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Autor: Betreff: Hefe wiederverwenden fuer unterschiedliche Biertypen?
Senior Member
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Beiträge: 278
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.2.2012 um 22:41  
Hallo liebe Leute,

koennte man etwa die Nottingham Ale zum Vergaeren eines Stouts benutzen, die Hefe dann nach der Hauptgaerung ernten und sofort wiederverwenden - aber zum Vergaeren eines anderen Biertyps, z.B. eines dunklen hopfenbetonten Ale?

Theoretisch muesste das doch prima klappen, oder etwa nicht? Die Hefe sollte sich ja - zumindest nicht so schnell - genetisch derart an den zuerst vergorenen Biertyp anpassen, oder?

Viele Gruesse

Flo
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hoepfli
Beiträge: 2942
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.2.2012 um 22:45  
Die Hefe ist blind, so wie der hier :cool: , sie hat aber keine Hände und kann damit die Brille nicht lupfen.
Rein damit, solange es dem Bierstyle nicht schadet oder es euch egal ist.
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Senior Member
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Hahngold
Beiträge: 407
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.2.2012 um 23:34  
Also ich wär da vorsichtig, vor allem wenn du nach der Hauptgärung erntest.
Wir haben einmal eine Hefe erst für ein Dunkles, dann für ein Helles
verwendet, das Ergebnis war ein Helles, das irgendwie nach Dunkel
schmeckt...
Bei obergärigen Hefen hab ich dazu leider (oder zum Glück) noch
keine Erfahrungen!

Gruß

Al
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Moderator
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 10.2.2012 um 23:40  
Natürlich kann man Hefe auch waschen...


____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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hoepfli
Beiträge: 2942
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red_folder.gif erstellt am: 10.2.2012 um 23:49  

Zitat:
Also ich wär da vorsichtig, vor allem wenn du nach der Hauptgärung erntest.

Abgeleitet aus diesem Zitat, könnte und sollte man die Hefe schon während der Hauptgärung ernten.
Dies sollte frischere Hefezellen ergeben, welche man in Nacl Lsg. , auf Agar-Platten oder ähnlichem weiter lagert oder dann reaktiviert.
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 4
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TrashHunter
Beiträge: 5714
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red_folder.gif erstellt am: 10.2.2012 um 23:55  
Zwichenfrage an Volco:

Ich bin zu der Ansicht gekommen, daß ein Umschlauchen während der HG mit dem Zweck, Hefesediment zu entfernen um ein klareres Bier zu erhalten (Second Stage Fermention), zwar wirklich zu besser klärenden Bieren führt, diese Bierer aber irgendwie "leerer" schmecken und deutlich weniger CO2-Druck entwickeln.
Entspricht aber das Ernten der Hefe während der HG - zB. Abschöpfen des Hefeschlampes von der Oberfläche eines Weizen - nicht genau dem selben Prinzip hinsichtlich des Verlaufes der HG, sprich Entzug von aktiven Hefezellen aus dem HG-Prozess ?


____________________
Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie :P
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014 Tredition Verlag
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hoepfli
Beiträge: 2942
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2012 um 00:25  
Also die aktivsten Hefezellen wirst du wohl während der Hauptgärung ernten können, welche du dann aber entweder weiter vermehren solltest oder einlagern in NaCl Lsg, bzw. auf Agar Platten. Auch könnte man aus den Flüssighefen sofort eine Probe entnehmen und kultivieren.

Ich ernte die Hefe nach der Hauptgärung, bewahre sie im Kühlschrank, wenn bis zu 6 Wochen, auf.

Dein Umschlauchverfahren habe ich noch nie angewendet, lagere es lieber zum Schluß etwas kühler, fördere damit die Sedimentation und fülle direkt aus dem Gärfass per Hahn in die Flaschen mit vorgelegtem Zucker ab. Bei der Nachgärung, speziell bei höheren Stw.-zahlen sollte man Geduld haben und die Flaschen mit dem Zucker durchaus aucheinmal umdrehen und kurz schwenken. Dieses HUM-Dreieck hat mir sehr gute Dienste geleistet. Peter konnte dieses auch bestätigen. Die Ermittlung der häuslichen Bedingungen für die Nachgärung sind natürlich Pflicht. bei mir lagern die OG Biere etwa 7-10 Tage bei 23 Grad, aber auf einer Fußbodenheizung. Dadurch kann die Nachgärung durchaus bei mir günstiger, schneller ablaufen.

Volco
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BlaueEule
Beiträge: 511
Registriert: 10.6.2009
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2012 um 00:41  
Hallo

Wenn ihr mal 90 Minuten Zeit habt und euch über die aktuelle Repitching-Technik der Ami Hobbybrauerszene informieren wollt, könnt ihr euch diesen Podcast herunterladen (Englisch!):

http://thebrewingnetwork.com/shows/492

Kurze Zusammenfassung:
-Hefe nach der Hauptgärung ernten (Bodensatz)
-mit abgekochtem Wasser waschen
-im Kühlschrank aufbewahren
-vor dem Gebrauch in einem Starter prüfen / aktivieren / vermehren

Gruss, BE


[Editiert am 11.2.2012 um 00:46 von BlaueEule]
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hoepfli
Beiträge: 2942
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 11.2.2012 um 00:49  

Zitat:
aktuelle Repitching-Technik der Ami Hobbybrauerszene informieren

Denke nicht, daß die Amis die Oberschlauberger sind.
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 8
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BlaueEule
Beiträge: 511
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2012 um 01:02  

Zitat von hoepfli, am 11.2.2012 um 00:49

Zitat:
aktuelle Repitching-Technik der Ami Hobbybrauerszene informieren

Denke nicht, daß die Amis die Oberschlauberger sind.


In nur neun Minuten hast du dir nicht nur den 90 Min Podcast angehört, sondern auch die Argumentation ausgewertet und das Ganze für Unsinn beurteilt? Spitzenleistung.

Gruss, BE
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pippen
Beiträge: 311
Registriert: 5.1.2009
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2012 um 01:18  
Was man generell noch sagen könnte ist, dass man, wenn man die Hefe mehrmals verwenden möchte, hell vor dunkel und schwach vor stark gehopft brauen sollte.

Hefen von Double IPAs und Ähnlichem (sehr viel Alkohol, absurde IBUs) sollte man eher nicht wiederverwenden.


____________________
www.brauerei-dagmersellen.ch
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Beiträge: 293
Registriert: 3.10.2005
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2012 um 06:18  
Hi,

da ist die Hefe noch in Form.
Ha rein.
leo
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tessuti
Beiträge: 229
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 11.2.2012 um 09:34  
Ich habe verschiedene Erfahrungen gemacht:

- die 37 87 (obergärig) habe ich im Weihnachtsbock ond dann im Roggenbier gehabt. Es waren keine Auswirkungen feststellbar.
- die 34 70 (untergärig) habe ich erst im Weihnachtsbock (der Sud war geteilt) und dann in der normalen Halben gehabt. Die schmeckt jetzt schon ein wenig Weihnachtlich; ist aber auch noch Jungbier. Das Bier unter dem die Hefe gelagert war, habe vorher abdekantiert.

Zur Lagerung: ich lasse Hefe unter Bier durchaus 4-6 Wochen im Kühlschrank stehen; wenn ich dann die ersten Würzeschlucke hab, werden die gekühlt und in die Hefe gegeben. Die arbeitet dann bis zur Zugabe am nächsten Morgen schon recht schön.

Edit: Rehctsreipfeeler


[Editiert am 11.2.2012 um 09:35 von tessuti]
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Grima
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 11.2.2012 um 10:10  
Vor kurzem hab ich noch ein Video von nem amerikanischen Braumeister gesehn. Der meint, man sollte auf jedenfall die Hefe von nem Bier mit geringerer Stammwürze ernten, und dann in einem Bier mit höherer Stammwürze verwenden. Umgekehrt wäre wohl eher nicht so gut.

Hat jemand ne Ahnung, wieso das so is? Ist die Hefe bei Bieren mit hohen Stammwürzen schon "ausgelaugt"?

Cheers
Marco


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Als letztes gebraut: Simcoe Lager, Mint Stout, Caramel Mild Ale
Nächste Projekte: Strong Altbier, Sorachi Ace IPA, Weizen-Stout
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2012 um 10:24  
Wenn sich die Bierstile sehr unterscheiden, würde ich die geerntete Hefe nicht komplett wiederverwenden, sondern einen kleinen Teil (~1 EL) im Starter vermehren. Was man da erntet, ist ja nicht nur Hefe, sondern auch Reste von Eiweiß und Hopfen, und das kann den Geschmack des nachfolgenden Bieres schon beeinflussen. Bei ähnlichen Bieren oder bei einem stark gehopften nach einem leichten Bier ist der Einfluss nicht so groß.

Dass man die Hefe aus einem Starkbier nicht wiederverwenden soll, liegt daran, dass sie sich mit dem Alkohol schon halb selbst vergiftet hat und nicht mehr so vital ist.


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Gruß vom Berliner
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2012 um 19:48  
Hefe unter Bier aufzubewahren funktioniert eine Weile...aber wie Andere schon erwähnt haben, liegt die Hefe dabei in ihrer eigenen Scheiße! Den Podcast hab ich mir jetzt nicht angehört (so gut ist mein Englisch nicht) aber die Vorgehensweise von BE kann ich nachvollziehen und befürworten.
Lagerung unter sterilem, klarem Wasser dürfte besser sein, als unter Bier. Isotonische Kochsalzlösung ginge sicher auch.

Sehr gut für möglich halte ich, den Hefebrei in einer 10%-igen sterilen Zuckerlösung (oder Würze) bei 0° C zu lagern. Da düften sicher Monate drin sein...


[Editiert am 11.2.2012 um 19:49 von flying]



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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Barkeeper
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red_folder.gif erstellt am: 12.2.2012 um 10:49  

Zitat:

Sehr gut für möglich halte ich, den Hefebrei in einer 10%-igen sterilen Zuckerlösung (oder Würze) bei 0° C zu lagern. Da düften sicher Monate drin sein...


Hallo,

die Hefe sollte bei Temperaturen leicht über 0 Grad gelagert werden. Sonst kann die Hefe geschädigt werden.
Ich lagere diese immer bei vier Grad.

Gruß
Reinhard
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 12.2.2012 um 11:05  
Hi Reinhard,

warum sollte Hefe bei 0° geschädigt werden? Ich würde eher auf -1° oder -2° C gehen, um eine Gärung zu verhindern. Bei 4° dürften manche Untergärige noch arbeiten und die Lagerung in Lösung oder Würze wäre schnell wieder eine Lagerung unter Bier...

Um Ausfrierungen braucht man sich bei -1° sicher noch keine Sorgen machen. Der Zucker senkt den Gefrierpunkt. Um ganz sicher zu gehen, kann man auch noch ein wenig Glyzerin zugeben. Das kompensiert dann selbst ein Überschwingen des Kühltruhenthermostats..

Den Vorteil der Lagerung in 0° kalter Würze oder Zuckerlösung sehe ich in der "Isotonik". 10% ige Zuckerlösung ist isotonisch. Genau wie 0,9%-ige Kochsalzlösung. Dadurch wird ein Auslaugen der Hefezelle durch Osmosevorgänge verhindert.

m.f.g
René


[Editiert am 12.2.2012 um 11:09 von flying]



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Barkeeper
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red_folder.gif erstellt am: 12.2.2012 um 11:19  
Hi Rene,

ich hatte die Befürchtung, das bei 0Grad die Hefe einfrieren kann.
Das würde bedeuten, dass die Zellwände zerreißen und die Hefe erheblich geschädigt wird.

Aber so wie du es jetzt erklärst, habe ich es verstanden.
Die Hefe gefriert ja noch nicht bei der von dir erklärten Methode.

Gruß
Reinhard
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