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Autor: Betreff: Hefemanagement-Verwirrung
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saeufer
Beiträge: 356
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Geschlecht: männlich
smilies/shocked.gif erstellt am: 26.2.2005 um 23:08  
Hi...

Jetzt klärt sich so langsam das Dunkel. :)
Ich hatte so langsam angefangen, an meinem Verstand zu zweifeln, als ich heute las, dass man
bei der Hefevermehrung verhindern soll, dass diese anfängt zu gären. Da hat sich mein ganzes geistiges Bild in Sachen Hefewissenschaften auf den Kopf gestellt und
für einige Verwirrung in meinem Denken gesorgt.

Erste Verwirrung:

- Wenn ich bisher Bier gebraut habe, habe ich eine kleine Menge Trockenhefe, oder eine etwas grössere Menge Flüssighefe aus der Brauerei hinzugegeben.
Nach Gärende war aus dieser kleinen Menge das zigfache geworden (vor allem bei der Trockenhefe).
- Nu lese ich, man muss die Hefe aerob vermehren, da das anaerob nicht effizient ist, und der grösste Schock war, dass es hiess, wenn die Hefe einmal auf die anaerobe Tätigkeit übergegangen ist, ist nix mehr rückgängig zu machen.
Das hat sich aber zum Glück schon geklärt.

Zweite Verwirrung:

- Man nimmt sich Reinzuchthefe und will diese vermehren. Nu soll sich die Hefe ja erstmal in erster Linie vermehren und nicht gären, also führt man Luft zu.
Man soll aber nach einiger Zeit die "verbrauchte" Würze abziehen und durch Frische ersetzen.
Aber wie soll ich denn merken, wenn ich dauernd Luft da rein pumpe? Normal erkenne ich am Airstop, dass es nicht mehr blubbert und dann weiss ich: Aha, die Würze muss wohl vergoren sein. Ausserdem "verhindere" ich ja, dass die Hefe gärt, dadurch, dass ich Luft zuführe, wie soll ich denn da mitbekommen, dass die Würze verbraucht ist?

Dritte Verwirrung:

- Ich habe (sehr Erfolgreich) Heavybytes fantastische Methode, Hefe mit Agar in Einkochgläsern zu kultivieren praktiziert.
Was mache ich denn, wenn ich die Hefe zum Brauen vermehren will? Gut Heavybyte schreibt, man kippt sterile Würze auf den Agar. (Falls du das jetzt liest-vielleicht hast du ja schon eine Antwort darauf).
Bis hierhin auch klar, aber wie soll ich denn dabei verhindern, dass die Hefe in die anaerobe Phase übergeht? Ich kann doch nicht den
Luftschlauch in das Agarglas stecken und das ganze Gemansche dann so halboffen mit 'ner Aquarienluftpumpe versorgen?!

Ich wäre wirklich ausgesprochen dankbar, wenn vielleicht jemand dieses Gewirre mal auflösen könnte. Vielleicht (oder wahrscheinlich) habe ich auch irgendwie 'nen
Denkfehler in der Sache, habe aber momentan diesbezüglich einen ziemlichen Knoten im Hirn.

Grüsse ... Säufer

[Editiert am 26/2/2005 von saeufer]


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HopfenTrader
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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 07:04  
Hi Saeufer,

ich helf dir ein wenig beim entwirren:

Zu 2.

Du kannst es dir leicht machen, indem du ein schluck probierst. Eine weitere möglichkeit wäre die Würze zu spindeln.

Zu 3.

Obwohl ich diese Version noch nicht probiert habe, kann ich dir sagen, das du die sterile Würze, bevor du sie ins Glas gibst ordentlich belüften musst. Desweiteren mußt (und kannst)du nicht verhindern, das die Hefe in die anearobe Phase übergeht. Das tut sie auch bei Dauerbelüftung. Sonst bräuchte man ja garkeine Würze beifügen. Du lebst ja auch nicht nur vom Atmen, sondern auch vom Essen. Ich kann dich Jahrelang künstlich beatmen, aber ohne Nahrung verhungerst du. Das ist auch bei Tieren und Pflanzen so, warum also nicht auch bei Hefe?

Hoffe ich hab dich jetzt nicht verwirrt.

Gruß Mirko
Profil anzeigen Antwort 1
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 09:21  
moin saeufer,

Zitat:
Erste Verwirrung:

- Wenn ich bisher Bier gebraut habe, habe ich eine kleine Menge Trockenhefe, oder eine etwas grössere Menge Flüssighefe aus der Brauerei hinzugegeben.
Nach Gärende war aus dieser kleinen Menge das zigfache geworden (vor allem bei der Trockenhefe).

klar, ich habe ja nicht geschrieben, dass sich die Hefe nicht vermehrt, nur, dass sie sich lange nicht so effizient und schnell vermehrt wie bei einer Belüftung.
Hättest du deinen Sud kontinuierlich belüftet, hättest du auch eine wesentlich grössere Menge Hefe am Boden liegen gehabt.
Dein Sud ist trotzdem im Verhältnis zur Menge Hefe die du dann am Boden liegen hast riesig.
Stell dir vor, die Brauereien bräuchten für das bisschen Hefe welches du an deinem Boden findest genausoviel Würze wie dein Sud.
Das wäre ein grobes Missverhältnis und völlig unwirtschaftlich.
Mit der richtigen Methode bekommt man aus der Menge Würze deines Sudes ein vielfaches der Menge Hefe.


Das wäre aber garnicht dein Ziel gewesen.

du musst unterscheiden was man will: einmal möchte man in kurzer Zeit eine möglichst grosse Menge Hefe erzeugen um einen geplanten Sud zu vergären.
Das ist die Methode die ich beschrieb.
Das zweite ist einen Sud zu vergären um Bier zu bekommen, dabei spielt die Hefevermehrung keine so grosse Rolle mehr.

Zitat:
... und der grösste Schock war, dass es hiess, wenn die Hefe einmal auf die anaerobe Tätigkeit übergegangen ist, ist nix mehr rückgängig zu machen.

das habe ich in dem anderen Thread etwas relativiert.

Zitat:
Zweite Verwirrung:
- Man nimmt sich Reinzuchthefe und will diese vermehren. Nu soll sich die Hefe ja erstmal in erster Linie vermehren und nicht gären, also führt man Luft zu.
Man soll aber nach einiger Zeit die "verbrauchte" Würze abziehen und durch Frische ersetzen.
Aber wie soll ich denn merken, wenn ich dauernd Luft da rein pumpe? Normal erkenne ich am Airstop, dass es nicht mehr blubbert und dann weiss ich: Aha, die Würze muss wohl vergoren sein. Ausserdem "verhindere" ich ja, dass die Hefe gärt, dadurch, dass ich Luft zuführe, wie soll ich denn da mitbekommen, dass die Würze verbraucht ist?

wenn die Würze verbraucht ist, sinkt der Zuckergehalt, egal ob die Hefe gärt oder sich aerob vermehrt.
Verbraucht Würze abziehen mache ich erst später wenn das Volumen schon eine gewisse Grösse erreicht hat. Am Anfang, wenn man z.B. eine Agarhefe hochpäppelt, fülle ich einfach nur Würze hinzu. Erst wenn das Volumen - in meinem Fall so ~3 Liter - zu gross wird, stelle ich die kontinuierliche Belüftung ein und lasse die Hefe sich am Boden absetzen.
Dann ziehe ich die verbrauchte Würze ab und ersetze sie durch frische, da hat auch meine Hefe zu gären angefangen.
Bis zu diesem Punkt habe ich aber schon eine erhebliche Hefemenge erzeugt.

Zitat:
Dritte Verwirrung:

- Ich habe (sehr Erfolgreich) Heavybytes fantastische Methode, Hefe mit Agar in Einkochgläsern zu kultivieren praktiziert.
Was mache ich denn, wenn ich die Hefe zum Brauen vermehren will? Gut Heavybyte schreibt, man kippt sterile Würze auf den Agar. (Falls du das jetzt liest-vielleicht hast du ja schon eine Antwort darauf).
Bis hierhin auch klar, aber wie soll ich denn dabei verhindern, dass die Hefe in die anaerobe Phase übergeht? Ich kann doch nicht den
Luftschlauch in das Agarglas stecken und das ganze Gemansche dann so halboffen mit 'ner Aquarienluftpumpe versorgen?!

wenn du die aufgesetzte Würze vorher gut belüftest, hast du ein doch recht grosses Quantum Sauerstoff drin, welches jetzt anfänglich von der geringen Zellzahl der Agarhefe nicht sofort gänzlich aufgebraucht wird.
Mel hat ja schonmal auf dieses recht grosse Verhältnis Würze zu Hefe hingewiesen.
Allerdings, wenn dieses erste Inkubieren einmal angesprungen ist, dann sollte man rasch zur Dauerbelüftung übergehen.
Wenn du aber keine so grossen Sude machst, oder besser gesagt, keine so Riesenmenge Hefe brauchst, dann reicht es auch die Hefe durch anaerobe Vermehrung (Gärung)
auf das nötige Quantum zu bringen, das dauert nur ein bisschen länger.

Ich möchte nochmal betonen: diese Methode der Dauerbelüftung braucht man nur, wenn man in kurzer Zeit sehrviel Hefe erzeugen möchte

Zitat:
Ich wäre wirklich ausgesprochen dankbar, wenn vielleicht jemand dieses Gewirre mal auflösen könnte.


ich hoffe, ich konnte zur Auflösung etwas beitragen.
Antwort 2
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saeufer
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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 10:22  
Moin moin,

...danke, jetzt komme ich wieder einigermassen klar. :D

Also in letzter Zeit befasse ich mich ja viel mit Hefemanagement, aber ich muss feststellen,
das ist die komplexeste Thematik, die mir beim Brauen bisher begegnet ist.
Wenn man das allerdings einigermassen beherrscht, denke ich mir, kann man echt 'nen
Haufen Geld sparen und hat selbst eine kleine Hefebank, das is doch 'ne dolle Sache :thumbup:

@heavybyte:
Irgendwo hattest du mal geschrieben, wie lange man die Agarkulturen so aufheben kann,
wie lange war das nochmal?

Grüsse ... Säufer


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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 10:43  
hoi saeufer,

erstmal will ich noch kurz sagen: alles was zum Hefemanagement bisher hier gesagt wurde, sollte man nicht als Dogma auslegen.

Es gibt auchnoch sehr viele Welten dazwischen.

Wir Hobbybrauer brauchen in der Regel Hefemengen unter 1Liter pro Sud.
Ob man diese nun per Dauerbelüftung oder per Gärung erreicht, spielt bei uns keine so grosse Rolle.
Jedoch das Wissen um die Abläufe, lässt uns auch flexibler reagieren.

Beispiel: wenn ich weiss, in 14 Tagen will ich brauen, dann kann ich auch ganz gemütlich die Hefe über Gärung heranziehen, muss mir um Belüftungstechniken keine grossen Gedanken machen.
Entscheide ich mich aber spontan übermorgen zu brauen und habe nicht ausreichend Hefe, dann muss ich in die Trickkiste greifen.

Im Profilager werden Agar-Hefen im Allgemeinen nicht länger als 3 Monate lang verwandt.

Im Hobbybrauerlager siehts ein bisschen anders aus, da ist mir vor Kurzem eine Wiederbelebung einer Agar-Hefe vom letzten April gelungen.

Die Brauereien unterliegen ja einem ganz strengen Qualitätsmanagement.
Da wäre vieles was wir Hobbybrauer so machen, garnicht möglich.
Die können sich garnicht leisten einen Sud wegzukippen, nur weil mit der Hefe gespart wurde, die schlagen sich immer auf die sichere Seite.

Wie gesagt, die längste Konservierungszeit war vom letzten April.
Aus dieser Charge habe ich jetzt noch zwei Gläser, die ich zwar nichtmehr zum Brauen benutze, aber als Studienobjekt das letze Glas ebenfalls im April nochmal ansetzen werde.
Damit wäre mir eine Einlagerung für ein komplettes Jahr gelungen, ich werde davon berichten.

Cheers
Antwort 4
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saeufer
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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 11:43  
Hi...

Gibt es eigentlich eine Möglichkeit Hefe nahezu unbegrenzt lange einzulagern, oder zumindest für wenigsens 2 Jahre?

Oder muss man da alle paar Monate einen Stamm reaktivieren, davon Zellen nehmen und auf Agar wieder neu einlagern?

Grüsse ... Säufer


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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 12:28  
mir ist nur die Einfriermethode mittels Glycerin bekannt.
habe gelesen, dass das Aufwecken auch nicht so einfach sein soll.

Habs selbst nochnie ausprobiert, werde ich auch sicher nicht, solange ohne Bier halte ich es nicht aus.

Beste Methode regelmässig über Hefe zu verfügen: häufiges Brauen :D

Cheers
Antwort 6
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Thrawn
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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 12:58  
Möchte mich mal zu etwas grundsätzlichem bezüglich dieses Themas äußern:
Also erstmal finde ich es wirklich fantastisch wieviel mühe sich hier ein großteil der Hobbybrauer (leuchtendes Beispiel Heavybyte) sich bei der sachgerechten Behandlung und herführung der Hefe für den eigenen Brauprozess bemühen. Schließlich ist das der wichtigste Braupartner. Schön das da scheinbar einigkeit herrscht!
Super sind auch die zahlreichen Ideen z.b. für die Errichtung einer eigenen Reinzuchtanlage und dergleichen! Sind stark Preisverdächtig - großes Lob und anerkennung an alle Tüftler!
Jetzt muss ich aber dazu sagen, das gerade ein so sensibles Thema(oder besser Lebewesen) wie die Hefe, mich stark verunsichert. Ich bin mir einfach zu unsicher ob ich die nötigen sterilen Bedingungen für vermehrung und aufzucht einer Kultur auf dauer gewährleisten könnte. Auch die nicht unerheblichen zeitlichen Aufwände für eine solche Zucht sorgen für eine skeptische Sicht.
Da fahre ich doch lieber am Tag vor dem Sieden zu einer mir nahegelegenen Kleinbrauerei - rede(falls nicht schon getan) notfalls mit dem örtlichen Braumeister und schnorre mir 2l frische Brauhefe! Notfalls zahl ich ihm halt nen fünfer - das wärs mir auch wert. Falls ich natürlich außergewöhnliche Spezialhefen wünsche, wird das dann schwieriger. Aber da würde ich fast bei Wheinstephan bestellen - kostet zwar ein bisserl, aber auf die paar Euro kommts mir bei meinem Hobby nun echt nicht an. Hefe aus Flaschenrückständen zu züchten wär mir echt zu mühsam - außerdem glaub ich nicht das ich eine entsprechend günstige Hefevitalität wie in einer Brauerei ohne Risiken erreichen kann.
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hws
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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 13:13  
Habe mal rein interessehalber ein Agar-Töpfchen aufgemacht und 25 ccm Zuckerwasser draufgegeben (Speise hatte ich keine, Malzbier, Zuckermelasse oder ähnliches gibt es hier nicht). 24 Stunden später 50 ccm Zuckerwasser, 14 Std später 100 ccm, nach 24 Std, 200 ccm.
Bei 100 ccm fing ich an mit Pumpe zu belüften – es ergab viel weniger Schaum als bei Würze.
Bis 100 ccm hatte ich eine weiße schleimige Schicht am Glasboden. Nachdem ich nun 200 ccm habe, ist die Brühe klar und keine Ablagerungen.
Ihr schreibt immer ich brauche soundsoviel Hefe für soundsoviel Liter Würze. Sollte etwa nur der weiße Schleim die erforderliche Hefe sein, dann habe ich nur einen halben ccm.
Beim letzten Sud hatte ich Wyeast Kölsch Hefe dem Beutel entnommen und Abstriche für Agar genommen. Den Rest habe ich mit Speise herangeführt. Nach ca. 6maliger Verdoppelung der Speise hatte ich in der Speise ca. 1ccm weißen Schleim am Boden.
Der mit der gesamten „Brühe“ angesetzte Sud (ca. 20 Liter) gärte innerhalb weniger Stunden bei nur 17 °C seh gut.
Helft mir doch mal auf die Sprünge.
Adeus
HWS


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Adeus HWS

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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 13:38  
hallo hws,

ichselbst habe noch nie mit Zuckerwasser versucht Hefe grosszuziehen, habe also keine Erfahrung damit.

Meine bisherigen Erkenntnisse allerdings lassen mich sehr daran zweifeln, dass damit gute Erfolge erzielt werden können.

Warum: Die Hefe liebt ein leicht saueres Milieu. Dieses entsteht beim Maischen ganz automatisch in der Würze. Dazu entstehen beim Maischen, hauptsächlich bei der 52°-Raststufe, viele Stoffe die die Hefe zum Wachstum braucht.
Soweit bietet Würze ein idealer Nährgrund für die Hefe worin sie sich auch "wohlfühlt".

Zuckerlösung ist PH-neutral, was die Hefe schonmal garnicht so gerne hat und weiter ist ausser Zucker kein Stoff vorhanden der der Hefe auf die Beine helfen würde.

Wenn du dennoch ein gewisses Wachstum verzeichnest, freue dich.
20L Bier ist nunmal keine so grosse Menge, da wage ich sogar zu behaupten, wenn du den Agarboden direkt in den Sud schmeisst, wird dein Sud ebenfalls anfangen zu gären.

Bitte jetzt nicht zu ernst nehmen, habe ich ein bisschen salopp dahergesagt um die Relation aufzuzeigen.

Zumal obergärige Hefe deutlich vitaler/aktiver ist als untergärige, davon braucht es deutlich weniger Hefezellen.

Da du ja im fernen Portugal grosse Schwierigkeiten mit der Beschaffung von Hefe hast, würde ich an deiner Stelle mal einen ganzen Sud nur als Speise in Beuteln einfrieren um sie nur für die Hefezucht und eventuelles Nachwürzen zu benutzen.

Das dürfte dann auch deine Hefeprobleme beseitigen.

allzeitgutSud
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hws
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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 14:31  
".........mal einen ganzen Sud nur als Speise in Beuteln einfrieren um sie nur für die Hefezucht und eventuelles Nachwürzen zu benutzen.."
OK, ist geritzt! Werde 15 Liter ansetzen. Die Hälfte einfrieren in dei andere Hälfte ein Agar Glas (nur den Inhalt) . Mal sehen, was passiert.
Danke
HWS


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Adeus HWS

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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 16:33  
*gggg* Moin moin erstmal, ich finde Professionalität natürlich echt klasse, aber ich bin überzeugt, dass sich hier einige echt einfach zuviel Stress machen. Früher konnte jeder Bier brauchen und auch heute kann man noch mit einfachsten Mitteln Bier brauen. Aber ich glaube eine Sparte unserer Hobbybrauer entwickelt sich langsam zu Biologen, ich habe grossen Respekt davor, aber ich möchte an den Rest sagen: Ein Mikroskop gehört nicht neuerdings zur Grundausstattung eines Hobbybrauers *lach* obwohl ich mir Hefe unterm Mikroskop angeschaut habe und ich muss sagen es sieht sehr interessant aus.

Allerdings halte ich nach wie vor an der NaCl-Methode fest, solange bis ich mir nen 100L Sud versaue ^^ *gg* dann mach ich mir die Mühe mit dem AgarAgar

MFG
Schueddi

P.S. Ich hoffe einige bekommen diesen Post jetzt nicht in den falschen Hals ;)


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30L Klasse - vollautomatisiertes Brauen mit SPS-Unterstützung
Projekte:
- Embedded System mit 8"Touchscreen und Java GUI zur Prozesssteuerung - Planung steht

-Gegendurckabfüllanlage - CAD fertig

- Spudanlage - in Fertigung
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 17:27  
Hallo,

ist es denn wirklich so, dass man die Hefe durch Dauerbelüftung dazu zwingen kann, aerob zu arbeiten? Oder ist es nicht so, dass die Hefe irgendwann mit dem anaeroben Stoffwechsel beginnt, also zu gären anfängt?

Grüße
Wolfgang
Antwort 12
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hws
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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 17:27  
Nein ich bekomme Deinen Beitrag nicht "in den falschen Hals", denn dafür war doch zu hilfreich. Vor allem da ich bisher noch kein Bier hinbekommen habe, was mir schmeckt.
HWS


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Adeus HWS

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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 17:49  
Hallo Wolf,

die Hefe muss man nicht dazu zwingen, die macht das freiwillig und bevorzugt.
Erst wenn sie keinen Sauerstoff mehr bekommt, besinnt sie sich, dass sie ja auch anders kann :)
Antwort 14
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saeufer
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2005 um 01:36  
Hi...

@heavybyte:
Sach ma, kannst du eine ungefähre Abschätzung abgeben, wieviel Speise (Würze) du so verbrätst, bis du aus einer Agar-Kultur einen halben Liter Hefe gezogen hast?

Ich habe mir nähmlich so eine "Kunststoffpott-mit-Aquariumpumpe-Konstruktion" gebaut, wie sie (ähnlich) in einem anderen Thread schonmal beschrieben wurde. Und momentan wird eine Ladung Test-Hefe darin vermehrt. Ich schalte die Luftpumpe immer im 15 Minuten Wechsel ein und aus. Die Umgebungstemperatur dabei liegt so bei ca. 17-19 °C. Und mich interessiert einfach, was ich noch so einplanen muss, bis ich solch eine Menge erreiche.

Grüsse ... Säufer


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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 28.2.2005 um 06:58  
moin saeufer,

für einen halben Liter reine Hefe, verbrate ich schonmal so 20L Würze.

Soviel brauche/produziere ich aber ganz selten, habe ich erst einmal gemacht.
Im Schnitt reichen mir 100ml reine Hefe für einen 80L-Sud aus.

Wohl gemerkt, reine Hefe ohne jegliche Flüssigkeit ist damit gemeint.
Antwort 16
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saeufer
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2005 um 09:35  
Hi heavybyte...

das ist ja gut zu hören, ich bin jetzt allerdings etwas irritiert, man liest doch immer, dass man
so 0,5 - 1 % Hefe (bezogen auf die Würzemenge) benötigt. Ist das jetzt irgendwie zu relativieren?

Grüsse ... Säufer


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Gast
red_folder.gif erstellt am: 28.2.2005 um 10:10  
ja, aber mit den 1% meint man die Suspension.
Wenn ich 100ml reine Hefe in einer Suspension von insgesamt 1Liter habe, dann kann man schon fast von dickbreiiger Hefe reden.

Wer von uns erzeugt denn schon reine Hefe? und wozu auch?

guckmal, ich habe gestern Abend mittels ein paar Spritzer Hefe eine Suspension angesetzt, die steht jetzt seit etwa 14Stdn.

Die ist jetzt schon so steif, dass ich ohne weiteres einen 150L-Sud damit ansetzen könnte.



P.S. die Flasche fasst insgesamt 5 Liter

weitere 90Min später, ich habe die Belüftung eingestellt, weil ich nicht mehr Hefe brauche, genug ist genug.



die Hefe geht ab wie ein rotes Moped...

noch eine Stunde später:



[Editiert am 28/2/2005 von heavybyte]
Antwort 18
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BrauBaer
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2005 um 11:22  
Hallo ihr alle

ich habe auch noch ein paar Fragen zum Thema Hefemanagement und hoffe nich schon hundertmal beantwortete Fragen zu stellen.

1.
Kann man gestrippte Hefe in Agar- oder Kochsalzkulturen überführen oder wäre es auf Grund von Keimen etc. nicht sinnvoll?

2.
Wenn ich eine Agarkultur anlege, kann ich dann einfach nach ca. 4 Monaten das letzte Glas nehmen und damit 5 neue ansetzen? Wenn ja wie lange? Oder kann ich das so lange machen wie ich lustig bin?

3.
Wenn ich einen Bodensatz effektiv vermehrn will sollte ich dann auch sofort mit der Belüftung anfangen oder erst eins zwei Tage warten, bis die Hefe angesprungen ist?

Zum Schluss nochmal ein dank an alle die sich so wunderbar um unsere Hefen kümmern und auch Anfängern auf diesem Gebiet geduldig zur Seite stehen.

Man müsste eigentlich mit Hilfer dieser Diskussionen ein pdf-Büchlein zum Thema Hefe erstellen wo alles wichtige über Hefe und ihre Wirkung(versch Arten), Lagerung, Vermehrung(versch Methoden) usw. drinsteht. So wie Heavybyte es mit seiner Agarmethode gemacht hat.

Es ist bestimmt sehr viel arbeit aber ich denke, dass vermindert die stellung von immer denselben Fragen.
Ist nurmal so ne Idee rei ins blaue! :D

mfg
BrauBäer
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saeufer
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2005 um 21:44  
Hi...

@BrauBaer:

Das mit der PDF-Datei ist keine schlechte Idee. Ich treibe gerade intensive Versuche mit Agar-Kulturen, Hefevermehrung, Hefe heranführen, usw.
Ich werde mal ein paar Bilder machen und ein bisschen was aufschreiben. Wenn das vielleicht auch noch einige andere Leute machen, könnte man die gesammelten Werke dann später zusammenführen, und dabei aus allen das Beste herauspicken. Ich denke, das gäbe eine spitzenmässige Hefe-Behandlungs-Anleitung, wie man sie wohl in keinem Buch findet.

Grüsse ... Säufer


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Profil anzeigen Antwort 20
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 1.3.2005 um 17:45  
@Braubär
zu 1. Den Hefebodensatz aus einer Bierflasche kannst du auf Agar-Boden aufbringen, um erstmal zu testen, ob die Hefe überhaupt noch lebendig ist. Bildet sich dann ein Zellrasen, Glas fest verschließen und bis zur weiteren Verarbeitung kalt stellen.
zu 3. Wenn die Gärung angesprungen ist, darf nicht mehr belüftet werden.

Grüße
Wolfgang
Antwort 21
Senior Member
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BrauBaer
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2005 um 18:05  
Hi Wolf


Zitat:
zu 1. Den Hefebodensatz aus einer Bierflasche kannst du auf Agar-Boden aufbringen, um erstmal zu testen, ob die Hefe überhaupt noch lebendig ist. Bildet sich dann ein Zellrasen, Glas fest verschließen und bis zur weiteren Verarbeitung kalt stellen.


Also in einem ersten Test hat alles gefunzt. Ich habe den Bodensatz mit steriler Würze (20ml 8°P) aufgeschüttelt und im Reagenzglas mit Alufolie abgedeckt. zwischendurch geschüttelt und nach 2 Tagen setzte die Gärung ein. Dann habe ich jeden Tag die Würzemenge verdoppelt, ab dem 3. Tag mit Malzbier.
Viel mehr ist es nicht geworden (9Tage) obwohl es gut gärt ca. 5ml dicke Hefe.



Zitat:
zu 3. Wenn die Gärung angesprungen ist, darf nicht mehr belüftet werden.

Ich meinte hier nur die Hefevermehrung und nicht das vergären eines Sudes! Nicht das wir an einander vorbei reden.

mfG
BrauBär
Profil anzeigen Antwort 22
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 1.3.2005 um 20:50  
Hallo Braubaer,

auch bei der Hefevermehrung solltest du die Belüftung nicht weiterführen, wenn die Hefe schon auf anaerob umgestellt hat, also die Gärung eingesetzt hat. Hier besteht meines Erachtens nur die Gefahr, dass die möglicherweise vorhandenen Essigbakterien den schon vorhandenen Alkohol mithilfe des Sauerstoffs zu Essig oxidieren.

Grüße
Wolfgang
Antwort 23
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saeufer
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2005 um 23:55  
Hi...
hmm, also ich glaub, ich bin ein bisschen schwer von Begriff :o

Also woran merke ich denn, dass meine Hefe auf anaerob umgestellt hat? Meines Wissens nach produziert die Hefe doch wohl auch bei der aeroben Vermehrung Alkohol und CO2.
Und was ich nicht verstehe: Wenn ich Hefe aus einem gekauften Hefeweizen strippe, dann war doch diese Hefe zuletzt zwecks Gährung anaerob tätig, dann soll sie erstmal aerob (bei mir) weitermachen und dann wieder anaerob?
Entweder sind die Informationen hierzu irgendwie nicht klar definiert, oder ich bin einfach zu blöd das zu kapieren. Einmal heisst es hüh, dann wieder hott. In einem anderen Thread hiess es, dass die Hefe während der Gährung beides tut, sie gährt (anaerob) und sie vermehrt sich unter Luftzusatz aerob, allerdings nicht so effizient. Jetzt heisst es wieder, wenn sie einmal anaerob tätig wird, dann darf man keine Luft mehr zuführen.
Könnten wir das denn nicht bitte endlich mal klar und eindeutig abklären?

Grüsse ... Säufer


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