Senior Member Beiträge: 128 Registriert: 2.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2012 um 12:04 |
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Hallo zusammen,
ich habe bei meinem letzten Sud (wegen massiver Ablenkung) vergessen mir
vor der Hefezugabe Speise für die Nachgärung "zu sichern".
Normalerweise lasse ich die Hauptgärung bis ziemlich zum
Endvergährungspunkt laufen, je nach dem wie ich dann Zeit zum Abfüllen habe
gebe ich dann diese Speise zu.
Da ich nun keine habe und wahrscheinlich nicht zum genau richtigen
Zeitpunkt abfüllen kann, möchte ich Malzextrakt (hab noch 1,5 KG rum
liegen)verwenden.
Allerdings hab ich noch nie mit Malzextrakt gearbeitet. Ich habe dieses: http://www.hobbybrauerversand.de/products/Laborbedarf/Malze
xtrakt-Pulver-extra-hell-500-g.html da steht leider nicht mit wieviel
Wasser ich das mischen muss und wie lange es Kochen muss.
Ich habe ca. 100 Liter im Gärbottich, wenn ich nun normalerweise mit 5-6
Liter Speise arbeite (um ca. +0,6 % Stammwürze zu erhalten), wieviel von
dem Malzextrakt und wieviel Wasser sollte ich da nehmen?
Wielange muss ich das Malzextrakt kochen?
Danke und Gruß
Franz
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 2.5.2012 um 13:10 |
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Die Extraktlösung stellst Du auf die gleiche Stammwürze ein, die deine
Speise hätte, also z.B. für 12°P 120g Trockenextrakt auf 1 Liter Lösung
verdünnen.
Kochen musst Du nur, um das Pulver leichter zu lösen und (für die
Infektions-Paranoiker) die Würze keimfrei zu machen. Also einfach kurz
aufkochen.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 1 |
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Gast
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erstellt am: 2.5.2012 um 13:36 |
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Moin,
Malzextrakt besteht fast ausschließlich aus Zucker und ein bisschen
Restwasser. Normalerweise rechnet man bei Trockenextrakt mit einer Ausbeute
von 95%.
Wenn du die Stammwürze um etwa 0.6% erhöhen willst, dann brauchst du für
100L Gesamtmenge etwa 600g Zucker, bei einer Ausbeute von 95%
entspricht das etwa 630g Trockenextrakt. Das kannst du in einem Liter
Wasser lösen, das ergibt eine Lösung mit etwa 48 °P die du für 5-10 min
aufkochen kannst, aber Vorsicht!
So eine hochprozentige Lösung kocht ganz einfach über, also entsprechend
langsam und vorsichtig kochen.
Ciao,
Vale
[Editiert am 2.5.2012 um 13:38 von Vale71]
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Gast
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erstellt am: 2.5.2012 um 13:40 |
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Zitat von Berliner, am 2.5.2012 um
13:10 | Die Extraktlösung stellst Du auf die
gleiche Stammwürze ein, die deine Speise hätte, also z.B. für 12°P 120g
Trockenextrakt auf 1 Liter Lösung verdünnen.
Kochen musst Du nur, um das Pulver leichter zu lösen und (für die
Infektions-Paranoiker) die Würze keimfrei zu machen. Also einfach kurz
aufkochen. |
Das würde aber, nachdem mit 100L vergorener Würze verdünnt, die Stammwürze
nur um 0,12°P ehöhen, also viel zu wenig um den richtigen Kohlensäuregehalt
zu erreichen. Dafür würde er 5 Liter Lösung benötigen, um die Stammwürze um
0,6% zu erhöhen, und das würde zu einer erheblichen Verdünnung des Bieres
führen. Am besten arbeitet man mit einer hochprozentigen Lösung um die
Verdünnung höchstmöglich zu begrenzen.
Ciao,
Vale
[Editiert am 2.5.2012 um 13:45 von Vale71]
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 2.5.2012 um 14:40 |
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Ok, ich wollte halt die Änderungen im Prozess möglichst gering halten - mit
der 12°P Extraktlösung kann man halt genauso umgehen wie mit Speise.
Ob die Änderungen am Bier mit mehr oder weniger Wasser größer wären, kann
man aber auch diskutieren. Mit der konzentrierten Lösung erhöhst Du
schließlich auch den Alkohol- und Restextraktgehalt - die Lösung auf
Stammwürze-Niveau wäre wenigstens in dieser Hinsicht neutral.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 128 Registriert: 2.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2012 um 16:03 |
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Danke für Eure Antworten.
Es ist ja relativ einfach zu berechnen wieviel "Zucker" ich für die
Erhöhung der Stammwürze brauche, um die gewünschte CO2 Sättigung zu
erhalten. Ich wusste nur nicht wie ich das mit dem Malzextrakt rechnen
muss.
Ich werd es wohl so machen wie Vale es beschrieben hat (Konzentrat).
Das "Problem" mit der Geschmacksverdünnung hab ich mir auch schon überlegt.
Es wird schließlich ein Pils mit extra Whirlpoolhopfung.
Normalerweise nehm ich die Speise ja nach dem Kochen, also gehopft. Das
Malzextrakt ist ja ungehopft. Ich hab noch ein Döschen mit Hopfenextrakt
49,5 % Alpha. Aber ob ich bei ca. 2% Verdünnung (wenn ich ca. 600 gr. und
ca. 1,5 L Wasser nehm) damit experimetiere, muss ich mir noch überlegen.
Wobei auch der Ansatz von Berliner was für sich hat, durch die
hochprozentige Speisegabe würde sich ja der Alkoholgehalt des fertigen
Bieres auch ändern. Nach meiner Rechnung um ca. 0,28% Alc. Wenn ich es so
mache (5-Liter-Lösung), werde ich auf alle Fälle mit dem Hopfenextrakt
arbeiten.
Ich werd einfach vor der Aktion (Abfüllen) mal eine Geschmacksprobe ziehen
und dann entscheiden.
Hier ging es mir ertsmal nur um die Verwendung und Berechnung der
Malzextraktlösung.
Danke und Gruß
Franz
[Editiert am 2.5.2012 um 16:04 von fipu35]
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2012 um 18:39 |
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Nach dem was ich weiß, sollte man bei Malzextrakt im Vergleich zu
Haushaltszucker mit nur 80% vergärbarem Extrakt rechnen, da es ja auch
unvergärbare Zucker enthält.
[Editiert am 2.5.2012 um 18:40 von cosmophobia]
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 611 Registriert: 5.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2012 um 19:35 |
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Äh... Du hast 100 Liter und willst 5 Liter
ungehopfte Extraktlösung zugeben!
Dadurch hast Du dann 105 Liter mit der gleichen Bitterstoffmenge wie vorher
für 100 Liter und somit pro Liter ca. 4,8% weniger Bittere.
zB vorher 30 IBU und nun 28,6 IBU.
Und das willst Du dann durch Hopfenextrakt ausgleichen?
WAYNE würde
ich da sagen und nicht am guten Bier mit Hopfenextrakt rumpfuschen!
Ist zumindest meine Meinung.
[Editiert am 2.5.2012 um 19:36 von KarlsBrau]
____________________ In Planung: -
Am Reifen: Klosterbier ; Stout ; Citrageist
Angezapft: Pale Ale mit Ami-Hopfen
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 3.5.2012 um 07:18 |
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Den Hopfenextrakt würde ich auch weglassen. Ich bezweifle allerdings auch,
dass man 1,4 IBU weniger wirklich rausschmecken würde - da sind die
Unsicherheiten hinsichtlich wirklichem Bitterstoffgehalt und Ausbeute
vielleicht größer.
Geh doch den goldenen Mittelweg und nimm nur die Hälfte Wasser.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 8 |
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