Senior Member Beiträge: 228 Registriert: 2.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.4.2012 um 18:38 |
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Hallo!
Ich wollte diese Woche ein Märzenbier brauen und bin daher auf der Suche
nach Rezeptideen. Nun bin ich aber sehr verunsichert, ob man in Österreich
und in Deutschland bei einem Märzen vom selben Bier spricht:
Die in Österreich erhältlichen Märzenbiere sind helle, spritzige, leicht
malzige Biere mit neutraler Hopfung und einer dezenten Bitterkeit.
Als ich aber letzte Woche in Deutschland in einer Gasthausbrauerei ein
Märzen bestellte, war das ein etwas dunkles, süßliches Bier, mit wenig
Kohlensäure, kaum Bittere und wenig stabilem Schaum. Auch scheinen mir die
bisher(ein Gasthausbrauer aus meiner Umgebung bestätigt das) gefundenen
Rezepte für Märzen ähnlich ähnlich denen von Festbieren.
Daher meine Frage: Ist Märzen gleich Märzen?
Vielleicht hat der eine oder andere von euch ja schon mal ein
österreicheisches Märzen getrunken und könnte mir mit einer Rezeptidee
weiterhelfen?
danke, p
P.S.: Da ich Brauneuling bin, bitte ich euch, falls ich mit meinen
Überlegungen phänomenal danebenliegen liegen sollte, mir das nachzusehen
und mich nicht in der Luft zu zerfetzen.
Sensorik ist nicht gerade mein Spezialgebiet, habe nur probiert meine
Eindrücke in Worte zu fassen.
[Editiert am 4.4.2012 um 18:57 von philippst]
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.4.2012 um 18:53 |
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Meines Wissens nach entspricht das österreichische Märzen dem deutschen
Hellen. In Deutschland versteht man unter Märzen eher ein
(Oktober)festbier.
In dem österreichischen Märzen sollte natürlich Wiener Malz enthalten sein
(daher der Name!).
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 248 Registriert: 20.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.4.2012 um 19:17 |
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Hallo philippst, ich würde mich da nicht so auf einen Namen fixieren. Wenn
du eher ein helles etwas malziges Bier mit moderater Hopfung bevorzugst,
das ein wenig "österreichisch" schmeckt würde ich 100% Wiener Malz
verwenden und auf moderate 22-25 IBU mit z. Bsp: Mühviertler Perle od.
Hallertauer Perle und Styrian Goldings hopfen. Hefe könntest du die W 34/70
verwenden.
LG
Vani
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.4.2012 um 19:45 |
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Der Ursprung des maerzen liegt in der Zeit als man untergaerig noch nicht
das ganz Jahr ueber brauen konnte und/ oder durfte. Damals, ohne
kuenstliche Kuehlung und nur mit Natureis im Keller war im Maerz Schluss
mit dem Brauen (Ende des brauerjahres an Georgi 23. April). Man wollte aber
natuerlich auch im Sommer noch Bier trinken. Also wurde das letzte Bier
staerker eingebraut und auch haeufig staerker gehopft um es haltbarer zu
machen. Schliesslich musste es bis zum naechsten Beginn des Sudjahres an
Michaeli (29. September) halten.
In oestereich hat sich die Bezeichnung Maerzen deshalb fuer etwas staerkere
Biere eingebuergert, die bei uns heute eher als Export bezeichnet werden
wuerden.
Bei uns wiederum ist das Export irgendwo zwischen einem Hellen und einem
Maerzen angesiedelt.
Gruss
Jan
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Antwort 3 |
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Gast
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erstellt am: 5.4.2012 um 08:04 |
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Der Daniels spricht in seinem Buch "Designing Great Beers" vom
Vienna-Märzen-Oktoberfest nich als ein einziges Bier sonder als fast eine
eigene Biergattung.
Die grobe Unterschiede sind ungefähr die von dir selbst erlebten. Ein
Vienna Märzen ist leichter in Farbe (überwiegender Anteil an Wiener Malz)
und etwa stärker gehopft, ein Deutsches Märzen (bei Kaufbieren meistens als
Ur-Märzen bezeichnet) ist dunkler, malziger (grösser Anteil an Münchner
Malz) und weniger gehopft. Ein Oktoberfest Bier wie es heute auf der Wies'n
ausgeschenkt wird ist kein Märzen mehr (im historischen Sinn) sonder eher
ein mehr oder weniger kupferfarbiges Export.
Ciao,
Vale
[Editiert am 5.4.2012 um 08:06 von Vale71]
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 5.4.2012 um 09:40 |
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Hallo,
die beiden letzten Beiträge sagen es eigentlich aus, anzumerken wäre noch,
die "Oktoberfeste" waren Feste, um das nun schon ziemlich alte Bier zu
verbrauchen und die Fässer frei zu bekommen.
Man beachte auch meine Signatur unten, sagt wohl auch etwas über die Stärke
und Malzigkeit des Bieres aus.
Gruß hufpfleger ____________________ Gruß hufpfleger,
der immer noch einen Pächter sucht!
Infos unter dem button "Bierbrauer werden?" in der Navigationleiste
http://hämmscher-bier.de
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2012 um 12:00 |
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Hallo,
hatte den Eindruck, dass Hackker Pschorr Oktoberfestbier mehr dem
Ursprünglichen Märzen entspricht, die anderen "bekannten" Oktoberfestbiere
(zB. Paulaner, Löwen usw.) haben mehr Wiener Eigenschaften.
Das ist allerdings nur mein persönlicher Eindruck.
Gruß
Rainer
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 228 Registriert: 2.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2012 um 12:07 |
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Danke für die schnellen Antworten!
Da bin ich doch erleichtert, dass ich nicht so ganz daneben lag
Wenn ich für meine Schüttung 75% Winer Malz und 25% Pilsner Malz verwende
und mit einem Hallertauer Mittelfüh hopfe, denkt ihr ich bekomm da was
einigermßen authentisches raus?
lg p
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Antwort 7 |
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Gast
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erstellt am: 5.4.2012 um 12:35 |
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Zitat von philippst, am 5.4.2012 um
12:07 | Danke für die schnellen Antworten!
Da bin ich doch erleichtert, dass ich nicht so ganz daneben lag
Wenn ich für meine Schüttung 75% Winer Malz und 25% Pilsner Malz verwende
und mit einem Hallertauer Mittelfüh hopfe, denkt ihr ich bekomm da was
einigermßen authentisches raus?
lg p |
Genau so sah mein Rezept aus, dazu noch 5% CaraPils zur Verbesserung des
Schaumes. Als Hefe habe ich die flüssige Wyeast Oktoberfest Lager Blend
genommen. Hopfen bis zu etwa 20 IBUs.
Ciao,
Vale
[Editiert am 5.4.2012 um 12:36 von Vale71]
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Gast
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erstellt am: 5.4.2012 um 12:41 |
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Zitat von Rainer, am 5.4.2012 um
12:00 | Hallo,
hatte den Eindruck, dass Hackker Pschorr Oktoberfestbier mehr dem
Ursprünglichen Märzen entspricht, die anderen "bekannten" Oktoberfestbiere
(zB. Paulaner, Löwen usw.) haben mehr Wiener Eigenschaften.
Das ist allerdings nur mein persönlicher Eindruck.
Gruß
Rainer |
Meinst du das hier?
http://www.hacker-pschorr.de/unternehmen/content/sortiment/
oktoberfestmaerzen.php
Habe es vor ein Paar Jahren probiert, ist m.E. kein Ur-Märzen sonder ein
etwas malzigeres, goldfarbiges Export. Von der Farbe her muß der Anteil an
Münchner oder Wiener Malz gen Null sein.
Ciao,
Vale
[Editiert am 5.4.2012 um 12:42 von Vale71]
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Senior Member Beiträge: 228 Registriert: 2.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2012 um 13:28 |
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Zitat: | Genau so sah mein Rezept
aus, dazu noch 5% CaraPils zur Verbesserung des Schaumes. Als Hefe habe ich
die flüssige Wyeast Oktoberfest Lager Blend genommen. Hopfen bis zu etwa 20
IBUs.
Ciao,
Vale
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Und was ist bei dir rausgekommen? Wäre das ungefähr das was ich mir
vorgestellt hätte?
Hast du die 5% vom carapils beim wiener malz oder oder beim pilsener malz
weggenommen?
lg p
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 5.4.2012 um 14:21 |
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Zitat von philippst, am 5.4.2012 um
13:28 | Zitat: | Genau so sah mein Rezept
aus, dazu noch 5% CaraPils zur Verbesserung des Schaumes. Als Hefe habe ich
die flüssige Wyeast Oktoberfest Lager Blend genommen. Hopfen bis zu etwa 20
IBUs.
Ciao,
Vale
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Und was ist bei dir rausgekommen? Wäre das ungefähr das was ich mir
vorgestellt hätte?
Hast du die 5% vom carapils beim wiener malz oder oder beim pilsener malz
weggenommen?
lg p |
Das Bier ist noch nicht ausgereift, schmeckt aber mir und meinen Freunden
schon ganz lecker. Meine Schüttung sah gerade so aus:
WiMa 69%
MuMa 23%
CaraPisl 8%
Ich habe es mit Spalter Select gehopft, Mittelfrüh passt auch ganz gut
dazu.
Ciao,
Vale
[Editiert am 5.4.2012 um 15:02 von Vale71]
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2012 um 14:23 |
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Die Märzenbiere die ich hier im Stuttgarter Raum kenne, sind von den
komerziellen Brauereien eher goldgelbe, etwas bittere, wenig
hopfenaromatische Biere. Die Gasthausbrauereien brauen meisst ein kräftig
bernsteinfarbenes, malzigeres Märzen.
Was originaler ist? Keine Ahnung.
Gruß Hotte
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 228 Registriert: 2.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2012 um 20:41 |
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Zitat von Vale71, am 5.4.2012 um
14:21 | Zitat von philippst, am 5.4.2012 um
13:28 | Zitat: | Genau so sah mein Rezept
aus, dazu noch 5% CaraPils zur Verbesserung des Schaumes. Als Hefe habe ich
die flüssige Wyeast Oktoberfest Lager Blend genommen. Hopfen bis zu etwa 20
IBUs.
Ciao,
Vale
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Und was ist bei dir rausgekommen? Wäre das ungefähr das was ich mir
vorgestellt hätte?
Hast du die 5% vom carapils beim wiener malz oder oder beim pilsener malz
weggenommen?
lg p |
Das Bier ist noch nicht ausgereift, schmeckt aber mir und meinen Freunden
schon ganz lecker. Meine Schüttung sah gerade so aus:
WiMa 69%
MuMa 23%
CaraPisl 8%
Ich habe es mit Spalter Select gehopft, Mittelfrüh passt auch ganz gut
dazu.
Ciao,
Vale
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Klingt auch nach einem guten Bier, etwas dunkler und vollmundiger als mein
Geplantes schätze ich. Welche Hefe hast du benützt? Mir würde da die W
34/70 vorschweben. Hat jemand von euch damit schon Erfahrungen gemacht? Was
könnt ihr empfehlen?
lg p
[Editiert am 5.4.2012 um 20:42 von philippst]
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Antwort 13 |
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Gast
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erstellt am: 6.4.2012 um 09:12 |
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Zitat von philippst, am 5.4.2012 um
20:41 |
Klingt auch nach einem guten Bier, etwas dunkler und vollmundiger als mein
Geplantes schätze ich. Welche Hefe hast du benützt? Mir würde da die W
34/70 vorschweben. Hat jemand von euch damit schon Erfahrungen gemacht? Was
könnt ihr empfehlen?
lg p
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Da ich ausschließlich Flüssighefe verwende habe ich die Wyeast Oktoberfest
Lager Blend (#2633) genommen. Die Gärung war ziemlich unproblematisch.
Ciao,
Vale
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Posting Freak Beiträge: 941 Registriert: 18.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2012 um 09:24 |
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100% Wiener, neutral gehopft mit Hallertauer Tradition und vergoren mit der
W34/70 hat ein Bier ergeben, dass schon recht nah an österreichischen
Märzen ist. Beim nächsten Mal nehme ich 25% Pilsner dazu, sonst werde ich
nichts mehr ändern.
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 228 Registriert: 2.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2012 um 17:07 |
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Also, das rezept steht fest, morgen wird gebraut.
Ich verwende:
75% Wiener Malz
20% Pilsner Malz
5% Cara Hell
gehopft wird mit Mühlviertler Saphir in 2 Gaben
Angestrebt sind 11-12EBC und 25IBU
Denke das wird ein authentisches österreichisches Märzen.
Danke für eure Ideen,
P
____________________ Mei Bier is ned deppat!
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 248 Registriert: 20.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2012 um 19:45 |
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Hört sich sehr gut an.
LG
Vani
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Antwort 17 |
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