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Autor: Betreff: Erster Brauversuch (Gärungsproblem?)
Newbie
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Beiträge: 3
Registriert: 29.5.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 29.5.2012 um 14:28  
Hallo,

Ich habe vor zirka 6 Wochen das erste mal gebraut und natürlich den ersten Fehler mit dem Baumarkt-Mülleimer gemacht...;-)
Nach 5 Wochen hab ich zum ersten mal eine Flasche aufgemacht, das erste was mir auffiel war das es sofort nach dem öffnen zu schäumen begann, vermutlich aufgrund des Malzes ,da ich ihn schon geschrotet bestellt habe.
Das zweite Problem war die sehr trübe Farbe(noch trüber als ein Weizen) und der Geschmack ist nicht angenehm , es riecht zwar nach bier und der schaum hält auch , selbst der Nachgeschmack erinnert an Bier.

Meine Vermutung ist , dass es noch gärt oder aber ich habe aufgrund meiner kalten Temperaturen (zwischen 15-18 C) im Keller die Hefe "sterben" lassen...(die hefe ist übrigens gewöhnliche Backhefe , 7g wurden verwendet)

Mein Rezept:
1.5kg Pilsner
0.5 Münchner
obergärig

Ist das Bier noch zu genießen in ein paar wochen oder hab ich keine chance mehr?
lg Stephan
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Moderator
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Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 29.5.2012 um 14:36  
Hallo und willkommen,

warum hast Du Backhefe genommen?
Warum soll es schäumen, weil das Malz bereits geschrotet war?

Die Trübung und der Geschmack kommt wohl von der ungeeigneten Hefe, warum es so schäumt weiß ich nicht, vermutlich hast Du zu früh abgefüllt. Was war denn das Abfüllkriterium?


Stefan
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Moderator
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Berliner
Beiträge: 4024
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Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 29.5.2012 um 14:38  
Hallo Stephan, willkommen im Forum.

Nach deinen Angaben kann man noch keine komplette Diagnose erstellen.
Wichtig wäre weitere Angaben, z.B. Stammwürze, Restextrakt beim Abfüllen, Gärverlauf etc.

Zwei Dinge kann man aber schon jetzt sagen:
1. Hefe stirbt nicht bei 15-18°C, sondern erst bei weit über 40°C und evtl. beim unvorbereiteten Einfrieren
2. Backhefe war keine gute Wahl; was da geschmacklich herauskommt, ist kaum vorherzusagen

Vermutlich hast Du zu früh abgefüllt und dadurch jetzt zu viel Druck in den Flaschen. Da hilft jetzt nur vielfaches vorsichtiges entlüften.


____________________
Gruß vom Berliner
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argusdata
Beiträge: 255
Registriert: 9.5.2011
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 29.5.2012 um 14:42  
@Stephan1 ein alter Spruch besagt: "Der Brauer macht die Würze, die Hefe macht das Bier."
Es wird sicherlich nicht viele Hobbybrauer geben, die Erfahrungen mit Backhefe haben. Hier ist in jedem Fall dein größtes Problem. Du mußt , um ein ordentliches Bier zu erzeugen, auch eine vernünftige Brauhefe verwenden. Ob dein Bier endvergoren ist kann man schlecht sagen. Mit Sicherheit ist die Hefe bei 15-18°C nicht gestorben. Zum Reifen muss das Bier jedoch jetzt viel kühler stehen, ca. um 5°C für 3-4 Wochen. Vielleicht wird es dann noch einigermaßen.
Gruß
JM


____________________
Norderstedter Hobbybräu seit 2011
Ohne Bier wäre das Leben nicht mal halb so schön.
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Kurt
Beiträge: 2795
Registriert: 2.9.2003
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 29.5.2012 um 15:00  
Naja, ich würde mich gedanklich schon mal auf den nächsten Sud vorbereiten und das Backhefe-Experiment mal als Lehrgeld betrachten.

Fragen zur Rezeptplanung werden hier gerne beantwortet!


____________________
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Newbie
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Beiträge: 3
Registriert: 29.5.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 29.5.2012 um 15:58  
Hallo,

Danke vielmals für die schnellen Antoworten, das mit der Backhefe bereue ich jetzt sehr..
Genaure Angaben zu Stammwürze kann ich nicht machen ich habe dazu kein geeignetes Messgerät(aber vermutlich gibt es noch andere Methoden zur Berechnung) aber das Hauptproblem ist bestimmt die Backhefe.

Die Hauptgärungszeit betrug zwei Tage.
Und hier noch die Rastzeiten:
Einmaischen bei 50C 20min
1.Rast 55 C 20 min
2.Rast 64 C 20 min
3.Rast 72 C 40 min
4.Rast 77 C 30 min

Danke nochmal vielmals und ich werde es bald noch mal mit einer richtigen Bierhefe versuchen!
lg Stephan
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Moderator
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Boludo
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Registriert: 12.11.2008
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 29.5.2012 um 16:14  
Hallo Stephan,

mach Dich mal ein wenig schlau, dann lohnt sich die ganze Mühe auch, z.B. hier oder kauf Dir einen Hanghofer.
Das Rastprogramm ist auch etwas seltsam, die Eiweißrast muss nicht unbedingt sein, dann eine extrem kurze Maltoserast, und bei 77°C muss man auch keine halbe Stunde rasten, da reichen ein paar Minuten.
Woher hast Du denn das Rezept?
Gute Trockenhefe kannst Du z.B. hier kaufen und vieles andere auch wie fertige Malzmischungen mit Hopfen und Hefe.

Irgend wie seltsam, schon wieder einer der mit Backhefe anfängt...

Stefan
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 29.5.2012 um 16:46  

Zitat:
Irgend wie seltsam, schon wieder einer der mit Backhefe anfängt...


Das sind vielleicht immernoch Nachwirkungen der Hobbythek...

Zitat:
Die Hauptgärungszeit betrug zwei Tage


Das ist sehr knapp. Wenn Du nach zwei Tagen ohne Messung abgefüllt hast, ist die Menge an CO2 in den Flaschen reine Glückssache. Besser und sicherer ist es (zumal bei obergärigen), ausgären zu lassen (also mindestens eine Woche, bei fehlenden Messmitteln lieber zwei) und bei der Abfüllung Zucker oder Speise zuzugeben.


____________________
Gruß vom Berliner
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Boludo
Beiträge: 9432
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 29.5.2012 um 16:54  
Ich hab mir die alte Hobbythek Sendung mal angekuckt und nicht mal die haben Backhefe genommen ;)
Es würde mich schon interessieren, woher diese Backhefesache immer wieder kommt.

Stefan
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Koep
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red_folder.gif erstellt am: 29.5.2012 um 16:55  
Hallo Stephan,

mein erstes Bier war damals ein Weizen aus dem Buch von Hanghofer. Das lies sich recht einfach und mit gutem Ergebnis brauen. Nachdem mir dann so das erste Bier recht gut gelungen ist war ich dann auch direkt von dem Hobby fasziniert.

Wie Boludo schon sagte, kauf dir den Hanghofer. Der gibt einen guten Überblick über das Thema und lässt sich schön lesen. Das Geld für dieses Buch ist sicherlich gut angelegt.

Gruß Jens
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WodkaFan
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Geschlecht: männlich
smilies/thumbup.gif erstellt am: 29.5.2012 um 18:56  

Zitat von Stephan1, am 29.5.2012 um 14:28
Hallo,

Ich habe vor zirka 6 Wochen das erste mal gebraut und natürlich den ersten Fehler mit dem Baumarkt-Mülleimer gemacht...;-)
Nach 5 Wochen hab ich zum ersten mal eine Flasche aufgemacht, das erste was mir auffiel war das es sofort nach dem öffnen zu schäumen begann, vermutlich aufgrund des Malzes ,da ich ihn schon geschrotet bestellt habe.
Das zweite Problem war die sehr trübe Farbe(noch trüber als ein Weizen) und der Geschmack ist nicht angenehm , es riecht zwar nach bier und der schaum hält auch , selbst der Nachgeschmack erinnert an Bier.

Meine Vermutung ist , dass es noch gärt oder aber ich habe aufgrund meiner kalten Temperaturen (zwischen 15-18 C) im Keller die Hefe "sterben" lassen...(die hefe ist übrigens gewöhnliche Backhefe , 7g wurden verwendet)

Mein Rezept:
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Ist das Bier noch zu genießen in ein paar wochen oder hab ich keine chance mehr?
lg Stephan


Lieber Stephan,

erstmal GRATULIERE! In Experimentierfreudigkeit hast du hier vielen einiges voraus.
Der Schaum kommt von der Hefe. Auch wenn Backhefe ihre Arbeit getan hat, ist das Bier nicht Gesellschaftsfähig. Ich weiß das aus Berichten von Leuten, die nach dem Krieg nicht an Brauhefe herankamen und daher mit Backhefe oder Sauerteig brauten. Sei bitte vorsichtig, Backhefe neigt zu enormen Druck soweit ich weiß.
Es kann also durchaus sein, dass dein Bier fertig ist. Der ekelige Geschmack kommt ebenfalls von der Hefe. Die ist halt für Bier nur dann geeignet, wenn man auf Geschmack keinen großen Wert legt. Ich gehe davon aus, dass das nicht mehr besser wird.
:cool:
Bleib wie du bist und erzähl hier davon, ich finde deine Vorgehensweise ziemlich cool!

lg


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"Der braut sich was!"
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 29.5.2012 um 19:24  

Zitat:
Es würde mich schon interessieren, woher diese Backhefesache immer wieder kommt.


Z.B. Ladidel hat das in seinem Buch Zurück zum (ursprünglichen) Bier empfohlen.

Gruß
Peter
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red_folder.gif erstellt am: 29.5.2012 um 19:56  
hallo nochmal,

naja das mit der Backhefe geht wohl darauf zurück das ich dachte Hefe = Hefe , was aber wohl so überhaupt nicht stimmt. Das mit dem starken Druck erklärt auch das Überschäumen beim öffnen der Flasche.

Danke für den Buchtipp , ich werds mir auf jeden Fall zulegen damit mir sowas nie wieder passiert ;)

Also ich meld mich wieder falls ich Mehl statt Malz verwende oder so :)
Danke für die Hilfe

lg Stephan
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Knaecke
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red_folder.gif erstellt am: 29.5.2012 um 21:05  

Zitat von Stephan1, am 29.5.2012 um 19:56

Also ich meld mich wieder falls ich Mehl statt Malz verwende oder so :)


Das würde bein Läutern sicher interessant werden! ;)


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Wizzzz
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red_folder.gif erstellt am: 30.5.2012 um 14:38  
Moinsen...

...noch ein Tipp von mir:
Einen Hanghofer zu kaufen ist sicher nicht falsch. Hier kannst Du aber auch sehr viel Informationen sammeln...

Gruß
J.


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Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 30.5.2012 um 14:55  
Wie soll denn das gehen, dass Backhefe sehr viel Druck erzeugt?
Die Backhefe verstoffwechselt alles, was sie kann und in der Nachgärung das, was man ihr in Form von Speise oder Restextrakt gibt und fertig.
Warum soll da mehr Druck entstehen als bei anderer Hefe, das macht keinen Sinn (außer man hat sich verrechnet, da kann die Hefe aber nichts dafür):gruebel:

Stefan


[Editiert am 30.5.2012 um 14:56 von Boludo]
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