Senior Member Beiträge: 293 Registriert: 19.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.4.2012 um 20:05 |
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Guten Abend allseits...
Im Prinzip gehts mir in diesem Thread vor allem um den Läuterprozess, mehr
noch als um den Läuterapparat.
Beim letzten Sud (das war erst der zweite, bin noch ganz grün) ist mir und
meinem Mitbrauer aufgefallen dass der Treber nach dem Durchlaufen des
Nachgusses noch sehr feucht war. Wir haben ihn dann in saubere
Baumwolltücher gepackt und mit den Händen ausgequetscht (bei 20l war das
noch machbar). Haben noch über 2l rausbekommen, die noch ziemlich dunkel
rausliefen. Aber das muss wohl nicht viel sagen, es war ein Stout, also mit
vielen EBCs drin.
Klug wärs gewesen was von dieser Auspresswürze zu spindeln um zu schauen ob
wir da überhaupt noch nennenswert Extrakt drin haben. Natürlich nicht
gemacht.
Meine Frage lautet also: ist es sinnvoll die Restfeuchte aus dem Treber
noch rauszuholen?
Wenn ja würd ich das bei meinem neuen Läuterkasten (der übrigens eh kommt,
der jetzige ist nur ein Provisorium) so machen:
Oben im Bild ein Stampfer um den Treber nach dem "Trocken"laufen nochmal zu
verdichten... wie Butterstampfen. Vierkantig damit man in die Ecken
kommt.
Ansonsten Kühlboxläuterbehälter wie mans von Brauherr kennt, biegesteifes
Lochblech mit vielen Schrauben abgestützt damit es auch die Stampferei
aushält...
das im oberen Eck ist der Schnorchel damit die Luft rausgeht, ist zwar so
nicht in der Anleitung beschrieben aber mir scheint das sinnvoll...? Würde
natürlich verkorkt bevor abgelassen wird damit sich auch ein Sog bildet.
Ich bitte um eine Kritik
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Junior Member Beiträge: 22 Registriert: 26.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.4.2012 um 20:30 |
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 25.4.2012 um 21:07 |
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Ich würde befürchten, daß das Ausquetschwasser arg trüb sein wird. Das kann
man zwar schon absitzen lassen, was aber einige Zeit dauert.
...mit dem Stampfer wäre ich vorsichtig, nicht daß da plötzlich Sandwürmer
erscheinen die erst nach Abgabe der einen oder anderen Maß sich wieder
zurückziehen!
Uwe ____________________
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 107 Registriert: 12.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.4.2012 um 22:04 |
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Klare Antwort: nein. Die Ausquetschgeschichte kannst du getrost
vergessen.
Solltest du aus deinem Nasstreber noch nennenswerte Extraktkonzentrationen
(z.B. höher als im Glattwasser) ausquetschen können, war deine Läuterarbeit
schlecht.
Zu dem Thema Treber gibt es übrigens zwei eigene MEBAK-Analysen: den
aufschließbaren (der v. a. die Maischarbeit betrifft) und den auswaschbaren
Extrakt. Beide sollten sich von 0,5 bis 0,8% bewegen, in der Summe unter
1,5%, dies gilt aber nur für die Sudhausabnahme professioneller
Brauereien.
Grüße,
Vali ____________________ R.I.P. Jeff Hanneman (1964-2013)
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Antwort 3 |
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Member Beiträge: 65 Registriert: 26.3.2008 Status: Offline
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erstellt am: 26.4.2012 um 06:12 |
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Mir gefällt das mit den Sandwürmern :-)
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 26.4.2012 um 06:38 |
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Nur um hier den Korinthenkacker heraushängen zu lassen (und weil ich beim
Titel des Thread zunächst etwas anderes erwartet hatte):
Läuterkasten ist m.W. eigentlich die Bezeichnung für ein
historisches, nicht minder skurriles Läuterverfahren:
Nach dem Sedimentieren des Trebers ließ man in der Würze einen Kasten mit
Löchern, besagten Läuterkasten schwimmen, aus dem dann die einigermaßen
klare Würze herausgeschöpft wurde: Also Läutern von oben her,
gewissermaßen. So etwas hätte ich mir bei meinem All Wheat
Schreckenssud am Sonntag in Kelheim fast gewünscht...
Um aber auch eine konstruktive Bemerkung zu machen:
Dein Schnorchel ist sicherlich sinnvoll. Zumindest, wenn Du kein Wasser
unter dem Senkboden vorlegst (was vielleicht die bessere Alternative
wäre?). Mein Schwiegervater hatte immer beim Einfüllen der Maische einfach
einen umgekehrten Trichter, der in einen nach oben führenden Schnorchel
überging, auf den Senkboden gestellt. Das funktionierte auch.
Moritz
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 114 Registriert: 28.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.4.2012 um 07:01 |
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Moin,
aber nun mal ohne Flax. Drückt keiner mal nach dem Läutern den Treberkuchen
etwas nach um die Ausbäute noch etwas zu vergrößern, oder lasst ihr es
einfach mit dem NG abläutern und gut ist? Das würde mich auch mal
interessieren, weil ich es so mache. (bin aber auch noch nach dem 5ten Sud
etwas grün)
LG Joris
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 26.4.2012 um 07:59 |
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Ausdrücken nein, eben wie gesagt: ich fürchte, daß man da nur sehr trübes
Glattwasser bekommt.
Es ist aber wohl durchaus noch so, daß im Treber mehr Zucker enthalten ist,
als das letzte Glattwasser vermuten läßt.
Wenn man die Dichte mißt, wenn es gerade zum Schluß anfängt zu tröpfeln und
das Getröpfel einige Zeit später nochmal, merkt man einen gewissen Anstieg
im Extrakt.
Dieses Tröpfelwasser sickert ja nur noch ganz langsam durch den Treber und
wäscht so noch etwas mehr Zucker aus, als wenn es noch "normal" läuft.
Sinnvoll ist es vielleicht, dieses Getröpfel während des Hopfenkochens noch
mit aufzufangen und bis etwa 30min vor Kochende (Hanghofer) noch
zuzugeben.
Die zu erwartende Ausschlagdichte wird dadurch natürlich etwas niedriger,
als wenn man kein Glattwasser gibt, muß man ggf. berücksichtigen.
...das ganze ist eine Beobachtung mit Panzerschlauch, bevor ich das
Mattmill-Blech hatte. Beim Blech ergibt sich ein "See" von Würze recht
hoher Dichte unterhalb des Ablaufhahns,
den man durch vorsichtiges Ankippen des Bottichs bei Läuterende noch
anzapfen kann.
Uwe
____________________
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Antwort 7 |
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Member Beiträge: 74 Registriert: 11.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.4.2012 um 08:03 |
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Wenn der Treber mit den Nachgüssen ordentlich ausgewaschen wurde macht das
Ausdrücken m.E. nicht mehr viel Sinn.
Der Extraktgehalt ist einfach zu gering. Messe mal nach, wie viel Plato
sich in dem herausgepressten Nachguss noch befinden.
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 293 Registriert: 19.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.4.2012 um 09:41 |
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Werd ich sicherlich mal machen, aus reiner Neugier.
Vielleicht ist die Ausquetschwürze noch wenigstens gut genug als
Hefenährlösung. Fürs Bier werd ich mal Valis Rat beherzigen und es bleiben
lassen...
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 128 Registriert: 2.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.4.2012 um 10:12 |
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Also ausdrücken würde ich den Treber nicht.
Ich läutere immer bis "Sudpfanne" voll, so ist auch meine Schüttung
berechnet.
Wenn dann noch was im Treber ist, dann ist das meist Glattwasser ... brauch
ich dann nicht wirklich.
Klar, wenn es ausschließlich um die Sudhausausbeute geht ... aber dafür
hast du doch jede Menge Trubstoffe in der Würze ... weis nicht ob ich das
wirklich haben möchte ...
[Editiert am 27.4.2012 um 10:13 von fipu35]
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Antwort 10 |
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