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Autor: Betreff: Kräusen aus Gärfass ableiten??
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Hansbauer
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2012 um 12:21  
Hallo!

Könnt Ihr mir da bitte weiterhelfen, ich hätte da zwei Fragen:

Ich habe mir eine 50 Liter Nirokanne zum Vergären meiner Biere zugelegt.
Lieber wäre mir eine 75 Liter Kanne gewesen aber die passt nicht in meine Kühlung und so kann ich auch im Sommer untergärige Biere brauen.
Meine Sudgrößen sind bei ca. 43 - 45 Liter.

Hat jemand Erfahrung damit ob es Funktionieren würde die Kräusen durch einen Schlauch den z.B. in einen Wassereimer hängt abzuleiten? Welche Probleme könnten da für mich entstehen?


Und zum Zweiten:

Meist vergäre ich mit der Nottingham-Hefe und die Produziert sehr viel Schaum. Wieviel Schaum bringt eine Untergärige Hefe (z.B. W34/70) im Gärgefäß? Ist die Schaumbildung vergleichbar (abgesehen von der aufschwimmenden Hefe) oder ebenfalls gleich?

Vielen Dank für eure Antworten.

LG Bernhard!


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tazzyminator
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2012 um 12:30  
Ich hatte bei dem Versuch - mit einem 30 Liter Gäreimer und 22 Liter Würze - im Kühlschrank zu vergären so etwa 4 cm Kräusen mit der S-23. Denke mal das war auch nur der Anfangssturm, danach war es immer flach.

VG
Chris


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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2012 um 12:45  
Die Ableitung über einen Schlauch sollte funktionieren. Viele amerikanische Hobbybrauer machen das, wenn sie in einem Glasballon vergären. Du musst dann aber die Kanne dicht verschließen, sonst quillt der Schaum sonstwo heraus.
Nachteile: Du hast evtl. etwas mehr Verluste durch den abgeleiteten Schaum. Außerdem stelle ich mir die Reinigung etwas schwierig vor, weil Du überall Hefe- und Hopfenharz-Reste zurückbehältst.
Bei untergärigen ist die Schaumentwicklung wesentlich geringer, wenn Du die ug-Temperaturen einhältst. 10% Steigraum sind aber trotzdem recht knapp.


[Editiert am 6.6.2012 um 12:45 von Berliner]



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hiasl
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2012 um 12:49  
Die Schaumbildung ist in erster Linie eine Funktion der Temperatur. Denn diese bestimmt maßgeblich den Stoffwechsel der Zellen, bei dem ja bekanntlich Gas (CO2) entsteht.
Das Gas wiederum führt zur Schaumbildung. Je heftiger also die Gärung verläuft, desto größer ist die Schaumbildung. Ein gutes Beispiel für untergärig stark schäumende Gärung ist das Steam Beer (da zu warm).
Vergleiche einfach mal die HG Zeiten: UG ca. 5-8 Tage, OG ca. 2-5 Tage. Der gleiche Sud also kalt und UG vergoren bringt also weniger Gärungsschaum als OG vergoren.


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Hansbauer
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2012 um 12:58  
Haben die Amerikaner da irgendeine Vorrichtung oder machen die das auch mit Schlauch unter Wasser?

Mein Kanne ist Dicht und in den Deckel will ich einen Schlauch mit 10x13mm einbauen. (12er loch und den Schlauch durchquetschen)


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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2012 um 13:28  
Nein, keine Vorrichtung, nur auf dem Ballon einen Gummiverschluss mit Schlauchausgang und den in einen Eimer mit etwas Wasser hängen (als Gärverschluss).


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2012 um 13:34  
Noch was zu Matthias' (hiasl) Beitrag: ein weiterer wichtiger Faktor ist die Stabilität der Kräusen.
Bei manchen Weißbiergärungen erhält man zähe, fast schleimige Kräusen, die auch bei abgeklungener Gärung lange nicht zusammenfallen wollen.
Und dann gibt es auch eher "trockene" Kräusen, die ebenso recht stabil sein können.

Andersrum hatte ich bei einer über die Temperatur forcierten Weißbiergärung (W68) um 30°C praktisch gar keine Kräusen mehr.
Das sah aus, wie gärender Fruchtwein mit relativ großen Gasblasen (vielleicht 3-4mm), die aber sofort geplatzt sind.

Uwe


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Hansbauer
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2012 um 13:37  
Soeben habe ich per E-Mail folgenden Link erhalten:



Im beitrag ein bisschen runterscrollen:

http://forums.morebeer.com/viewtopic.php?f=15&t=39630


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KarlsBrau
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2012 um 13:53  

Zitat von Hansbauer, am 6.6.2012 um 12:58

... in den Deckel will ich einen Schlauch mit 10x13mm einbauen. (12er loch und den Schlauch durchquetschen)

12 mm ?

Ich habe mal ein Bild von so einem Konstrukt eines Amerikaners mit Glasballon gesehen. Der Schlauch hatte quasi den selben Durchmesser wie die Öffnung des Glasballons, also ca. 2-3 cm waren das bestimmt. Der endete dann einfach in einem Eimer mit Wasser als Gärspund.

Hier ist ein Youtube Video:
http://www.youtube.com/watch?v=mUNjAx3Omzg

Und hier noch eines, wo jemanden der Schaum zum Gärspund rauskommt.
Schaut mal ab 2:30 Min , die Gärung geht ja voll ab.
Ab ca. 8 Min dann mit Schlauch.
http://www.youtube.com/watch?v=MiaJ6rQjSUU&feature=endscree n&NR=1

Und hier noch ein sehr schönes Video eines gärenden Imperial Stouts:
http://www.youtube.com/watch?v=nG2s3pG-AIc&NR=1&feature=end screen


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Hansbauer
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2012 um 14:47  
wow!

Ich muß trotzem den kleinen Schlauch probieren, Kurzfristig habe ich keine Möglichkeit ein Größeres Loch in Edelstahl zu bohren.


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Brauwolf
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2012 um 15:58  
Die Amis nennen das "Blow off tube", ein einzölliger Plastikschlauch, der im "Carboy", dem klassischen amerikanischen Gärballon steckt und in einem Wassereimer mündet, quasi ein überdimensioniertes Gärröhrchen.

Ich hatte dieser Tage ein ähnliches Problem, 3x 20 Liter in den typischen Gäreimern mit 3 verschiedenen Hefen angesetzt und die Hefen, Notti, S04 und frische Weßbierhefe einer freundlich gesinnten Großbrauerei, ankommen lassen.
Während Notti und Schalke sich zu benehmen wußten, ist die Weißbierhefe Amok gelaufen:



(die Deckel lege ich bis zum Ankommen nur lose auf). Ich habe erst mal die Kräusen abgerakelt. den Deckel aufgepreßt und - weil ich gerade nichts anderes hatte - statt dem Gärröhrchen einem 10mm Plastkschlauch eingeführt (in das Loch im Deckel) und den in ein Einmachglas münden lassen. Nach 24 Stunden hat die Schaumorgie nachgelassen und das Einmachglas war etwa halb voll mit einem Schaum/Würze/Hefe Gemisch. Davon war nach dem Absetzen wiederum die Hälfte blitzsaubere, hellbeige Hefe, die heute in den nächsten Sud wandert.

Wenn Hefeernten doch immer so einfach wäre...

Cheers, Ruthard


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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2012 um 17:41  
Ich handhabe das schon eine ganze Weile so.



Seit mir die Blanche und die Notti massive Schweinereien durch das Gärröhrchen hindurch bescherten, leite ich CO2 und eventuell zu hoch kommende Kräusen durch einen Silikonschlauch ab.
Ich muß allerdings anmerken, daß es, seit ich das 54L-Faß für meine Sude von maximal 30L verwende, nicht mehr zum Aussteigen gekommen ist.
Als ich noch den 33L-Gäreimer benutzte, habe ich tatsächlich dergestalt Kräusen und somit Hefe ernten können.

Greets Udo


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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2012 um 18:28  
Du musst den Schlauch dann einfach nur tiefer einführen, so drei bis vier Zentimeter über dem Würzespiegel. Wenn das Gärfaß fest verschlossen ist, kennen die Kräusen nur einen Weg nach draußen: über den Schlauch.

Cheers, Ruthard


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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2012 um 18:37  
Stimmt Ruthard :)

In Fall der beabsichtigten Ernte der Kräusen stellt sich dann natürlich die Frage, ob das Auffangbehältnis - der Auffangeimer - nicht seinerseits durch einen Deckel verschlossen und mit einem Gärröhrchen versehen sein sollte, um potentielle Risiken für die Hefe durch mögliche aerobe Infektionen oder Insekten auszuschließen ( :question: )


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Hansbauer
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2012 um 18:50  
Super!

Also Fass Dicht und Schlauch relativ schön tief rein.

Freitag morgen wird angestellt. Ich werd euch ein Paar Fotos Posten!


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Brauwolf
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2012 um 20:15  

Zitat von TrashHunter, am 6.6.2012 um 18:37
Stimmt Ruthard :)

In Fall der beabsichtigten Ernte der Kräusen stellt sich dann natürlich die Frage, ob das Auffangbehältnis - der Auffangeimer - nicht seinerseits durch einen Deckel verschlossen und mit einem Gärröhrchen versehen sein sollte, um potentielle Risiken für die Hefe durch mögliche aerobe Infektionen oder Insekten auszuschließen ( :question: )

Eine gesunde und kräftige Hefe muß das abkönnen. Extra Proteine in Form von Fliegen, besonders Essigfliegen sind natürlich nicht so prickelnd

Cheers, Ruthard


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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 7.6.2012 um 07:46  
Ich habe einen Teil der Würze für die ersten 1-2 Tage in einem zusätzlichen kleinen Eimer.
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red_folder.gif erstellt am: 7.6.2012 um 17:13  
Ich muß bezüglich des Schlauchdurchmessers noch Etwas anmerken.

Als ich vom Gärröhrchen auf den Schlauch umstieg, kam es beim 33L-Gäreimer trotzdem zu Wutzereien, weil die mit den Kräusen hoch gedrückten Hopfenharze mir wiederholt den Schlauch zusetzten. Letztlich gab dann der Deckel dem sich weiter steigerndem Druck nach, wurde abgesprengt und die Kräusen verließen den Eimer.
Richtig auf der sicheren Seite bin ich erst seit ich das Gärfaß verwende, da dieses 54L Inhalt hat und meine Sude maximal 30L bringen, die Hochkräusen also den Schlauch niemals erreichen (bislang nicht erreichten).

Für das beabsichtigte Ziel der Ernte von Kräusen / Hefezellen, könnte also ein dünner Schlauch unter Umständen doch problematisch werden. Ich sage bewusst könnte.


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