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Autor: Betreff: Schaum beim 2. Zapfen
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Roemer46
Beiträge: 336
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.7.2012 um 19:57  
Hallo zusammen.

Für die EM haben wir mehrere Kegs 9 und 18 ltr. eingebraut mit unterschiedlichen Bieren. Alle Kegs gespundet bei 0-2°C mit 0,8bar. Gezapft aus dem Kühlschrank via Zapfsäule mit Kompensatorhahn. CO2-Druck 2,2 bar. Bierschlauch Ø innen 7 mm, Länge ca. 1,8 mtr. Beim Zapfen nie Schaum im Schlauch!

So und nun mein Problem:

Habe ich ein neues Keg anschlossen, haben die ersten 2-3 Gläser geschäumt, dann lief es zwar langsam aber einwandfrei. Schöner haltbarer Schaum, schöne Ressenz. Am Ende dann die Bierkupplung vom Keg genommen und den CO2-Hahn geschlossen. Habe ich dann 2 Tage später wieder zapfen wollen, Kupplung wieder drauf und CO2 Hahn (mit 2,2 bar) geöffnet.
Jetzt kam fast nur fester Schaum. Nach mehreren Gläser wurde es geringfügig besser. Nach kurzer Zapfpause dann wieder das gleiche: Nur Schaum.

An was liegt das, bzw. was mach ich falsch?

Gruß Uwe
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KarlsBrau
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 11.7.2012 um 00:30  
Hi

Benutzt Du auch die Einstellmöglichkeiten des Kompensatorhahnes?

Also zB erst den Kompensator mit dem Stellhebel so weit reindrehen, daß bei offenem Hahn kaum noch Bier rauskommt und dann bei voll geöffneten Hahn den Kompensator soweit rausdrehen bis es schnell genug aber noch schaumfrei kommt.

ggf. mal den Zapfhahn auseinanderbauen und reinigen. Ein durch zB Schaumreste nicht mehr glatter Kompensator könnte für mehr Schaum sorgen.

Ich benutze zum Zapfen eine umgebaute kleine Kühltruhe mit Platz für zwei Kegs und Aussen angebrachten Kompensatorhähnen. Die stelle ich auf ca. 7 Grad als Zapftemperatur ein.
Gespundet ist das Bier meist auch auf ca. 5 g CO2/L. CO2 Druck nehme ich ebenfalls weg, wenn nicht gezapft wird. Vor den Zapfhähnen sitzen von Innen noch Absperrhähne, wodurch die Bierleitungen in der Truhe immer unter Druck stehen.

Schaum habe ich da eigentlich eher zu wenig. Beim ersten Glas kommt noch etwas mehr, aber dann muss man die nächsten Gläser für eine Schaumkrone schon mit etwas mehr Höhenunterschied einzapfen oder am Kompensatorhahn die Schaumfunktion nutzen.
Erst wenn ein Keg fast leer ist kommt wieder mehr Schaum, da sich das Bier bis dahin noch etwas aufkarbonisiert (ich lasse den höheren Zapfdruck im Keg ja nie ab, um wieder auf Spundungsdruck zu kommen).

Ach ja, ich nehme deutlich weniger als 2,2 bar Zapfdruck. Normalerweise stelle ich den nur etwas höher als den Spundungsdruck ein.
Eigentlich heisst es ja, dass der Zapfdruck deutlich höher sein soll, aber da es bei mir auch so schaumfrei kommt, ignoriere ich diese Regel einfach
:D

Probiere es einfach mal mit niedrigerem Zapfdruck, falls die Stellerei am Kompensator nix bringt.

Noch ein Punkt: Ist Deine Zapfsäule auf dem Kühlschrank gekühlt?
d.h. Kühlung quasi bis zum Zapfhahn?
Wenn das zu warm ist, könnte es ggf. wohl auch einen Einfluss haben.
Bei mir reicht die Verschraubung der Hähne ja bis in die Truhe, wodurch sie immer recht kühl sind.

ggf. zum Testen mal einen Eisbeutel um die Säule wickeln

Gruß
Karl


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Janbeer
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red_folder.gif erstellt am: 11.7.2012 um 06:54  
Er hat ja geschrieben, dass er einen Kompensatorhahn benutzt.
Ich glaube eher, das es daran liegt, dass du 2 Tage lang 2,2 bar auf das Bier gegeben hast. Besonders wenn das Fass über die Hälfte leer war, ist da genug Co2 im Fass, welches das Bier dann aufcarbonisiert.
Ich halte es häufig so, dass ich bei den letzten Bieren die Co2-Flasche zu drehe und dann noch ein bisschen weiter zapfe, dann hast du nicht so viel Co2 im Fass und die Probleme sollten sich eigentlich dann minimieren.

mfg
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hb9cjs
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red_folder.gif erstellt am: 11.7.2012 um 08:13  
Ich denke das Problem liegt darin dass sich das Bier aufkarbonisiert hat. Bevor man halb leere Kegs wieder im Kühlschrank lagert, muss unbedingt der Druck abgelassen werden, sonst hast Du genau dieses Problem. Sehr elegant ist der Einsatz einer Kellerfee. Da stellst Du den richtigen Druck für die betreffende Kühltemeperatur ein und Du hast immer das gleiche Zapferlebniss.

Gruss Üelu
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KarlsBrau
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red_folder.gif erstellt am: 11.7.2012 um 09:55  
Er hat das CO2 ja nach dem Zapfen abgedreht.

Aber wenn er das Fass tatsächlich schon halb leer hatte und dann 2,2 Bar Druck drauf waren, dann dürfte es noch gut nachkarbonisiert haben.

Wie ich geschrieben hatte, merke ich auch eine etwas stärkere Schaumbildung wenn sich ein Fass dem Ende zuneigt. Und das obwohl ich nur wenig mehr Druck als den Spundungsdruck draufgebe. Das hat aber immerhin den Vorteil, daß man es ein paar Gläser vor Ende schon bemerkt, ohne erst das Gewicht des Fasses zu prüfen.

Gruß
Karl


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Roemer46
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red_folder.gif erstellt am: 11.7.2012 um 21:25  
Hallo und erst mal Danke für die vielen Hinweise.

Also: Verschmutzung am/im Kompensatorhahn schließe ich aus, da am selben Abend ein neues Fass sich einwandfrei zapfen ließ und ich nach 2 Zapfabenden mit heissem und kaltem Wasser Leitungen und Hahn gespült habe.

Die Zapfsäule ist zwar ein schwarzes Rohr aber der Bierschlauch ist darin dick isoliert. Möglicherweise wärmt sich die Leitung etwas auf, aber nach 1-2 Gläsern läuft das Bier kalt raus und schäumt trotzdem.

Den CO2-Hahn drehe ich nach Feierabend zu, aber der Druck von 2,2 bar bleibt natürlich im Fass. Wenn ich nun weiter zapfe, wird das Bier dann nicht schal?

Anderseits ist es schon möglich das das Co2 ins Bier übergeht.
Öffne ich aber nach 1-2 Tagen wieder den Co2-Hahn strömt hörbar Co2 ins Keg. Das heisst eigentlich für mich, der Druck im Keg war kleiner als 2,2 bar. Eigentlich sollte es dann auch nicht schäumen, wenn ich wieder mit mehr Druck zapfe als im Fass ist. Oder liege ich da falsch?

Der Kühlschrank stand zwar über die gesamte EM im Carport aber das Bier war immer angenehm kalt, sofern man nach bald 15 Minuten das Glas mal voll hatte. Deshalb meine ich, dass es auch nicht zu warm im Kühlschrank war.

Das mit dem niedrigeren Zapfdruck werde ich beim nächsten mal probieren. So um die 1,5 bar!

Gruß Uwe
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KarlsBrau
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red_folder.gif erstellt am: 11.7.2012 um 21:56  

Zitat von Roemer46, am 11.7.2012 um 21:25
Anderseits ist es schon möglich das das Co2 ins Bier übergeht.
Öffne ich aber nach 1-2 Tagen wieder den Co2-Hahn strömt hörbar Co2 ins Keg. Das heisst eigentlich für mich, der Druck im Keg war kleiner als 2,2 bar.

Genau das ist ja anscheinend das Problem.

Nach dem Zapfen waren 2,2 bar Druck im Fass.
Dann wurde die CO2 Flasche abgedreht und das CO2 im Kopfraum des Fasses ist langsam soweit in das Bier übergegangen bis sich ein neues Gleichgewicht mit höherem CO2 Gehalt im Bier eingestellt hat.
Der Druck im Fass hat dabei natürlich abgenommen, so daß beim Öffnen der CO2 Flasche dann wieder CO2 nachströmt bis es wieder 2,2 bar sind.

Wenn man das einige male macht, dann kann der CO2 Gehalt theoretisch soweit ansteigen, daß der Spundungsdruck = 2,2 bar wird.

Zitat:
Eigentlich sollte es dann auch nicht schäumen, wenn ich wieder mit mehr Druck zapfe als im Fass ist. Oder liege ich da falsch?

Höherer CO2 Gehalt im Bier bedeutet mindestens, daß der Kompensator wieder neu eingestellt werden muss.

Zitat:
Das mit dem niedrigeren Zapfdruck werde ich beim nächsten mal probieren. So um die 1,5 bar!

Probier doch mal mit ca. Spundungsdruck. Wenn es nicht klappt, kannst Du den Druck ja immer noch erhöhen.
Also CO2 Regler ganz dicht machen.
CO2 Flasche mit Fass verbinden und Ventile öffnen.
Dann am Regler den Druck so lange vorsichtig erhöhen bis man CO2 nachströmen hört und dann den Regler wieder etwas zurückdrehen.
(evtl. klappt das nur mit Rückschlagventil gut, weil man dort das Nachströmen gut hört)

Dann natürlich am Kompensator noch rumspielen bis man eine gute Fliessgeschwindigkeit mit wenig Schaum hat. ggf. auch noch etwas am CO2 Druck rumspielen bis es passt.
Den Zapfhahn beim Zapfen auch immer voll öffnen und nicht nur halb. Die Geschwindigkeit stellt man über den Kompensator ein.
So klappt es zumindest bei mir ohne Schaumparty.

Gruß
Karl


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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 05:42  
hallo Römer,

ich denke auch das sich dein bier aufkarbonisiert hat. man rechnet jeweils o,1 bar pro höhenmeter und leitungmeter zum sättigungsdruck hinzu.
ich vermute, das du bei 1,2-1,5 bar druck keine probleme mehr haben wirst.
ansonsten würde ich dir zu einer co2+n2 gemischflasche raten. der stickstoff legt sich zwischen co2 und bier und verhindert eine aufkarbonisierung.
ich benutze aligal 12, ist nur unwesentlich teurer.

mfg puck
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Malzjunkie
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 10:15  
Hallo,
da das Problem ja bei mehreren Fässern auftritt, kann man einen Defekt wohl ausschließen. Ich persönlich empfinde den Druck aber auch als sehr hoch. Wenn ich mal von einem Pils und einem Zapfdruck von 0,9 - 1 bar ausgehe und da dann pro Meter Leitung noch einmal 0,1 bar hinzurechne, komme ich auch mit Kompensatorhahn auf vieleicht 1,3 - 1,5 Bar, oder liege ich da falsch. Wenn technisch alles OK ist habe ich mit diesen Einstellungen keine Probleme. Ich habe allerdings keine NC oder CC sondern Bierkegs von 30 und 50 Litern. Den Zeitraum kann ich nicht so genau bestimmen, aber ein 50iger kann schon mal eine Woche, unter Druck, an der Leitung hängen.

Gruß Hans


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Ach wie gut doch Wasser schmeckt, wenn man's mit Hopfen und Malz zum Leben erweckt.
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Roemer46
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 23:19  
Ich denke dass Ihr recht habt mit dem zu hohen Zapfdruck von 2,2 bar und der Nachkarbonisierung. Aber ca. Spundungsdruck (0,8 bar) plus 0,1-0,2 bar für den knappen Höhenmeter inkl. 1,8 mtr. Leitungslänge erscheint mir doch etwas wenig.

Ich probiere beim nächsten mal 1,2-1,5 bar aus.


Nochmals vielen Dank für Eure Tipps.

Gruß von Römer
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Roemer46
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red_folder.gif erstellt am: 29.7.2012 um 09:21  
Hallo,
ich habe am letzten Wochende ein neues Keg angehängt und nun mit 1,3 bar gezapft. Alles prima wie bisher auch. Zum Schluß habe ich den CO2-Hahn geschlossen und das halb volle Keg auf Spundungsdruck 0,8 bar abgelassen. Diese Wochenende erneut angeschlossen, CO2 aufgedreht, Zapfdruck 1,3 bar: Bereits das 2. Glas lief prima raus.
Fazit:
1. Als Zapfdruck mit Kühlschrankanlage reicht 1,3 bar vollkommen aus. (Höhenunterschied max. 1,2 mtr.)
2. Nach dem Zapfen Kegdruck wieder runterspunden. Gerade bei 1/2 voll oder noch weniger im Fass, befindet sich eine Menge CO2 im Fass, dass ins Bier übergeht.
Das runterspunden ist meiner Meinung nach das Wichtigste. Bei niedrigerem Zapfdruck spart man jede Menge CO2, gerade dann, wenn das Fass nicht mehr voll ist, und erst auf Zapfdruck gebracht werden muss.

Grüsse vom Römer
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red_folder.gif erstellt am: 29.7.2012 um 11:05  
Hallo,

sehr viel Schaumzapfprobeleme macht auch die Temperatur des Zapfhahnes aus.
Das Bier ist beim mir auf ca. 3° C gekühlt, die Zapfe steht im Freien, wenn die Sonne drauf scheint, dann habe ich immer Probleme mit dem Schaum, bis ich so viel Bier gezapft habe dass der Hahn die Temperatur einigermaßen angenommen hat. Ich zapfe übrigen auch mit 2,2 bar, das war aber noch nie ein Problem.

Gruß aus Tirol, Christian


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Roemer46
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red_folder.gif erstellt am: 29.7.2012 um 16:31  
Hallo Christian,
das Zapfen an einem neuen Keg mit 2,2 bar war ja nicht das Problem, sondern das Zapfen wenn der Druck mehrere Tage stehen blieb und das CO2 ins Bier überging. Stichwort Überkarbonisierung.
Der Bierkühlschrank stand zwar draußen aber nicht direkt in der Sonne.
Nach 2-3 Gläsern war die angewärmte Schanksäule/Zapfhahn kein Problem mehr.
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