Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.2.2012 um 09:39 |
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Servus,
hab die w34/70 von meinem letzten Sud (Helles) 3x gewaschen und vom Trub
und den toten Zellen getrennt. Dann in ein 200ml Fläschchen gefüllt und bei
2°C ruhig gestellt. Am darauffolgenden Tag hat sich die Hefe zu einem
schönen kompakten Bodensatz entwickelt, also nochmal abdekantiert und mit
abgekochtem Wasser aufgegossen. Ergeben hat sich dann dieses Bild.
Sehr klarer Überstand und fast kein Trub in der Hefe.
Was meint ihr wie lange sich sowas halten würde? Werde sie eh in ca. 2
Wochen wiederverwenden für ein Märzen, aber nur mal angenommen...
Gut Sud
Matthias ____________________
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 17.2.2012 um 11:58 |
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4 bis 6 Wochen funktionieren noch ganz gut, die Gärung kommt natürlich mit
zunehmender Ruhephase immer zögerlicher an.
Bei noch längerer Lagerung würde ich einen Starter machen. Manche empfehlen
generell nur einen kleineren Teil der geernteten Hefe zuerst in einem
Starter vor zu vermehren.
Bei UG ist das aber schwieriger, da der Hobbybrauer eh' schon mit tlw. arg
knappen Hefemengen untergärig anstellt.
Ich gestehe, ich bin kein Freund der Hefe-Wascherei und hebe meine Hefe
stets unter dem Restbier von der letzten Gärführung auf.
Bei Deinem Versuch würde ich zunächst mal regelmäßig ein Auge auf die
Flasche haben - aber nicht aus Druckgründen!
Bei mir ist oft genug geerntete Hefe nach 1-2 Wochen von Schimmel befallen
worden und dann natürlich nicht mehr zu verwenden.
Seit ich die Gläser (einfache 720ml Schraubdeckelgläser, etwa für rote
Beete oder Gurken etc. vom Discounter) vor dem Einfüllen mit einer
Chloroxidlösung "einweiche" gab es keine Schimmelprobleme mehr. Eine starke
Pyrosulfitlösung mit Zitronensäure funktioniert zum Desinfizieren aber auch
gut.
Uwe ____________________
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.2.2012 um 12:31 |
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Hallo Matthias,
durch Waschen alleine wirst Du die toten Zellen leider nicht abtrennen
können, da es physikalisch gesehen zwischen der toten und vitalen
Hefezelle leider keinen Unterschied gibt. Die Autolyse (Zersetzung) Deiner
Hefe wirst Du sehen können, indem sie sich langsam ins Braune hin immer
stärker verfärbt. So eng, wie Du Deine Hefe eingesperrt hast, wirst Du dies
schon nach ein bis zwei Wochen Lagerung im Kühlschrank feststellen können.
Ich halte meine Hefe bis zu 6 Wochen locker fitt, indem ich Sie nach dem
Schlauchen im Gärgefäß der Hauptgärung belasse und dort mit etwa 10-20
Liter Wasser versetze indem ich 1-2 Kilo Zucker aufgelöst habe. Das Gärfass
kommt dann wieder zurück in den Kühlschrank. Es findet dort quasi eine
zweite Gärung statt, wobei die Hefe vital bleibt und zugleich von
Verunreinigungen gereinigt wird.
Gruß vom Earl
Edit: Rechtschreibung mal wieder
[Editiert am 17.2.2012 um 19:54 von Earl]
____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.2.2012 um 13:11 |
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d.h. es wäre eigtl günstiger, wenn ich jetzt einen sagen wir mal 6L starter
mache....die Hefe im Fässchen schön vor sich hin gären lasse und dann wenn
ich sie brauche einfach abdekantieren und verwenden. Dann wäre das ja eiglt
schon die dritte Führung, oder?
____________________
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.2.2012 um 19:51 |
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ja, das klappt prima. Ich muss jedoch immer 4 Wochen überrücken bis zum
nächsten Pitch, da sind solche Klimmzüge schon nötig.
Hmm, ob das so ist kann ich Dir nun nicht sagen. Die Hefe bekommt halt
neuen Stoff zum knabbern. Ganz bestimmt sprosst die Hefe auch hier ab und
vermehrt sich. Das sollte eigentlich eine Degeneration der Hefe fördern.
Insofern würde ich das als dritte Führung bezeichnen. Mit Mineralien und
Aminosäuren versorgt wird sie allerdings nicht. Wahrscheinlich zehrt die
Hefe hier zusätzlich etwas aus. Vielleicht wäre die Zugabe von etwas
Kochsalz daher förderlich, um ein evt. Entmineralisierung zu verhindern.
Aber wie gesagt, das ist alles nur Vermutung. Vielleicht wäre das mal mal
ein neues Mikroskopieprojekt für mich, indem ich die Vakuolen der
Hefezellen nach Lagerung mit und ohne Salzzugabe mal vergleiche. ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 1206 Registriert: 26.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.2.2012 um 22:29 |
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Zitat von Earl, am 17.2.2012 um
19:51 | j
...
Vielleicht wäre die Zugabe von etwas Kochsalz daher förderlich, um ein evt.
Entmineralisierung zu verhindern. Aber wie gesagt, das ist alles nur
Vermutung. Vielleicht wäre das mal mal ein neues Mikroskopieprojekt für
mich, indem ich die Vakuolen der Hefezellen nach Lagerung mit und ohne
Salzzugabe mal vergleiche. |
Hi Earl bitte mach das. Wäre nicht schlecht zu wissen ob Wasser oder
Kochsalzlösung besser ist zum aufbewahren. Ein Vergleich in einer
Bierlösung wäre auch nicht verkehrt.
mfg
Marco
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 948 Registriert: 20.11.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2012 um 10:21 |
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Hi!
Ich würde auf jeden Fall -wenn nicht unter Jungbier -die Hefe in einer
isotonischen
Lösung aufbewahren! Also z.B. NaCl 0,9%, sonst hyper- oder dehydrierst du
die Zellen...
Ich hab eine Flasche WPL-833 und zwei Flaschen Augustinerhefe so seit 10
bzw. 5 Wochen im Kühlschrank stehen und sie sehen noch gut aus. Werd aber
auf jeden Fall 'n Starter machen, wenn's soweit ist...
Gut Sud
Michael
____________________ Beer ist the answer
...but I can't remember the question
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2012 um 10:41 |
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Ich denke auch, es wäre bei meiner Methode besser auf 10 Liter Wasser 1 kg
Zucker und 99 Gramm Salz zu nehmen.
Wie verhält sich das eigentlich mit jodiertem Speisesalz? ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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