Klein aber fein und abgesehen von der modernen Induktionsplatte im Grunde
genommen sogar eine traditionelle Brauanlage.
Gemaischt wird im 36L-Edelstahl-Kessel auf der 3,5KW-Hendi Platte
Das Rührwerk besteht aus einem 50cm langen Naturholz-Rundstab und meiner
Muskelkraft
Mittels Klostersanders Steuerkasten überwache ich die Temperaturen während
der Heizphasen und Rasten. Irgendwann wird der Steuerkasten selbständig die
Platte ansteuern. Im Moment macht er das noch nicht, weil er noch nicht so
will wie ich und der Lüfter der Hendi-Platte noch nicht autonom läuft.
Danach wird zum Läutern in den Läuterbottich (ein Gäreimer mit drin
liegendem Lochblech) umgeschöpft.
Der Nachguß kommt aus einem 5L-Emaile-Topf von der Herdplatte
und läuft über ein Küchensieb auf den Treber
die Würze läuft in den 5L-Meßbecher und wird in den grob gereinigten Kessel
gegeben, welcher inzwischen mitsamt der Hendi-Platte auf den Tisch auf der
Terrasse vor der Haustür umgezogen ist
Nach dem Hopfenkochen und dem Whirlpool wird dann in den Gärbehälter
geseit
Inzwischen steht außer dem 33L-Gäreimer auch noch ein 54L-Gärfass (ein
Bootsfahrerfass, geeignet zur Bevorratung an Bord eines Schiffes oder auch
als Boje) zur Verfügung.
Die HG läuft im Gäreimer / Gärfass ab. Das CO2 wird über einen
Silikonschlauch in den mit Wasser gefüllten Meßbecher geleitet.
Das Bild zeigt den Gäreimer während des Abkühlens der Würze, links im
Deckel ist der Gummistopfen des digitalen Thermometers zu sehen, mit
welchem die Temperatur überwacht wird.
Und dieses Bild den auf zwei Gäreimer verteilten Sud des Boludo Stefanus
Ale
Nach der HG (bei mir üblicherweise 2 Wochen) werden die Flaschen im zweiten
Gäreimer in Chemipro-Oxi gebadet.
Vorgehensweise ist immer:
Flasche leer trinken
Mit heißem Wasser ausspülen
Kopfüber in den Kasten
Vor dem Abfüllen alle Flaschen mit der Mündung nach oben in die Kästen
Dann Bad in der Oxi-Lösung
Und wieder mit der Mündung nach unten in den Kasten.
Simples System, welches besagt: "Desinfiziete Flaschen gucken nach unten,
Flaschen, die noch nicht desinfiziert sind, gucken nach oben.
Wenn alle Flaschen desinfiziert sind, wird mit dem Umschlaucher aus Silikon
vom Gärbehälter in den Abfüllbehälter - in welchem soeben die Flaschen
desinfiziert wurden und welcher somit ebenfalls desinfiziert ist -
umgeschlaucht um das Jungbier vom Hefesediment zu trennen.
Vor dem Umschlauchen wird die berechnete und in abgekochtem Wasser
aufgelöste Menge Zucker (Haushaltszucker, Traubenzucker, Rohrzucker) in den
Abfülleimer gegeben.
Dann wird in Flaschen abgefüllt... manchmal hilft mir meine kleine Braumagd
dabei
Die Flaschen werden von Hand mit der Greta verkorkt. Das ist immer meine
Sache, es sei denn, Sacronn weilt bei mir. Der kann und darf das auch.
Auf die Kronkorken der Flaschen wird mit einem Edding ein Buchstabe
geschrieben, welcher aussagt, welches Bier sich in der Flasche befindet.
Nach einer Woche in der NG kommen die Kästen mit den Flaschen dann in das
unbeheizte und immer abgedunkelte Gästezimmer zur Reifung.
Brauen hat bei mir noch viel mit Handwerk zu tun und während eines
Brautages bin ich voll eingespannt. Rührwerk und Steuerung habe ich noch
nicht realisiert, da mir zum Einem das Kleingeld für die Teile des
Rührwerks fehlen ( Motor habe ich immerhin schon, nagelneuer Wischermotor)
und ich zum Anderen noch nicht Zeit und Muße hatte, die Stromversorgung des
Lüfters in der Hendi-Platte auf eine externe Quelle umzustellen
(PC-Netzteil) und Matzes Steuerkasten beizubringen, was ich von ihm will.
Ist aber nur eine Frage der Zeit, wann die Temperatursteuerung realisiert
ist.
Rührwerk ist nicht dringlich, kommt aber sicher auch irgendwann.
Weitere Automatisierung ist nicht geplant.
Tjo..... und hoffentlich bald gelingt mir der Sprung zu NC-Kegs, denn die
Sude werden größer und das Desinfizieren und Befüllen von 60 Flaschen ist
noch Spaß, drüber hinaus ist es Arbeit
Ich weiß, das Ganze ist keine "Brauanlage", aber es ist eine kleine
Brauerei... MEINE Brauerei
Greets Udo
Nachtrag vom 12.4.2012:
Beim Brauen mit Tazzyminator habe ich erlebt, daß ein simples Rührwerk
(Scheibenwischermotor mit angesetztem Edelstahlrohr und einem Stahlblech
als Flügel) in einem 100L-Kessel mit nur ca. 30 Umdrehungen/Minute eine
extrem homogene Wärmeverteilung in der Maische realisierte.
Es stellt sich mir die Frage, ob die vermeintliche Störung meines digitalen
Thermometers nicht einfach nur die schlechte Wärmeverteilung in der Maische
darstellt und nicht durch die Induktion der Hendi-Platte erzeugt wurde.
Dementsprechend werde ich am Samstag schrauben und das Rührwerk realisieren
um am Sonntag das Ohio Jan mit Rührwerk zu maischen.
Bezüglich der Ansteuerung der Hendiplatte durch Klostersanders Steuerkasten
gibt es ebenfalls eine Neuerung.
In diesem
Thread wird beschrieben, wie über den Drehpoti eine
simple An-Aus-Schaltung der Hendi-Platte realisiert werden kann, OHNE ihr
ständig den Saft abzudrehen und somit den Lüfter außer Gefecht zu setzen.
Der Aufwand, den Lüfter mit autonomer Stromversorgung zu speisen, entfällt
damit.
In Klostersanders Steuerkasten ist zu meiner Freude die Möglichkeit
gegeben, das Kabel zum Poti anzuklemmen.
Und somit schaltet der Steuerkasten die Platte potentialfrei OHNE ihr den
Saft abzudrehen
Die Umrüstung der Platte entsprechend der Anleitung im oben genannten
Thread und die Verbindung zum Steuerkasten werde ich
ebenfalls noch am Samstag realisieren und somit am Sonntag erstmals
versuchen einen kompletten Maischgang hinsichtlich der Temperaturen durch
den Steuerkasten steuern zu lassen.
[Editiert am 12.4.2012 um 22:01 von TrashHunter]
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Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
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