Senior Member Beiträge: 118 Registriert: 15.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2012 um 14:30 |
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Hallo liebe Braugemeinde,
Ich hab mal eine Verständnisfrage:
Warum könnte ich nicht die Hälfte von meiner Würze, vor dem kochen bei
Seite nehmen und die andere Hälfte mit der Gesamtmasse des Hopfens
kochen.
Passiert da noch mehr ausser, das der Stammwürzegehalt steigt und der Würze
die Bittere versetzt wird?
wäre ja Energie sparender
[Editiert am 5.7.2012 um 21:56 von Brewchief]
____________________ niemand hat gesagt das es einfach wird
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2012 um 14:36 |
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Beim Kochen wird nicht nur der Hopfen isomerisiert! Es werden auch
unerwünschte Geschmackskomponenten (Stichwort DMS) entfernt. Wenn man
wirklich Energie sparen will hilft es den Topf zu isolieren.
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 26.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.8.2012 um 12:42 |
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Was ist denn wenn man mit ungehopftem Flüssigmalz braut, ist da dieses DMS
nicht schon raus? Dann geht es ja nur noch darum den Hopfen auszukochen,
und das wäre dann ja nicht nur mit der halben Würze sondern auch locker in
60 statt 90 Minuten erledigt.
Was die Ausbeute angeht, wenn ich z.B. von den 20 Litern Würze nur 10 Liter
nehme, reicht das nicht um die paar Gramm Hopfen optimal "auszunutzen"? Die
Ausbeute hängt doch laut dieser Tabelle von der Stammwürze und der Kochdauer ab
und nicht von der Menge an Sud.
Und ob das am Ende nun 24% sind oder nur 22% macht den Bock auch nicht
wirklich bitter ;-)
Gruß
Stefan
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 2.8.2012 um 13:12 |
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Als ich ungehopften Extrakt - etwa als Zusatz zu einer Dose gehopften
Extrakt - verwendet habe, konnte ich kein "Gemüse" in der Würze bemerken,
das DMS scheint ausgedampft zu sein.
Diese Tabelle und ebenso die gängigen Hopfenrechner sind nur in
EBU-Bereichen anwendbar, die nicht zu sehr ins Extreme gehen.
Ich habe keine genaueren Infos, aber es wurde im Forum schon diskutiert,
daß Bitterewerte über 100EBU im Bier schwerlich möglich sind, da die reine
Löslichkeit an Iso-Alphasäure in Würze kaum höhere Werte ermöglicht.
Solange Du mit der halben Würzemenge in halbwegs moderaten EBU-Werten
bleibst, kannst Du wohl in etwa mit gängigen Tabellen oder Hopfenrechnern
arbeiten.
Ich denke, je näher Du an diese Löslichkeitsgrenze (~100EBU) kommst, umso
mehr Hopfen wirst Du einsetzen müssen, das ganze ist dann sicher nicht mehr
"linear" (doppelter Hopfen = doppelte EBU).
Wenn Du also die Gesamtmenge z.B. auf 25 EBU gebittert haben möchtest,
sollte die halbe Menge Würze, die Du hopfenkochen willst, eben auf 50 EBU
gebittert werden.
Wahrscheinlich klappt das mit den üblichen Tabellen und Rechnern noch so
halbwegs auszurechnen. Genau nachmessen kann man es mit privaten
Möglichkeiten aber eh' nicht.
Uwe ____________________
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 26.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.8.2012 um 16:23 |
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Na ja, so exakt muss das alles ja auch nicht sein, bin ja kein Braumeister
Es ist ja auch nicht so, dass Bier einem Wert X nicht schmeckt oder
schlecht ist. Gute Biere gibt es ja mit allen IBU Werten. Und da das
sowieso Geschmacksache ist, probiere ich es einfach mal aus. Wenn's mir
schmeckt: prima, wenn nicht: neuer Versuch
[Editiert am 2.8.2012 um 17:17 von Prost]
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 880 Registriert: 8.7.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.8.2012 um 21:58 |
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Einen schönen guten Abend an Brewchief und den rest der Braugemeinde,
Beim Würzkochen hat men verschiedene Prozesse
Konzentration der Würze
Ausfällen des Eiweises
Austreiben von DMS
Hopfung der Würze
Sterilisation der Würze
Es sind also einige Punkte, denen man Beachtung schenken sollte. Willst Du
den nicht gekochten Teil der Würze einfach ohne kochen zur abgekühlten
gekochten Würze kippen? Hab ich nicht so ganz verstanden ....
Gruß Guido
[Editiert am 2.8.2012 um 21:58 von gschwar]
____________________ You all laugh because I am different. I laugh because you are all the same
...
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.8.2012 um 22:08 |
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Ich hab zwei Einkocher und werde beim nächsen Sud mal die Ausschlagmenge
ausreizen.
Also 50/50 Würze und die jeweiligen Hopfen 50/50 kochen.
Wollte ich schon lange testen und ich stelle mir das relativ entspannt und
unkomliziert vor.
Also theoretsch dürften 50 Liter locker machbar sein.
Ich werde berichten.
[Editiert am 2.8.2012 um 22:14 von Waconia]
____________________ Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
ZEBULON Braumanufaktur
Bier mit Leib und Seele.
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB.
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 26.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.8.2012 um 10:22 |
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Zitat von gschwar, am 2.8.2012 um
21:58 |
Es sind also einige Punkte, denen man Beachtung schenken sollte. Willst Du
den nicht gekochten Teil der Würze einfach ohne kochen zur abgekühlten
gekochten Würze kippen? Hab ich nicht so ganz verstanden ....
Gruß Guido
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Ich bin ja noch ganz am Anfang meiner "Karriere" und hänge darum noch an
diesen Bierkits fest. Ich will jetzt erstmal unhopftes Malz nehmen und den
Hopfen selbst auskochen. Ich koche also ja gar nicht das Malz aus, das ist
ja schon fertig gekocht als Malzextrakt.
Aber, stimmt schon, ich nehme dann eine 1,5kg Dose, koche die mit dem
Hopfen, gebe das danach in den Gäreimer, kippe die andere Malzdose dazu und
verdünne mit Wasser auf die üblichen 20 Liter oder 12%. Dann bin ich auch
schon mal auf vielleicht 50 Grad runter.
Da sollte ja nix passieren, dem Malz isses egal wie heiß es wird und die
Hefe komme ja erst noch. Vom Hopfen nehme ich dann halt etwas mehr, dafür
brauche ich keinen großen Topf kaufen und muss nicht so lange rumkochen.
Gruß
Stefan
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Antwort 7 |
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