Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2012 um 09:51 |
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Moin...
folgendes Problem: Ich habe einen Weizendoppelbock 22°P mit der Nottingham
angestellt. Nach einer Woche war die Gärung durch, ich habs zur Sicherheit
aber noch ne Woche stehen lassen. Zu diesem Zeitpunkt waren es dann
gemessene 12°P (Refraktometer). Korrigierte Werte unten.
Hab dann 150gr Rohrohrzucker in ein wenig Wasser aufgelöst und in die
20Liter Bier geschüttet, umgerührt und nochmal ne halbe Stunde stehen
lassen. Dann habe ich abgefüllt.
Die Flaschen stehen jetzt seit 4 Tagen bei 23°C und es baut sich kein Druck
auf...
Das Bier schmeckt durchgegoren es ist keine übermäßige Restsüße zu
schmecken. In der Testflasche ist ein deutlich sichbarer Hefesatz am
Boden.
-Ist die Notti bei 9% Vol am Ende?
- Woran könnte es noch liegen?
- Was könnte ich jetzt noch tun?
Gruß
J.
Einmaischen: 45°C und Rasten für 15min
64°C --> 75min
73°C --> 30min
Abmaischen: 78°C
22°Plato
nach Vergärung: 12°P (Refraktometer)
Nach Earls RefraktoSP_2.7 (ich habe die °Platowerte einfach in die
Brix-Felder eingetragen ):
scheinb Restextrakt: 5,6°P
tats. Restextrakt: 8,6°P
Alk: 9% Vol
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2012 um 10:18 |
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Ich lasse nach dem Abfüllen grundsätzlich 7 Tage bei Gärtemperatur stehen
und gebe das Bier dann in die Kühlung. Dabei ist mir aufgefallen, daß die
Carbonisierung oftmals selbst am Ende der NG absolut unbefriedigend
erscheint und die Probe "lasch" daher kommt, dies sich aber schon nach ein
bis zwei Tagen in der Kühlung erheblich ändert.
Laß es also einfach noch ein paar Tage in der NG stehen und dann ab in die
Kühlung.
Mehr würde ich nicht tun.
Über Hilfsmaßnahmen würde ich erst nachdenken, wenn das Bier aus der
Kühlung kommend noch immer untercarbonisiert ist.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2012 um 10:24 |
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Zitat: | Was könnte ich jetzt
noch tun? |
Abwarten! Vier Tage sind doch wirklich noch keine Zeit nach der du dir
Sorgen machen solltest! Ich würd dir raten, lass es mal 'ne Woche stehen
und kümmer dich überhaupt nicht drum! Schau es nicht mal an, das macht dich
nur kirre Das wird auf jeden Fall noch.
Mit Rohrzucker funktioniert das auf jeden Fall, ich nehm auch fast immer
Rohrzucker zum Karbonisieren. Hab Geduld.
Beste Grüße
Tom ____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 26.2.2012 um 11:20 |
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Nach so kurzer Zeit merke ich im Keg oft erst den beginnenden
Druckanstieg!
Meine Nachgärungen dauern (warm) immer 10 Tage, Minimum 1 Woche.
Weiß es nicht mehr genau, aber hat René (flying) nicht mal was über die
Schwervergärlichkeit von Rohrzucker geschrieben?
...ein Weizendoppelbock mit Nottingham?
Uwe ____________________
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2012 um 11:25 |
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2012 um 13:06 |
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- Die Notti war die Notlösung nachdem das Strippen der Aventinushefe
schiefgegangen ist... (Schluchz)
- Kühlung? Wie jetzt? Das ist doch ein OG-Sud! Hab ich was falsch
verstanden? Nach dem Abfüllen steht das Bier bei Raumtemperatur bis es
getrunken werden soll. Dann geht es in den Kühlschrank.
- Bisher hatte die Notti auch in der Flaschengärung innerhalb weniger Tage
den Zucker aufgeknabbert und entsprechend CO2 aufgebaut. Aber ich werde
geduldig sein.
Die Frage bleibt allerdings offen: Was tue ich wenn da nix mehr passiert?
--> Eine alkoholtolerante Hefe ansetzen und per Spritze zuimpfen? Alles
wieder ins Gärfass und dort die Hefe zugeben? Endlich Kegs zulegen und aus
der Flasche karbonisieren? (eigentlich stehen Kegs grad noch nicht
an...)
Gruß
J.
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2012 um 13:14 |
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Versuch nächstes mal die normale Tap 7 Hefe zu strippen, die sollte
wesentlich vitaler sein und ist identisch mit der Aventinus Hefe.
Die Hefe im Tap 7 wird für jeden Sud extra frisch herangezogen, die Hefe
für den Aventinusauch, nur in die Flasche kommt dann eine aus Kräusen
gewonnene Erntehefe, da die den hohen Alkoholgehalt bei der Flaschengärung
besser verkraftet (die Hefe der Hauptgärung wird vorher abzentrifugiert).
Der Hefestamm ist aber der selbe und die Tap 7 Hefe lässt sich
normalerweise vollkommen einfach strippen, vor allem, wenn das Abfülldatum
noch nicht all zu lange her ist.
Stefan
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2012 um 13:29 |
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Zitat von Wizzzz, am 26.2.2012 um
13:06 |
- Kühlung? Wie jetzt? Das ist doch ein OG-Sud! Hab ich was falsch
verstanden? Nach dem Abfüllen steht das Bier bei Raumtemperatur bis es
getrunken werden soll. Dann geht es in den Kühlschrank.
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Im Detail
Hauptgärung bei x°C
Nachgärung bei derselben Temperatur wie die HG
DANN
Kühlung bei möglichst tiefer Temperatur, also Gärung beendet und Reifung
eingeleitet.
Bei einem Weizen / Weizen-DB bedeutet das:
7 - 14 Tage HG obergärig
7 Tage NG obergärig
14 Tage reifen in Kühlung
Trinken
weil... so wurde mir beim Flying Weizen gesagt... ein Weizen reift während
der ersten 14 Tage noch richtig aus und wird danach nicht mehr besser.
Jedes Bier sollte Gelegenheit zum Reifen in der Kühle bekommen - man
berichtige mich, wenn ich Quark verzapfe - um seinen Charakter auszubilden.
Diese Phase hat Nichts mehr mit Gärung zu tun. Die Gärung kommt in der
Kälte zum Erliegen, das Bier reift und entfaltet seinen Geschmack. Weizen
ist da sehr schnell, Pils braucht einige Monate und Aromabomben wie Stouts,
Doppelböcke oder IPA schmecken erst nach zig Monaten wirklich gut.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 26.2.2012 um 14:30 |
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Hallo J.
Ich würde jetzt dem Bier mal min. 7 Tage der Nachgärung gönnen und dann
eine weitere Probenflasche aufmachen.
Ist dann mehr Druck drauf, läßt Du es einfach so weiter nachgären.
Wenns nicht geklappt hat, kannst Du evt. noch mal etwas Traubenzucker
zugeben, da dieser vergleichsweise leicht vergärlich ist (Angärzucker).
Allerdings kann das natürlich auch riskant werden, sollte die Hefe doch
noch Appetit auf den Rohrzucker bekommen...
Von der Stammwürze sollte das die Hefe noch packen, für die meisten
Bierhefen (sind ja auch "nur" spezialisierte "Weinhefen") sind 9% Alk. noch
kein Limit, es braucht einfach mehr Zeit.
Uwe
____________________
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 445 Registriert: 8.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2012 um 15:38 |
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Zitat von Wizzzz, am 26.2.2012 um
13:06 | - Kühlung? Wie jetzt? Das ist doch ein
OG-Sud! Hab ich was falsch verstanden? Nach dem Abfüllen steht das Bier bei
Raumtemperatur bis es getrunken werden soll. Dann geht es in den
Kühlschrank. |
dann zitiere ich sinngemäß mal den
Schneider Biersommelier Frank Lieth...
Nach der Hauptgärung wird unser Bier einge Wochen (ich meine es wären vier
gewesen) bei 27 °C gelagert. Auf meine Frage wie man Bier danach am besten
lagert und reifen lässt:
Möglichst nahe 0°C und möglichst dunkel, aber nicht vergessen gelegentlich
mal eins zu trinken! ____________________ "Die Ungeduld hat häufig Schuld." - W. Busch
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2012 um 16:03 |
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Schneider lagert 1 Woche bei 20°C und dann 2 Wochen bei 10°C.
Bier bei 27°C lagern ist sehr ungewöhnlich.
Stefan
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 445 Registriert: 8.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2012 um 17:58 |
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ich
bin mir verdammt sicher, daß neidem Vortrag, den ich gehört habe nach der
Hauptgärung von einer überraschend hohen Temperatur die Rede gewesen ist,
deswegen ja auch meine Nachfragen. - Aber ich muss es wohl doch falsch
verstanden haben - vier Wochen Warmlager sind ja gut dokumentiert und in
einem Patent von Schneider finde ich auch nur was von 20 °C für's
Warmlager...
Die Temperaturangabe von etwas über 0°C bezog sich auf die idealen
Lagerungsbedingungen von Bier ganz allgemein beim Kunden. ____________________ "Die Ungeduld hat häufig Schuld." - W. Busch
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Antwort 11 |
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Gast
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erstellt am: 26.2.2012 um 21:18 |
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Hi jmsanta,
der Vortrag von Frank Lieth handelte doch meiner Erinnerung nach
hauptsächlich von belgischen Bieren einschl. der Trappisten.
Eine Temperatur von 25 - 27 Grad ist bei der Gärführung bei den
"Hochprozentern" , den Triples und Quadruples usw. dort durchaus an der
Tagesordnung.
Ich frag den Frank gerne mal, wenn er denn beim nächsten "Brauerstammtisch"
erscheint.
Gruß
Jürgen
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2012 um 21:24 |
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Hans Peter Drexler hat mir das mal selber erklärt.
Es gab wohl einige Versuche, das Bier bei einer konstanten Temperatur
nachzugären und zu lagern, das hat aber wohl geschmackliche
Auswirkungen.
Jetzt treibt man extra den Aufwand und karrt die Kisten nach einer Woche
bei 20°C in einen anderen Lagerraum mit 10°C.
Vermutlich ist das auch der Grund, warum viele Weißbierbrauereien
untergärige Hefe für die Flaschengärung zusetzen, da kann man Kaltlagern
und Nachgären bei der selben kalten Tempertatur (ein anderer Grund ist wohl
auch die bessere Sedimentation der ug Hefe).
Stefan
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 445 Registriert: 8.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2012 um 08:54 |
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Hasllo Jürgen,
Ein entschiedenes Jein! So wie er es wohl als *Schneider*-Biersommelier
immer machen wird kam zunächst eine Vorstellung von Schneider und der
Bierherstellung am Beispiel der Schneider Weiße, er ging explizit auf auf
die Besonderheit der offenen Gärung und des Warm/Reife-Lagers ein.
Ich spreche auch nicht von der Gärführung, sondern vom Warmlager/Reifelager
nach der Abfüllung. Mein einziger Fehler an der Stelle mag meine Erinnerung
bezüglich der Temperatur und der Zeitdauer des Reifelagers gewesen sein -
ich finde meine Notizen leider nicht mehr!
Dann kam allgemein etwas zur Bierverkostung und eine Blindverkostung 6
deutscher Bierstile und dann kamen erst die ganzen Belgier (Krieks, Geuze,
Trappisten, ...).
@Jürgen: wo und wann ist denn dieser Stammtisch? Kann mensch dazu
stoßen?
Gruß, Jan ____________________ "Die Ungeduld hat häufig Schuld." - W. Busch
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Antwort 14 |
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Gast
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erstellt am: 28.2.2012 um 10:25 |
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@jmsanta
Hi Jan,
findet alle 3 Monate in Köln statt.
Ich bin da auch noch recht frisch, kann aber gerne beim nächsten Mal
wegen weiterer "Adoptionen" nachfragen.
Viele Braumeister und Biersommeliers sind da vertreten, das macht es in
vielerlei Hinsicht spannend !
Gruß
Jürgen
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Senior Member Beiträge: 445 Registriert: 8.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.2.2012 um 10:18 |
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Frankt Lieth war so nett mir meine Nachfrage nochmal zu beantworten - und
ja, ich habe offensichtlich nicht richtig zugehört. Zitat: | Unser Bier befindet sich ca. 9 Tage im Warmlager bei 20 °.
Anschließend die Lagerung bei 10 °. Hierbei ist auf eine optimierte
Lüftungsführung zu achten. |
mea culpa ____________________ "Die Ungeduld hat häufig Schuld." - W. Busch
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.3.2012 um 11:02 |
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Moin...
wie schon eingangs befürchtet hat sich auch nach einer weiteren Woche kein
CO2 aufgebaut. Ich vermute das die Hefe eingeschlafen ist und bei den 9%
Alk einfach nicht willens ist wieder in Wallung zu kommen. Um diese
Hypothese zu prüfen werde ich mal den Bodensatz einer Flasche strippen und
hochpäppeln...
Unabhängig davon stellt sich mir jetzt die Frage wie ich trotzdem noch
Druck in die Flaschen bekomme. Würde es Sinn ergeben nochmal frische Hefe
zuzugeben? (in Wasser rehydrieren und mit der Spritze in die Flaschen
geben) Oder gibt die frische Hefe dann auch gleich den Geist auf? Hat
jemand Erfahrung?
Bin auch gespannt ob jemand völlig andere Vorschläge hat...?
Gruß
J.
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.3.2012 um 11:16 |
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hab das schonmal im Keg gemacht....einfach die trockenhefe draufgestreut.
Die Gärung kam wieder an. Optimal war das allerdings nicht.
Ich würde einen Starter machen, damit sich die Hefe an die
Umgebungsbedingungne gewöhnen kann und dann etwas Starter in die Flascehn
geben. Dürfte sich geschmacklich nur minimal auswirkungen und die Gärung
kommt wahrscheinlicher wieder an, als wenn du die Hefe einfach nur
rehydrierst.
Gut Sud
Matthias
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Antwort 18 |
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