Newbie Beiträge: 4 Registriert: 26.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.3.2012 um 22:39 |
|
|
Hallo Braugemeinde. Ich bin auch einer von den scheuen aber neugierigen
Lesern und habe eine Frage.
Bei mir hat es sich eingebürgert den Brautag auf zwei Tage zu verteilen.
Also Ich maische an Tag X und hopfenkoche an Tag X+1.
Das liegt daran dass ich meistens in der Woche abends braue und mit dem
Maischen gegen 22 Uhr fertig bin. Ich habe dann keine Lust mehr
Hopfenzukochen und zu filtern.
Frage: ist das irgendwie von Nachteil für die Qualität des Bieres ?
Beste Grüße aus dem Norden
|
|
Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.3.2012 um 22:57 |
|
|
Wenn du bei 78° ausgemaischt hast, kann sich an der Würze eigentlich nichts
mehr ändern. Verkeimung musst du auch nicht fürchten, weil die Brühe
sowieso noch gekocht wird. Einziger Nachteil ist wohl der Energieverlust,
weil du wieder von Raum- auf Kochtemperatur hochheizen musst, statt von 78°
auf 100°.
Bei mir haben sich anfangs Brautage sogar auf drei Tage gestreckt, weil ich
ohne Würzekühler noch eine weitere Nacht für die Abkühlung auf
Pitchtemperatur gebraucht habe.
Nö, Qualitätseinbußen keine.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
|
|
Antwort 1 |
|
Newbie Beiträge: 4 Registriert: 26.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 13.3.2012 um 23:30 |
|
|
Zitat von Brauwolf, am 13.3.2012 um
22:57 | Wenn du bei 78° ausgemaischt hast,
kann sich an der Würze eigentlich nichts mehr ändern. Verkeimung musst du
auch nicht fürchten, weil die Brühe sowieso noch gekocht wird. Einziger
Nachteil ist wohl der Energieverlust, weil du wieder von Raum- auf
Kochtemperatur hochheizen musst, statt von 78° auf 100°.
Bei mir haben sich anfangs Brautage sogar auf drei Tage gestreckt, weil ich
ohne Würzekühler noch eine weitere Nacht für die Abkühlung auf
Pitchtemperatur gebraucht habe.
Nö, Qualitätseinbußen keine.
Cheers, Ruthard |
Hallo Ruthard, danke für die Antwort. Nein ich habe nicht bei 78°
abgemaischt, weil ich nach einem Rezept für biere de Garde gebraut habe was
mit einstufigem Infusionsverfahren arbeitet.
Also abmaischen bei 66° - 70° Grad und Nachgüsse von 75°. Was kann denn da
passieren ? sind irgendwelche Enzyme (Beta Amylase ?) nicht abgetötet
worden und zersetzen noch was ?
Ist wahrscheinlich schon tausendfach erörtert worden. Aber es gibt da immer
wiederstreitende Aussagen. Unter 80° bleiben ja auch die alpha amylase
Enzyme funktionsfähig und arbeiten weiter.
D.H. auch bei Abmaischen mit 78° ändert sich u.U. noch was in der Würze.
Am Ende wird der Sud noch besser dadurch http://hobbybrauer.de/modules/eBoard/images/smilies/smile.g
if
Ich geh ins Bett und guck nochmal in den Hanghofer
Beste Grüße
Stefan
Stefan
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 14.3.2012 um 00:15 |
|
|
"zersetzen" wird sich nichts, es könnten sich allenfalls geschmackliche
Veränderungen ergeben, die nicht negativ sein müssen, nur anders. Egal was
du machst, es wird Bier draus. Deswegen lass dich nicht verrückt machen,
schlaf aus und mach morgen weiter.
In der Ruhe liegt die Kraft...
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
|
|
Antwort 3 |
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 14.3.2012 um 08:10 |
|
|
Bei Abmaischtemperatur sollte zumindest noch die α-Amylase aktiv sein.
Wenn Du in den 60ern abmaischst, wird sogar noch die β-Amylase leben.
Der Zuckerabbau geht also in deiner Würze noch ein Weilchen weiter, bis die
Temperatur unter ca. 60°C gesunken ist.
Dein Bier sollte also etwas trockener werden, als wenn Du sofort kochst.
Aber wie schon gesagt, das muss ja kein Nachteil sein, wenn es dir so
schmeckt.
Die Pause zu diesem Zeitpunkt ist energetisch nicht optimal, aber wenn Du
erst nach dem Hopfenkochen pausieren würdest, dann hättest Du nur andere
Probleme (Nachisomerisierung).
[Editiert am 14.3.2012 um 08:16 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 4 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 14.3.2012 um 08:19 |
|
|
Beim langsamen Abkühlen in der Würzepfanne hatte ich schon mal eine milde
Infektion von wahrscheinlich Lactobacillus delbrueckii, die Würze
hatte ein wenig von dem Geruch wie bei einer gewollten Milchsäuregärung mit
Thermoskannen-Malzstarter. Es gab eine dünne, weißliche Schicht auf der
Würzeoberfläche.
Beim anschließenden Hopfenkochen verlor sich der Geruch wieder vollständig,
mach Dir also keine Sorgen, solltest Du das bei Deiner Würze auch
feststellen.
Uwe
____________________
|
|
Antwort 5 |
|
Senior Member Beiträge: 252 Registriert: 28.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 14.3.2012 um 12:14 |
|
|
Das schreit doch nach Vorderwürzhopfung !!
Wenn der Hopfen über 24 Stunden in der warmen Würze liegt, bekommst Du ein
wunderbares Aroma.
Und einer möglichen Infektion wird auch noch vorgebeugt.
Harald
____________________ Bier, Bier, Bier, Bier, Bier, du hast immer nur Bier im Kopf.
Zitat: Ehefrau
|
|
Antwort 6 |
|
Newbie Beiträge: 4 Registriert: 26.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 14.3.2012 um 14:07 |
|
|
Zitat von Gartenbrauer, am 14.3.2012 um
12:14 | Das schreit doch nach
Vorderwürzhopfung !!
Wenn der Hopfen über 24 Stunden in der warmen Würze liegt, bekommst Du ein
wunderbares Aroma.
Und einer möglichen Infektion wird auch noch vorgebeugt.
Harald |
Super Tip das. Leider habe ich deinen
Beitrag zu spät gelesen, und hatte schon Würze gekocht. Aber beim nächsten
Mal versuch ichs.
Vorderwürzehopfung kannte ich noch gar nicht.
Vielen Dank an alle für die Tips. Ein super Forum hier
Stefan
|
|
Antwort 7 |
|
Posting Freak Beiträge: 1232 Registriert: 16.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 14.3.2012 um 18:24 |
|
|
Zitat von Gartenbrauer, am 14.3.2012 um
12:14 | Das schreit doch nach
Vorderwürzhopfung !!
Wenn der Hopfen über 24 Stunden in der warmen Würze liegt, bekommst Du ein
wunderbares Aroma.
Und einer möglichen Infektion wird auch noch vorgebeugt.
Harald |
JAAAA das kann ich nur unterstreichen!! Hab das schon 2 mal gemacht (beide
Male mit Amarillo), und beide Biere waren absolut genial, was das
Hopfenaroma anbelangt!!! Werd ich bei amerikanischen hopfenbetonten Bieren
wohl wieder öfters machen!
Cheers
Marco ____________________ Als letztes gebraut:
Simcoe Lager, Mint Stout, Caramel Mild Ale
Nächste Projekte:
Strong Altbier, Sorachi Ace IPA, Weizen-Stout
|
|
Antwort 8 |
|
Junior Member Beiträge: 44 Registriert: 9.12.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.5.2012 um 12:41 |
|
|
Ich habe nun auch mein erstes mal den Brauprozess auf zwei Tage gelegt.
Samstag Maischen und läutern
Sonntag Hopfenkochen und kühlen
Bei mir sollte es ein einfaches obergäriges Weizen mit der T58 werden.
Nach dem Würzekochen (Sonntag) hatte ich einen Stammwürzegehalt von 13,5%,
was perfekt war.
Danach habe ich die Würze gekühlt und die T58 (bereits "gestartet") in die
Würze gegeben.
Am Tag danach hatte ich dann ein großes Chaos in unserer Küche.
Die Hefe war so aktiv, dass aus dem Gärspund einiges an Schaum ausgetreten
ist.
Nach mehrmaligem wischen wurde dann dei Hefekativität etwas weniger.
Nach ca. zwei Tagen war die Gärung komplett durch und es tat sich nichts
mehr.
Leider hatte ich nun noch einen Restextrakt von 6% was somit nur einen
Alkoholgehalt von ca. 3,75% ergibt.
Kann es sein, dass die langsame Abkühlung nach dem Maischen mehr Dextrine
erzeugt hat und somit ein hoher Restextrakt normal ist?
|
|
Antwort 9 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 7.5.2012 um 13:52 |
|
|
Hmm, mehr Dextrine? Eigentlich sollte es sogar andersrum sein. Die noch
vorhandene α-Amylase spaltet größere Dextrine in kleinere und auch bis
zu Maltotriose, Maltose und Glukose runter.
Link. Das geht aber nur sehr langsam.
Wie sah denn Deine Maischerei insgesamt aus?
Uwe ____________________
|
|
Antwort 10 |
|
Posting Freak Beiträge: 1000 Registriert: 7.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.5.2012 um 13:57 |
|
|
Moin,
das ist jetzt der dritte Eintrag in der letzte paar Tage das was
aussergewöhnliches passiert bei der Vergärung mit T58, habe mein Braubuch
nicht zur Hand aber einer meiner letzte dunkeles auch mit T58, war der
Hefeaktivität 1 tag sturmisch, dann 2 Tage fast kein aktivität, danach
setzte der Gärung sich langsam mal sicher normal ein. Temp. konstant
22°.
Eigentlich ist T58 ein problemlose Hefe, würde mich interessieren wer noch
mehr kürzlich T58 benutzt hat und wie der Gärung verlaufen ist.
MfG
Simon Bremer
|
|
Junior Member Beiträge: 44 Registriert: 9.12.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 21.5.2012 um 09:56 |
|
|
Nachdem ich leider noch nicht raußgefunden habe,
warum ich einen Restextrakt von 6° Plator habe,
wurde das "light" Weizen gestern von uns probiert.
Ich muss sagen, trotz wenig Alk. schmeckt es sehr gut und jedoch einen
seltsamen Geruch.
Ich denke es ist das perfekte Sommer-Light-Weizen!
Jetzt muss ich nur mal in nächster Zeit ein Weizen brauen welches auch den
passenden Alk. drin hat.
Welche Hefe könnt ihr mir anstatt der T58 empfehlen?
Sollte ich evtl. auf Flüssighefe gehen?
Danke
|
|
Antwort 12 |
|
Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 21.5.2012 um 10:02 |
|
|
Der Geruch kann von der T-58 kommen. Die hat auch einen leicht pfeffrigen
Geschmack.
Wenn du ein richtiges Weizen willst, nimm die Wyeast 3068 oder zieh dir
eine Hefe aus einem Kaufweizen wie z.B. Schneider, Augustiner oder Maisels.
Gruß Hotte
|
|
Antwort 13 |
|
Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 29.6.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 21.5.2012 um 10:12 |
|
|
Ich hatte einen Gymnasiumlehrer bei mir in einem Braukurs. Er unterrichtet
Chemie und wollte ein anschauliches Thema in der Theorie dozieren. Weil er
nicht so lange Kurszeiten belegen konnte, braut er das Bier in der Klasse
in mehreren Schritten. Zuerst stellt er den Sud her mittels Maischebrauen
her. Dann wird der Sud eingefroren bis zur nächsten Lektion. Dann wird der
Sud gekocht und die Hopfengaben vorgenommen. Und wieder wird der Sud
eingefroren (ohne Hefe). Und in einem dritten Schritt wird die Hefe
angestellt und eine weitere Woche später abgefüllt. Die Schüler sind
begeistert, und ich konnte so ein Bier verkosten und stellte keine
Bierfehler fest.
Also muss das ohne grösserern Probleme auch bei Dir funktionieren.
Gut Sud. Gruss Üelu
|
|