Brautag erledigt, Ohio Jan im Gärfass zum Abkühlen
Zunächst mal muß ich wohl Abbitte leisten. Abbitte an den Hersteller meines
digitalen Thermometers
Wie kommt's ?
Nun, Ostermontag habe ich mit Tazzyminator das Trashburzelbeer gebraut und
da kam ein Rührwerk, bestehend aus einem Fensterheber-Motor, einem
Stahlrohr und einem Stück Blech als Flügel zum Einsatz,
Nicht ohne Staunen registrierte ich, wie sich die Temperatur in der Maische
binnen weniger Minuten nach dem Starten des Rühwerks homogenisierte.
Im Verlauf der seinerzeitigen Diskussionen um die Hendi-Platte kam
irgendwann die Frage auf, ob die Induktionsfelder nicht eventuell Meßgerät
wie Thermometer etc. beeinflußen könnten und dieser Gedanke trug - leider -
Früchte bei mir.
Bei meinen beiden ersten Suden erlebte ich erhebliche, dramatische
Temperaturschwankungen und maß diese einer Fehlfunktion des digitalen
Thermometers durch die Induktion zu.
Seit Ostermontag aber drehte sich Alles. Die Tatsache, daß Chris in seinem
100L-Kessel binnen kürzester Zeit ein homogenes Temperaturbild erzeugte,
ließ mich jicht mehr los.
Also habe ich am Freitag einen Meter Alu-Rohr d=12mm und eine Alu-Schiene
d=4mm b=40mm gekauft und mein Rührwerk fertig gebaut.
Heute Morgen Alles aufgebaut und dann der Schock. Als ich Strom auf den
Scheibenwischermotor gab, drehte der viel zu langsam, in die falsche
Richtung und drohte abzurauchen.
Nach kurzer Zeit hatte ich aber die Lösung.
Motor sitzt auf Stahlplatte, Stahlplatte liegt auf Kessel auf, Kessel sitzt
auf Stahlrahmen der Hendi-Platte und Hendi-Platte hängt am Saft.
Der Motor bekam seine Masse über die Hendi-Platte !
Also kurzerhand die vor langer Zeit abgefallene Klappe des Eiswürfelfachs
vom Kühlschrank genommen und da den Motor drauf montiert.
Und siehe da, galvansich von Kessel und Platte getrennt, lief der Motor
wieder mit gefühlten 30u/pm und in die richtige Richtung
Nun galt es also, meine Theorie bezüglich der Temperaturverteilung in der
Maische zu beweisen und tatsächlich, beide Meßpunkte - Digitales
Thermometer und Klostersanders Steuerkasten - zeigten nur wenige Minuten
nach dem Starten des Rührwerkes konstante Temperaturen ohne dramatische
Sprünge.
Zwar hinkt das Digitale dem Steuerkasten um 1°C hinterher, aber die
extremen Störungen traten nicht mehr auf.
Das digitale Thermometer funktioniert ergo einwandfrei und wird NICHT von
der Induktion beeinflusst. Es kam lediglich nicht mit der miserablen
Temperaturverteilung in der Maische aus.
Das motorgetriebene Rührwerk definiert sich somit als Muß für den
Hobbybrauer, denn es sorgt für homogene Temperaturverteilung in der Maische
und ist somit Garant für optimale Rastführung
Bleibt diesbezüglich noch zu sagen, daß ich die Stellung der Flügels des
Rührwerkes noch verändern werde um die Umwälzung zu optimieren. Aber das
ist Detailkram.
Eingemaischt habe ich bei 68°C
3700g Pale Ale Malz
3400g Pilsener Malz
450g Münchener Malz
Hauptguß 26L
Kombirast bei 66°C für 60min
Hochgefahren auf 78°C und abgemaischt, nach 20min Läuterruhe mit dem
Läutern begonnen. 8L bis Vorderwürze klar lief, dann ab in die Würzepfanne
und mit 19g Northern Brewer VWH angefangen.
Nach 16,8L Läuterwasser war das Glattwasser bei 2°Brix, also glatt
Nach Würzebruch kamen 19g Northern Brewer und 8g Tradition in die Würze und
nach 80min noch 19g Amarillo.
Vor dem Whirlpool hab ich die Hopfensäckchen aus der Würze gefischt. So
einen stabilen, sauberen Trubkegel hatte ich noch nie
Letztlich... Punktlandung... 14°P angebeilt, 14,1°P erreicht. Passt also
Als Wegzehrung diente mir während des Braugangs übrigens Gulp's Georgen
Weizenbier...
ich werde noch drüber berichten... Hut ab Peter
Nachtrag: Anstellen werde ich mit ca. 100ml S-23, welche ich Ostermontag
von Tazzyminator im einweckglas erhielt (30ml, gewaschen und angefüttert
mit abgekochtem Wasser) bei gewohnten 32°C und dann sofort ins Treppenhaus
verbringen um die HG bei ca. 17-18°C zu fahren.
[Editiert am 15.4.2012 um 17:32 von TrashHunter]
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Botschafter der WBBBB in Hessen
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