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Autor: Betreff: Bieraktie
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Peter Rieper
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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 17:19  
Habe ich gerade beim Grönwohlder gefunden (http://www.groenwohlder.de/index_.php):

Bieraktie

Die Grönwohlder Hausbrauerei stellt ihr neuestes Highlight vor. Unsere Kunden sollen nicht nur die hervorragenden Grönwohlder Biere genießen, sondern auch die Möglichkeit haben, sich an der Brauerei beteiligen zu können. Dafür geben wir ab sofort unsere "Grönwohlder Bieraktien" aus. Der Wert der "Aktie" (das "Aktienkapital") beträgt € 1000.--.

Welche Vorteile hat der "Aktionär"?

Man wird "Mitinhaber" einer Brauerei und zwar der Brauerei im Kreis Stormarn.

Das Aktienkapital wird jährlich mit 10% verzinst. Die Zinsen werden ausschließlich in Bier, abgerechnet zum UVP (unverbindliche Preisempfehlung der Brauerei), ausbezahlt.

Wer von uns Biertrinkern/-kennern kauft nicht für mindestens € 100.-- Bier im Jahr?

Wir denken, dass wir das doch fast alle machen. "Zeichnen" Sie eine "Aktie" würden sie ihren Jahreskonsum quasi kostenlos erhalten. Sie bräuchten für ihr Bier bei uns nichts bezahlen, würden das Geld sparen und hätten die 10% Zinsen quasi effektiv von uns erhalten. Würde ihr jährlicher Bierbedarf bei mehr als € 100.-- liegen, "zeichnen" sie einfach 2 oder mehr "Aktien" und sie bekommen ihr leckeres Grönwohlder kostenlos.

Natürlich sollen sie als Aktionär noch weitere Vorteile genießen.

Jährlich werden sie zur "Aktionärsversammlung" eingeladen. Da wollen wir unsere "Aktionäre" über den jeweiligen Stand der Brauerei informieren und mit Freibier und einer guten Suppe verwöhnen.

Für die nächste Feier, die sie veranstalten wollen, können sie eine Zapfanlage von uns bekommen. Für unsere "Aktionäre" ist das 1 x pro Jahr für einen Tag kostenlos.

Einmalig erhalten sie ein Bierbrauseminar kostenlos. Wir möchten ihnen beibringen, wie mit den Dingen, die im Haushalt vorkommen, ein gutes Bier selber gebraut werden kann. So haben wir übrigens auch mal angefangen. Evtl. ist das der Einstieg für sie in eine neue Berufswelt. Auf jeden Fall wird es ein schöner Tag bei dem man über dieses herrliche Getränk eine Menge lernen wird und man kann hinterher sagen. Ich kann mein eigenes Bier brauen.

Natürlich soll man sein Grönwohlder auch stilecht aus einem Glas trinken können. Dafür bekommt jeder "Aktionär" einmalig 2 Grönwohlder Frankonia Becher 0,3 Liter, kostenlos.

Zum guten Stil gehört auch eine gute Kappe. Für unsere "Aktionäre" steht einmalig einen Basecab kostenlos zur Verfügung.

++
Peter

edit: URL hinzugefügt


[Editiert am 24.5.2012 um 17:20 von Peter Rieper]
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 20:39  
:gruebel: ich überlege gerade, wieviele Sude à durchschnittlich 30L ich für 1.000€ brauen und wieviele unterschiedliche Leckereien ich somit in meinen Bierkeller bringen kann. :gruebel:

Nix für ungut, aber die Rechnung wurde mit dem Holzhammer geschrieben, allein schon weil bei der Bemessung der Dividende pauschal von 10% unabhängig vom Marktwert der Aktie ausgegangen wird und diese 10% ausschließlich in Bier zum UVP des Herstellers zur Auszahlung kommen.

Und wie war das mit dem Steuerlager ? Wer ein Steuerlager betreibt (gewerblicher Brauer) und Bier kostenlos an Betriebsangehörige ausgibt, muß die entnommenen Mengen zwar buchen, aber nicht versteuern ? Wie sieht der Fiskus die Natural-Angabe an Aktionäre ? Sind Aktionäre nicht im Grundsatz auch Betriebsangehörige ?

Das Unternehmen gibt also - wenn meine Auslegung Rechtskonform ist - Bier im Wert von 100€ zum UVP, sprich incl. Steuerbemessung an die Aktionäre aus, zahlt aber keine Steuern für die Entnahme aus dem Steuerlager, sprich streicht die 19% Umsatzsteuer ein und die entnommene Biermenge ab.
Die Brauerei ist der Gewinner, der Fiskus hat das Nachsehen (damit könnte man leben) und der Aktionär ist der Verarschte.

Sehe ich das richtig ?

Das sind Aktien für Torfnasen oder Leute, denen es auf 1.000€ nicht mehr ankommt.


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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 20:47  
Hallo Peter,
interessantes Projekt um an Geld zu kommen.

Werden die 10% Aktiendividente kostenlos in Deutschland ausgeliefert?

Wird es weitere Biersorten geben, welche?

Wie stehen die örtlichen Banken zur Finanzierung?

Gruß Volco
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Waconia
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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 20:56  
Aus dem Shop der Internetseite:

"Spaghettisieb als Läuterboden hat jeder selbst."

Das find ich irgendwie cool. :D


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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 20:59  
Spaghettisieb als Läuterboden haben die Leute, die sich dann verzweifelt hier im Forum anmelden und händeringend fragen, warum ihr erster Sud für'n Gulli ist. Find ich nicht so cool Hannes. Sorry :(


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Waconia
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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 21:02  
Oh Udo, hast die Ironie meines Beitrages wohl nicht erkannt.

Ok, lege noch ein Zitat der Seite nach, vielleicht wirds dann klar was ich davon halte, ohne auf Aktienrecht und/oder
steuerliche Behandlung von Dividenten einzugehen:

"Natürlich sollen sie als Aktionär noch weitere Vorteile genießen.
Jährlich werden sie zur "Aktionärsversammlung" eingeladen. Da wollen wir unsere "Aktionäre" über den jeweiligen Stand der Brauerei informieren und mit Freibier und einer guten Suppe verwöhnen."


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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 21:02  
:mad: Und wirklich stolze Preise für die Malzabholung, sorry, so gehts nicht! :mad:
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 21:07  
"mit Freibier und einer guten Suppe verwöhnen"
kein Braten für die Aktionäre :thumbdown:
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Brauwolf
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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 21:13  
Ist ja ein netter Gag, aber mit den Begrifflichkeiten sollte man vorsichtig sein - es gibt da in Deutschland recht enge Vorschriften zu den Thema. Wenn ich eine 1000€-Aktie zeichne, der wievielte Teil von der Firma gehört mir dann? Wenn ich irgendwann aussteigen will, wer nimmt mir die Aktie ab? 10% feste Dividende zu garantieren (auch wenn sie flüssig ist) ist schon mutig. Was ist in einem schlechten Jahr, wird die Dividende gekürzt? Wenn der Laden rennt wie blöd, wie werde ich am Erfolg beteiligt?
Es handelt sich hier eher um ein Darlehen an eine Einzelfirma mit fester, in diesem Fall flüssiger Verzinsung - es gibt schon mal keinen Zinseszinseffekt. Wie sind die Rückzahlungsmodalitäten geregelt - oder geht das nach dem griechischen Prinzip: wenn weg, dann weg?

Cheers, Ruthard


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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 21:16  
Wenn weg, dann weg?

Torsten Schumacher, oder Peter Rieper?


[Editiert am 24.5.2012 um 21:17 von hoepfli]
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Waconia
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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 21:21  
Brauwolf, das ist keine Aktiengesellschaft und die schreiben ja auch bewusst von "Gröhnwohlde Bieraktie" und (das Aktienkapital).

Die als "Werbegag" vielleicht lustig gemeinte Vertriebsidee ist sicher nicht nur nicht ernst zu nehmen, sondern könnte sich sehr
schnell in ganz andere Bahnen bewegen. Wie auch immer, Finger davon lassen.


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fass
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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 21:24  
Das ganze als Genussschein (heisst wirklich so) betiteln und alles ist o.k.
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Waconia
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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 21:31  
Das ist ne GmbH - da ist das mit dem Genussschein auch so ne Sache, wenn man dem "Käufer" augenscheinlich
einen Anteil als "Man wird "Mitinhaber" einer Brauerei und zwar der Brauerei im Kreis Stormarn." verkauft.

Sorry, aber das wird wohl jeder Richter als Betrug auslegen, falls der Inhaber seinen Anteil am Gewinn
des "Unternehmens" mal geltend machen möchte. Auch wenn die "Bieraktie" auf drei Jahre begrenzt verkauft wird.

Was der Typ da macht (bzw. die GmbH) ist ziemlich grenzwertig.


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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 22:04  
Die "UVP-10% sind" in Österreich noch zusätzlich beim Jahreausgleich anzugeben und Steuerpflichtig.

Ich habe schon von vielen wirklich schlechten Geschäften gehört. Das ist jedenfalls eines davon.


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Brauwolf
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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 22:16  
Es ist durchaus legitim, sich auch auf originelle Weise Investitionskapital zu beschaffen, aber es sind da einige Spielregeln einzuhalten. Hier habe ich den Eindruck, dass da jemand gerade mal gar keine Ahnung hat.
Im Impressum der Webseite sehe ich nur eine Einzelfirma. Auf den verschiedenen Schriftstücken zur GmbH fehlt mir die Registernummer und das eintragende Gericht - sehr unprofessionell.

Siehe auch hier:
http://www.lebensmittelklarheit.de/cps/rde/xchg/lebensmittelk larheit/hs.xsl/3365.htm

Cheers, Ruthard


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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 22:26  
Jo...echt schräg!

Gruß
Michael, der lieber Bier aus der Region trinkt


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 22:43  
Ich meine die hatten das auf Texel genauso mit diese Aktien...

Gruß B.


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Prost! B.
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red_folder.gif erstellt am: 24.5.2012 um 23:36  
Im Bundesanzeiger gibt es 75 Eintragungen zu GmbHs in Grönwohld, da ist keine eine Brauerei dabei. Das für Grönwohld zuständige Registergericht ist Ahrensburg, eine Grönwohlder Hausbrauerei GmbH ist dort nicht bekannt.
Da handelt sich jemand Probleme ein.

Cheers, Ruthard


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red_folder.gif erstellt am: 25.5.2012 um 09:35  
Da sind wir mit unserer BierAG (BierAktienGesellschaft) ja ganz weit vorne.

Bei uns entspricht eine Aktie 10 Euro und wir legen damit die Baukosten der Brauanlage um. Aktionärs-, Haupt- und sonstige Versammlungen haben wir auch. Und als Dividende gibt es immer mindestens 5 % Vol. Bei den derzeitigen Zinsen gar nicht so schlecht.

Im Ernst. Das hier angesprochene "Aktienangebot" schein mir mehr als fragwürdig.

Gruß
Henrik

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Peter Rieper
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red_folder.gif erstellt am: 25.5.2012 um 10:18  

Zitat:
"Spaghettisieb als Läuterboden hat jeder selbst."

Moin,
zur Richtigstellung:
Ich habe auch einmal einen Braukurs bei Torsten gemacht: Zum Läutern benutzt er einen Filtersack, welches auf dem Spaghettisieb liegt und so den Ablauf der Würze sichert. Das funktioniert auch recht gut.

++
Peter
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hiasl
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red_folder.gif erstellt am: 25.5.2012 um 14:00  

Zitat von TrashHunter, am 24.5.2012 um 20:59
Spaghettisieb als Läuterboden haben die Leute, die sich dann verzweifelt hier im Forum anmelden und händeringend fragen, warum ihr erster Sud für'n Gulli ist. Find ich nicht so cool Hannes. Sorry :(


So habe ich bestimmt 3 Jahre lang geläutert. Tonne, zugeschnittenes Küchensieb rein und Loch unten. Anfangs sogar ohne Hahn! Und damit habe ich köstliche Biere erzeugt. Lief halt nie so richtig klar, hat aber funktioniert.
Bin allerdings mittlerweile auch überzeugter Panzerschlaucher.


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