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Seite 1 von 2   «  1  2  »     
Autor: Betreff: Banausen!
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Gonska
Beiträge: 363
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Geschlecht: männlich
smilies/mad.gif erstellt am: 6.4.2012 um 17:38  
Hallo zusammen,

wir waren heute bei den Schwiegereltern, und ich dachte mir es wäre ein feiner Anlass, mein Weizenböckchen verkosten zu lassen.
Ein gewisser Masochismus scheint dazu zu gehören, wenn man so was macht.

Also die Flaschen verteilt an Schwager und Schwiegervater.
Mit dem Hinweis "langsam einschenken - dat is ein Weizen, das schäumt mehr als euer Pilsken. Und den Schmodder vom Boden schön in der Flasche lassen"
"jajaja... Bier ist Bier"
Also wurde es reingekippt wie ein schales Fernsehbier - "wasn das für ne schei**e, das schäumt ja wie irre, ist da Pril drinne?"
"Das ist ja gar nicht klar!"
"Was ist denn jetzt da reingeflatscht?"
"Das war der Hefeschmodder. Ich sagte doch... langsam einschenken. Nicht den Bodensatz reinkippen." In Gedanken: Perlen vor die Säue.

Und dann die Urteile:
"Mh... naja... schmeckt schon anders"
"Gar nicht wie Pils! Was soll das denn sein!" (Im entrüsteten Ton)
"Was? Weizen? Bah! Sind wir im Ausland? Hier gilt immer noch das Reinheitsgebot!"

Getrunken haben sie es aber dann doch - an den roten Gesichtern konnte man die Umdrehungen auch gut ablesen.
Und dann kam es.
"Warte, sollst auch mal ein anständiges, RICHTIGES Bier trinken".

Und was wird mir über den Tisch geschoben? Paderborner.
Ich hätte es wissen müssen. Dortmund, Fernsehbiertrinker,.... aber SOWAS?
Naja, bleibt halt mehr für mich - MIR schmeckt es. :exclam:

Aber trotzdem. Der Stachel sitzt. Und er sitzt tief. Was für Banausen.
In der ehemaligen, hochgerühmten Hauptstadt des Bieres. Pah.

Kennt ihr sowas? Bestimmt, oder?

Gruß
Carsten


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Horstibus
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2012 um 17:53  
Ja sowas kenn ich auch.
Bei mir sind die Leute aber noch höflich, aber ich merke es trotzdem an der Art und Weise wie sie es sagen.
Ein Kumpel von mir hat gesagt "es schmeckt nach Bier" und kurz darauf Whisky reingekippt :thumbdown: .
Manche Leute haben halt einfach keinen Geschmack bzw keinen Anstand.

Aber der Großteil ist begeistert und das Hobby allgemein ist auch eher was exotisches und besonderes, alleine das macht schon Spaß genug.
Mach dir nix draus und erfreu dich umso mehr an den Leuten, denen es schmeckt.
Gibt halt leider echt nur seeeeehr wenige Leute, die sich wirklich mit Bier auskennen und geschmacklich einigermaßen entwickelt sind.
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Bierhias
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2012 um 18:08  
Jojo....Kritik ist schon was gutes, aber sollte doch auch konstruktiv sein. Was ich da lese ist schon, naja, wie soll ich sagen? Ignoranz wäre noch das Falsche.

Ich freu mich immer wieder ob Kommentare wie: "Schmeckt gut, aber mir persönlich war zu wenig Kohlensäure drin für ein Weißbier" (hatte nicht mehr genug Speise), oder "solides Bier aber für ein Helles hab ich mir jetzt was weniger Bitteres erwartet" etc. einfach seine Meinung in normalem Ton mir weitergegeben.
Hatte auch schon sehr schwammige Kritiken alá "Das ist mir zu wenig würzig" von einem ErdingerWB trinker :puzz: Kommt ignorante Kritik wo die Unwissenheit und Beschränktheit sowas von deutlich durchklingt, dass es eigtl ein Leichtes wäre auszukontern nicke ich meistens mit den Worten ab "ja, da hast du recht, da muss ich noch etwas dran arbeiten" und belasse sie in dem Glauben ihr Bier sei das beste und alles andere ist Schrott. Mei, solche Leute gibt es, aber denen biete ich dann auch kein Bier mehr an.

Gut Sud
Matthias


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Beiträge: 207
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2012 um 18:08  
Kenn ich auch, stört mich aber nicht mehr.
das trinke ich jetzt alles alleine oder mit Leuten die es zu schätzen wissen.
Muß keinen mehr missionieren, sollen sie glücklich werden mit ihrer Plörre.

Ahoi
Joachim
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2012 um 18:12  

Zitat von Rippchen, am 6.4.2012 um 18:08
Kenn ich auch, stört mich aber nicht mehr.
das trinke ich jetzt alles alleine oder mit Leuten die es zu schätzen wissen.
Muß keinen mehr missionieren, sollen sie glücklich werden mit ihrer Plörre.

Ahoi
Joachim


:thumbup:
So ist es!
Ich wurde neulich gefragt warum ich mir eine Brauanlage baue und das Bier nicht einfach im Supermarkt kaufe :puzz:
Prost.
Jens
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Gonska
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2012 um 18:18  
Ja.
Ich habe heute wieder was gelernt.

Bier ist Bier, da ist nichts anderes drin als Malz, Hopfen, Wasser. (Wir alle wissen, dass da noch was fehlt...)
Folglich müssen die sich geschmacklich alle gleich sein.

Die Werbung funktioniert.
Genau SO steht es auf den Flaschen, und geschmacklich ähneln sie sich schon.

Aber egal. Bald hab ich Geburtstag - da wird Bier getrunken. Immer.
Und hier wird getrunken, was auf den Tisch kommt. Wie bei allen anderen auch :D
Vielleicht schlauche ich sogar mal ins Fässchen, dann kriegt es eh kaum einer mit...

Gruß
Carsten (der sich grad von einem Bier trösten lässt)


[Editiert am 6.4.2012 um 18:20 von Gonska]



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Cb-KF
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2012 um 18:24  
Das erinnert mich an einen Bekannten, der mir damals in meiner Studienzeit ein Öttinger Weizen vorsetzte und meinte, das wäre ganz gut.

Der Mann war für mich unten durch seitdem. Wenn er gesagt hätte er könne sich wegen seiner Scheidung nichts anderes leisten, wärs ok gewesen, aber so?
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2012 um 18:31  
Laß Dich nur nicht durch Fernsehbiersesseldurchhänger entmutigen.
Die kennen nur ihre Einheitssuppe und die tolle Werbung aus dem Fernsehen.
Deshalb sitzen die auch im Urlaub im Ausland, trinken hervorragende Biere und fragen sich, wann sie wieder heim kommen um ein richtiges Bier trinken zu können.
Tjo, Du hast Perlen vor die Säue geworfen. Aber mach Dir Nichts draus. Dadurch weißt Du zumindest daß Du Bier jenseits der Massenbierhaltung braust :)

Mit tröstendem Gruß,

Udo


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Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie :P
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014 Tredition Verlag
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Gonska
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2012 um 18:33  
Zeit, einen Bierschutzverein zu gründen :D


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Bierhias
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2012 um 18:35  

Zitat von Cb-KF, am 6.4.2012 um 18:24
Das erinnert mich an einen Bekannten, der mir damals in meiner Studienzeit ein Öttinger Weizen vorsetzte und meinte, das wäre ganz gut.

Der Mann war für mich unten durch seitdem. Wenn er gesagt hätte er könne sich wegen seiner Scheidung nichts anderes leisten, wärs ok gewesen, aber so?


sei da mal ganz vorsichtig....ich sag nur Blindverkostung


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emjay2812
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2012 um 18:52  
Ach Leute, kommt mal in die Bierdiaspora nach Rheinland-Pfalz, wo das regionale Bier Bitburger ist. Oder auch Karlsberg Urpils.

Da trinkt man dann mal gerne um seinen Horizont zu erweitern ein Union Siegel Pils, und erschreckt dann, das einem ein 0,54€ Bier besser schmeckt als das vielgepriesene Premium Pils.


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Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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andreas23
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2012 um 18:58  
Es gibt sie auch, die positiven Erlebnisse.

Ich habe vorgestern den obergärigen Maibock zu einer abendlichen Runde mitgebracht. Die Kommentare waren durchweg begeistert, das Faß war bald leergetrunken, und ich bekam diverse Aufforderungen, doch mehr von diesem "geilen Maibock" zu produzieren.

Die absolute Krönung war aber ein anwesender Brite vom Lande, der berichtete, daß seine Familie einen Pub betreibt, der seit dem 17. Jahrhundert existiert und der von Kleinbrauereien aus der nachbarschaft beliefert wird, und daß mein Bier das erste "real ale" sei, daß er seit ungefähr einem Jahr hier in Berlin getrunken hat. Das ging runter wie Öl. :)
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Cb-KF
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2012 um 19:04  

Zitat von Bierhias, am 6.4.2012 um 18:35

Zitat von Cb-KF, am 6.4.2012 um 18:24
Das erinnert mich an einen Bekannten, der mir damals in meiner Studienzeit ein Öttinger Weizen vorsetzte und meinte, das wäre ganz gut.

Der Mann war für mich unten durch seitdem. Wenn er gesagt hätte er könne sich wegen seiner Scheidung nichts anderes leisten, wärs ok gewesen, aber so?


sei da mal ganz vorsichtig....ich sag nur Blindverkostung


Es mag ja sein, daß bei Blindverkostungen manche Billigbiere nicht schlechter abschneiden als teure. Aber in diesem Fall brachte ich nicht mehr als eine Flasche runter.

Aber es geht um was anderes. Einem ein absolutes Massenprodukt als "Die Entdeckung" zu verkaufen. Jenseits aller Geschmacksfragen
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Gonska
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2012 um 19:25  
Ich will mich da als blutiger Anfänger nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich bin mir sicher daß ihr wisst wie ich das meine.

Vielleicht ist das ein Teil des generellen Problems, dass "Handwerk" oder "Handarbeit" (nicht nur beim Brauen) oder wie man es nennen mag, mittlerweile eh nicht mehr so wertgeschätzt wird.
Wofür die Mühe es selbst zu machen, oder gar mehr ausgeben wenn es doch dank industrieller Fertigung ach so billig geht?
Und billig durchaus im wahrsten Sinne des Wortes, da muss man sich beispielsweise nur anschauen, wie viele Bäckereien die Hufe strecken, weil keiner mehr 25 cent für ein Brötchen bezahlen mag.
Man weiss nicht, was oder wieviel Arbeit dahintersteckt - es interessiert womöglich auch gar nicht.

Aber es gibt bei vielen Bieren eine physische Schmerzgrenze, die macht sich manchmal auch am Preis bemerkbar...

Wie Jens weiter oben im Thread schon schrub: Warum selbst machen, wenn man es einfach kaufen kann? Und dann noch die berieselnde Werbung...

Und ja - ich bekenne mich dazu, durchaus auch gerne Bier zu kaufen und auch zu trinken - nicht nur, weil man die Flaschen braucht :)


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jmsanta
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2012 um 19:41  

Zitat von Cb-KF, am 6.4.2012 um 18:24
Das erinnert mich an einen Bekannten, der mir damals in meiner Studienzeit ein Öttinger Weizen vorsetzte und meinte, das wäre ganz gut. [...]

Vorsicht, liebgewonnene Vorurteile lieber nicht zu sehr pflegen - es ist zwar nicht das beste - aber bei weitem nicht das Schlechteste! - Im Gegensatz zu Schöfferhofer macht's wenigstens keine Kopfschmerzen...


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"Die Ungeduld hat häufig Schuld." - W. Busch
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Holger-Pohl
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2012 um 20:04  
Ähemm! Hier meine Meinung.

Da ich pro Sud 100 Liter mache, braue ich dies natürlich nicht nur für mich, sondern natürlich für diejenigen, die das Bier von mir bekommen und im Gegensatz zu mancher öden Industriebierlandschaft habe ich hier "harte Konkurrenz" denn in unserem Frankenländla sind im Umkreis von 25 km um mich herum ca 50 Brauereien.

Wenn man sein Publikum kennt, sollte man sich darauf einstellen, wenn man punkten will und dann würde ich vielleicht mein Weißenbrunner Hell beim nächsten Verkostungstermin dem paderborner entgegensetzen. Rezept ist im Tröt "Feldforschung" gerne zu kopieren.

Sollte ich mal ein Experiment nur für mich machen wollen, dann würde ich gerne mal das Urbanus Kellerweizen mit der Sekthefe kopieren. Leider waren die Versuche dazu alles andere als genießbar. ;(

Beste Grüße
Holger, der selbst mit seinen "Mainstream-Bieren" nicht alle Biertrinker begeistern kann. :P


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Schotterziege
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red_folder.gif erstellt am: 7.4.2012 um 07:33  
Moin, bei mir sieht es so aus: Meine Kinder/Schwiegerkinder trinken mein Bier nicht!!! Liegt aber wohl eher daran, das sie Flaschenkinder sind. Alle anderen, ich hatte sogar schon österreichische Weintrinker aus der Wachau, reissen sich darum, ich könnte jede Menge verkaufen, wenn ich denn dürfte oder wollte. Ich würde einem eingefleischtem Pilstrinker aber auch keinen Weizenbock vorsetzen, das klappt auch mit Kaufbier nicht.
Ich oute mich auch als Fernsehsesselbiertrinker. Nach arbeitsreichem Tag oder nach dem Sport ein schönes selbstgebrautes -Entspannung pur und redlich verdient :D Ich wünsche Euch noch schöne Ostertage
Gruß Barbara


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Everyone should believe in something! I believe I`ll have another beer...
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goudi
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red_folder.gif erstellt am: 7.4.2012 um 08:30  
Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht.
Um der bodenlosen Kritik zu entgehen schenke ich nur noch interessenten aus!
... und da sind die Erlebnisse völlig anders - so hatte ein bekannter in seiner Verwandschaft einen Home Brewer (englischer Natur) und dem habe ich meinen "roten Baron" vorgesetzt - ich konnte gar nicht schnell genug die nächsten Flaschen rausholen, nachdem wir noch alles andere probiert hatten. Bei einem Kenner beginnt der Genuss ja schon beim öffnen der Bügelflasche: "Plopp, pffffffffffft" OH, very good .... :cool:
und dann wird mit genuss vorsichtig eingeschänkt, die Flasche nicht zu sehr bewegt, nach 2/3 der Bodensatz begutachtet, wie fest der wohl sitzt usw....

... so macht gemeinsam bier trinken spaß...

Gruß Goudi
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Horsti
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red_folder.gif erstellt am: 7.4.2012 um 09:36  
Also ich denke mal die Erfahrungen kann ich teilen, selbst bei meiner noch sehr jungen "Karriere".

- ein Bruder trinkt gerne was ichihm vorsetze. Seine Schwiegereltern bringen mir auch regelmäßig neues aus belgien mit aus dem Urlaub. Das macht Spaß. Der ist offen für neues und ehrlich. Wenns jemandem halt nicht schmeckt, dann ist es halt so.
- der zweite Bruder ist skeptisch, reinheitsgebotstreu, trinkt am liebsten ein heimisches Pils (Rothaus zB) und eigentlich auch lieber Wein. Ich glaube von meinem ersten Vollmaische-Bier hat er noch keinen Schluck probiert, wobei schon genug Gelegenheiten dazu bestanden. Auf sein Urteil lege ich auch nicht viel Wert, wenn er dann doch mal probiert.
- mein bester Freund ist kein großer Biertrinker. Er mag wohl nix bitteres, also sollte ihm das Samba Pale Ale, dass ich nächste Woche mache sehr entgegenkommen.

Das beste Erlebnis hatte ich aber mit meinem (irgendwann mal) Schwiegervater: Er mag gerne Früh Kölsch. Auch kein großer Biertrinker und er mag keinen Hefegeschmack beim bier (also auch kein Weizen). Also habe ich ihm letztes Jahr zu Extrakt-Brauers-Zeiten ein Kölsch gemacht und auch ein paar Flaschen als beigabe zum Geburtstagsgeschenk gegeben, schön mit Etikett usw. Die standen dann erstmal monatelang im Keller. Im Sommer beim grillen hat er dann mir eine Angeboten (nicht mal selbst eine genommen). Also ich brav und stolz getrunken, als er plötzlich sagt, dass er auch mal probieren will. Nimmt die Flasche mit ca 4 cm Flüsigkeit drin + Hefe. Schüttelt den Bodensatz richtig schön auf und trinkt :puzz: Naja, ich glaube seit dem wird er nie wieder probieren wollen. Aber er interessiert sich wenigstens immer für das, was ich mache....
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Holger-Pohl
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red_folder.gif erstellt am: 7.4.2012 um 09:39  
Ich muss aber auch sagen, dass dieser Bodensatz in der Flasche das Erste war, was ich geändert habe, als ich anno 198x die ersten Sude hinter mich gebracht habe, weil ich finde das nicht nur unansehnlich, sondern auch einfach geschmacklich eher negativ. Kein Wunder, wenn man da blöd angeschaut wird, warum ein untergäriges Pilsner mehr Hefe drin hat wie ein Hefeweizen. Natürlich war das mit einigem Aufwand - auch finanzieller Natur verbunden. Spundapparate kaufen, Fässer kaufen, Gegendruckfüller kaufen. Aber so war schon mal ein heftiger Kritikpunkt weg.

Trotzalledem werden wir gerade die Fernsehbiergeneration nicht immer erreichen. Dazu müsste man wieder filtern und da wären wir wieder bei einer Grundsatzdiskussion, die ich nicht hier lostreten will, weil dazu haben wir im Forum schon ellenlange Tröts.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade die untergärigen Dunklen am Besten ankommen. Es bringt realtiv wenig, wenn man Pilstrinker mit hausgebrauten Pils überzeugen will, wobei hier auch viele das gerne als "Festbier hell" betitelt auch eimerweise saufen können. Und - Sex sells - wenn man es dann noch oben ohne serviert bekommt
( :mad: Zensur!!! :mad: Zensur!!! :mad: Zensur!!! :mad: )

Spaß muss sein...... :D

Beste Grüße und einen guten Schluck an alle, die jetzt dem Ende der Fastenzeit entgegenblicken.

Holger


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aegir
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red_folder.gif erstellt am: 7.4.2012 um 10:37  
Manche meiner Freunde sind proBierfreudig und Experimenten gegenüber offen. Denen schenk ich auch gerne alles aus, was mein Keller zu bieten hat und bekomm dann auch ehrliche Meinungen. Andere trinken nur Export oder Weizen und das wars. Die bekommen auch nur entsprechende Biere zum Probieren. Für Parties mach ich keine Experimente, da gibts nur Export aus dem Fass, das wird dann auch von allen getrunken.
Derletzt war ich aber selbst überrascht, als ich mein Nelson Sauvin IPA als Apperitiv aus dem Sektkelch ausgeschenkt hab und da auch die Fernsehbiertrinker Nachschlag wollten. Tricksen hilft manchmal :D

Gruß Hotte
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 7.4.2012 um 11:21  
Da hat Hotte einen entscheidenden Punkt angesprochen. Das macht den Unterschied oft aus. Servierst du ein IPA oder einen schweren Belgier einfach aus der Mauererpulle und Halblitermaß, schauen alle ganz blöde..."das schmeckt ja gar nicht wie Bier" (und damit meinen sie Bitwarbacher und co.)
Das gleiche in edlen Flaschen mit tollen Etiketten, in Weingläser oder Kelchen degustiert...da staunen alle und es gibt Ahhhs..und..Ohhhs :D


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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sweet
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red_folder.gif erstellt am: 7.4.2012 um 11:22  
Mein Kollege hat eine Auswahl meiner Biere zum 30er geschenkt bekommen. Große Freude und großes Lob: Am besten hat ihm das Weißbier geschmeckt - mit Cola gemischt!!! :mad: BANAUSE!!!
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goudi
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red_folder.gif erstellt am: 7.4.2012 um 11:58  

Zitat von Holger-Pohl, am 7.4.2012 um 09:39
... Und - Sex sells - wenn man es dann noch oben ohne serviert bekommt
( :mad: Zensur!!! :mad: Zensur!!! :mad: Zensur!!! :mad: )


Holger


Hmmmm, siehst Du schon doppelt? *duck und weg*
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Brauwolf
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red_folder.gif erstellt am: 7.4.2012 um 13:06  
Wer sein ganzes bisheriges Leben nur diesen Jungfrauenurin aus der Radebitsteinerklasse gesoffen hat und plötzlich mit einem Hefeweizen konfrontiert wird, steht dem freilich skeptisch gegenüber. Ich erinnere mich noch an meine Lehrzeit in München Ende der Siebziger, als ich von dort etliche Kästen Schneider Weiße, Aventinus, Erdinger und eine Auswahl aus der Andechser Palette in meine Frankfurter Heimat mitgebracht hatte. Die Reaktion meiner Freunde zuhause war so ähnlich wie die kleiner Jungs, die zum ersten mal ein nacktes Mädchen sehen: "Ihh, das ist ja kaputt!". Banausen halt. Kristallweizen war zwar bekannt, wurde aber nicht getrunken weil es zu "gorgsig" war. Das endete damit, dass ich mein aus Bayern importiertes Bier beim Wirt unserer Stammkneipe deponiert und gegen Korkengeld alleine weggesüffelt habe. Heute ist Hefeweizen Standard in den Frankfurter Kneipen und dürfte gefühlt etwa ein Drittel des Umsatzes ausmachen, neben dem Glattwasser aus der Oetker-Versuchsküche.

Umgekehrt war in den Münchner Kneipen mein geliebtes dunkles Ex plötzlich verschwunden. Alt war irgendwie in Mode gekommen und man meinte auch in München auf dieser Welle mitschwimmen zu müssen. Das Ex wurde vom Hahn genommen und dafür Altbier ausgeschenkt. Nicht dass ich Altbier nicht mag, aber wenn du auf einmal vor einer Maß Alt sitzt, dann ist das schon schmerzhaft. Alt schmeckt eben nur aus dem typischen Glas, genauso wie fünf Stangen Kölsch aus dem Keferloher unmöglich wären. Und Altbier ist schon mal gar kein dunkles Ex. Banausen.

Anfang der Neunziger habe ich mal im Aschaffenburger Hofgarten, immerhin in Bayern, einen Russ' bestellt? "Bitte, was?" hat der Kellner gemeint, "was ist das denn?" Ich habe es ihm erklärt und er hat mit hochgezogenen Augenbrauen erwidert: "Na, ich werde mal sehen, was ich für Sie tun kann". Eine geschlagene halbe Stunde, also dreißig Minuten später, kreuzte er wieder auf und kredenzte mir mit spitzen Fingern ein Gemisch aus Hefeweizen und Zitronenlimonade "Da haben Sie Ihren... ähh Russ!" Ich hatte eigentlich eine Maß, hälftig Zitronenlimo, hälftig Kristallweizen (damals durfte das noch Champagnerweisse heißen) erwartet. Banausen. Gerne hätte ich noch gewußt, wie er das verbont hat. Ein Jahr drauf hatte ich dort wieder einen Russ' bestellt und mich schon auf die entsprechende Diskussion vorbereitet. Aber - oh Wunder - als wäre es das selbstverständlichste der Welt, hat mir der Kellner innerhalb von fünf Minuten, ohne weitere Rückfragen, meinen Russ' auf den Tisch gestellt. Zwar auch wieder ein Hefeweizen mit Limo im Weizenglas, aber immerhin. Ich war auch nicht der Einzige, der sowas auf dem Tisch stehen hatte. Noch ein Jahr drauf, das geänderte Biersteuergesetz hat es möglich gemacht, gab es den Heferuss' fix und fertig vorgemischt aus der Ederbrauerei. Trotzdem, Russ' mit Hefeweizen geht nicht, eine Beleidigung für den Gaumen - genauso daneben ist das Alkoholfreie von der Eder, das schmeckt nach Mohrrüben. Banausen.

Cheers, Ruthard


[Editiert am 7.4.2012 um 14:29 von Brauwolf]



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