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Autor: Betreff: Flasche mit NaCl für Dauerkultur
Posting Freak
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Malte
Beiträge: 1542
Registriert: 16.9.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.2.2005 um 12:43  
Hallo Hobbybrauer!

Dann will ich mal dieses Board mit einer einfachen Frage an unsere Hefe-Farmer einweihen!

Ich hab jetzt eine 100ml Flasche Isotonische Kochsalzlösung und werde beim nächsten Brautag 20ml der Lösung gegen Hefe austauschen, um mir eine Dauerkultur anzulegen.

Kann ich mit der sterilen Spritze einfach in der Mitte der Membran einstechen (vorher natürlich desinfiziert, die Membran)? Ist das Ding wieder dicht wenn ich die Spritze rausziehe???

Will mir die Flasche nicht verhunzen, war teuer genug das Teil!

Den Rest der Hefe würde ich dann gerne sofort anstellen. Dürfte ja für 25 liter reicher, oder?
Muss ich da vorher noch was mit tun? Oder einfach rein in die Anstellwürze??

Sicherlich einfache Fragen für die Farmer-Experten!

Gruß Malte

P.S.: Was ist denn hier mit Smilies?


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"Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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red_folder.gif erstellt am: 20.2.2005 um 13:14  
Hallo Malte,

auch auf die Gefahr hin, dass man mich wieder der Lehrmeisterei bezichtigt, möchte ich dir meine persönliche Einstellung dazu posten, auch wenn es anderswo anders dargestellt wird.

100ml NaCl sind entschieden zu wenig.
wenn du 20ml Hefe, weiss jetzt nicht wie konzentriert deine Hefe ist, in 80ml NaCL verdünnst, kommt das in meinen Augen einer Homöpathischen Dilution gleich.
Du wirst damit grosse Schwierigkeiten haben, diese Hefe im Bedarfsfall auf eine adäquate Menge zu bringen, ganz abgesehen von der immensen Infektionsgefahr bei solch geringen Konzentrationen.

Mein Vorschlag: einen 1000ml-Beutel zu nehmen, davon die Hälfte zu verwerfen und wieder mit 300-500ml Hefe aufzufüllen.
Diesen Beutel hängend lagern, sodass die Hefe sich unten am Zugang absetzt.
Wenn du nun Hefebedarf hast, kannst du unten die abgesetzte Hefe solange entnehmen bis nurnoch Kochsalz im Beutel ist und den dann wegschmeissen.

allzeit gutes Gelingen
Antwort 1
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meistermelber
Beiträge: 450
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red_folder.gif erstellt am: 20.2.2005 um 16:36  
Hallo Der-Lehrmeisterei-Bezichtigter, bitte belehre uns weiter.

Der Trick mit der hängenden Lagerung ist genial! Werde ich sofort kopieren. Ich möchte noch ganz kurz ergänzen, dass der Vorteil des Beutels gegenüber der Flasche darin besteht, dass beim Entnehmen kein Unterdruck entsteht, der kontaminierte Luft einsaugt.

Noch eine Frage (hab ich schon mal in einem anderen Faden gestellt): Ich habe den Eindruck, dass ich durch zu kalte Lagerung "deine" Hefe gekillt habe, nämlich knapp über 0°C. Obwohl ich das eigentlich nicht glauben kann, denn bei den Temperaturen kristallisiert das Wasser noch nicht. Was meint ihr?


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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 20.2.2005 um 17:36  
Hallo Mel,

die Temperatur ist eine zweiseitige Angelegenheit.
Kälter gelagerte Hefe, lässt sich zwar länger aufheben, ist aber sehr, sehr schwer wiederzubeleben.
Wärmer (~10°] gelagerte Hefe springt zwar wesentlich schneller und aktiver wieder an, wird aber sicher zeitlich nicht so lange durchhalten.
Ich denke, das Optimum liegt irgendwo dazwischen.

Das ist der Grund warum ich persönlich von der Kochsalzmethode herzlich wenig halte. Sie ist gut um mal so 2 Monate zu überbrücken, allerdings auchnur wenn man ausreichend Hefe hat, aber nicht um längere Zeit die Hefe zu konservieren.

Dieser geringen Menge, wie sie Malte beschrieben hat, gebe ich überhaupt keine Chance je wieder belebt werden zu können.
Aber das ist nunmal meine ganz persönliche Meinung.

Zur Kochsalzmethode möchte ich aber noch ein bisschen weiter ausholen:
Die Verdünnung mit NaCl soll ja verhindern, dass die Hefe an ihren eigenen Stoffwechselprodukten zugrunde geht.
Wenn ich jetzt ein Glas Hefe welches etwa so aussieht:



einlagere, dann bringe ich schon eine ganze Menge Stoffwechselprodukte mit in das Kochsalz ein, da kann es unter Umständen nötig werden, die Verdünnungsrate auf mehr als einen Teil NaCl auf einen Teil Hefe zu nehmen.
Deshalb wird ja auch empfohlen bis zu einer Verdünnung von 8:1 zu gehen, was in meinen Augen völliger Unsinn ist.

Habe ich aber reine Hefe zur Verfügung, ähnlich hier:



dann kann ich diese direkt 1:1 in NaCl verbringen.
Umso grösser ist der Erfolg hernach beim Wiederbeleben.

Klar, dass man keine Hefe einlagern sollte, welche noch mitten im Gären ist.
Die Gärung muss komplett abgeschlossen sein, dann würde ich mit dem überschüssigen Kochsalz-Teil aus einem Beutel, die Hefe waschen, d.h. die überschüssige Würze ganz entfernen, sodass nurnoch reine Hefe in den NaCl-Beutel verbracht wird.

Wenn ich mir dann dieses ganze Prozedere anschaue, dann finde ich meine Agar-Methode bedeutend einfacher.
Ich setze voll auf die Agar-Methode, die hat mich noch nie im Stich gelassen.

Hier nochmal ein Link auf die von mir zwischenzeitlich leicht abgeänderte Agar-Methode:
hier klicken

sodenn, allzeit gut Sud
Antwort 3
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 20.2.2005 um 20:14  
Hallo,

ich hatte noch nie Schwierigkeiten, aus dieser in 80 ml Kochsalzlösung eingelagerten Hefe eine für meine Sude adäquate Menge Hefe heranzuziehen. Es kommt natürlich ganz darauf, wieviel Hefe du brauchst. Für meine Sude von ca. 25 Liter brauche ich nicht soviel (ca. 100 ml). Wenn hier gepostet wurde, dass man 1% dickbreiige Hefe braucht, halte ich das für übertrieben. Meine Sude gären mit der von mir herangezogenen Hefe spätestens nach 12 Stunden.

Grüße
Wolfgang
Antwort 4
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meistermelber
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red_folder.gif erstellt am: 20.2.2005 um 21:07  

Zitat:
ich hatte noch nie Schwierigkeiten, aus dieser in 80 ml Kochsalzlösung eingelagerten Hefe eine für meine Sude adäquate Menge Hefe heranzuziehen.

Ich schon, leider. Deshalb werde ich mich jetzt mal der Agar-Methode zuwenden. Vielen Dank für die Infos und die tolle überarbeitete pdf-Hefebanking!

Gruß

Mel


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HopfenTrader
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2005 um 00:03  
Hi zusammen,

Die Agar-Agar Methode ist mir zu umständlich.

Die Gefahr bei der Kochsalzlösung schätze ich als gering ein. Man nimmt jedesmal ne neue Sterile Spritze mit Nadel (10 Cent), und desinfiziert mit Alkohol oder nem Sterillium die Membran.

Die bei einer Flasche durch den entstehenden Unterdruck eingesogene Luft muß nicht zwangsläufig zur kontaminierung führen: Einfach nach dem nächsten üblichen Gebrauch des Backofens (z.B. Kuchen oder Pizza backen) die sterile Luft im Ofen nutzen. Einfach Glas hineinhalten, mit Spritze entnehmen/füllen, und alles ist in Butter.
Stelle morgen mal aus meiner Kochsalzhefe (80ml/20ml) einen Starter mit Malzbier her. Hatte schon in einem anderen Topic Meistermelbers Erfahrung damit lesen können. Meine Sudgröße ist ähnlich derer von Wolf, und er hatte damit gute Erfahrungen gemacht.

Ich persönlich werde zumindest, so es denn funktioniert, auf Flaschen setzen. Die sind einfach praktischer zu Handhaben und zu Lagern. Werde die Beutelmethode aber aufjedenfall mal testen.

Gruß aus OWL
Mirko
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meistermelber
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2005 um 00:36  

Zitat:
Stelle morgen mal aus meiner Kochsalzhefe (80ml/20ml) einen Starter mit Malzbier her.

Ich habe großes Interesse zu erfahren, was daraus wird. Hierzu bitte ich noch um folgende Infos: 1. wie alt ist deine Lager-Suspension? 2. Bei welcher Temperatur hast du sie gelagert?

@malte:
Zitat:
Kann ich mit der sterilen Spritze einfach in der Mitte der Membran einstechen (vorher natürlich desinfiziert, die Membran)? Ist das Ding wieder dicht wenn ich die Spritze rausziehe???

Eindeutig ja. Diese NaCl-Lösungen in Flaschen werden normalerweise in Krankenhäusern benutzt. Man hängt sie an einen Infusionsständer, um Patienten beispielsweise per Dauerinfusion intravenös Flüssigkeit zuzuführen (kann man in den entsprechenden Medical-Soaps bewundern). Dabei werden mitunter auch Medikamente in die Lösung hineingegeben, und zwar durch diesen Gummiverschluss mit einer Kanüle in die Flasche hinein. Das wäre nicht möglich, wenn auf diese Weise Keime in die Flasche und somit in den Patienten kämen. Bei annähernd gleichem Druck innerhalb und außerhalb der Flasche ist die Sache sicher. Nur bei einem relevanten Unterdruck wird Umgebungsluft in die Flasche gesaugt.


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Gast
red_folder.gif erstellt am: 21.2.2005 um 10:47  
Ich arbeite mit NaCl-Glasflaschen und da wird nach Entnahme von Lösung Luft durch das Einstichloch eingesogen und das hört man auch. Bei den Plastikflaschen bin ich mir auch nicht sicher, ob da nicht doch nach Entnahme ein Druckausgleich stattfindet.
Aber dass Luft in die Flasche gelangt, egal ob Glas oder Plastik, kann man dadurch vermeiden, dass man die ganze Aktion in einem Topf durchführt, den man vorher mit CO2 gefüllt hat. So gelangt dann keine Luft in die Flaschen, sondern CO2.

Grüße
Wolfgang

[Editiert am 21/2/2005 von Wolf]
Antwort 8
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 21.2.2005 um 13:01  
Hallo Braugemeinde,

egal wie es jemand handhabt, nur der Erfolg zählt.
Ich möchte keineswegs behaupten, dass nur meine Methode richtig sei, sondern nur von meiner persönlichen Erfahrung berichten und wie ich es handhabe.

Ich habe mich am Anfang auch immer mit zu geringen Hefemengen herumgeplagt , das scheint ein sehr grosses Dilemma für uns Hobbybrauer zu sein.

Ich habe mittlerweile gelernt, besser die Hefemenge auf ein gesundes Quantum zu bringen und erst dann dem Sud zuzuführen, als mit geringen Hefemengen zu hoffen, dass diesselbe später im Sud auf das nötige Quantum kommt.

Ich habe gerade wieder, von meinem letzten Sud, etwas Hefe zuviel und fülle diese dann in solche Beutel ab:



ich mache mir dann mehrere Beutel welche nur halb gefüllt sind, ganz ohne NaCL, und lagere diese dann bei 2°.

Solcherart gelagerte Hefe habe ich schon erfolgreich nach 8 Wochen wieder eingesetzt und sie sprang sofort an.

Solche Zitterpartien beim Hochpäppeln von ein paar vereinzelten Zellen ist mir zuwider.
Ich möchte sicher davon ausgehen, dass ich an meinem geplanten Brautag auch genügend vitale Hefe zur Verfügung habe.

So n 80L-Sud einfach in den Gulli kippen nur weil das mit der Hefe nicht geklappt hat, ist ja auch nicht gerade prickelnd.

Jetz mag sich mancher von euch fragen, wie kommt der heavybyte auf solche Mengen Hefe?
Ganz einfach:
Oft hole ich mir einfach frische Hefe im Brauhaus, das geht aber nicht immer und dann mache ich folgendes:
Ich nehme eines meiner vielen CC-Kegs, gebe etwas Hefe und Würze hinein, und hänge folgendes Gerät hinein:



über den Sterilfilter lasse ich jetzt den ganzen Tag Luft durchblubbern.
oben lege ich den Deckel nur lose auf, sodass die Luft dort entweichen kann.
Das Keg ist hoch genug um zu verhindern, dass Schaum oben herausquillt.
Jeden zweiten Tag entferne ich verbrauchte Würze und fülle frische nach.
Nach etwa 10Tagen habe ich eine etwa 3-5 cm dicke reine Hefeschicht am Boden.

Auf diesem Weg produziere ich meistens einen Hefeüberschuss.

Wie gesagt, jeder mag es so halten wie ihm beliebt, auf alle Fälle habe ich keine Hefeprobleme mehr.

allzeit gut Sud
Antwort 9
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saeufer
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2005 um 16:47  
Hi...

Zwei Fragen hätte ich da:

1. Woher bekomme ich solche Sterilfilter (mag sein dass es schon irgendwo stand und ich es überlesen habe).

@heavybyte:

2. Bei welcher Temperatur lagerst du Agar-Kulturen?

Grüsse ... Säufer


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...als Gott vom Affen enttäuscht war schuf er den Menschen...weitere Experimente hat er sich seit dem lieber verkniffen...
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2005 um 17:30  
hallo Saeufer,

solche Sterilfilter bekommst du in Krankenhaus-Versorgungsunternehmen.
Es gibt sie in verschiedenen Grössen und Ausführungen.
Für kleinere Hefemengen kannst du auch die kleinen Injektionsfilter nehmen:



die kosten weniger als einen Oilo und gibt es auch bei manchem Hobbybrauerversand, habe ich schon gesehen.

Die Agar-Kulturen lagern bei mir bei Kellertemperatur, das dürften so ~15° sein.
Ich hatte auch schon Agar-Kulturen im Kühlschrank bei 2° gelagert, die sind aber entweder viel schwerer oder garnichtmehr angesprungen.
Ist also kein Vorteil, im Gegenteil.

Es hat sich gezeigt, dass meine Kellertemperatur viel schonender für die kleinen Lebewesen war. Ich habe vor 14 Tagen, nurso zum gucken, eine Agar-hefe vom letzten April wiederbelebt !
Machte überhaupt keine Schwierigkeiten.

allzeit gut Sud.
Antwort 11
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filou
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smilies/question.gif erstellt am: 21.2.2005 um 18:11  
hallo, heavybyte,

kannst du mir bitte erklären, was das für ein stechdegen ist? ist so ein teil generell in einem cc-keg
vorhanden, oder ist das marke eigenbau?

allzeitgutsud,

filou.
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filou
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2005 um 18:15  
ps:
@heavybyte

und die hefeflasche würde mich auch noch interessieren. ist das ein normaler infusionsbeutel oder auch etwas besonderes. des weiteren würde gerne wissen, woher man die sachen bekommt.

allzeitgutsud,

filou.
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2005 um 18:30  
hallo filou,

der Degen ist ein Steigrohr aus einem NC-Keg.
Ich muss mich korrigieren, ich hatte geschrieben CC-Kegs zu benutzen, das ist falsch, ich benutze NC-Kegs.
Ich habe mir mal ein ganzes Bündel davon bei Candirect bestellt, benutze ich für meinen Flaschenabfüller und auch zum Hefebelüften.

Die Beutel sind ganz gewöhnliche Infusionsbeutel, da war vorher Kochsalz drin.
Der Vorteil ist, dass man keine Luft einbringt und man auch sehen kann ob die Hefe noch Gas produziert.
Sind auch viel leichter zu verschicken.

axo, bekommen tut man die Sachen in einem medizinischen Bedarfshandel oder Apotheke

allzeit gut Sud

[Editiert am 21/2/2005 von heavybyte]
Antwort 14
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HopfenTrader
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2005 um 21:09  
Hi Heavybyte,

"Der Vorteil ist, dass man keine Luft einbringt und man auch sehen kann ob die Hefe noch Gas produziert.
Sind auch viel leichter zu verschicken."

Wollte mal fragen, ob du mir bei der nächsten "Überschuß-Produktion" so einen Beutel Untergärige Brauereihefe schicken kannst? Die sieht ja lecker aus. Unkosten erstatte ich natürlich.

Gruß aus OWL
Mirko
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Sputnik79
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2005 um 21:24  
Hallo Heavybyte,

ich habe mir gerade eben deine Agar-Anleitung durchgelesen, ist sehr gut gemacht.
Allerdings habe ich noch eine frage. Wenn ich die agar Kultur wiederbeleben will, dann gebe ich auf den Nährboden mit der hefe die Würze ???
Also verbleibt der Agar im Glas, und kommt so mit auch ins bier??

Hoffe ich habe das so richtig verstanden.

Grüsse
Marcus
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Gast
red_folder.gif erstellt am: 21.2.2005 um 22:08  
Hallo Sputnik,

nein, der Agar klebt ja am Boden des Glases und dort soll er auch bleiben.
Die Hefezellen vermehren sich in die Würze hinein welche später nurnoch in ein grösseres Gefäss oder direkt in den Sud verbracht wird.

Den Agar-Boden kannst du später wegschmeissen.
Antwort 17
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saeufer
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2005 um 23:48  
Hi...

@heavybyte:
...Wie bekommst du eigentlich die Hefe in die Beutel?
Stelle mir das ganz schön fummelig vor ;)

Und nochwas zu den Agar-Kulturen, ich habe das heute mal nachgemacht,
mit White Labs Pilsener Lager Hefe #WLP800. Mal schauen, was draus wird, bis jetzt hat alles super geklappt.


Nur zum Verständnis: Wenn ich jetzt so'ne Agar-Kultur in Schwung gebracht habe (Würze ins Glas), und das Glas ist dann zu klein, einfach umfüllen in ein grösseres Gefäss und dann weiter anfüttern, verbrauchte Speise abziehen, also ca. alle 2 Tage Würze verdoppeln, bis genug Hefe da ist, usw.? Liege ich da richtig, oder habe ich da einen Gedankenfehler?

Grüsse ... Säufer


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Profil anzeigen Antwort 18
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 22.2.2005 um 07:28  
Moin Saeufer,

Zitat:
...Wie bekommst du eigentlich die Hefe in die Beutel?
Stelle mir das ganz schön fummelig vor ;)

dazu nehme ich eine Perfusor-Spritze mit Aspirationskanüle.
Der Beutel hat einen Zugang und einen Abgang.
Der Zugang ist mit einem Weichgummi versehen, welchen man durchstechen kann.
Danach habe ich ihn, um ihn dicht zu halten, einfach umgebogen und mit einem Kabelbinder gesichert.
Geht ganz easy.

Zitat:
Nur zum Verständnis: Wenn ich jetzt so'ne Agar-Kultur in Schwung gebracht habe (Würze ins Glas), und das Glas ist dann zu klein, einfach umfüllen in ein grösseres Gefäss und dann weiter anfüttern, verbrauchte Speise abziehen, also ca. alle 2 Tage Würze verdoppeln, bis genug Hefe da ist, usw.? Liege ich da richtig, oder habe ich da einen Gedankenfehler?

yep, genau richtig, musst nur gut belüften.

Noch etwas zum Abziehen der verbrauchten Würze:
diese entferne ich nur zum Teil, weil in ihr ja auch ne Menge Hefezellen drin sind.
Diese Prozedur des Entfernens und Wiederauffüllens mache ich nur, wenn ich eine dickflüssige Hefe, also eine grössere Menge, erzeugen möchte.

Es kommt immer darauf an, wieviel Hefe ich im Ende brauche.
Um aus einem Agar-Boden auf eine Menge zu kommen wie ich oben im Beutel habe, kann es schonmal 3 Wochen dauern.
Wenn ich nur Hefe für den nächsten Sud brauche, dann reicht es die Würzemenge einfach durch verdoppeln hochzufahren, vielleicht ein-zweimal abzuziehen und fattich.

Grüsse

[Editiert am 22/2/2005 von heavybyte]
Antwort 19
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meistermelber
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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2005 um 10:17  
@heavyhefe:

Mich treibt in Sachen Hefebanking schon lange ein Frage um, die du vielleicht beantworten kannst: Bei der Hefe-Vermehrung aus NaCl-Suspensionen wird immer wieder darauf hingewiesen, mit kleinen Speisegaben zu beginnen und die Menge langsam zu steigern, weil die Hefe ansonsten eingeht. Meine eigenen Versuche habe das bestätigt.

Bei der Agar-Methode nun kippst du eine im Verhältnis zur Zellzahl gigantische Menge Speise dazu und alles geht gut.

Warum?


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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2005 um 10:44  
Hallo Mel,

die Oberfläche des Agars ist ja ganz dicht bewachsen mit Hefezellen, ich weiss nicht wie tief die sich dahinein fressen, muss mir unbedingt ein Mikroskop zulegen.
Auf alle Fälle hat sich aus dieser anfänglich winzigen Hefezahl ein dichter Rasen auf dem Agar gebildet.
Man kann davon ausgehen, dass das Verhältnis lebende zu toten Zellen ein ganz anderes ist als bei der Kochsalzhefe, ganz abgesehen von sonstigen Verunreinigungen.

Die resultierende Hefemenge ist ja durch Wachstum entstanden wobei die eingebrachte Verunreinigung mengenmässig ja nicht mitgewachsen ist.
Die Reinheit einer Agar-Hefe ist somit weitaus grösser als bei Kochsalzeinlagerung.

Es sind also doch schon eine erheblich Anzahl von Zellen vorhanden.
Dazu kommmt, dass das Glas mit Agarboden mit Sicherheit frei von schädlichen Bakterien ist, sonst hätte sich das in der langen Aufbewahrungszeit ganz sicher gezeigt.

Man sollte diese Mengenverhältnisse auch nicht zu eng sehen, solange man die zugesetzte Würze relativ steril halten kann, was ja bei so einem Agarglas kein grosses Problem darstellt, wird sich die Hefe auch vermehren.

Das ist ein Erfahrungswert.

Bei einer Kochsalzkonserve wird ja die Hefe- zu Verunreinigungs-Rate so wie sie ist konserviert.
Da kann es schonmal vorkommen, dass beim Wiederbeleben die Fremdkeime schneller sind als die Hefe.

Bei einem Agarboden passiert das so leicht nicht.

Ich hoffe, das beantwortet deine Frage.

Cheers

Nachschieb:

Dann gibt es noch einen Aspekt:
Ich weiss nicht wie sich die Tatsache, dass die Hefezellen ja auf einem Nährstoffboden konserviert sind, sich auf die Haltbarkeit und Vitalität der Zellen auswirkt.
Im Gegensatz zur Kochsalzhefe, der ja alle Nahrung entzogen wird, liegen die Hefezellen bei einer Agar-hefe ja auf einem Nährboden.
Ich könnte mir vorstellen, das ist eine blosse Annahme von mir, dass dieser Umstand die Zellen länger vital hält.

[Editiert am 22/2/2005 von heavybyte]
Antwort 21
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2005 um 10:48  
@ all

Danke für die vielen Tipps!

@ Meistermelber

Das ist schön, dann kann ich ja einfach da "reinstechen". Hatte nur etwas Angst mir die Flasche zu versiffen...

Was ist denn mit der Resthefe aus dem WYeast Paket? Kann ich die einfach mit der Würze Anstellen? Oder bedarf das einer Vorbehandlung?

Gruß Malte


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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2005 um 11:05  
Hi Malte,

ich würde die Hefe vorher noch vermehren. Ich habe einmal (das erste Mal) die aktive Hefe aus dem Wyeast-Beutel in 25 l Würze gekippt. Das war eindeutig zu wenig Hefe und der ganze Schmadder landete im Klo. Richtwert der Hefemenge ist ca. 0,5 bis 1 % dünnbreiige Suspension im Verhältnis zum Gesamtsud, je nachdem, ob ober- oder untergärig. Das geht immer gut ab.

Gruß

Mel



[Editiert am 22/2/2005 von meistermelber]


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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2005 um 13:58  
Hi Meistermelber,

so, habe heute endlich mal den Starter aus 10ml NaCl Hefe und 10ml Zuckerwasser angestellt.
Werde weiterhin berichten. Die Hefe ist WhiteLabs WLP800 (Pilsner/Lager).



Gruß aus OWL
Mirko

EDIT: Achja, die Lagertemperatur ist ca. 4°C (Gemüsefach im Kühlschrank), erstellt habe ich die Hefebank am 03.02.2005 .



[Editiert am 22/2/2005 von HopfenTrader]
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