Member Beiträge: 60 Registriert: 19.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2012 um 18:57 |
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Hallo lieber Brauergemeinde,
nachdem ich mich eifrig durch das Forum gelesen habe entstand meine eigene
Vorstellung einer einfachen Brauanlage.
Zur Veranschaulichung habe ich die 50-Liter-Anlage aufgemalt, weil ich
nicht ganz vertraut mit Grafikprogrammen bin und das deshalb wesentlich
länger gedauert hätte
Ist es grundsätzlich möglich auch ohne zusätzlichen beheizten
Läuterbehälter zu verfahren oder wird die Bierqualität deshalb in
Mitleidenschaft gezogen? Dass das Läutern so an sich recht lange dauern
wird ist mir durchaus bewusst. Besonders müsste ich warten bis ich
letztlich weiterkochen kann.
Vielen Dank für Tipps
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Posting Freak Beiträge: 3313 Registriert: 19.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2012 um 19:01 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2012 um 19:06 |
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Moin Karl, willkommen in der Braugemeinde
Ich läutere in einem Gäreimer mit Läuterblech und Ablasshahn. Der ist nicht
beheizt.
Die Temperatur in der Maische steuere ich während des Läuterns über das
Nachgßwasser, welches ich auf 78°C erhitze und in kleinen Chargen
zugebe.
Unten 4L Würze raus, oben 4L Nachguß dazu.
Dadurch, daß ich bis zum letzten Tropfen den Nachguß mit 78°C zuführe,
bleibt die Temperatur relativ stabil.
Läuterbottich heizen, muß also nicht sein.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
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Antwort 2 |
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Member Beiträge: 60 Registriert: 19.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2012 um 19:18 |
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Danke Udo,
die Befürchtungen habe ich, weil ca 50 Liter schon eine ganze Menge sind
und deshalb die Temperatur trotz eventuellen Isolierens des Gärfasses doch
recht stark fallen könnte. Nachdem die Vorwürze als auch die Nachwürze
durch den Maischebehälter gelaufen sind könnte ich diesen erst reinigen um
anschließend mit dem Hopfenkochen zu beginnen.
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2012 um 19:19 |
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Ich sehen gerade
Du hast in Deiner Zeichnung einen Behälter in dem ein Rührwerk hängt und
ein Läuterblech liegt UND welcher durch eine Induktionsplatte erhitzt
wird....
...ich erinnere mich, daß ich genau DAS so plante und mir dann von den
Profis hier davon vehement abgeraten wurde.
Gründe:
1. Das Rührwerk rührt nur oberhalb des Läuterbleches. Durch das Läuterblech
fallendes Malzmehl sammelt sich auf dem Boden und brennt an.
2. Durch das Läuterblech kann sich die Hitze nicht richtig in der Maische
verteilen, sie staut sich unter dem Läuterblech und irgendwann fliegt Dir
Alles um die Ohren.
Deshalb:
Maischen im Einkocher (falls Du möchtest mit dem Rührwerk) (oder Kessel mit
Induktionsplatte / wie bei mir)
Umschöpfen in den Läuterbottich in welchem das Läuterblech liegt.
Einkocher / Kessel grob reinigen.
Läutern in den Einkocher / den Kessel (ich lasse immer 4L Würze in einen
Meßbecher laufen und schütte den in den Kessel und sobald 12L im Kessel
sind, drehe ich die Induktionsplatte an und fange schon mal an zu
kochen)
Würzekochen
Abseien
Abkühlen
Hefe anstellen
Gären lassen..... ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1232 Registriert: 16.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2012 um 19:25 |
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Zitat von TrashHunter, am 19.3.2012 um
19:19 | Deshalb:
Maischen im Einkocher (falls Du möchtest mit dem Rührwerk) (oder Kessel mit
Induktionsplatte / wie bei mir)
Umschöpfen in den Läuterbottich in welchem das Läuterblech liegt.
Einkocher / Kessel grob reinigen.
Läutern in den Einkocher / den Kessel (ich lasse immer 4L Würze in einen
Meßbecher laufen und schütte den in den Kessel und sobald 12L im Kessel
sind, drehe ich die Induktionsplatte an und fange schon mal an zu
kochen)
Würzekochen
Abseien
Abkühlen
Hefe anstellen
Gären lassen..... |
Dem ist absolut nix hinzuzufügen!!!
Mit dem kleinen Unterschied, dass ich in nen Gäreimer läutere, und dann
mittels Ablaufhahn alles in den Einkocher zurücklaufen lasse. Dadurch hab
ich etwas mehr Zeit, den Einkocher zu reinigen... Ist aber nicht unbedingt
ein Muss!
EDIT: Udo, hast den Whirlpool vergessen :-) Wenn er den jetz noch macht,
isses direkt von Anfang an perfekt
Herzlich Willkommen im besten Forum der Welt!
Cheers
Marco
[Editiert am 19.3.2012 um 19:27 von Grima]
____________________ Als letztes gebraut:
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Nächste Projekte:
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Antwort 5 |
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Member Beiträge: 60 Registriert: 19.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2012 um 19:26 |
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Zum Anbrennen habe ich mir auch Gedanken gemacht weshalb ich diese Pumpe
zur Verteilung der Wärme während der Heizphasen unterhalb des Blechs
anbringen möchte.
Diese soll dann auch wieder zum umpumpen aus dem Gärfass in meinen
Heizkessel dienen.
Zugegebenermaßen gibt die Zeichnung nicht alles auf Anhieb preis
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2012 um 19:33 |
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Die Pumpe bringt Dir nur dann Etwas, wenn sie oberhalb des Läuterbleches
ansaugt und die Flüssigkeit von unten wieder nach oben durch das
Läuterblech drückt. Ansonsten erhälst Du nicht die gewünschte
Wärmeverteilung in der Maische und produzierst Dir trotzdem hinreichend
Malzmehlanlagerung auf dem Kesselboden.
Dann hast Du aber das Problem, daß die Pumpe nicht nur Flüssiges, sondern
auch das Malz mit ansaugt.
Um das zu verhindern bräuchtest Du oben ebenfalls ein Lochblech, welches
das Malz zurück hält und nur die Flüssigkeit durchläßt. (Malzrohr)
Dann aber hast Du das Problem mit dem Rührwerk, welches ja unterhalb des
oberen Lochbleches arbeiten soll. In dem Fall wäre das Rührwerk meines
Erachtens obsolet. / Nicht notwendig.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 7 |
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Member Beiträge: 60 Registriert: 19.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2012 um 19:38 |
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Der Moment in dem man feststellt, dass nicht alles optimal sein wird ist
nicht schön
Dennoch ist mir nun klar geworden, dass die alles in einem Topf-Methode
eine Spielerei wäre, die die Sache unnötig komplizierter machen würde.
Das Ablassen der Maische in das Gärfass um dort zu läutern ist wohl
wesentlich einfach und praxisnaher.
Danke für die Ratschläge
[Editiert am 19.3.2012 um 19:40 von Karl]
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2012 um 20:17 |
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Es sind halt zwei unterschiedliche Verfahren
Zum Einem das klassische Maischen - Läutern - Würzekochen
und zum Anderem das Braumeister-System mit Malzrohr.
Beide Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile und ich wage es nicht, das
System des Malzrohres qualitativ in Frage zu stellen. Immerhin gibt es
Einige hier, die zB. mit dem Braumeister von Speidel brauen.
Und sicher ist es auch möglich ein solches System nicht fertig zu kaufen,
sondern selber zu bauen.
Dann aber erfordert es Konsequenz im Handeln und Einiges an Investition.
Bedeutet, die von Dir skizzierte Anlage wäre ein Zwitter und eher nicht
brauchbar. Und deshalb ist es notwendig, eine Entscheidung zu fällen.
Willst Du mit Malzrohr brauen, mach Dich kundig - Es gibt zum Beispiel die
Viertel-Quadratmeter-Brauanlage, welche mit dem Malzrohr arbeitet - und
setz es konsequent um.
Oder aber Du maischst und läuterst Schritt für Schritt "traditionell", und
dann gehört das Läuterblech in den Läuterbottich und Du kannst Dir die
Pumpe sparen
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2012 um 20:30 |
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 2.6.2010 Status: Offline
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erstellt am: 20.3.2012 um 08:03 |
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Hallo Karl,
wenn Du das Läuterblech durch einen Panzerschlauch ersetzt, geht das
direkte Abläutern aus dem Maischbottich schon.
Die Pumpe kannst Du dir dann beim Maischen auch sparen. Siehe z.B. die
Brauanlage von Samba und Bier.
Noch eins zur Zeichnung: Der Schlauch ins Gärfass ist schon gut, aber zur
Vermeidung von Oxidation (Plätschern).
Du willst nicht möglichst schnell abläutern, sonst zieht es dir den Treber
zusammen und es bleibt u.U. viel Zucker im Treber hängen.
MfG
Joachim
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 196 Registriert: 15.11.2010 Status: Offline
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erstellt am: 20.3.2012 um 10:41 |
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Frage; was ist das denn für 'ne Pumpe? Hersteller/Typ?
Gruss, Peter.
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Antwort 12 |
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Member Beiträge: 60 Registriert: 19.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.3.2012 um 11:30 |
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Die Pumpe ist von Wolfcraft. Der Preis von gerade 30€
ist sehr attraktiv.
Leider weiß ich nicht ob das Plastik im Inneren dann so geeignet ist.
[Editiert am 20.3.2012 um 11:32 von Karl]
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Antwort 13 |
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Member Beiträge: 60 Registriert: 19.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.3.2012 um 11:47 |
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Zitat von Rippchen, am 20.3.2012 um
08:03 | Hallo Karl,
wenn Du das Läuterblech durch einen Panzerschlauch ersetzt, geht das
direkte Abläutern aus dem Maischbottich schon.
Die Pumpe kannst Du dir dann beim Maischen auch sparen. Siehe z.B. die
Brauanlage von Samba und Bier.
Noch eins zur Zeichnung: Der Schlauch ins Gärfass ist schon gut, aber zur
Vermeidung von Oxidation (Plätschern).
Du willst nicht möglichst schnell abläutern, sonst zieht es dir den Treber
zusammen und es bleibt u.U. viel Zucker im Treber hängen.
MfG
Joachim |
Panzerschlauch möchte ich ungern benutzen da ich das Reinigen von diesem
eher kritisch beäugel und daher lieber mit einem Blech arbeiten möchte. Die
ersten paar Liter dann zurückzugießen sollte kein Problem darstellen.
Ich wollte den Vorgang nur etwas beschleunigen aber vielmehr gilt wohl auch
das was eine große deutsche Brauerei sugeriert: Gutes braucht Zeit
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Antwort 14 |
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Member Beiträge: 60 Registriert: 19.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.3.2012 um 12:08 |
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@ Udo,
Leider bedeutet Hybrid nicht immer einen Fortschritt. Nach einiger
Überlegung möchte ich lieber das traditionelle Verfahren anwenden. Das
Brauen ist zwar ein wenig aufwändiger aber schließlich geht es in meinem
Fall vor allem um die Freude am Brauen selbst. Selbst wenn ich später
einiges nicht mehr machen möchte kann ich ganz leicht das Brauen weiter
automatisieren. Bei einem Braumeister-Nachbau müsste fast alles direkt beim
ersten Brauvorgang so stehen wie man es letztendlich haben möchte.
Ich hab mein Konzept nun gedanklich ein bisschen abgewandelt und freu mich
darauf bald loswerkeln zu können.
Persönlich am besten gefällt mir an deiner Zeichnung die
Wasserzulaufsteuerung über das Schwimmerventil
Gruß,
Karl
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 196 Registriert: 15.11.2010 Status: Offline
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erstellt am: 20.3.2012 um 14:46 |
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erkundige Dich am besten vor dem Kauf, welche Temperatur die aushält.
Sonst sind attraktive 30€ auch viel, wenn sie dann gleich die Grätsche
macht.
Gruss, Peter.
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 7.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.3.2012 um 15:22 |
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Ich hab so eine ähnliche Anlage aus nem Einkocher gebaut. Unter dem
Läuterboden saugt eine Pumpe die Dünnmaische ab und spuckt sie oberhalb
wieder aus. Über dem Boden wird per Motor gerührt. Das funktioniert
normalerweise ganz gut, wenn denn alles funktioniert. Sollte Pumpe oder
Rührwerk während der Heizphase ausfallen oder verstopfen brennts an, weil
es unter dem Läuterboden einen Hitzestau gibt. Mit Feinstaub hab ich trotz
Kaffeemühle als Malzmühle keine Probleme. Was ich aber damals nicht bedacht
habe war der Zeitfaktor. Ich kann erst nach dem vollständigen Abläutern
meinen Kessel reinigen und zum Kochen vorbereiten während die Würze schön
im externen Gefäß abkühlt. Würde ich in einen Läuterbottich umschöpfen
könnte ich während der Läuterruhe den Kessel reinigen, dann direkt da rein
läutern und sofort mit dem Hochheizen beginnen.
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.3.2012 um 17:42 |
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Richtig, ich schöpfe die Maixhe in den Läuterbottich, reinige den
Maischekessel, welcher dann Würzepfanne ist, grob und fange an zu läutern.
Sobald sich 12 Liter Würze im Kessel befinden, beginne ich mit dem
Aufheizen zum Kochen. Und das spart massig Zeit. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
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Tredition Verlag
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.3.2012 um 21:38 |
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Korrekt - läuft bei mir auch so!
Der Vorteil bei meinem 5-Geräte-Sudwerk: Ich maische bereits den zweiten
ein während der erste gerade kocht. Zwischen den Suden brauche ich dann
eine Latenzzeit von ca 30 min. Bis dahin muss das Maischen fertig sein und
dann geht es mit dem Läutern gleich weiter.
im 5. Gerät laufen dann die Nachgüsse heiß, dadurch kann ich in Hochzeiten
echt ackern. Maischbottich rührt, Maischepfanne läuft rauf zum
Maischekochen. Läuterbottich läutert, Würzekocher fängt an aufzuheizen und
Nachgussheizer heizt auch noch. Im Keller so dann gefühlte 50 Grad,
Waschküche wie in London und das Selbstgebraute läuft bei all der Arbeit
echt gut weg.
Zu sehen bei der Hobbybrauervorstellung "Weißenbrunner Hausbräu" Leider
dort im Trockenzustand.....
Beste Grüße
Holger
PS: Ich würde vor einem Panzerschlauch auch das Geld in die Hand nehmen und
einen Original Senkboden investieren. Reste können auch leicht
weiterverkauft werden, aber dann geht es gut ab. Ich brauche selbst bei
Weizenbier mit 50% Weizenmalzanteil weniger bis knapp eine Stunde, bis rund
120 Liter Würze durch sind. ____________________
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Antwort 19 |
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