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Autor: Betreff: Vorderwürzehopfung
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Tiroler Hobbybrauer
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2012 um 22:03  
Guten Abend,

ich habe mich gerade im Forum über die Vorderwürzehopfung informieren versucht und bin dabei auf allerlei Interessantes gestoßen,

Nur eine Info fehlkt mir, was ist der große Vorteil der Vwh??

Vielleicht habe ich das überlesen, oder nicht kapiert, vielleicht bekomme ich aber trotzdem eine kurze Info von wem.

Grüße Christian


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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2012 um 22:59  
Hallo Christian

Die Wirksamkeit ist umstritten. VWH bringt mehr feines Hopfenaroma und rundere Biere, so die Theorie. Wurde auch bei Blindverkostungen so bestätigt. In der Regel nimmt man dafür Aromahopfen mit niedrigen Alphawerten. Aber auch hier gibt es Ausnahmen. Für meine Weißbiere nehme ich gerne Citra (13 % alpha) in der VWH, was eine feines Citrusaroma ins Bier bringt.

Gruß
Peter
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2012 um 23:10  
Ich habe auch festgestellt, daß der Bitterhopfen, welcher beim Hopfenkochen arg an Aroma verliert. als Teilmenge zur VWH verwendet, erheblich mehr seines eigenen Aromas mit in das fertige Bier einbringt.
Deshalb teile ich den Bitterhopfen, welcher üblicherweise ab Würzebruch bis zum Ende des Hopfenkochens in der Würze ist, seit einer Weile wie folgt auf:

25% VWH
50% volle Kochzeit
25% 10 bis 20min Restkochzeit je nach Alpha-Gehalt.

Eventuelle Aromahopfengaben gegen Ende der Kochzeit bleiben davon unberührt. Mir geht es bei der VWH nur darum, die dem Bitterhopfen eigenen Aromen deutlicher ins Gesamtbild zu bringen.

Warum das so funktioniert, weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß mit VWH das Eigenaroma des Bitterhopfens deutlicher zum Gesamtaromabild beiträgt.

Greets Udo


[Editiert am 19.3.2012 um 23:10 von TrashHunter]



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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2012 um 23:29  
Hallo Udo, eigentlich nimmt man ja Aromahopfen für die Vorderwürze, aber warum nicht, wenns was bringt. Aber 25 % Bitterhopfen für die letzten 10 bis 20 min habe ich noch nicht gehört. Das sind Aromagaben. Welchen Hopfen hast du da genommen ?

Gruß
Peter
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2012 um 23:55  
Stimmt schon Peter, die letzten 20 bis 10min sind eigentlich Aromagaben. Aber ich habe tatsächlich ein paar Sude gebraut, bei denen Bitter- und Aromahopfen von der selben Sorte waren. Zum Beispiel beim LGT kam lediglich Saazer als Bitter- und auch als Aromahopfen zum Einsatz.

Greets Udo


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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 20.3.2012 um 00:08  
Okay, das beruhigt mich jetzt. Das war ein Klasse Bier! Da war nichts kratziges! Und 100 % Aromahopfung mache ich auch gerne. Der Saazer ist ja ein Aromahopfen, die Amis zählen den zu noble-hops. In einer Reihe mit Hallertauer, Hersbrucker, Tettnanger und Spalter.

Gute Nacht
Peter
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 20.3.2012 um 07:16  

Zitat von TrashHunter, am 19.3.2012 um 23:55
Stimmt schon Peter, die letzten 20 bis 10min sind eigentlich Aromagaben. Aber ich habe tatsächlich ein paar Sude gebraut, bei denen Bitter- und Aromahopfen von der selben Sorte waren. Zum Beispiel beim LGT kam lediglich Saazer als Bitter- und auch als Aromahopfen zum Einsatz.

Greets Udo


Hi Udo,

die Bezeichnung "Bitterhopfen" oder "Aromahopfen" richtet sich nach der Hopfensorte, nicht nach dessen Einsatz beim Brauen.
Ein Aromahopfen wird nicht deswegen als Aromahopfen bezeichnet, weil man ihn zur Aromahopfung am Ende des Kochens zugibt bzw zur Vorderwürze, sondern weil er wenig Alphasäure aber viele Hopfenaromen enthält.
Andersrum ist ein Bitterhopfen nicht dewegen ein Bitterhopfen, weil man mit ihm nach Würzebruch den größten Teil der Bittere erzeugt, sondern weil er viel Alphasäure enthält und wenig Hopfenaromen.
So ganz grob kann man sagen, dass alles <10% Alpha eher ein Aromahopfen ist und alles >10% Alpha ein Bitterhopfen (z.B. Magnum, Herkules usw).
Natürlich kann man mit einem Saazer Aromahopfen auch die gesamte Bittere erzeugen, der Saazer bleibt dann aber trotzdem ein Aromahopfen.
Eigentlich sagt man, dass ein Hopfen entweder viele Aromen oder viel Alphasäure besitzen kann, doch dann kommen da die Amis mit ihrem Citra, Simcoe & Co mit Alphasäuren um die 13% und Hammeraromen...

Stefan


[Editiert am 20.3.2012 um 07:37 von Boludo]
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red_folder.gif erstellt am: 20.3.2012 um 08:31  
Wie sieht eigentlich der unterschied zur aromagabe beim kochende aus..!?
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Tiroler Hobbybrauer
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red_folder.gif erstellt am: 21.3.2012 um 10:59  
Danke für eure Infos !!!

eine kleine Frage zwecks Verständnis noch:

Warum wird das Hofenaroma durch die VWH intensiviert bzw. abgerundet.
Das ist für mich irgendwie unlogisch, da die ganzen Hopfenöle ja dadurch wesentlich mehr Zeit haben um "auszurauchen".
Würd mich interessieren warum genau das Gegenteil der Fall zu sein scheint !!

schönen Tag noch, Christian


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 21.3.2012 um 11:22  
Die Hopfenöle oxidieren in der Vorderwürze zu nichtflüchtigen Alkoholen und Epoxiden und verbleiben darum in der Würze.
Kochende Würze dagegen enthält so gut wie keinen Sauerstoff.

Stefan
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 21.3.2012 um 12:04  
Hallo,

wie so oft gibt es zu diesem Thema auch Auskunft im Hobbybrauer-Wiki.

Gruß
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 21.3.2012 um 12:25  
Hi Christian,

die Vorderwürzehopfung ist eine Aromagabe, wenn man so will. Es ist aber ein anderes Aroma, wie die späte "Aromagabe". Der Grund dafür wurde schon gennant. Es ist die Oxidation.
Den Unterschied möchte ich Dir an einem einfachen Beispiel erklären.

Am Tee. Schwarzer Tee schmeckt anders als grüner Tee. Der Geschmacksunterschied beruht auf der Oxidation der Teeblätter (Fälschlicherweise auf Fermentation genannt). Beim Hopfen ist es ähnlich. Gerade bei Doldenhopfen kann man das sogar sehen. Die vorgelegten Dolden färben sich teilweise braun, solange es nicht kocht und sie auf der Oberfläche schwimmen.


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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red_folder.gif erstellt am: 21.3.2012 um 12:31  
Heißt das, dass hier Sauerstoffeintrag in die Würze von Vorteil ist?

Um Oxidation zu vermeiden achte ich immer auf möglichst wenig "Plätschern" und arbeite mit Silikonschläuchen, statt einfach den Hahn über dem nächsten Gefäß aufzudrehen. Ist das hier contraproduktiv, oder ist in dem Moment eh genug Sauerstoff in der Würze.

Da fällt mir grad nochwas ein, was ich mal ansprechen wollte: Man hört/liest doch oft, das Oxidation der Würze schlecht ist, trotzdem sieht man hier öfter Bilder von Brauvorgängen, wo z.B. die Würze nach dem Kochen einfach mal nen Meter freien Fall ausgesetzt ist, eh sie im Gärbottich landet.
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 21.3.2012 um 12:32  
Stichwort Kühlschiff und Berieselungskühler.
So wurde lange Zeit mit großem Erfolg gebraut.
Das Thema Oxidation der Würze halte ich für sehr überbewertet.

Stefan
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 21.3.2012 um 12:48  
Bei sehr hellen Bieren kann ein Oxidationsgeschmack (Pappdeckelgeschmack) vorkommen. Dunklere Malze enthalten Röststoffe (z.B. Melanoidine). Die wirken als Radikalfänger, sprich gegen Oxidation.
Würzeoxidation ist aber ein anderes Thema wie die Vorderwürzehopfung.


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 21.3.2012 um 13:27  
Ich weiß nicht mehr wo, aber ich meine mal gelesen zu haben, daß die Oxidation bei der VWH vor allem an der Würzeoberfläche stattfindet.
Ist auch irgendwie logisch, denn die Hopfenöle sind ja hydrophob und würden sich so eher als "Fettaugen" auf der Würzeoberfläche absetzen, wo sie beim Kochen leichter mit dem Dampf weggetragen werden.
Da wir nicht mit einem Inertgaspolster arbeiten, hats auf der Würzeoberfläche beim Abläutern eigentlich immer Sauerstoff.

Uwe


[Editiert am 21.3.2012 um 13:28 von Uwe12]



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grimbart
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red_folder.gif erstellt am: 21.3.2012 um 13:46  
War bei der Lösung der Öle nicht die Rede von "glycosidischer Bindung", oder so.
Vll. irre ich da aber auch.

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Mini Bierhumpen
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red_folder.gif erstellt am: 1.5.2012 um 20:49  
Hallo,

für den nächsten Sud wollte ich mal wieder was neues ausprobieren, und die VWH habe ich bis jetzt noch nicht eingesetzt.

Geplant habe ich eine Art "Sommerbier". Als Hopfen wollte ich Citra einsetzen. Bisher habe ich immer mit 2 Hopfengaben gearbeitet. Einmal nach Würzebruch und eine Aromagabe 10 min. vor Kochende. Das Hopfenaroma konnte ich so ganz gut einstellen.

Jetzt wollte ich die VWH mal ausprobieren. Und was würde sich besser eignen als den ganzen Citra in die Vorderwürze zu kippen? :)
Was erwartet mich da? Die volle Aromabombe? Ist das Aroma durch VWH überhaupt mit der normalen Aromagabe zu vergleichen?
Also ich möchte schon viel Aroma drin haben. Habe auch überlegt VWH+Aromagabe zu machen, allerdings habe ich als Übernachtabkühler Angst, dass der Citra in der Aromagabe dann trtotzdem nochmal stark auf die IBUs drückt.

Hat hier schon mal jemand normale Aromagabe und VWH miteinander verglichen? Wenn ich durch 100% VWH genug Aroma erzielen kann wäre das natürlich super! :)

Gruß

Hannes
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 1.5.2012 um 21:35  
Hallo, Hannes,

unbedingt als VWH UND Aromagabe, das ist ultimativ...zumindest beim Citra.

Gruß
Michael


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Mini Bierhumpen
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red_folder.gif erstellt am: 1.5.2012 um 22:52  
Hallo Michael,

vielen Dank! Werde das dann mal so probieren. Bin mir nur noch nicht ganz sicher wie ich das ganze verteilen soll. Mit 12%alpha macht mir halt die Nachisomerisierung noch Sorgen. Da können sich die IBUs doch schnell nach oben ändern.
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