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Autor: Betreff: Trockenlaufen des Trebers
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kvendlar
Beiträge: 972
Registriert: 18.4.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 10.6.2012 um 10:50  
Hallo zusammen,

auf der Suche nach Dingen die ich anders machen kann ist mir aufgefallen, dass mein Treber trocken gelaufen ist bin letzten Braugang. Also es kam ständig noch was unten raus aber im oberen Teil stand definitiv keine Flüssigkeit mehr. Ich habe gelesen dass das oft als Problem angesehen wird aber ich weiss nicht warum - ich kann spekulieren, dass es am Temperaturverlust liegt.

Da ich keinen Thread finden konnte der nach diesem Problem benannt ist dachte ich mir vielleicht ist es nicht dumm sowas mal zu haben - auch wenn ich gleich mit Links zugeschüttet werde die ich selbst hätte finden sollen, dann ist es halt ne Linksammlung ...

Also:
  • Wann spricht man von Trocken laufen - wenn oben keine Flüssigkeit mehr steht oder wenn unten nix mehr rauskommt?
  • Was ist so schlecht daran
  • Bonusfrage: Kann man den eigentlich negativen Effekt irgendwie geschmacklich ausnutzen?
Vielen Dank!
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Moderator
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Beiträge: 1253
Registriert: 21.12.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.6.2012 um 10:58  

Zitat von kvendlar, am 10.6.2012 um 10:50

Also:
  • Wann spricht man von Trocken laufen - wenn oben keine Flüssigkeit mehr steht oder wenn unten nix mehr rauskommt?
  • Was ist so schlecht daran
  • Bonusfrage: Kann man den eigentlich negativen Effekt irgendwie geschmacklich ausnutzen?
Vielen Dank!

  • Vom Trockenlaufen spricht mann, wenn über dem Treber keine Flüssigkeit mehr steht
  • Es kommt zu vermehrter Kanalbildung, so dass die Ausbeute sinkt
  • Soweit ich weis nicht

Bodo


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"Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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rmax
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Registriert: 29.3.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.6.2012 um 12:01  
Bei meinem Sud letzten Donnerstag hat mir ein Braumeister i.R. über die Schultern geschaut. Der meinte, als er in den 60ern gelernt hat, hätten sie den Treber immer zuerst trocken laufen lassen, dann aufgehackt und schließlich die nächste Portion Anschwänzwasser drauf gegossen.
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Samba und Bier
Beiträge: 1736
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 11.6.2012 um 11:21  
Hi,

das "Trockenlaufen" des Trebers birgt neben der Kanalbildung vor allem das Problem,
dass sich der Treber verdichtet und danach die Filter-Funktion deutlich
beeinträchtigt wird.
Wenn dies passiert, sollte man bei der Zugabe von Nachgusswasser nochmals rühren und
wieder warten.

Gruss Tom


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rmax
Beiträge: 1068
Registriert: 29.3.2007
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red_folder.gif erstellt am: 11.6.2012 um 11:34  

Zitat von Samba und Bier, am 11.6.2012 um 11:21
das "Trockenlaufen" des Trebers birgt neben der Kanalbildung vor allem das Problem, dass sich der Treber verdichtet und danach die Filter-Funktion deutlich beeinträchtigt wird.

In der Aussage scheinen mir gleich mehrere Gegensätze zu stecken, aber vielleicht verstehe ich Dich auch falsch.

Ein verdichteter Treber (zu langsamer Ablauf) müßte doch der Kanalbildung (schneller, ineffizienter Ablauf) entgegen stehen, genauso wie einer beeinträchtigten Filterfunktion (viel Trub kommt durch).
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TrashHunter
Beiträge: 5714
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red_folder.gif erstellt am: 11.6.2012 um 17:20  
Bei mir läuft der Treber erst dann trocken, wenn ich keine Nachgüße mehr aufbringe aber unten weiter Würze abzapfe. Sprich dann, wenn der Läuterprozess eh schon fast beendet ist und es nur noch darum geht die noch im Treber befindliche Flüssigkeit als Würze zu erbeuten.
Solange ich noch Nachgußwasser zur Verfügung habe, achte ich grundsätzlich darauf, daß das Verhältnis zwischen unten abgezapfter Würze und oben aufgebrachtem Nachguß in der Waage bleibt. Sprich, unten 4 Liter raus erfordert zwangsläufig oben 4 Liter dazu.

In der Auasage, daß sich der Treber beim Trockenlaufen dicht zieht UND es zu Kanalbildungen kommt, sehe ich übrigens keinen Widerspruch. Denn der Treber weist nicht an allen Stellen die selbe Konsistenz auf. Somit zieht er sich durch die aussickernde Würze im Großen und Ganzen zwar zusammen und verdichtet sich. Gleichzeitig sucht sich die aussickernde Würze aber den Weg des geringsten Widerstandes und das führt zur Bildung von Kanälen. Auf dem Weg durch die Kanäle dann nimmt die aussickernde Würze aus der unimttelbaren Umgebung der Kanäle das lose Malzmehl mit und wird dadurch trüber.

Greets Udo


[Editiert am 11.6.2012 um 17:21 von TrashHunter]



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Samba und Bier
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red_folder.gif erstellt am: 11.6.2012 um 23:07  
Ja genau,

das hat Udo recht gut beschrieben.
Mein Vorschlag mit dem nochmaligen Aufrühren bezieht sich auf die Situation, wenn der Treber durch
Unachtsamkeit "trockengelaufen" ist.

Gruss Tom


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john377
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smilies/tongue.gif erstellt am: 12.6.2012 um 09:30  
Hallo Zusammen,

zum Thema "Läutern", diese Methode habe ich bei einem Brauer (danke Paul) hier der Schweiz gesehen.
Trotz der Gefahr, dass ich geteert und gefedert werde durch meinen Vorschlag, hier der etwas andere Läutervorgang:

1.) Maische auf Läutertemperatur bringen (z.B. 78°C)
2.) Rühr-/Hackwerk aus, 10Min warten bis sich alles gesetzt und beruhigt hat
3.) Dann umpumpen, bis die Würze klargelaufen ist (sieht man im Schlauch oder Schauglas). Hier bildet sich zusätzlich ein Filterbett unten über dem Läuterblech.
4.) Sobald die Würze blank ist, in die Sudpfanne oder Zwischenbehälter entleeren
5.) So und jetzt kommt der Clou an der Sache: Sobald der Treber trocken ist und keine Würze mehr kommt, wird knallhart der gesamte Nachguss in die Maischepfanne gegeben! Am besten von unten her hineinpumpen, ohne komplizierte Aufguss-Spritzdüsen oder ähnliches
6.) Dann 5Min mit dem Rührwerk/Hackwerk umrühren, damit sich der Nachguss und der Treber vermischen kann
7.) Wieder bei Punkt 2 bis 4 weitermachen

Meine Erfahrungen sind dahingehend, dass eine kürzere Läuterzeit entsteht. Die Ausbeute ist bei mir vergleichbar mit der traditionellen Methode (Aufguss machen).
Was das Lösen von unedlen Stoffen aus dem Treber betrifft kann ich nicht viel sagen, habe ich keinen Unterschied feststellen können. Aber vielleicht kann sich ja ein Spezialist äussern, was die geschmacklichen Nachteile dieser Methode sind...

Gruss

Andy


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 09:58  
Bist Du Dir sicher, dass die Ausbeute identisch ist?
Dass man so Zeit spart, kann ich mir gut vorstellen, aber so kommt man doch nie auf 2°P Glattwasser.
Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Stefan


[Editiert am 12.6.2012 um 09:59 von Boludo]
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Kirk1701
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 10:57  
Hallo zusammen,

ich kann John nur zustimmen. Den Zauber ums Läutern verstehe ich auch nicht.

Bei mir läuft es so:

1. Maische in den Läuterbottich (Panzerschlauch)
2. Pumpe an bis es klar läuft (sieht man im Schlauch)
3. Komplett bis nichts mehr kommt ablaufen lassen.
4. Nächste Portion drauf und wieder Pumpe an bis es klar läuft.
5. 4. solange wiederholen bis Nachguss alle ist
6. fertig

Kirk

Ps: Hg 21l, NG 24l also drei mal das ganze (3x8l)


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Samba und Bier
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 11:59  
Hallo John,

ich denke geteert und gefedert wird hier niemand :D

Den Prozess, den Du beschrieben hast, ist ja prinzipiell identisch mit meinem Vorschlag
für den Fall des Trockenlaufens, nur in Deinem fall bewusst herbeigeführt, spricht also
nichts dagegen, da Du ja wieder umrührst und von vorne beginnst.

Das Umpumpen ist ja klar, der Vollständigkeit halber.

Gruss Tom


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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2012 um 13:21  
Ist natürlich weniger Arbeit so , Ich Läutere bis der Flüssigkeitspegel am Kuchen angekommen ist und gebe dann neue 2lliter 78 grad drauf , immer wieder .
Vielleicht ist es dann vom Temperatur noch anders ? Höher? Kommt auch auf die Isolation an .
Inwiefern beeinflusst der Dauer die Farbe?
Gruss B.


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Prost! B.
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john377
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red_folder.gif erstellt am: 13.6.2012 um 09:01  
@ Stefan: Nein auf 2°P Glattwasser kommt man nicht...Da hast Du sicherlich recht. Aber die Zeitersparnis ist mir das allemal Wert! :)

@ Kirk: Your the man! ;)

@ Tom: Danke dann bin ich ja beruhigt :thumbup: Ja genau Deine Beschreibung ist identisch, nur eben mit dem bewussten Trockenlaufen...

Ich kann das nur jedem empfehlen probiert das aus. Mir ist auch klar, dass das nicht die feine Art des Brauens ist...Ich hatte am Anfang auch so meine Zweifel, aber es funktioniert tatsächlich!
Für Diejenigen die keine Pumpe haben für den Umlauf, müssen halt das Vorschiessen über einen Behälter (Messbecher o.ä.) fahren und immer wieder vorsichtig (Filterkuchen nicht aufwirbeln) zurück in den Läuterbotich kippen.


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Kirk1701
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red_folder.gif erstellt am: 13.6.2012 um 12:28  
und zum Thema Ausbeute kann ich auch nichts negatives berichten.

Ich bekomme aus 7kg Malz 30l Würze mit ~15°P

Kirk


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 13.6.2012 um 15:33  
Ich denke auch das es umso weniger eine Rolle spielt umso geringer die Treberhoehe auf dem Senkboden und umso kleiner der Lauterbottich. Deshalb duerfte es bei uns Hobbybrauern normal weniger zu Problemen kommen.

In Brauereien kommen aber je nach System Treberhoehen von 30 - 40 cm, bei manchen Systemen bis 70 cm zusammen. Die verdichten sich natuerlich auch um einiges mehr wenn sie trocken laufen.

Gruss

Jan
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