Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2012 um 15:03 |
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Hallo Leute,
morgen sollte Brautag sein, das fällt wohl ins Wasser. Grund: Die Hefe will
nicht so recht.
Was ich gemacht habe:
- Gestern Mittag Bodensatz von 2 Flaschen Hefeweizen einer lokalen Brauerei
("natürliche Gärung" - daher war ich optimistisch) in hellem
Malzextraktpulver ( http://www.hobbybrauerversand.de/products/Laborbedarf/Malze
xtrakt-Pulver-extra-hell-500-g.html ) angesetzt
-> Glas desinfiziert, Flaschenhals desinfiziert, ca. 100 ml abgekochtes
Wasser mit 9 g Malzextraktpulver verrührt und den Bodensatz der beiden
Flaschen zugegeben. Temperatur: Konstant etwa 22°C
Heute morgen: Keine Aktivität sichtbar, es roch nur nach dem Malzextrakt.
Eine weitere Flasche wurde geopfert und die Hefe zugegeben. Gegen Mittag
wurde noch eine Flasche zugegeben.
Zwischendurch habe ich immer wieder durch Rühren belüftet und alle paar
Stunden einen Teelöffel Malzextrakt nachgefüttert.
Stand jetzt:
- Es bildet sich ein leichter Bodensatz-Film (gut oder?)
- Geruch: leicht bananig
- man sieht kleine Bläschen aufsteigen aber es bildet sich kein Schaum
Meint ihr das wird was? Oder kommt der Geruch und die Bläschen einfach nur
von dem Restbier was mit dem Bodensatz mitkam?
Wie soll ich weiter verfahren? Wie oft füttern, belüften etc.? Meint ihr
das ist schon Gärbereit bis Mittwoch Morgen (Falls morgen gebraut wird)
oder bis Freitag Morgen (falls Donnerstag gebraut wird)?
Bevor ihr mich jetzt als ungeduldig und paranoid darstellt:
Habe letztes Jahr mal von einer anderen lokalen Brauerei die Weißbierhefe
gestrippt. Das ging auf die selbe Art und Weise nach wenigen Stunden schon
richtig ab...
Danke!
Simon
Edit: Danke eingefügt Man ist ja höflich
[Editiert am 25.6.2012 um 15:03 von Horsti]
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Posting Freak Beiträge: 532 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2012 um 15:11 |
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Hallo!
Ich würde der Hefe noch etwas Zeit geben. Regelmäßiges Aufschütteln für
eine bessere Verteilung der Hefe tut sicherlich gut. Wenn du kannst, erhöhe
die Temperatur noch ein wenig, das fördert die Vermehrung.
Das die andere Hefe so viel schneller ankam, lag vermutlich daran, dass
viel mehr vitale Hefezellen noch im Bier vorhanden waren. Beim Strippen aus
der Flasche lohnt sich immer ein Blick auf das Abfüll- bzw
Mindesthaltbarkeitsdatum. Je jünger das Bier ist, desto größer sind die
Erfolgschancen.
Ciao Basti
[Editiert am 13.3.2013 um 01:45 von Basti_H]
____________________ Wetterauer Hausbräu
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2012 um 15:18 |
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Ich mach so einen Starter immer 6-7 Tage vor Brautermin.
Je nach dem, wie vital Deine Hefe ist, könnte das etwas knapp werden.
Wenn aber Bläschen aufsteigen, ist das ein gutes Zeichen.
Schaum oder Kräusen müssen nicht sein.
Gerade bei einem Hefeweizen kann man auch etwas weniger Hefe zugeben, der
Streß fördert die Esterbildung.
Spätestens beim Anstellen würde ich aber gut Belüften.
Den Starter Belüften würd natürlich auch viel bringen, das würd ich aber
nur über einen Sterilfilter und eine Aquariumpumpe machen.
Durch einfaches Schütteln treibt man eigentlich nur CO2 aus und bringt
keinen Sauerstoff rein.
Die Bewegung beschleunigt sie Sache aber auch sehr, am besten ist ein
Magnetrührer mit mäßiger Drehzahl.
Stefan
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2012 um 15:19 |
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Danke,
wärmer geht leider nicht mehr. Habe extra auf das MHD geachtet, das war
noch Ende November, also eine relativ frische Charge. Aber ich bleibe noch
etwas geduldig.
Falls die Aktivität steigen sollte, meint ihr ich kann morgen doch brauen
oder nicht?
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2012 um 15:19 |
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Hallo Simon,
es scheint mir so, als das die Hefe aus den Flaschen nicht wirklich vital
ist. Sprich, entweder wurden das Bier pasteurisiert, das Bier ist schon
etwas älter oder die Flaschen wurden irgendwann mal zu heiss gelagert (an
der Sonne etc.), die Hefe haben eine lange lag-Phase oder sonst ein anderer
Grund.
Nun, ich glaube das der Geruch vom Bier stammt und der Bodensatz
möglicherweise vom Malzextrakt. Ich habe bei meinen Malzextrakt-Startern
häufig Bodensätze. Wahrscheinlich koagulierte Proteine oder ähnlichers. Die
Bläschen lassen mich jedoch optimistisch stimmen. Ich glaube nicht, dass
die Blässchen vom Bier stammen. Da passiert schon irgend etwas.
Ich strippe relativ häufig Hefen aus Bieren und manchmal kann das schon
einige Tage dauern bis Anzeichen von Gärung (Schaum, Blässchen etc.)
erkennbar sind. Ich würde zuwarten, die Blässchen sind ein gutes Zeichen.
Ich möchte jedoch noch eine Gegenfrage stellen. Das Malzextrakt gibst du
einfach so zum nachfüttern zu? Keine Sterilisation oder so?
Cheers, Samuel
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2012 um 15:26 |
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Bisher ja...danke für den Denkanstoß, werde es künftig in kochendes Wasser
einrühren und abkühlen lassen.
Ich warte mal bis heute Abend. Vielleicht werde ich dann parallel einen
zweiten Ansatz mit dem Weißbier, das letztes Jahr wunderbar funktiniert hat
probieren.
Und vor Donnerstag brauen macht wohl keinen Sinn...
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2012 um 15:44 |
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Ich würde für ein nächstes Mal einfach die 100 mL ansetzen und so belassen
bis die Gärung durch ist und dann den Hefenbodensatz in einen neuen Starter
geben. Beim strippen muss man einfach bedenken, dass womöglich nur noch
wenige Hefen in den Bodensätzen vital sind. Es brauch also eine gewisse
Zeit, bis Anzeichen von Gärung auftreten. Obschon das nicht immer der Fall
sein muss (wie von Boludo angesprochen). Und wirklich besser eine Woche vor
dem Brautermin damit beginnen. Wenn die Hefe mal gewachsen ist, kann man
sie gut im Kühlschrank oder kühler aufbewahren.
In dieser Anfangsphase sollte man dann auch möglichst dem Starter nichts
mehr zugeben und möglichst nicht öffnen. Jede Kontamination hat ein
leichtes Spiel.
Cheers und viel Glück, Samuel
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2012 um 15:55 |
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Also danke für die viele Hilfe.
Werde jetzt heute Abend einen weiteren Starter ansetzen und den erstmal in
Ruhe lassen. Evtl. Mittwoch den Überstand abgießen und den Bodensatz in
neue Nährlösung geben.
Den ersten Starter lasse ich aber noch nebenher laufen und schaue mir die
Sache mal an.
Ich werde dann kurzfristig entscheiden, welcher mir mehr zusagt
(wahrscheinlich dann Nummer 2).
Gruß
Simon
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2012 um 16:04 |
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Nimm doch einfach beide Starter zusammen
Stefan
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2012 um 16:08 |
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Wie siehts damit aus?
Also bisher hatte ich bei meiner (un-)sauberen Arbeitsweise nie Probleme
mit sowas. Ist aber der erste Sud in einer neuen Wohnung, weiss noch nicht,
was da in der Luft schwirrt, aber ob der Starter gut ist, werde ich ja
geruchlich merken, oder?
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2012 um 16:23 |
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Ich meiner nur, es können sich auch Kontaminationen auf dem Malzextrakt
befinden (Milchsäurebakterien, Schimmelpilze was weiss ich). Und bevor sich
die Hefen im Starter noch nicht richtig durchgesetzt haben (pH Senkung,
Alkohol) können sich andere Bakterien, Pilze relativ einfach durchsetzen.
Das ist aber Theorie. Die Praxis sieht meistens etwas anders aus
Ich würde an deiner Stelle, einen zweiten Starter ansetzen (dann bekommst
du ja etwas Bier heute Abend
). Wenn beide Starter gut sind, kannst du sie ja zusammennehmen. Falls du
beim ersten Starter Kontaminationen eingefangen hast, riechst du das
bestimmt (oder siehts es). Eine Schimmelpilzkontamination riecht schon sehr
übel...
Cheers, Samuel
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2012 um 20:20 |
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Wunderbar,habe jetzt drei Weizen getrunken!
Achja, fast vergessen, ich habe daraus noch einen Starter angesetzt.
Finale Frage: Verwerfe ich den flüssigen Überstand beim Anstellen und gebe
nur den Bodensatz zu oder wird die ganze Suspension aufgeschüttelt und
verwendet?
Dazu steht im Wiki nichts.
Danke nochmal und schönen Abend!
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.6.2012 um 21:06 |
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Ich kipp immer alles mit rein.
Man muss schon sehr lange warten, bis sich alles komplett abgesetzt hat und
man verwirft unter Umständen viel aktive Hefe in der Schwebe.
Stefan
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.6.2012 um 08:48 |
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Zitat von Horsti, am 25.6.2012 um
15:03 |
Bevor ihr mich jetzt als ungeduldig und paranoid darstellt:
Habe letztes Jahr mal von einer anderen lokalen Brauerei die Weißbierhefe
gestrippt. Das ging auf die selbe Art und Weise nach wenigen Stunden schon
richtig ab... |
So, jetzt dürft ihr mich als Paranoid bezeichnen:
Das ist Starter Nummer 1 von Sonntag:
Und Nummer 2 von gestern:
Nummer 2 befindet sich übrigens in so einer Kaltgetränke- oder Teekaraffe
mit einem Verschluss der nur komplett öffnet, wenn man einschenkt und mit
Neoprenummantellung für konstante Temperatur und Lichtausschluss.
Eigentlich recht praktisch zum Strippen: Hat eine ähnliche Form, wie ein
Erlenmeierkolben, kostet nur 30 mal so viel.
Das war auch eine der wenigen Momente, in denen meine Freundin das Hobby
argwöhnisch beäugt hat: "Die Hefe könnte sich doch als Schimmelpilz in ihre
teure Kanne absetzen (?!?)"
Danke für die Entspannungshilfe nochmal
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 227 Registriert: 27.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.6.2012 um 09:21 |
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Hallo,
die sehen doch beide ganz gut aus. Für den kurzen Zeitraum... ich habe
neulich Gutmann Hefe gestrippt und die sah erst nach 5 Tagen so gut aus.
Gruß Sebastian
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2013 um 12:12 |
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Ich reihe mich mal hier ein.
Ich habe am Fretag den Bodensatz von zwei Karg-Weizen im 300 ml
Erlenmeyerkolben mit etwas Malzbier von Lidl (gleiche Temperaturen)
versetzt und ins Wohnzimmer gestellt. Am Sonntag hatte ih dann Glück auf
dem Flohmarkt und konnte ein 3-Liter (Bonbon-?) Glas abstauben. Habe also
gestern umgefüllt und noch Malzbierhinzugetan. Habe das Malzbier aber mit
Kohlensäure eingeschenkt. Gärungsaktivität ist meiner M. n. vorhanden,
heute morgen war ein schöner Schaumteppich drauf und es schmekt auch
minimal alkoholisch und nah Gärung.
Aber: Nach Banane oder anderen typischen Weizenaromen schmeckt und richt
es nicht. Ist das normal? Möchte die Hefe eigentlich am Freitag gerne
benutzen.
Grüße ____________________ ----------------------------------------------
Verkaufe:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=21587
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2013 um 12:21 |
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Moin,
vielleicht haben die für die Flaschengärung eine untergärige Hefe
verwendet. Das kommt schon vor und würde den Geruch/Geschmack erklären.
VG, Markus
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2013 um 12:25 |
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Frag unbedingt in der Brauerei nach, ob die die Orignal Hefe in der FLasche
haben oder wie von Markus bereits gesagt, eine untergärige.
Normalerweise geben Brauereien darüber Auskunft, ich hab schon einige
angemailt und bekam immer eine Antwort.
Natürlich könnte man die auch unter dem Mikroskop unterscheiden, da kenn
ich mich aber nicht aus.
Stefan
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2013 um 12:30 |
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2013 um 12:53 |
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2013 um 22:21 |
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 1206 Registriert: 26.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.3.2013 um 00:02 |
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Ich lasse die Hefe sich absetzen, dann wird vorsichtig die Flüssigkeit
(Malzbier, Würze etc.) abgegossen. Da ich Übernachtabkühler bin, kommt
Abends abgekühlte Würze hinzu, dann kann sich die Hefe schon auf ihre neuen
Arbeit vorbereiten.
MfG
Marco
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 532 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.3.2013 um 01:44 |
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Hallo!
Wenn man genug Zeit hat, dann kann man den Starter für einen Tag (oder auch
mehr) kühler stellen, damit sich die Hefe besser absetzt. Man muss im
Gegenzug aber auch berücksichtigen, dass es Zeit kostet, den Starter wieder
zu temperieren, bevor man anstellt.
Ciao Basti
____________________ Wetterauer Hausbräu
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 948 Registriert: 20.11.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.3.2013 um 03:12 |
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Bei Malzextrakt unbedingt mal die StW bestimmen. Ich hatte auch einen
Starter nach einem Malzextrakt-Rezept angesetzt und bei der Kontrolle
festgestellt, dass ich glaub um die 24°P war. Das war für einen Starter
natürlich viel zu viel, so 8-10°P sind gut!
9 g/100 ml... und dann noch Malzextraktpulver pur nachschütten, das klingt
nach sehr viel Plato...
Viele Grüße
Michael
____________________ Beer ist the answer
...but I can't remember the question
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Antwort 23 |
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