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Autor: Betreff: Hopfenaromatisches Dekoktionsweizenbier
Junior Member
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Beiträge: 12
Registriert: 24.5.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.6.2012 um 22:28  
Da vorraussichtlich morgen mein lange ersehnter Einkochtopf ankommen wird, habe ich vor, meinen postabitürlichen Zeitüberschuss in einen schönen 20-l-Sud Weizen zu stecken.
Ich hab mir also im kleinen Brauhelfer eins zusammengeschustert, mit der Idee, ein Weizen zu produzieren, das bitterer als gewöhnlich und hopfenaromatisch werden soll. Inspiriert von diesem [url]http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread&tid=1399 7&page=1#pid159346[/url] Thread, hatte ich dann auch noch die Idee, das Ganze per Dekoktion zu maischen. Aussehen soll der Spaß dann wie folgt:

Schüttung: 44% Wiener Malz
19% Weizenmalz dunkel
19% Roggenmalz
9% Weizenmalz hell
9% Caraamber

Damit will ich auf 14°P kommen.

Kann man das so machen? Die je 9% Weizen hell und Carramber sind Resteverwertung.
Dann gehts schon los:
Was würdet Ihr so für Rasten fahren? Ich hab vor ein paar Wochen ein leckeres Weizen mit Kombirast gebraut, würde ich versuchsweise wieder so machen, oder macht man bei Dekoktion keine Kombirast?
Ich hatte vor, so gegen ungefähr 30 IBU zu hopfen, was man bei einem Weizen doch deutlich merken dürfte. Die Frage ist: Wie verhält es sich mit dem Wasser? Das ist hier ziemlich hart. Milchsäure hab ich zur Verfügung. Reicht es, wenn ich die gewünschte Härte mit den vom Brauhelfer vorgeschlagenen Mengen einstelle oder stell ich mir das zu einfach vor? Was für eine Härte soll ich anstreben?

Und jetzt die Hopfung: Ich hatte mir überlegt, mit Cascade zu Vorderwürzehopfen (kann man das sagen? :D), alpha mit Magnum reinzubringen und am Ende nochmal Cascade zu geben. Kann ich das bringen oder schmeckt mein Weizen dann nicht mehr nach Weizen?

Vielleicht ist das Rezept auch alles in allem ein bisschen abgehoben, was sagt ihr dazu? Freue mich über konstruktive Kritik, ob positiv oder negativ :D

Netten Gruß
Tristan

edit: Stammwürze ergänzt


[Editiert am 17.6.2012 um 22:31 von tristicious]
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Bierjunge
Beiträge: 2084
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red_folder.gif erstellt am: 18.6.2012 um 04:49  

Zitat von tristicious, am 17.6.2012 um 22:28

Was würdet Ihr so für Rasten fahren? Ich hab vor ein paar Wochen ein leckeres Weizen mit Kombirast gebraut, würde ich versuchsweise wieder so machen, oder macht man bei Dekoktion keine Kombirast?

Eigentlich eher nicht. Kombirast bedeutet, so wie ich es zu verstehen glaube, Alpha- und Beta-Amylaserast in deren Mitte zusammenzufassen, wenn man, wie z.B. bei einstufigem Bottichmaischen, keine Möglichkeit zum Aufheizen der Maische hat, also weder per Infusion noch Dekoktion.
Allerdings ist gerade Dekoktion relativ unempfindlich hinsichtlich genauen Treffens der Temperaturen, weil man ja immer überall mehrfach vorbeikommt. Und schließlich plane ich bei Dekoktion gerne mit einer Maltoserasttemperatur um die 65°C, was ja fast schon in Richtung Kombirast geht.
Das hilft Dir jetzt nicht wirklich weiter, oder?

Wie auch immer, Dekoktions-Weißbier mache ich idR so:
Einmaischen auf 44°C, 1/3 Dickmaische auf 65°C, 1/3 Dünnmaische auf 75°C. Sehr einfach und problemlos!

Zitat:
Ich hatte vor, so gegen ungefähr 30 IBU zu hopfen, was man bei einem Weizen doch deutlich merken dürfte. Die Frage ist: Wie verhält es sich mit dem Wasser? Das ist hier ziemlich hart.

Autsch. 30 IBU ist bei Weißbier schon ein Hammer, vor allem bei hartem Wasser. Das wird untypisch und gallig bitter. Manche Anfänger-Brauunfälle nach Kling-Rezpten sehen so aus. Mach das nicht, wenn Du es besser weißt!

Zitat:
Reicht es, wenn ich die gewünschte Härte mit den vom Brauhelfer vorgeschlagenen Mengen einstelle oder stell ich mir das zu einfach vor?

Milchsäure bei hartem Wasser ja, aber bitte keine 30 IBU. Ich hatte erst ein WB mit 18 IBU (bei Stammwürze P13) gemacht, die merkt man schon sehr deutlich!

Zitat:
Und jetzt die Hopfung: Ich hatte mir überlegt, mit Cascade zu Vorderwürzehopfen (kann man das sagen? :D), alpha mit Magnum reinzubringen und am Ende nochmal Cascade zu geben. Kann ich das bringen oder schmeckt mein Weizen dann nicht mehr nach Weizen?

Doch, Cascade als Vorderwürzehopfung (und nochmal als Whirlpoolgabe) passt wunderbar zu einem Weißbier! Die Bittergabe in der Mitte kannst Du eigentlich getrost weglassen.

Viel Erfolg! Moritz


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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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aegir
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Registriert: 8.2.2011
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 18.6.2012 um 06:42  
Das wird auf jeden Fall nicht wie ein typisches Weizen schmecken....aber trotzdem lecker werden. Die 19% Roggenmalz bringen dir einen kernig herben Geschmack ins Profil. Mit ein Grund, nicht so hoch zu Bittern.
Wegen dem Roggen würde ich dir eine Gummirast bei 35-40°C empfehlen.
Ich mach bei der Kombirast immer eine Dekoktion um auf Abmaischtemperatur zu kommen. Eine Verzuckerung hat da schon stattgefunden, darum kannst du einfach hochheizen zum Kochen.

Gruß Hotte
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Bierjunge
Beiträge: 2084
Registriert: 28.10.2009
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red_folder.gif erstellt am: 18.6.2012 um 06:59  

Zitat von Bierjunge, am 18.6.2012 um 04:49
Wie auch immer, Dekoktions-Weißbier mache ich idR so:
Einmaischen auf 44°C, 1/3 Dickmaische auf 65°C, 1/3 Dünnmaische auf 75°C. Sehr einfach und problemlos!


Zitat von aegir, am 18.6.2012 um 06:42
Wegen dem Roggen würde ich dir eine Gummirast bei 35-40°C empfehlen.

Au ja stimmt, den Roggenanteil hatte ich glatt überlesen.
Dann doch lieber gleich so:
Einmaischen auf 35°C, 1/2 Dickmaische auf 65°C, 1/3 Dünnmaische auf 75°C.

Moritz


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FantaRainer
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Registriert: 17.4.2012
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red_folder.gif erstellt am: 18.6.2012 um 07:22  
blöde Frage: sollte ein Weizenbier nicht mindestens 50% Weizenmalz beinhalten?

30 IBU finde ich ziemlich heftig.
mein letztes Weizen hatte 18 IBU und ich find das schon ziemlich viel. Zu einem 30 IBU-Weizenbier muss man sich, glaube ich, fast schon ein bisschen zwingen...
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Bierjunge
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Registriert: 28.10.2009
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red_folder.gif erstellt am: 18.6.2012 um 07:33  

Zitat von FantaRainer, am 18.6.2012 um 07:22
blöde Frage: sollte ein Weizenbier nicht mindestens 50% Weizenmalz beinhalten?

Wenn Du es (in Deutschland) als solches verkaufen möchtest - ja.
Wenn es als Hobbybrauer für den eigenen Bedarf ist - wen schert es?

Moritz


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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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FantaRainer
Beiträge: 565
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red_folder.gif erstellt am: 18.6.2012 um 08:18  
ja ist auch wieder wahr... :)
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Junior Member
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red_folder.gif erstellt am: 18.6.2012 um 10:28  
Guten Morgen und vielen Dank für die schnellen und vielen Antworten!
Okay, was die 30 IBU angeht, nehm ich alles zurück :D Ist ja kein Thema sich die kleineren IBUs runterrechnen zu lassen.

Danke auch für die Tipps zur Dekoktion, die werde ich aber wahrscheinlich bei diesem Sud nicht realisieren, weil mir einfach die Isolation fehlt :D Ich hatte gaplant, die Rasttemperaturen mittels des Thermostats von meinem Einkochtopf zu halten, allerdings ist der auch das einzige Gefäß, was groß genug wäre, um als Maischepfanne zu dienen.

Dann wärme ich einfach an und zwar: Einmaischen bei 40°C, fällt durchs Einmaischen auf vlt. 35-37°, Würde ich nach Gefühl so für 20 min. halten? Dann bei 66°C Kombirast und ab Jodnormalität auf Abmaischtemperatur. Vorderwürze mit Cascade und gegen Ende der Kochzeit nochmal Cascade. Bleibt noch die Frage mit dem Wasser: Auf wieviel °dH soll ich das einstellen?

Danke und viele Grüße
Tristan
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 18.6.2012 um 10:50  
Die dH° kannst Du nur durch fällen oder abkochen verändern. Mit Milchsäure bleibt die dH° gleich, nur die Restalkalität wird geringer...

Bei Deiner geplanten Schüttung und wenn Du den Hopfen reduzierst dürfte fast jedes Wasser passen!


[Editiert am 18.6.2012 um 10:50 von flying]



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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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