Senior Member Beiträge: 323 Registriert: 20.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2012 um 12:21 |
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Hallo!
Könnt Ihr mir da bitte weiterhelfen, ich hätte da zwei Fragen:
Ich habe mir eine 50 Liter Nirokanne zum Vergären meiner Biere zugelegt.
Lieber wäre mir eine 75 Liter Kanne gewesen aber die passt nicht in meine
Kühlung und so kann ich auch im Sommer untergärige Biere brauen.
Meine Sudgrößen sind bei ca. 43 - 45 Liter.
Hat jemand Erfahrung damit ob es Funktionieren würde die Kräusen durch
einen Schlauch den z.B. in einen Wassereimer hängt abzuleiten? Welche
Probleme könnten da für mich entstehen?
Und zum Zweiten:
Meist vergäre ich mit der Nottingham-Hefe und die Produziert sehr viel
Schaum. Wieviel Schaum bringt eine Untergärige Hefe (z.B. W34/70) im
Gärgefäß? Ist die Schaumbildung vergleichbar (abgesehen von der
aufschwimmenden Hefe) oder ebenfalls gleich?
Vielen Dank für eure Antworten.
LG Bernhard!
____________________ Die Genialität einer Konstruktion liegt in ihrer Einfachheit – Kompliziert
bauen kann jeder.
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2012 um 12:30 |
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Ich hatte bei dem Versuch - mit einem 30 Liter Gäreimer und 22 Liter Würze
- im Kühlschrank zu vergären so etwa 4 cm Kräusen mit der S-23. Denke mal
das war auch nur der Anfangssturm, danach war es immer flach.
VG
Chris
____________________
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 6.6.2012 um 12:45 |
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Die Ableitung über einen Schlauch sollte funktionieren. Viele amerikanische
Hobbybrauer machen das, wenn sie in einem Glasballon vergären. Du musst
dann aber die Kanne dicht verschließen, sonst quillt der Schaum sonstwo
heraus.
Nachteile: Du hast evtl. etwas mehr Verluste durch den abgeleiteten Schaum.
Außerdem stelle ich mir die Reinigung etwas schwierig vor, weil Du überall
Hefe- und Hopfenharz-Reste zurückbehältst.
Bei untergärigen ist die Schaumentwicklung wesentlich geringer, wenn Du die
ug-Temperaturen einhältst. 10% Steigraum sind aber trotzdem recht knapp.
[Editiert am 6.6.2012 um 12:45 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2012 um 12:49 |
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Die Schaumbildung ist in erster Linie eine Funktion der Temperatur. Denn
diese bestimmt maßgeblich den Stoffwechsel der Zellen, bei dem ja
bekanntlich Gas (CO2) entsteht.
Das Gas wiederum führt zur Schaumbildung. Je heftiger also die Gärung
verläuft, desto größer ist die Schaumbildung. Ein gutes Beispiel für
untergärig stark schäumende Gärung ist das Steam Beer (da zu warm).
Vergleiche einfach mal die HG Zeiten: UG ca. 5-8 Tage, OG ca. 2-5 Tage. Der
gleiche Sud also kalt und UG vergoren bringt also weniger Gärungsschaum als
OG vergoren. ____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
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Eigene
Homepage
BIER-BRAU-PROjekt
der Uni Erlangen
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 323 Registriert: 20.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2012 um 12:58 |
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Haben die Amerikaner da irgendeine Vorrichtung oder machen die das auch mit
Schlauch unter Wasser?
Mein Kanne ist Dicht und in den Deckel will ich einen Schlauch mit 10x13mm
einbauen. (12er loch und den Schlauch durchquetschen)
____________________ Die Genialität einer Konstruktion liegt in ihrer Einfachheit – Kompliziert
bauen kann jeder.
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 6.6.2012 um 13:28 |
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Nein, keine Vorrichtung, nur auf dem Ballon einen Gummiverschluss mit
Schlauchausgang und den in einen Eimer mit etwas Wasser hängen (als
Gärverschluss).
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 6.6.2012 um 13:34 |
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Noch was zu Matthias' (hiasl) Beitrag: ein weiterer wichtiger Faktor ist
die Stabilität der Kräusen.
Bei manchen Weißbiergärungen erhält man zähe, fast schleimige Kräusen, die
auch bei abgeklungener Gärung lange nicht zusammenfallen wollen.
Und dann gibt es auch eher "trockene" Kräusen, die ebenso recht stabil sein
können.
Andersrum hatte ich bei einer über die Temperatur forcierten Weißbiergärung
(W68) um 30°C praktisch gar keine Kräusen mehr.
Das sah aus, wie gärender Fruchtwein mit relativ großen Gasblasen
(vielleicht 3-4mm), die aber sofort geplatzt sind.
Uwe
____________________
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 323 Registriert: 20.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2012 um 13:37 |
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 611 Registriert: 5.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2012 um 13:53 |
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 323 Registriert: 20.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2012 um 14:47 |
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wow!
Ich muß trotzem den kleinen Schlauch probieren, Kurzfristig habe ich keine
Möglichkeit ein Größeres Loch in Edelstahl zu bohren.
____________________ Die Genialität einer Konstruktion liegt in ihrer Einfachheit – Kompliziert
bauen kann jeder.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2012 um 15:58 |
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Die Amis nennen das "Blow off tube", ein einzölliger Plastikschlauch, der
im "Carboy", dem klassischen amerikanischen Gärballon steckt und in einem
Wassereimer mündet, quasi ein überdimensioniertes Gärröhrchen.
Ich hatte dieser Tage ein ähnliches Problem, 3x 20 Liter in den typischen
Gäreimern mit 3 verschiedenen Hefen angesetzt und die Hefen, Notti, S04 und
frische Weßbierhefe einer freundlich gesinnten Großbrauerei, ankommen
lassen.
Während Notti und Schalke sich zu benehmen wußten, ist die Weißbierhefe
Amok gelaufen:
(die Deckel lege ich bis zum Ankommen nur lose auf). Ich habe erst mal die
Kräusen abgerakelt. den Deckel aufgepreßt und - weil ich gerade nichts
anderes hatte - statt dem Gärröhrchen einem 10mm Plastkschlauch eingeführt
(in das Loch im Deckel) und den in ein Einmachglas münden lassen. Nach 24
Stunden hat die Schaumorgie nachgelassen und das Einmachglas war etwa halb
voll mit einem Schaum/Würze/Hefe Gemisch. Davon war nach dem Absetzen
wiederum die Hälfte blitzsaubere, hellbeige Hefe, die heute in den nächsten
Sud wandert.
Wenn Hefeernten doch immer so einfach wäre...
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2012 um 17:41 |
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Ich handhabe das schon eine ganze Weile so.
Seit mir die Blanche und die Notti massive Schweinereien durch das
Gärröhrchen hindurch bescherten, leite ich CO2 und eventuell zu hoch
kommende Kräusen durch einen Silikonschlauch ab.
Ich muß allerdings anmerken, daß es, seit ich das 54L-Faß für meine Sude
von maximal 30L verwende, nicht mehr zum Aussteigen gekommen ist.
Als ich noch den 33L-Gäreimer benutzte, habe ich tatsächlich dergestalt
Kräusen und somit Hefe ernten können.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2012 um 18:28 |
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Du musst den Schlauch dann einfach nur tiefer einführen, so drei bis vier
Zentimeter über dem Würzespiegel. Wenn das Gärfaß fest verschlossen ist,
kennen die Kräusen nur einen Weg nach draußen: über den Schlauch.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2012 um 18:37 |
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Stimmt Ruthard
In Fall der beabsichtigten Ernte der Kräusen stellt sich dann natürlich die
Frage, ob das Auffangbehältnis - der Auffangeimer - nicht seinerseits durch
einen Deckel verschlossen und mit einem Gärröhrchen versehen sein sollte,
um potentielle Risiken für die Hefe durch mögliche aerobe Infektionen oder
Insekten auszuschließen ( ) ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 323 Registriert: 20.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2012 um 18:50 |
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Super!
Also Fass Dicht und Schlauch relativ schön tief rein.
Freitag morgen wird angestellt. Ich werd euch ein Paar Fotos Posten!
____________________ Die Genialität einer Konstruktion liegt in ihrer Einfachheit – Kompliziert
bauen kann jeder.
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2012 um 20:15 |
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Zitat von TrashHunter, am 6.6.2012 um
18:37 | Stimmt Ruthard
In Fall der beabsichtigten Ernte der Kräusen stellt sich dann natürlich die
Frage, ob das Auffangbehältnis - der Auffangeimer - nicht seinerseits durch
einen Deckel verschlossen und mit einem Gärröhrchen versehen sein sollte,
um potentielle Risiken für die Hefe durch mögliche aerobe Infektionen oder
Insekten auszuschließen ( ) |
Eine gesunde und
kräftige Hefe muß das abkönnen. Extra Proteine in Form von Fliegen,
besonders Essigfliegen sind natürlich nicht so prickelnd
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 15 |
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Gast
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erstellt am: 7.6.2012 um 07:46 |
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Ich habe einen Teil der Würze für die ersten 1-2 Tage in einem zusätzlichen
kleinen Eimer.
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.6.2012 um 17:13 |
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Ich muß bezüglich des Schlauchdurchmessers noch Etwas anmerken.
Als ich vom Gärröhrchen auf den Schlauch umstieg, kam es beim 33L-Gäreimer
trotzdem zu Wutzereien, weil die mit den Kräusen hoch gedrückten
Hopfenharze mir wiederholt den Schlauch zusetzten. Letztlich gab dann der
Deckel dem sich weiter steigerndem Druck nach, wurde abgesprengt und die
Kräusen verließen den Eimer.
Richtig auf der sicheren Seite bin ich erst seit ich das Gärfaß verwende,
da dieses 54L Inhalt hat und meine Sude maximal 30L bringen, die
Hochkräusen also den Schlauch niemals erreichen (bislang nicht
erreichten).
Für das beabsichtigte Ziel der Ernte von Kräusen / Hefezellen, könnte also
ein dünner Schlauch unter Umständen doch problematisch werden. Ich sage
bewusst könnte.____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 17 |
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