Senior Member Beiträge: 114 Registriert: 28.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 20:05 |
|
|
Grüßt euch,
nach langer Zeit bin ich nun auch mal wieder zum Brauen gekommen und habe
alle Eure Ratschläge berücksichtigt, was super geklappt hat. Jedoch bevor
ich die Hefe zugeben wollte und bei 20°C mit der Dichtespindel gemessen
habe, hatte ich gerade mal 10,5% Plato.
Nach nun einer Woche Gärung bleibt der Sud nun bei 5,5% Plato stehen und
sollte somit zum Abfüllen bereit sein. Das ist jedoch aus meiner Sicht noch
nicht einmal ein schankbier sondern nach Fabier-Rechner gerade mal einen
Alkoholgehalt von 2,55%. Bei einer Geschmacksprobe würde ich schon um
einiges mehr vermuten aber wissen tue ich es leider nicht.
Wie folgt habe ich gebraut:
Brautag: (20 Liter)
Hauptguss 16 Liter
Nachguss 14 Liter
2 Kilo Münchner Malz
2 Kilo Pilsener Mals
52°C Eiweisrast 20 Minuten
64°C Maltoserast 30 Minuten
72°C Verzuckerungsrast 25 Minuten
72°C aufkochen und Abmaischen
Läuterruhe 15 Minuten
Abläutern
Hopfenkochen 60 Minuten
50g Hopfen
Abläutern
Stammwürze 10,5% Plato
Ich frag mich nur gerade warum ich zum Teufel nur so eine geringe Ausbäute
habe, was die Stammwürze angeht. Das Bier geht in die richtige Richtung,
schön herb und lecker. Kann einer von euch mir sagen warum
die Stammwürze so gering ausgefallen ist?
Viele Dank schonmal für eure Antworten.
Schönen Abend noch.
Joris
|
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 20:11 |
|
|
Moin Joris
72°C aufkochen und Abmaischen ?
Das verstehe ich nicht ganz. Hast Du auf 72°C aufgeheizt, dann zum Kochen
gebracht und dann abgemaischt ?
72°C ist die Temperatur für die Verzuckerungsrast, welche - weil eine Rast
- dann auch für eine bestimmte Zeit gehalten werden sollte.
Und abgemaischt sowie geläutert wird üblicherweise bei 78°C bis
höchstens 80°C weil bei dieser Temperatur noch Einiges in Lösung
geht.
Aber aufkochen zum Abmaischen ist
Nachtrag: Bei Deiner Schüttung komme ich auf 11,5°P allerdings bei 16L
Hauptguß und nur 10,8L Nachguß. Das passt Alles vorne und hinten nicht.
Selbst wenn ich gezielt auf 10,5°P rechne, komme ich mit weniger Wasser
aus. Also waren die Berechnungen für Hauptguß und Nachguß nicht ganz in
Ordnung UND... wenn Du zum Abmaischen aufgekocht hast, dieses Aufkochen die
Ursachen für die 10,5°P.
[Editiert am 18.4.2012 um 20:50 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 1 |
|
Senior Member Beiträge: 114 Registriert: 28.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 20:48 |
|
|
Hi Trashhunter,
ich habe zu beginn auch noch eine zweite Verzuckerungsrast durchgeführt um
noch mehr Aroma in das Bier zu bekommen, aber davon wurde mit abgeraten,
weil es wohl nichts bringen würde.
Ups sehe gerade dass ich mich hier hier vertan habe. Also, die Temperatur
nach der Verzuckerungsrast (72°C) habe ich auf 76°C erhöht, danach
Läuterruhe und danach abgeläutert.
Die Frage ist halt, sind die Rasten zu kurz? Bzw. ist die Schüttung zum
Haupt.- und Nachguss in Ordnung?
Fragen über Fragen um das Resultat wieder etwas zu verbessern.
LG Joris
[Editiert am 18.4.2012 um 20:52 von TOP007]
|
|
Antwort 2 |
|
Senior Member Beiträge: 255 Registriert: 9.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 20:49 |
|
|
Hallo TOP007,
auch ich bin mit Sicherheit noch kein Experte im Braugeschäft, habe jedoch
schon einiges an Erfahrungen sammeln können. Bei meinem letzten Sud war
meine Schüttung 5,2 Kg mit 21L Ausschlagmenge. Meine Rasten: 57°C/10min;
63°C/40min; 72°C/40min; 78°C/10min, erreicht wurden 13,5°P StW;
Du hast eine recht geringe Schüttung von 4 Kg und eine Maltoserast von
30min. Durch die kurze Maltoserast entsteht viel nicht vergärbarer Zucker
in der Würze, dadurch auch der recht hohe Restextrakt von 5,5°P. Für mich
stellt sich der Sud nicht ungewöhnlich da. Ich nehme an, dass die "72°C
aufkochen und abmaischen" ein Schreibfehler ist. Für einen Sud dieser Größe
nehme ich eine Schüttung von 5-6 Kg, je nach dem, was es werden soll.
Gruß
JM
____________________ Norderstedter Hobbybräu seit 2011
Ohne Bier wäre das Leben nicht mal halb so schön.
|
|
Antwort 3 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 20:55 |
|
|
Was vor Allem fehlt, ist meines Erachtens das Aufheizen auf
Abmaischtemperatur bei 78°C.
Die Schüttung und die Güße passen halt nicht zusammen und der Maischprozess
wurde meines Erachtens nicht richtig beendet, weil bereits bei 76°C
abgemaischt und nicht bis 78°C aufgeheizt wurde.
[Editiert am 18.4.2012 um 20:56 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 4 |
|
Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 20:55 |
|
|
Hallo Joris!
Zitat: | Also, die Bezeichnung
"aufkochen" ist hier etwas fehle am Platz, es müsste eher heißen, aufheizen
bis auf 72°C und danach nach einer Läuterruhe abläutern.
|
72 oder doch 78 Grad?
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 20:57 |
|
|
Hallo Joris, welche Hefe hast du denn genommen, und bei welcher Temperatur
vergärst du? Ich glaube dass die Gärung noch nicht ganz durch ist. 5,5°P
ist schon noch ziemlich hoch.
Ansonsten würd ich sagen, mit einem Pfund Malz mehr und 90 Minuten
Kochdauer hättest du die 12°P sicher erreicht.
Grüße, Tom
____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
|
|
Antwort 6 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 21:03 |
|
|
|
|
Antwort 7 |
|
Senior Member Beiträge: 114 Registriert: 28.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 21:08 |
|
|
Grüßt euch,
ich freu mich wie n Schnitzel dass ich schon so viele Tipps von euch
bekommen habe und das weckt in mir die Lust morgen schon wieder loszulegen
um den nächsten Sud zu brauen .
Vielen lieben Dank dafür.
@hoepfli,
ich hatte mich im ersten Posting verschrieben, es sollte 76°C heißen.
Aber mit all den Tipps die ich von euch bekommen habe, mehr Schüttung,
längere Maltoserast, und Endaufheizung auf 78°C bringen mich bestimmt nen
großen Schritt nach vorne.
Wenn noch jemand einen weiteren Ansatz hat würde ich mich freuen alles zu
erfahren. Ansonsten wünsche
ich allen noch einen angenehmen Abend.
Ganz lieben Gruß
Joris
|
|
Antwort 8 |
|
Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 21:09 |
|
|
Hallo, Joris!
eine schlechte Ausbeute kann auch vom zu zügig durchgeführten Abläutern
herrühren.
Laaangsam läutern!.... das darf gerne bis 1,5 Std. dauern.
Nach Aufbringen eines Nachgusses muß das Wasser ausreichend Gelegenheit
haben, die Zuckerstoffe aus den Trebern zu ziehen. Ggfs. also eine kleine
Läuterpause einlegen. Und auch den Treber im oberen Bereich Mal vorsichtig
aufrühren, ohne die untere Treberfilterschicht zu zerreißen, damit sich die
Kanalbildung in Grenzen hält.
4 kg Malz für 20 Liter sind allerdings sehr knapp bemessen. Woher kommt
diese Schüttungsmenge?
Mit ebenfalls freundlichen Abend
André
|
|
Antwort 9 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 21:10 |
|
|
Im Hanghofer wird eine Abmaischtemperatur von 75-78°C - keinesfalls
höher - angegeben (S.48).
Ich maische auch bei 76°C ab, schon die sind wegen der nicht unerheblichen
Verluste durch die Isolierung und Verdampfung nur eher "zäh" erreichbar.
Die beiden Rasten bei 64°C und 72°C sind schon recht knapp. Wenn das dann
evt. eine 34/70er Hefe ist, wird der hohe Restextrakt erklärlicher.
Die Sudhausausbeute ist mit überschlägig 52% auch nicht berauschend. Wie
sehen die Wasserwerte aus?
Hast Du das Jungbier mal ein wenig umgerührt? Vielleicht kam es zu einer
Schichtung im Gärfaß und die Hefe kommt an die leckere Maltose gar nicht
mehr dran!
Uwe
Edit: aus der "Saubeute" eine "Ausbeute" gemacht.
[Editiert am 18.4.2012 um 21:12 von Uwe12]
____________________
|
|
Antwort 10 |
|
Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 21:16 |
|
|
Tja, so ist das. Manchmal ist mehr halt weniger
Udo, bei deinen Berechungen gehst du allerdings bestimmt von deiner
Sudhausausbeute aus. Er kann ja aus irgendwelchen Gründen 'ne deutlich
schlechtere haben. Aber hast ja Recht, die Güsse passen echt net so ganz.
Nachguss war wohl etwas zu viel.
Trotzdem denk ich dass der Sud noch nicht ganz durch ist. Die 10,5°P
Ausgangsstammwürze sind das eine, aber damit kann's ja auch lecker Bier
werden. Die 5,5°P Restextrakt sind das andere, da glaub ich geht noch was.
Joris, benutzt du eine Spindel oder ein Refraktometer?
Tom
[Editiert am 18.4.2012 um 21:18 von Thomator]
____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
|
|
Antwort 11 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 21:20 |
|
|
DA geb ich Dir recht Tom.
Ich hab mich halt nur auf die StW bezogen. Der EVG war mir zunächst
nachrangig, weil der einfach von Hefe und HG-Zeit/Temperatur abhängt und
der Aufhänger die niedrige StW war.
Ist halt ein komplexes Thema
Aber da liegt ja der Spaß drin. Ich möchte es nicht missen. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 12 |
|
Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 21:24 |
|
|
Hast du eigentlich den Extraktgehalt der Vorderwürze, des Glattwassers und
der Pfannevollwürze ermittelt?
Das wäre zur Eingrenzung deines Problems einigermaßen hilfreich.
|
|
Antwort 13 |
|
Senior Member Beiträge: 114 Registriert: 28.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 21:32 |
|
|
ich auch nicht mehr. Hab wieder richtig Blut geleckt
Also, als Hefe nutze ich die S33. Zur Messung benutze ich eine Spindel.
Achte auch immer drauf, dass keine Bläschen oder Schaum das Messergebnis
verfälschen.
Das Abläutern habe ich recht langsam durchgeführt und daran kann es
jedenfalls nicht liegen.
Die Nutzung des Kleine Brauhelfen überfordert mich etwas wenn ich ehrlich
bin.
LG Joris
|
|
Antwort 14 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 21:49 |
|
|
Nö oder ?
Wird Zeit, daß Gremmel ein Tutorial für seinen kleinen Brauhelfer schreibt
Ich mach'sd mal kurz:
Reiter "Sudauswahl" --> "Neuen Sud anlegen"
Reiter Rezept ---> dem Sud erst mal einen Namen geben
Dann ganz links eintragen, welche Stammwürze, wieviele Liter Ausschlagmenge
und wieviele IBU (Bitterung) Du haben willst.
Dann in der Mitte oben angeben, wieviel Prozent von welchem Malz Du in der
Schüttung haben möchtest.
Dazu mußt Du vorher im Reiter "Rohstoffe" Deine Malze, Deine Hopfen und
Deine Hefen eintragen.
Dann in der Mitte unten angeben, wieviel Hopfen (in Prozenten der
Gesamtmenge) Du für wie lange in der Würze kochen möchtest.
Ganz Rechts sagt Dir das Programm dann, wieviel Malz in Gewicht, Hopfen in
Gewicht und Wasser in Litern für HG und NG Du benötigst.
Dann trägst Du ganz links unten noch ein, welche Rasten Du fahren möchtest.
Die Rasten sind abhängig von der Art des Bieres. Das Programm bietet Dir
die üblichen Rasten mit den entsprechenden Temperaturbereichen an. Der
unterste Temperaturwert führt in Richtung trockenem/herben und der jeweils
obere Temperaturbereich zu vollmundigerem / süffigerem Aroma.
Und das war's dann auch schon.
Wenn Du dann auf "Spickzettel" clickst, bekommst Du den Brauplan für Dein
Bier.
Vorher solltest Du Dich natürlich in die Materie einlesen, sprich Dir die
Aromaprofile der Malze und Hopfen anschauen um ungefähr zu peilen, in
welche Richtung sich Dein Bier bezüglich des Aromas bewegen soll.
Mein Tip... mach es wie ich... spiel einfach mal mit dem Programm ein Wenig
herum. Sammel Informationen über die Hopfenprofile und (wichtig) die
Alphasäuren-Gehalte der Hopfen und die Malzprofile um eine Vorstellung von
potentiellen Aromen zu erhalten, trag die Malze und Hopfen im Reiter
"Rohstoffe" ein und dann fang an zu experimentieren.
Natürlich solltest Du Dich vorher informieren, welche Rasten, welche
Prozesse in der Maische auslösen.
Und dann wird das schon noch
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 15 |
|
Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 22:01 |
|
|
Zitat: | Also, als Hefe nutze ich
die S33 |
Die S-33 hat halt auch einen lausigen Endvergärungsgrad. Da kommt eben einiges zusammen.
Nächstes Mal würde ich eine andere Hefe nehmen und mehr Malz, dann wirds
schon!
Gruß
Peter
|
|
Antwort 16 |
|
Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.4.2012 um 22:02 |
|
|
Ja, Trash.,
aber vorher alle Malze, Hopfen und Hefen anlegen, welche vorhanden sind,
bzw. eingesetzt werden sollen.
|
|
Antwort 17 |
|
Senior Member Beiträge: 114 Registriert: 28.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 19.4.2012 um 08:03 |
|
|
Danke nochmals für die ganzen Info's.
Ich müsste eh langsam mal wieder neue Zutaten bestellen, was haltet Ihr von
der Safale S-04?
Danke und LG
Joris
|
|
Antwort 18 |
|
Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 19.4.2012 um 08:36 |
|
|
Die S-04 ist eine problemlose Trockenhefe, die recht viele "englische"
Ester produziert und hervorragend sedimentiert! Die Biere werden schön
klar. Für Ales (Stout, Bitter, etc.) ist die Hefe ideal. Ein Kölsch oder
Alt würde ich damit nicht machen. Gute Erfahrung mit dieser Hefe habe ich
außerdem bei dem "Samba Ale"- Rezept gemacht.
____________________
|
|
Antwort 19 |
|