Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2012 um 10:10 |
|
|
Wahrscheinlich findet sich die Information in Literatur, welche käuflich
erworben werden muß und verschließt sich mir daher, oder aber ich bin zu
doof zum Suchen.
Was mich beschäftigt, ist die Formel auf deren Grundlage berechnet wird,
wieviel Gewichts- oder Volumenanteile (Schüttung) Malz benötigt werden um
1°P in der wässrigen Lösung durch das Maischen zu erzielen.
Der einzige greifbare Hinweis stammt aus Wikipedia:
Inhaltsstoffe eines Weizenmalzmehles:
Wasser 10 %
Maltose 8 %
Stärke 57 %
Eiweiß 12 %
Mineralstoffe 1 bis 2 %
Leider wird hier nur exemplarisch Weizenmalz genannt.
Der kleine Brauhelfer berechnet mir für 1°P bei 5 Liter (eine kleinere
Sudgröße akzeptiert er nicht) unabhängig von der Malzsorte (Wiener,
Münchner, Pilsener und auch Weizenmalz) eine Schüttung von 0,08 KG.
Demzufolge gehe ich davon aus, daß sowohl Gerste als auch Weizen als Malz
grundsätzliche Eigenschaften (Anteile) aufweisen, welche in Form einer
Faustformel für die Berechnung der Schüttung (angestrebte Ausbeute) heran
gezogen werden können.
Und diese Ur-Formel ist es, welche ich suche.
Ursache dieser Überlegung ist die Beobachtung, daß das Programm bei Auswahl
der unterschiedlichsten Malze grundsätzlich diesen Wert (1°P bei 5L =
0,084KG Malz) ausspuckt und dabei auch nicht zwischen Brau-, Spezial-, und
Caramalzen unterscheidet.
Die einzige Auswirkung der Änderung des Malzez zeigt sich in der
Berechneten Farbe des Bieres aufgrund der Unterschiedlichen Farbangabe
(EBC)
Wollte ich also jetzt Jemandem (mir) erklären, wie ich eine angestrebte
Stammwürze berechne, bliebe mir nur die Aussage "1°P bei 5L = 0,084KG Malz"
bzw. für 1°P in 1L benötigt man 0,0168 KG Malz, detailierter darauf
eingehen, könnte ich aber nicht.
Reicht es tatsächlich, diese Aussage derart zu pauschalisieren ?
Und, würde die berechnete Schüttung 0,0168 für 1°P in 1L wässriger Lösung
auf der Annahme einer Sudhausausbeute von 100% oder einem anderem Richtwert
für die Sudhausausbeute basieren ?
Für Eure fundierten Aussagen bedanke ich mich im Voraus. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2012 um 10:22 |
|
|
Hi Udo,
man kann nicht schon im Vorfeld sagen, wieviel Stammwürze man aus dem Malz
rausholt. Das ist von vielen Faktoren abhängig...
Deshalb berechnet man im Nachhinein die Ausbeute, wie Du schon richtig
erwähnt hast.
http://hb.ikma.de/index.php?title=Ausbeute
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 1 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2012 um 10:59 |
|
|
Richtig René.
Wir sind uns in diesem Punkt einig.
Nur muß es doch irgendeine Basisformel - eine angenommen Grundkonstante -
geben, anhand derer mir (zB. der kleine Brauhelfer) das Programm sagt:
Wenn Du 5 Liter mit 10°P haben willst, benötigst Du X KG Malz.
Zu diesem Zeitpunkt kann die Sudhausausbeute noch nicht berechnet werden,
da ja noch kein Sud existiert.
Damit ich nicht falsch verstanden werde. Es geht nicht um die Berechnung
der tatsächlichen Sudhausausbeute. Es geht um die Planungsfrage.
Wieviel Malz muß ich haben, wenn ich x°Plato in nL Würze
anstrebe.
Gäbe es keine - angenommene - Grundkonstante, wäre doch Niemand in der
Lage, einen Sud zu planen. Richtig ?
Daß unzählige Faktoren unterm Strich das Ergebnis (die Sudhausausbeute)
beeinflußen und diese dementsprechend hinterher berechnet werden muß, ist
klar. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2012 um 10:59 |
|
|
Vielleicht hilft das hier weiter. Jedenfalls verwende ich das gerne um ein
Rezept schnell mal im Kopf nachzurechnen.
Gruß
Peter
|
|
Antwort 3 |
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 9.6.2012 um 11:10 |
|
|
Wenn ich deinen epischen Text richtig überflogen habe, suchst Du nach einer
Möglichkeit, die verschieden Malzsorten bei der Berechnung der zu
erwartenden Stammwürze zu berücksichtigen.
Die Amis machen das mit dem sog. Potential; das ist die Stammwürze in SG,
die man unter standardisierten Bedingungen erreicht, wenn man 1lb Malz
(knapp 500g) in 1gal (knapp 5l) Wasser maischt. Der Wert liegt je nach Malz
etwa zwischen 1.030 und 1.036 SG. Grundmalze (PiMa, Pale etc.) haben das
größte Potential; je höher gedarrt, desto geringer wrid das Potential.
Beim Rechner auf der mueggelland-Seite wird dieses Potential berücksichtigt. ____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 4 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2012 um 11:16 |
|
|
Zitat: | 1. Berechnung der
Gesamtschüttung
Braumenge und Ihre Würzeprozente stehen mit Schüttungs- u. Brauwassermenge
in einem festen Verhältnis
Egal ob die Braumenge 20 oder 100l ist, die Gesamtschüttung beträgt in etwa
17,5% der Braumenge in Kilogramm. Das ergibt dann eine Stammwürze
(SW) von 11%.
20,0% - 12% SW
22,5% - 13% SW
25,0% - 14% SW
27,5% - 15% SW
30,0% - 16% SW |
Aha, danke Peter.
Diese Erläuterung enthält zwar keine tiefer gehenden Aussagen über die
Zusammensetzung der Malze, welche dann zur Bildung der Formel beitragen,
nennt aber die Formel selber und reicht mir somit durchaus.
Ich kann also jetzt x°P in n L auf die benötigte Schüttung übertragen.
@Berliner: Und noch ein Schritt detailierter. Danke
[Editiert am 9.6.2012 um 11:18 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 5 |
|
Senior Member Beiträge: 464 Registriert: 18.9.2010 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2012 um 11:24 |
|
|
Hallo
Im kleinen-brauhelfer berechne ich alle malze gleich anhand der
eingestellten ausbeute.
Das ist natürlich nicht ganz richtig. Da die spezialmalze allerdings in
kleinen mengen
mitspielen ist mir das genau genug.
Hier ist eine seite in der gut erklärt wird wie es genau berechnet werden
kann.
http://www.mathe-fuer-hobbybrauer.de/1e32cd98b0006e914/
als dann
gremmel
|
|
Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2012 um 11:28 |
|
|
Die amtliche Formel für die Sudhausausbeute lautet:
Ausbeute in % = (°P x SG x Volumen in L x 0,96)/(Schüttung in kg)
Wenn du also deine durchschnittliche Ausbeute kennst, kannst du mittels
gewünschten °P und deinem Volumen die Schüttung berechnen. ____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
---
Eigene
Homepage
BIER-BRAU-PROjekt
der Uni Erlangen
|
|
Antwort 7 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2012 um 11:33 |
|
|
Solche Vorhersagen kannst Du nur machen, wenn Du Deine Anlage und Dein
Verfahren gut kennst und weißt, welche Ausbeute Du normalerweise
erzielst.
Es kann z.B. sein, dass einer aus 1kg identischem Malz durch schlechtes
Läutern nur 60% Ausbeute hat, der andere 70% und dann kommen natürlich
andere Stammwürzen raus.
Stefan
|
|
Antwort 8 |
|
Senior Member Beiträge: 464 Registriert: 18.9.2010 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2012 um 12:11 |
|
|
Zitat von Boludo, am 9.6.2012 um
11:33 | Solche Vorhersagen kannst Du nur
machen, wenn Du Deine Anlage und Dein Verfahren gut kennst und weißt,
welche Ausbeute Du normalerweise erzielst.
Es kann z.B. sein, dass einer aus 1kg identischem Malz durch schlechtes
Läutern nur 60% Ausbeute hat, der andere 70% und dann kommen natürlich
andere Stammwürzen raus.
Stefan |
Ich habe schon bei gleichen suden und
gleichem ablauf unterschiedliche ausbeuten von 63 - 68%, für mich ein grund
es mit der berechnung der unterschiedlichen malze nicht zu übertreiben.
[Editiert am 9.6.2012 um 12:15 von gremmel]
|
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2012 um 13:38 |
|
|
Auf der sicheren Seite ist man eh, wenn man so braut, dass man etwas über
der gezielten Stammwürze rauskommt und dann etwas verdünnt. Und so genau
muss es bei uns ja auch nicht zugehen.
Und wenn es total schief läuft kann man hinterher zur Not auch noch etwas
Trockenmalzextrakt zugeben (hab ich einmal gemacht )
Stefan
|
|
Antwort 10 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2012 um 14:03 |
|
|
Zitat: | Nur muß es doch
irgendeine Basisformel - eine angenommen Grundkonstante - geben, anhand
derer mir (zB. der kleine Brauhelfer) das Programm
sagt... |
Gibt es leider nur als Näherung, wie das die Kollegen auch schon gesagt
haben. Einen sehr starken Einfluss hat eben genau die Stammwürze. Bei sehr
starken Bieren bleibt, bedingt durch den geringen Nachguss, viel Zucker im
Treber. Kolbachzahl, Mehlschrotdifferenz, Schrotfeinheit, Rührzeiten,
Dekotionen, Läutermethode, Kochzeit, Kochintensität...um nur einige zu
nennen haben ebenfalls Einfluss auf die Ausbeute.
Hier helfen nur Erfahrungswerte mit der eigenen Anlage und den verwendeten
Malzen. Wenn man seine Sudhausausbeuten kennt und protokolliert kann man
beim nächsten Sud die benötigte Menge Malz sehr gut vorausberechnen...
[Editiert am 9.6.2012 um 14:07 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 11 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2012 um 14:34 |
|
|
Stop Freunde
Ihr habt doch Alle recht. Ich stimme Euch voll und ganz zu.
Mir ging es um die Grundformel, welche den üblichen Berechnungen, wie zum
Beispiel im kleinen Brauhelfer, zugrunde liegt.
Und diese Information, bzw. darüber hinaus gehende, die Thematik
vertiefende, habt Ihr mir doch dankenswerter Weise auch geliefert. Ich bin
es zufrieden.
Es gibt eine Ur-Formel, eine Ur-Formel, welche Pi*Fensterkreuz geeignet
ist, mir aufgrund der Vorgabe von Menge Bier und angestrebter Stammwürze
die benötigte Schüttung zu berechnen.
Nicht mehr und nicht minder wollte ich
Ich bin wirklich der Letzte, der sich ein Bier mit zB. 13°P ausdenkt und
dann mit Taschenrechner und viel Papier auf's Gramm genau die Schüttung
ausrechnet. Ein rechnerischer Weg zur Schüttung in Form einer
idealisierten Näherung reicht mir vollkommen aus.
Sollte ich es auf die Spitze trieben wollen, kann ich noch immer mit
Aufzuckerung (Malz etc.) oder Verdünnung an die Sache gehen. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 12 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2012 um 15:50 |
|
|
Hallo Udo,
ehrlich gesagt versteh ich nicht so ganz, was Du da jetzt gesucht hast.
Diese "Ur-Formel" gibt es sicherlich nicht, sondern persönliche
Erfahrungswerte.
Bei mir z.B. kommen aus 11 Kilo Malz 40 Liter Würze mit knapp 18°P raus.
Die verdünn ich dann, bis es passt.
Will ich mehr Stammwürze nehm ich halt 13 Kilo (dann ist der Topf aber
randvoll).
Will ich ein eher dünnes Bier, dann kann ich nicht genug verdünnen, da
sonst das 60 Liter Gärfaß überläuft, dann nehm ich halt 10 Kilo Malz.
Das sind alles persönliche Werte, die man sich halt erarbeiten muss.
Genau so muss man sich an die persönliche IBU Skala herantasten, bis man
ein Gefühl dafür bekommt, wie bitter z.B. 40 errechnete IBU mit einer
bestimmten Rechenmethode wirklich sind.
Stefan
[Editiert am 9.6.2012 um 15:53 von Boludo]
|
|
Antwort 13 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2012 um 16:17 |
|
|
Moin Stefan,
damit Du mich besser verstehst.
es gibt diverse Programme um sich Bierrezepte zusammen zu stellen. Eines
davon - das von mir genutzte - ist der kleine Brauhelfer.
Und dieser berechnet dem Nutzer aufgrund der Angaben Biermenge und
Stammwürze die Menge des benötigten Malzes.
Gestern Abend, im Gespräch mit einem potentiellen Brau-Novizen, wurde dann
deutlich, daß ich zwar das Programm nutze, aber nicht wirklich weiß, wie es
anhand der Angabe von Biermenge und angestrebter Stammwürze auf die
notwendige Schüttung kommt.
Also habe ich ausprobiert, ob es bei unterschiedlichen Malzen mit
unterschiedlichen Werten ankommt. Das aber tat es nicht.
Daraus resultierte für uns, daß es eine Ur-Formel geben müße, anhand derer
die Schüttung ungeachtet des verwendeten Malzes berechnet werden kann.
Daß unterschiedliche Malze unterschiedliche SGs aufweisen, war mir
eigentlich schon klar. Und das wurde ja auch durch die Beiträge hier
bestätigt. Da aber bei Gremmel diese - augenscheinlich - marginalen
Unterschiede offensichtlich ignoriert und - sinnvollerweise -
pauschalisiert werden, stand für mich die Existenz dieser Ur-Formel außer
Frage.
Und deshalb habe ich die Frage nach der Ur-Formel zur Berechnung der
Schüttung gestellt. (ich bin halt offenbar wirklich zu doof um die
Informationen zu suchen )
Peters Link letztlich liefert genau diese Ur-Formel als
pauschalisierendes Werkzeug.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 14 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.6.2012 um 16:27 |
|
|
Ok, jetzt versteh ich, was Du gemeint hast.
Macht man aber z.B. ein 100% Vorderwürzebier (z.B. einen Barley Wine), dann
passt die Rechnerei aber schon wieder nicht
Stefan
|
|
Antwort 15 |
|