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Autor: Betreff: Kompensatorhahn bei Stichfässern?
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Beiträge: 5
Registriert: 12.7.2012
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 10:06  
Hallo zusammen,
bin absoluter Neuling, was selber zapfen angeht.
Wenn die Frage schon mal gestellt wurde und ich sie nur nicht gesehen habe, sorry.
Haben uns vor 1,5 Jahren ein Haus gekauft und im Keller war ne Bar mit Zapfanlage drin.
Ist allerdings ein älteres Teil mit Schwenkhahn und Stichgarnitur. In den Kühlschrank passen auch nur 10l Fässer.
Frage: Kann ich statt des Schwenkhahns auch einen Kompensatorhahn einbauen?
Hab mich in den letzten Tagen intensiv mit dem Thema zapfen beschäftigt und gestern alles angeschlossen, scheint auch dicht zu sein.Leitungen sahen sehr sauber aus, Vorbesitzer war sehr penibel.
Daten: Kühlschranktemperatur 5 Grad, 1m Bierleitung (Durchmesser muss ich noch messen), ca. 1m Höhenunterschied zum Zapfhahn
Möchte Kölsch zapfen und hab nen CO2 Druck von o,85 bar eingestellt (nach ein paar Stunden lag 1,05 bar an, bis heute früh stabil 1,05 bar), es kommt aber nur Schaum, würde ein Kompensatorhahn Abhilfe schaffen?
Fass stand 1 Tag vor Anstich schon im Kühlschrank.

Danke schon mal im Voraus!
Ralph
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Cb-KF
Beiträge: 690
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 10:55  
Kompensatorhähne werden mit wesentlich höheren Drücken gefahren, was dem Laien paradox erscheint. Mir übrigens auch, hat bei unserem Hausbräu nie funktioniert.
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 1
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Beiträge: 5
Registriert: 12.7.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 12:42  
und was sagt mir das jetzt?
kann ich einen gebrauchen oder nicht? bis wieviel bar kann ich denn bei einem "Normalfaß" gehen? Druckminderer geht ja bis 3 bar.
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Thorshammer85
Beiträge: 288
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 12:44  
Servus,

bei einem Schwenkhahn muss der gesamte Druck abgebaut sein, wenn das Bier den Hahn erreicht.

Durch 1m Höhenunterschied baust du 0,1 bar ab, durch 1m schlauch mit 7mm 0,07 (man möge mich korregieren, ist aber auf jeden fall nicht viel).

Du hast also noch ca. 0,9 bar zuviel Druck.

Da hilft nur eine Beruhigungsschlange mit geringem Durchmesser. Berechnungen musste mal ein bisschen googln.

Mit einem Kompensatorhahn muss mindestens Sättigungsdruck am Zapfhahn anliegen, Du müsstest als in deinem Fall mindestens 1,7bar mehr Druck auf das Fass geben, als das Bier bei der entsprechenden Temperatur Sättigungsdruck hat. Auch hierfür kann man viele Berechnungen ergoogln.

Hoffe ich konnte Dir weiterhelfen.

Ich würde zu einem Kompensatorhahn greifen, am besten voll Edelstahl, auch wenns teuer ist. Macht deutlich mehr Spaß.
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LarryLaffer
Beiträge: 89
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 12:47  
kommt denn nach 2-3 Gläsern auch immer noch nur Schaum? Bei mir ist es trotz Kompensator so, dass wenn der Hahn noch nicht kalt auch nur Schaum kommt. Wenn das Bier mit einem warmen Zapfhahn in Berührung kommt das CO² sehr schnell aus dem Bier...
(und wie bereits geschildert ist der Druck für deinen Hahn noch zu hoch)


[Editiert am 12.7.2012 um 12:49 von LarryLaffer]
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Knaecke
Beiträge: 287
Registriert: 23.3.2012
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 12:52  
Also, die Sache ist so:

Ein Kompensatorhahn verfügt über einen (namensgebenden) Kompensator. An diesem wird das Bier vorbeigeführt. Es kommt beim Zapfen zu einem gesteuerten Abfallen des Sättigungsdruckes (CO2) von Zapfdruck auf Umgebungsdruck. Daher ist es wichtig, dass bis zum Erreichen des Kompensators mindestens CO2 Sättigungsdruck herrscht! Andernfalls entbindet sich das CO2 bereits VOR dem Kompensator und es schäumt. Lösung:

-dicker Leitungsquerschnitt (= geringe Druckverluste) ca. 10mm
-bei hohen Druckverlusten (lange Leitung, Höhenunterschied, dünne Leitung) kann auf Begleitkühlung, Leitungsisolierung oder Druckerhöhungspumpen zurückgegriffen werden

Deroffene Zapfhahn ist nichts anderes als ein Sperrventil. Der Druck im Bier muss dabei bis zum Erreichen des Hahnes auf Normaldruck (UMgebungsdruck) abgebaut werden! Geschieht dies nicht, kommt es zu einem spontanen Druckabfall und einer daraus resultierenden Entbindung, d.h. es Schäumt. Lösung:

-dünne Leitungsquerschnitte (4-7mm) = hoher Druckverlust
-Einbau einer Wendel


Grobe Anhaltswerte sind:
1) Höhenverluste: pro 1m Höhenunterschied (nach Oben) beträgt der Druckverlust 0,1bar
2) Leitungsverluste (Reibung):
4mm = 0,7 bar/m
7mm = 0,05 bar/m
10mm = 0,01 bar/m

Wenn du jetzt z.B. 1m Höhenunterschied mit einem Offenen Hahn zapfen möchtest:
-Sättigungsdruck pÜ=1,05 bar -> entspricht bei 5°C einem CO2 Gehalt von etwa 5,4 g/L
-Leitungslänge L=1 m, Durchmesser 7mm

Höhenverlust = 0,1 bar
Reibungsverlust = 0,05 bar * 1m = 0,05 bar
SUMME: 0,15 bar

Das bedeutet: Von deinen 1,05 bar Sättigungsdruck werden bis zum Hahn nur 0,15 bar abgebaut! Ergo müssen weitere 0,9 bar abgebaut werden um sauber zapfen zu können! Lösung: Eine Wendel einbauen!
Für Wendeln gilt ein Wendelverlust von:
4mm Leitung = 1,05 bar/m
7mm Leitung = 0,075 bar/m
10mm Leitung = 0,015 bar/m

Die Wendellänge (0,7mm) ergibt sich zu:
Lw=0,9bar / 0,075 bar/m = 12 m

Die Anzahl der Windungen beträgt:
n = Lw /U
Bei D/d=10 (Wendeldurchmesser/Leitungsdruchmesser) gilt U=0,22m
n=55 Windungen


Ich würde dir auf alle Fälle zu einem Kompensatorhahn raten!


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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 15:20  
Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung. D.h. für mich dann entweder Beruhigungsschlange oder Kompensatorhahn...oder am billigsten ein 4mm Bierschlauch (hat der wirklich sooooo viel Leitungsverlust?, mehr als 1 bar?)
Dann nehm ich doch lieber den Hahn, damit ists dann auch leichter, Weizenbier zu zapfen (falls es das heutzutage noch in Stichfässern gibt).
Frage mich nur, wie das der Vorbesitzer gemacht hat, wahrscheinlich dann mit so wenig Druck, damit war er gezwungen, das Faß schnell zu leeren, damits noch schmeckt.
Nochmal Danke an alle


[Editiert am 12.7.2012 um 15:31 von cherrytree111]
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LarryLaffer
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 15:32  
Du könntest dir auch ein Flachfitting zu legen und hättest damit eine deutlich größere Auswahl an Bieren. Bei uns im 'TrinkGut'-Getränkemarkt z.B. bekommt man sehr viele Sorten in 10l KEGs, auch Weizenbiere. (Unser trinkgut nützt dir wohl nicht viel, wollte auch zum Ausdruck bringen, dass es viele Biere auch in 10l KEGs gibt, die dann auch in den Kühlschrank passen würden)


[Editiert am 12.7.2012 um 15:33 von LarryLaffer]
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LarryLaffer
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 15:42  
... ach so, was mir noch einfällt. Weil ich bei unserem Hauskauf die selbe Situation vorgefunden hatte. Solltest du ein Flachfittung holen, miss die Höhe in deinem Kühlschrank. Ich habe nun zwei Flachfittings :redhead: : eines mit Abgang nach oben (das war zu hoch für den Kühlschrank) und eins mit seitlichem Abgang ...


[Editiert am 12.7.2012 um 15:43 von LarryLaffer]
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Knaecke
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 16:55  
@LarryLaffer: Du hättest beim Fitting auch einfach beim Bieraustritt eine gewinkelte (45°) Schlauchverbindung einbauen können statt alles komplett neu zu kaufen ;)

@cherrytree: Die 1,05 bar/m gelten für Windungen, sprich wenn der Schlauch gewickelt vorliegt. Für normale, gerade Leitungen gelten die 0,7 bar/m (4mm).


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LarryLaffer
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 17:37  

Zitat von Knaecke, am 12.7.2012 um 16:55
@LarryLaffer: Du hättest beim Fitting auch einfach beim Bieraustritt eine gewinkelte (45°) Schlauchverbindung einbauen können statt alles komplett neu zu kaufen ;)

ich hatte sogar einen 90°Winkel drauf und es war zu hoch. Der mit dem seitlichen Abgang ist eine ganze Ecke kleiner. Aber da ich nun auch braue hat der zweite Zapfkopf beim Umdrücken seine Verwendung gefunden...


EDIT: Nachtrag: Es war auch nur bei den 30l KEGs ein Problem, die 10er und 20er passten auch so rein.


[Editiert am 12.7.2012 um 17:47 von LarryLaffer]
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LarryLaffer
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 18:19  
ich hätt da auch noch ne Frage zum eigentlichen Thema.
Wenn ich im Sommer draussen mit einem Durchlaufkühler und Kompensatorhahn zapfen möchte und es hat angenommen 26°C (die das Bier ja auch irgenwann hat). Muss der Druck dann tatsächlich auf über 2,5bar eingestellt werden? Das hört sich sehr viel an. Kann ein Kompensatorhahn so viel Druck abbauen, mit dem gewünschten ergebnis natürlich?
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Knaecke
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red_folder.gif erstellt am: 12.7.2012 um 22:36  
Falls du ohne Durchlaufkühler zapfst musst du mit dem Druck hoch!


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LarryLaffer
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red_folder.gif erstellt am: 13.7.2012 um 06:26  
bei 26°C ohne Kühler wäre wohl nur ein sehr kleiner Spaß ;)
ich bin jetzt davon ausgegangen, dass der CO2 Druck den man einstellen muss auf die Temperatur des Bieres im Fass beziehen muss, egal ob man einen Durchlaufkühler verwendet oder wie kalt der eingestellt ist. Da gibt die Sättigungstabelle 2,5bar an (plus eben die paar zehntel für Höhenunterschied und Leitungslänge).


[Editiert am 13.7.2012 um 06:30 von LarryLaffer]
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Hesse
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red_folder.gif erstellt am: 13.7.2012 um 09:08  
Hallo,
wie schon die Meisten geschrieben haben, baue Deine Anlage einfach auf KEG-Verschluss um. Dann können auch mal Deine Gäste oder Familienmitglieder ein Faß anschließen (Anstechen kann man dann wohl nicht mehr sagen) und gleich einen Absperrhahn mit bestellen, damit Dir nicht beim wechseln des Fasses der Suddel im Keller bzw. in der Bierbox steht. . Nicht vergessen das es 6 verschiedene Formen der Anschlüsse gibt. Die Gängigsten sind wohl Flach- Korb- und Kombifittinge. Im Netz findest Du Tabellen welche Brauerei welche Anschlüsse benutzt.
Schäumendes Bier ist sehr oft ein Anzeichen für zu niedrigen Druck. Eventuell bringt Dir ja eine Druckerhöhung schon was.
Viel Erfolg

Hesse


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