Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2012 um 13:26 |
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Max. 78 ° C ist mir klar Aber welche Untergrenze gibts beim Anschwänzen?
Mein Boiler schafft so um die 70 °.
Jezt wird im Gebäude eine neue Heizung eingebaut, die auch dieses Problem
mit lösen soll. Ich brauch ca 60 - 80L Liter heißes Wasser, wer hat eine
Lösung parat?
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Posting Freak Beiträge: 941 Registriert: 18.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2012 um 13:33 |
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Ein passndes Gefäß und ein Tauchsieder vielleicht? Heißes Wasser auf
Temperatur halten sollte so gut möglich sein.
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 24.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2012 um 13:50 |
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Hallo,
das Wasser sollte schon 78 Grad haben, die Würze wird dünnflüssiger und die
enzymatischen Vorgänge werden weitesgehend gestoppt.
Die meisten Heizungen bringen Warmwasser normalerweise bis maximal 70 Grad,
sonst entsteht ja auch Verbrühungsgefahr.
Gruß
Reinhard
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2012 um 16:02 |
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Ich hab irgend wo hier mal gelesen, dass eine zu niedrige Temperatur
minimale Ausbeuteverluste mit sich bringt, ansonsten aber kaum eine Rolle
spielt.
Wenn die Maische bereits auf 78°C erwärmt wurde, sollte die Betaamylase
bereits deaktiviert sein.
Der große Nachteil ist halt, dass man anschließend länger heizen muss, bis
die Würze kocht, und natürlich wird es viskoser.
Die Viskosität würde ich bei normalen Stammwürzen aber mal
vernachlässigen.
70°C halte ich durchaus für passabel.
Stefan
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2012 um 18:11 |
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Hab ich früher (ohne Wassertuning) immer so gemacht. Einfach heißes Wasser
aus der Leitung zum Anschwänzen.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 22.5.2012 um 12:07 |
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Zitat von Cb-KF, am 20.5.2012 um
13:26 | Max. 78 ° C ist mir klar Aber welche
Untergrenze gibts beim Anschwänzen? Mein Boiler schafft so um die 70 °.
Jezt wird im Gebäude eine neue Heizung eingebaut, die auch dieses Problem
mit lösen soll. Ich brauch ca 60 - 80L Liter heißes Wasser, wer hat eine
Lösung parat? |
Irgendwo im Forum gbts nen Thread von Tudo, der mit einem
Gas-Durchlauferhitzer arbeitet. ____________________ Gruss Uli
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 49 Registriert: 10.7.2009 Status: Offline
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erstellt am: 22.5.2012 um 20:54 |
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Normalerweise habe die Boiler unten einen Thermostat, dreh den hoch dann
kannst du sogar Dampf erzeugen:-)
Gruss Tigerduck
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.5.2012 um 20:58 |
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Ab einer gewissen Temperatur fällt aber Kalk aus. Da sollte man drunter
bleiben.
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.5.2012 um 22:52 |
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Ich verstehe nicht warum sich dieser Zusammenhang im Forum so hartnäckig
hält. Er ist schlichtweg falsch!
Man geht auf maximal 78°C um eben gerade nicht die Amylasen zu zerstören.
Durch das Aufhacken und auch durch die höhren Nachgusstemperaturen besteht
die Gefahr, dass noch unverzuckerte Stärke herausgewaschen wird. Diese
gelangt in die Würze und kann aber dann noch verzuckert werden.
Gut Sud
Matthias ____________________
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2012 um 06:57 |
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Zitat von Bierhias, am 22.5.2012 um
22:52 |
Ich verstehe nicht warum sich dieser Zusammenhang im Forum so hartnäckig
hält. Er ist schlichtweg falsch!
Man geht auf maximal 78°C um eben gerade nicht die Amylasen zu zerstören.
Matthias
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Das ist nur zum Teil falsch, da nur eine Amylase deaktiviert wird, und zwar
die Betaamylase (ab ca 70°C), die Alphaamylase bleit bei <80°C aktiv.
Das hat den Sinn, dass das Bier vollmundig bleibt und nicht während dem
Läutern die Betaamylase die Dextrine munter weiterverzuckert.
Stefan
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2012 um 07:17 |
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Sollte ich im Sudkessel dann auch immer soweit aufheizen, das ich über den
genannten 70° bleibe?
Ich habe das letzte mal eine Kombirast gehalten, eingemaischt bei 73°C und
dann stand es bei 66°C für 80 Minuten.
Ich habe dann nicht nochmal aufgeheizt, sondern direkt abgeläutert. Würde
ja bedeuten das ich dann noch ordentlich
vergärbare Zucker erschaffen habe. Dachte immer das ab einer gewissen
Maischezeit das Extrakt nahezu ausgewaschen ist und nicht mehr viel
passiert.
VG
Chris
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2012 um 08:39 |
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Keine Ahnung, die Betaamylase geht angeblich auch mit der Zeit in die Knie,
ohne dass man sie thermisch killt.
Die Amis maischen oft bei Kombirasttemperatur ab, nehmen aber recht heißen
Nachguß.
Ich hab erst einmal bei 66°C abgemaischt, da war aber auch 20% Cara drin,
das gab ein recht vollmundiges Pale Ale.
Stefan
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2012 um 12:18 |
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Auch die beta-Amylase ist nicht in der Lage, Dexrine zu spalten. Sie kann
nur alpha-1,4-glycosidisch spalten. Dextrine sind aber
alpha-1,6-glycosidisch verknüpfte Glucosemoleküle. Die Inaktivierung der
beta-Amylase hat den Sinn, dass nicht fortlaufend aus immer kleiner
werdenden Oligosacchariden Maltosemoleküle entstehen, denn die beta-Amylase
spaltet ja immer nur an den freien Enden. Daher steigt mit steigender
a-Amylaseaktivität auch die b-Amylaseaktivität an. Die alpha-Amylase
spaltet dagegen im Makromolekül und produziert daher eher selten
Maltosemoleküle. Für die Dextrinspaltung wäre die Grenzdextrinase
verantwortlich, welche alpha-1,6-glycosidische Bindungen spaltet. Diese
wird aber bereits bei 65 °C inaktiv.
Zitat von tazzyminator |
Sollte ich im Sudkessel dann auch immer soweit aufheizen, das ich über den
genannten 70° bleibe?
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Du musst die 70 °C nur
einmal für eine bestimmte Zeit überschritten haben, denn thermisch
inaktivierte Enzyme werden nicht wieder aktiv. ____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
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Eigene
Homepage
BIER-BRAU-PROjekt
der Uni Erlangen
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2012 um 16:13 |
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Also Hauptsache Nachgusswasser mit 78°C drüber und die Enzyme aus der
Maische sind platt, die aus der Vorderwürze bekommen vor der ersten
Nachgussgabe einmal den Hitzetod und gut ist.
Hoffe ich habe das nun richtig verstanden.
Vg
Chris
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2012 um 17:01 |
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Zitat von Boludo, am 23.5.2012 um
06:57 | Zitat von Bierhias, am 22.5.2012 um
22:52 |
Ich verstehe nicht warum sich dieser Zusammenhang im Forum so hartnäckig
hält. Er ist schlichtweg falsch!
Man geht auf maximal 78°C um eben gerade nicht die Amylasen zu zerstören.
Matthias
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Das ist nur zum Teil falsch, da nur eine Amylase deaktiviert wird, und zwar
die Betaamylase (ab ca 70°C), die Alphaamylase bleit bei <80°C aktiv.
Das hat den Sinn, dass das Bier vollmundig bleibt und nicht während dem
Läutern die Betaamylase die Dextrine munter weiterverzuckert.
Stefan |
Ja, da hast du schon recht, aber die beta sagt sich ja auch nicht..."so,
ich geh jetzt mal kaputt, nicht das das Bier der Brauer zu trocken wird".
Sie geht halt kaputt weil das biochemisch einfach so ist bei diesem
Enzym.
Die MAX. 78°C haben einfach den Sinn einen Blausud zu verhindern und nicht
die Enzyme zu töten und ich rede jetzt von der alpha Amylase...dass die
anderen Emzyme bei dieser Temp schon hinüber sind, ist ja klar.
Ich sag aber schon nichts mehr^^
Gut Sud
Matthias ____________________
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Antwort 14 |
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