde ich auch gern mal machen, aber das ist wohl mangels Westvleteren kaum drin.
Ich habe aber wenigstens noch die milderen Blonds von Leffe, Grimbergen und Kasteel im Kühlschrank, mit denen werde ich mal direkt vergleichen.
Bei der (Vor-)Verkostung vor 14 Tagen schien es mir aber noch etwas jung zu sein.
Die Bittere finde ich auch erstaunlich mild, obwohl es rechnerisch die 41 IBU hat; fast 100g Hopfen auf 20l.
Hier übrigens das Rezept.


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Gruß vom Berliner
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bergbiere
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red_folder.gif erstellt am: 4.2.2012 um 12:45  
So, nun bin ich dran.
Auch ich kam in den Genuß des Blonden aus Flandern. Flying hat es auf den Punkt gebracht, aber ich glaube in zwei Monaten wird es erst richtig gut sein.
Rene: Ich durfte mich voriges Jahr im Biergarten in Westvleteren durch das Angebot trinken. Bis zum Original ist es noch ein ganzes Stück. Aber diesen Gipfel werden wir wohl nicht ersteigen können! Nächstes Jahr will ich wieder hin. Vielleicht hat bis dahin Jörg noch eins in der "Staatsreserve" für einen direkten Vergleich.

Gruß

Gunnar


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Das Trinkgeschirr, sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr.
Wilhelm Busch
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 12.2.2012 um 13:01  
Gestern Abend habe ich mal eine Vergleichsverkostung verschiedener Blonds gemacht. Leider war aus bekannten Gründen kein Westvleteren dabei. Ich hatte

Grimbergen Blond
Kasteel Blond
Leffe Blond

Und natürlich die Erlenmeyer-Berlinerische Eigenkreation.
Ganz wichtig: die Trinktemperatur. Auf den Flaschen wird 5°C oder gar noch darunter empfohlen. Das ist ganz klar viel zu kalt, da schmeckt man die komplexen Aromen der Hefe und des Hopfens kaum heraus. Für meinen Geschmack sind 8-10°C ideal.
Bei dieser Temperatur schmecken die Blonds dann nicht auch nicht mehr so leer wie in eiskaltem Zustand. Durch den hohen Vergärungsgrad von weit über 80% sind die Biere ja im Antrunk und Körper sehr leicht, was man bei zu geringer Temperatur leicht für wässrig halten kann.

Zum Vergleich:
Obwohl unser Bier nicht so bitter ist, wie die 41 IBU erwarten lassen, kommt keines der drei "echten" Belgier an dessen Bittere heran. Für meinen Geschmack passt der verwendete Saphir als Aromagabe hier nicht ganz so perfekt, weil er doch ein relativ kühl-fruchtiges Aroma hat, das die Leichte des Blonds noch verstärkt. Eine etwas weichere, wärmere Perle würde wohl besser passen.
Das Grimbergen hat diese Hopfennase, ist aber nicht so stark gebittert. Im Antrunk wird man vom Geruch noch etwas an der Nase herumgeführt und erwartet ein knackiges, bitteres Lager. Lässt man das Bier um die Zunge kreisen, entfalten sich aber die Aromen der Hefe, und man merkt, das das Bier nicht so trocken ist, wie die Hopfennase vermuten ließ. Der Abgang ist dann für meinen Geschmack etwas zu süßlich.
Das Kasteel kommt als das hellste der Blonds fast ohne Hopfengeruch. Das Farblose setzt sich im Mittelteil fort, wo der sehr leichte Körper das Bier fast wässrig erscheinen lässt. Auch die Hefearomen sind gut versteckt. Im Angang kaum Bittere, aber auch nicht so süßlich wie das Grimbergen.
Die größte Enttäuschung war das Leffe. Schon der Geruch war etwas muffig-kellerartig, und das setzte sich beim Geschmack fort. Möglicherweise ist das ja eine ganz raffinierte Note; ich halte es für einen Fehler. Auch sonst konnte es nicht überzeugen - es war in allen Belangen mittelmäßig.

In diesem Dreiervergleich hat für mich das Grimbergen gewonnen.

Bei unserem Bier muss der Hopfen noch besser eingepasst werden, damit die Kanten des Bitterhopfens durch die Aromagaben besser abgerundet werden.


[Editiert am 12.2.2012 um 13:02 von Berliner]



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Gruß vom Berliner
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andreas23
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red_folder.gif erstellt am: 12.2.2012 um 14:48  
Ha, so ein Grimbergen habe ich hier noch zu stehen. Werde ich dann vielleicht heute mal öffnen. :)
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jmsanta
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red_folder.gif erstellt am: 12.2.2012 um 18:37  
mich würde ja mal die Tauschwährung für eine Flasche Wetsvleteren Blond interessieren - sind ja nur 310 km je Richtung - nach einer erfolgreichen Reservierung... ;)


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"Die Ungeduld hat häufig Schuld." - W. Busch
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 22.3.2012 um 21:38  
.. such, such ... herauskram ...

Nach 4 - in Worten VIER - Monaten Kaltreifung, wird das Bier langsam suboptimal und beginnt seine in ihm steckenden Stärken zu zeigen. Ganz ehrlich, ich habs´ ja nicht geglaubt, daß daraus noch was leckeres wird. aber da muß ich noch umdenken lernen. Und ich bin froh, daß ich noch vier Ampullen in der Kaltreifung habe.

Nicht schlecht gemacht, Berliner !

Grüße

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 22.3.2012 um 21:54  
Hi Leute,

da ich ja jetzt das Westvleteren Blond verkosten konnte, muss ich sagen, dass der Berliner mit seinem Blonden Flandern gar nicht so schlecht liegt! Der Malzkörper und die Grundbittere stimmen schon mal.
Jörgs Bier ist aber etwas säuerlicher, was IMHO am Zuckerzusatz liegt. Ich habe aber erst 3 Versuche mit der 3787 gemacht. Nach meiner bisherigen Erfahrung wird das Bier um so säuerlicher, je mehr Zuckerstoffe beigegeben werden. Das macht die Hefe wohl so...?

Also mein bescheidener Tipp an Jörg wäre...

kein Zucker
kein Saphir sondern alles Saazer


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 22.3.2012 um 22:13  
Hi, Hans,

bist Du sicher, dass Du den Begriff "suboptimal" wirklich meintest und nicht etwa das Gegenteil?
Ich bin ein klein wenig verwirrt, aber vielleicht wolltest Du ja was anderes sagen.

Gruß
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2012 um 08:18  

Zitat:
Nicht schlecht gemacht, Berliner !


Hans, sei nicht immer so bescheiden. das Bier ist schließlich unser GEMEINSCHAFTSPRODUKT.

Ich hatte übrigens diese Woche auch mal wieder eins und finde auch, dass ihm die Lagerung gut bekommt.
Die säuerliche Note könnte übrigens auch teils vom Saphir stammen, die hatte ich in einem Sommer-Ale auch schon. Saazer ist ganz sicher die bessere Wahl.
Beim Zucker bin ich nicht so sicher. Ich würde ja gern mal authentischen belgischen Candisirup testen. Weiß jemand, wo man den bekommen könnte?

Ich bringe Morgen in's Eschenbräu ein paar Flaschen Blond mit, da ist dann Gelegenheit zum Verkosten.


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Gruß vom Berliner
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2012 um 08:29  

Zitat von Berliner, am 23.3.2012 um 08:18
Beim Zucker bin ich nicht so sicher. Ich würde ja gern mal authentischen belgischen Candisirup testen. Weiß jemand, wo man den bekommen könnte?


Kuck mal da, den müsste HuM besorgen können.
Die Mönche nehmen auf jeden Fall flüssigen Zucker.

Stefan
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2012 um 08:45  
Das sieht gut aus, Danke für den Link!


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Gruß vom Berliner
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2012 um 09:52  
Mit suboptimal war gemeint, daß das Bier noch geschätzte 3-6 Monate Kaltreifung bekommen sollte, um erneut verkostet zu werden. Dann wird das "sub" weg sein, so orakel ich mal.

Und Jörg, Du bist der geistige Vater unseres Babys, ich hatte höchstens die Windeln gewechselt, aber das war auch schön.

Grüße

Hans


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Alfred Katzka
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2012 um 21:21  
Nii joooo, guck mol doo, jetzt isses richtig !

Berliners Blondes Flandern hat sich nach sechs Monaten zum Winner of Belgium gemausert. Und was soll ich euch Mitteldeutschen Hobbybraueretreffenfreaks sagen: Da sind noch ein paar Flaschen übrig und die bringe ich mit. Ich kann euch nur sagen: Freut euch drauf. Das Dng ist der Hammer !

Jörg, mal wieder gut gemacht !

Grüße

Hans


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Alfred Katzka
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