Senior Member Beiträge: 191 Registriert: 22.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.6.2012 um 17:00 |
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Hallo,
ich habe folgende Wasserdaten:
Calcium-Gehalt (mg/l): 84 -> Calciumhärte 11,55 °dH
Magnesium-Gehalt (mg/l): 21,6 -> Magnesiumhärte 4,99 °dH
Säurekapazität bis pH 4,3 (mmol/l): 3,96 -> Carbonathärte 11,09 °dH
Dies ergibt eine Restalkalität von 7,08 °dH
Allerdings habe ich gechlortes Wasser: 0,05 mg/l
Um das freie Chlor zuentfernen werde ich das Wasser wohl zuvor kochen
müssen.
Reicht da ein kurzes Aufkochen?
Wie verändert sich dadurch die Calciumhärte?
Würdet ihr das Wasser nur kurz aufkochen und die Restalkalität mit
Milchsäure reduzieren
oder
länger kochen lassen, und das abgelagerte Kalk durch Abschöpfen
zurücklassen.
Es soll möglichst praktikabel und wenig zeitintensiv sein.
Danke und Gruß,
Björn.
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.6.2012 um 19:59 |
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Ich hab keine Erfahrung mit Chlor im Wasser, aber wenn du es eh kochen
musst, würd ich es etwas länger kochen (20 Minuten) und dann sinkt die
Restalkalität vermutlich in einen Bereich, in dem Du so ziemlich alles
brauen kannst.
Am meisten Energie verbrauchst Du vermutlich beim Aufheizen, beim Kochen
selber kann man die Energiezufuhr meist ziemlich drosseln.
Chlor bekommt man so viel ich weiß auch durch eine Filtration über
Aktivkohle raus.
Stefan
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 18.6.2012 um 22:07 |
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Das ist ein typisches Missverständnis. Das Kochen von Wasser braucht am
meisten Energie. Das Aufheizen selbst ist eher gering anzusetzen.
Betrachtet man die zuzuführenden Wärmemengen, dann wird das klar:
Zum Aufheizen von ca. 15 °C auf 100 °C benötigst du ca. 355 kJ/L. Da jedoch
beim Kochen, also dem Verdampfen von Wasser, die
Wasserstoffbrückenbindungen "überwunden" werden müssen, beträgt die
Verdampfungsenthalpie H = 2,26 MJ/L. Du siehst also, um das Wasser am
Kochen zu halten, sind deutlich größere Wärmemengen erforderlich als für
das Aufheizen von 15 auf 100 °C.
Das fühlt sich in der Regel anders an, denn du drehst erfahrungsgemäß deine
Wärmequelle voll auf, damit du schneller die Kochtemperatur erreichst.
Effektiv brauchst du dafür aber nur einen Bruchteil an Energie i.Vgl. zum
Kochen.
[Editiert am 18.6.2012 um 23:47 von hiasl]
____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.6.2012 um 23:44 |
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Weils grad um Chlor geht: Dieses Element steht im Verdacht, den bei mir
auftretenden Apothekergeschmack zu verursachen.
Eine Nachfrage beim Wasserwerk ergab, daß seit 20 Jahren nicht mehr
gechlort wird.
Ein Bekannter von mir meinte, daß die mich glatt anlügen, denn ohne Chlor
würden die gar nicht auskommen.
Kann sich jemand sowas vorstellen?
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.6.2012 um 05:44 |
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Lass dein Wasser doch mal separat analysieren. Manche Apotheken bieten
sowas an, oder auch direkt ein Fachlabor. Vielleicht weiß auch einer der
Chemiker unter uns ob es da einen günstigen Schnelltest gibt der auch bei
geringen Mengen anspringt.
VG
Chris
____________________
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 19.6.2012 um 05:47 |
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Heutzutage wird tatsächlich eher nicht mehr gechlort sondern ozonisiert.
Für alle, die mal ihr Wasser
untersuchen lassen wollen.
Gruß
Michael
[Editiert am 19.6.2012 um 06:41 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 19.6.2012 um 06:58 |
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Zitat: | Da jedoch beim Kochen,
also dem Verdampfen von Wasser, die Wasserstoffbrückenbindungen
"überwunden" werden müssen, beträgt die Verdampfungsenthalpie H = 2,26
MJ/L. Du siehst also, um das Wasser am Kochen zu halten, sind deutlich
größere Wärmemengen erforderlich als für das Aufheizen von 15 auf 100
°C. |
Die Verdampfungsenthalpie musst Du nur aufbringen, wenn Du das Wasser
komplett verdampfen willst. Um es am kochen zu halten, musst Du lediglich
die Energie ausgleichen, die vom Topf und der Wasseroberfläche abgestrahlt
wird, und die nötig ist, um den kleinen Teil an Wasser zu verdampfen, der
beim Kochen als Dampf entweicht. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 19.6.2012 um 07:43 |
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Es gibt wohl auch einen Chlor-Test (nicht verwechseln mit Chlorid)
für die Aquaristik: auf die Schnelle gefunden.
Es ist ein "Tröpfchentest", der meist genauer ist, als Stäbchen. Lt.
Anleitung scheint die Nachweisgrenze bei 0,02mg/l zu liegen.
...was ich fast für etwas gewagt halte, denn die (vergleichweise edlen)
Testsets etwa von Macherey-Nagel ( "Visocolor Eco" - kommt man privat
kaum dran) beginnen colorimetrisch bei 0,05mg/l.
Welche Konzentrationen Cl 2 sind eigentlich für Brauwasser
relevant?
In der BYO meine ich mal gelesen zu haben, daß chloriertes Brauwasser
einfach eine Weile abstehen soll (ggf. kann man es auch belüften um das
Chlor auszutreiben).
Außerdem finde ich neben "Chlorine" regelmäßig den Ausdruck "Cambden
Tablets", mein Brauwasser hat aber keine Probleme mit Chlor, so habe ich
mich noch nicht näher damit befaßt.
Uwe ____________________
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 19.6.2012 um 10:38 |
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Zitat von Berliner, am 19.6.2012 um
06:58 | Zitat: | Da jedoch beim Kochen,
also dem Verdampfen von Wasser, die Wasserstoffbrückenbindungen
"überwunden" werden müssen, beträgt die Verdampfungsenthalpie H = 2,26
MJ/L. Du siehst also, um das Wasser am Kochen zu halten, sind deutlich
größere Wärmemengen erforderlich als für das Aufheizen von 15 auf 100
°C. |
Die Verdampfungsenthalpie musst Du nur aufbringen, wenn Du das Wasser
komplett verdampfen willst. Um es am kochen zu halten, musst Du lediglich
die Energie ausgleichen, die vom Topf und der Wasseroberfläche abgestrahlt
wird, und die nötig ist, um den kleinen Teil an Wasser zu verdampfen, der
beim Kochen als Dampf entweicht. |
Da hast du natürlich Recht. Gilt nur für die vollständige Verdampfung. War
schon ein wenig spät gestern ;-)
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Antwort 8 |
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