Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 7.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2012 um 18:30 |
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Liebes Forum,
ich habe vor 10 Tagen meinen dritten Sud angesetzt und frage mich jetzt ob
da etwas von Statten geht.
Aus ca. 2.5 Kg hatte ich nach dem Maischen und Hopfenkochen ca. 10L mit
14°P herausbekommen. Dann habe ich das ganze auf 7°C heruntergekühlt und
mit der Brewferm Lagerhefe, welche ich am Vortag mit etwas Maische
angesetzt hatte versetzt.
Jetzt, 10 Tage später hat sich nicht sonderlich viel getan. Das Bier sieht
super aus und schmeckt auch gut, ist nur noch immer sehr süß. So eine
Mischung aus Malzbier, Hopfen und ich bilde mir ein eine Spur Alkohol.
Meine Frau liebt den Stoff.
Eine spürbare Blasenbildung habe ich auch nicht beobachten können. Am Tag 2
gab es leichte Schaumbildung an der Oberfläche, aber das war es auch schon.
Jetzt habe ich mal zwei Flasche abgefüllt und beiseite gestellt. Dabei habe
ich auch nochmal die Spindel angesetzt, welche wieder 14°P anzeigte. Das
hat mich doch sehr verunsichert. Ist die Spindel nach dem Ansetzten
überhaupt noch brauchbar zur Bestimmung des Zuckergehaltes? Hat sich bei
mir etwa gar nichts getan?
Laut der Anleitung die ich habe sollte das ganze bei 7°C eigentlich
funktionieren.
Ich spiele mit dem Gedanken den ganzen Eimer aus dem Kühlschrank zu nehmen
um zu schauen was bei höheren Temperaturen passiert. Eventuell auch erstmal
nur 1L in einer PET Pulle mit Gäraufsatz. Gute Idee?
Danke & Gruß,
Sebastian
[Editiert am 12.7.2012 um 18:42 von zampano]
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2012 um 18:36 |
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Moin Sebastian,
7°C ist ein wenig arg kühl. Da sind 10 Tage Nichts.
Entweder Du stellst wärmer (so zwischen 9 und 12°C) oder Du bereitest Dich
auf eine richtig lange Gärung von nochmals ungefähr 20 Tagen vor.
Auch untergärige Hefen erfordern eine gewisse Temperatur. Wird die
unterschritten, wird die Hefe schön träge.
Die Spindel ist auf jeden Fall als Instrument zur Bestimmung der Stammwürze
brauchbar.
Dein "Problem" ist einfach, daß es der Hefe zu kalt ist, sie kommt nicht in
die Gänge, wie mir scheint.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2012 um 18:39 |
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Bitte Gären ohne "h", das tut echt weh!
Stefan
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Antwort 2 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 7.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2012 um 18:47 |
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Danke! Ohne "h" ist notiert.
Mit der Temperatur ist mein Problem das der Kühlschrank sich nur auf 7°
Höchsttemperatur einstellen lässt.
Normalerweise steht der auf 3°
Ist es möglich den Gärbehälter für einige Stunden raus zu nehmen um die
Temperatur etwas zu erhöhen. Raumtemperatur sind derzeit 21°C. Kann ich
mich so im Mittel annähern? Nochmal 20 tage ist schon arg lange. Ich wollt
n 10 Tagen eigentlich die nächste Runde starten.
Danke & Gruß,
Sebastian
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 248 Registriert: 20.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2012 um 18:56 |
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Hallo Sebastian, du solltest mit den beiden Flaschen die du abgefüllt hast
sehr vorsichtig sein. Wenn die nochmal zum gären anfagen und der Verschluß
dicht ist, dann kann es die ordentlich zereissen.
Mit einem Universal-Thermostat z. Bsp. UT-100 den du zwischen Kühlschrank
und Steckdose anbringst kannst du den Kühlschrank auf deine gewünschte
Temperatur bringen.
LG
Vani
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 12.7.2012 um 19:01 |
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Hallo Sebastian,
ich glaube, Du musst da analytisch vorgehen:
Da Deine Frau den Stoff ja liebt, gib ihr 3 Liter davon.
Alternative I :
Sie sitzt danach auf dem Boden und lallt :
Es ist Alkohol drin - Du musst nichts machen und kannst warten, bis die
Vergärung stoppt.
Alternative II:
Sie lallt nicht, wiegt aber am nächsten Morgen 2 Kilo mehr : kein Alkohol
drin, Gärbehälter auf 22 Grad bringen bis Gärung sichtbar startet, dann
wieder ab in den Kühlschrank !
Gruß
Jürgen
PS: Haftung für Sach- oder Personenschäden schliesse ich aus !
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 7.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2012 um 19:11 |
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Ja, den Druck habe ich bereits kennen gelernt. Bei meinem ersten Sud waren
einige Granaten und Fontänen dabei.
In Kenntnis dieser Gefahr hatte ich die aber in einer Plastiktüte in einem
Umzugskarton gelagert und mit Tauchermaske in der Dusche geöffnet. War
besser so.
So wie sich das derzeit darstellt werde ich das Ganze aber wohl erstmal
Rückgängig machen.
@ Jürgen - die Figur meiner Frau liegt mir sehr am Herzen, aber gleich
kommt ein Bekannter. Den werde ich für die Analyse verwenden
Die Temperatur werde ich wohl über Umgebungswechsel herstellen müssen.
Hoffe das haut hin.
Danke & Gruß,
Sebastian
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2012 um 20:11 |
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Moin Sebastian,
ich nochmal...
Dir geht es wie den meisten Hobbybrauern, die keinen Felsenkeller
besitzen....
wir brauen saisonal.
In der warmen Jahreszeit bei Raumtemperatur um 20-24°C
In der kalten Jahreszeit im unbeheiztem Gästezimmer um 8 - 12°C
Bei den aktuellen Temperaturen ein Untergäriges zu vergären, erfordert
technische Maßnahmen wie den von Vani beschriebenen
Universalthermometer.
Stell das Gärbehältnis einfach bei Zimmertemperatur in die Küche auf die
Anrichte und richte Dich mental auf ein leckeres Steambeer ein
Lager mit Lagerhefe bei hoher Temperatur vergoren ---> Steambeer.
Und für die Speisung für die Nachgärung benutzt Du den Speisenrechner auf
Fabiers Seite,
dann mußt Du die Buddeln auch nicht mehr unter der Dusche öffnen.... setzt
natürlich komplett ausgegorenes Bier voraus.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2012 um 20:39 |
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Hallo Sebastian,
die Frage ist ja auch mit wieviel Hefe du angestellt hast. Deine 7C sind
nicht unbedingt das Problem, wenn deine Hefe vital und in ausreichender
Menge vorhanden ist. Ich stell (trotz ausreichender Zellzahl) bei ca. 20C
an, warte bis die Gaerung angekommen ist (ca. 1Tag) und kuehl dann
runter.
Also an deiner Stelle wuerde ich das Ganze mal einen Tag (24h) ins Warme
stellen.
Gruss
Jan
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 12.7.2012 um 21:37 |
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Ich hatte mit der Brewferm Lager Pech, sie erwies sich bei mir leider als
mausetot.
Da Du aber bereits Käusen gesehen hast, ist es vermutlich einfach zu kalt
für die Hefe.
Ich würde jetzt nicht noch wochenlang bei 7°C rumgären, sondern das Gärfaß
halt ins Warme stellen, also Trashs Vorschlag eines Steambeer
aufgreifen.
Einen UT-100/200 kannst Du Dir ja noch zulegen, oder eben auch saisonal
brauen, wie das viele Hobbybrauer machen - also untergärig im Winter,
obergärig in der warmen Jahreszeit.
Es gibt auch ein paar recht neutrale obergärige Hefen, die wenig
(unerwünschte) Aromen bei warmer Vergärung produzieren. Nottingham, K-97
auch Brewferm Top und US-05 als Trockenhefen und Wyeast 1007 und 1338 als
Flüssighefen kenne ich als recht neutral.
...damit bekommt man aber kein wirklich untergärig schmeckendes Bier hin.
Aber gutes Bier wird es in jedem Fall!
Uwe ____________________
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2012 um 22:02 |
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Zitat von zampano, am 12.7.2012 um
18:30 |
...hatte ich nach dem Maischen und Hopfenkochen ca. 10L mit 14°P
herausbekommen. Dann habe ich das ganze auf 7°C heruntergekühlt und mit der
Brewferm Lagerhefe...
...Jetzt, 10 Tage später...
...habe ich auch nochmal die Spindel angesetzt, welche wieder 14°P
anzeigte....
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Moin Sebastian,
ich möchte Dein Augenmerk auf diese Tabelle lenken (findet man übrigens
links oben innerhalb des HB-Wiki):
http://hb.ikma.de/index.php?title=%B0Plato-Korrektur
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du zunächst bei 20°C oder höher
gemessen: 14°P,
und dann hast Du später noch einmal bei 7°C gemessen: erneut 14°P!
("Hä?"-Effekt...!)
Die Spindeln sind (meist) auf 20°C geeicht. Wenn Deine Meßprobe jeweils
eine völlig andere Temperatur hatte, ließe sich das Phänomen des
gleichbleibenden Plato-Wertes trotz erkennbarer Gäraktivitäten erklären...
Evtl. war schon rd. 1°P runter! Ist allerdings auch nicht gerade
befriedigend.
Ich fürchte weiterhin, mit 10 Tagen kommst Du auf untergärige Weise nicht
hin. Eher 1-2 Monate. Oder Du fügst noch obergärige Hefe hinzu und stellst
Das Ganze etwas wärmer, aber dann konkurrieren beide Hefen (was nicht
unbedingt schlecht sein muß).
Gruß
André
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 255 Registriert: 9.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2012 um 07:50 |
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Mache es so wie JanBr es vorgeschlagen hat. Stell den Gärpott bei 18-20°C
und warte bis die Gärung wieder Fahrt aufgenommen hat. Danach such dir ein
halbwegs kühles Plätzchen für die Gärung. Z.B. nachts der Balkon/Terasse,
am Tage Keller, Garage oder so. Im Kühlschrank bei 7°C wird die Gärung
mind. noch 2-3 Wochen brauchen.
Wenn du das nächste Mal UG vergären willst, mußt du entweder einen
ausreichenden Starten haben oder du stellst etwas höher an (bei ca.
16-18°C) und kühlst dann weiter runter.
Viel Glück
JM
____________________ Norderstedter Hobbybräu seit 2011
Ohne Bier wäre das Leben nicht mal halb so schön.
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Antwort 11 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 7.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2012 um 09:09 |
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Guten Morgen,
vielen Dank für die zahlreichen Hinweise. Ein Universalthermometer fällt
leider aus, da ich so einen Wandschrank von Kühl-/Gefrierkombination habe.
Wechsel zwischen Balkon und Keller ist auch problematisch da 5.OG ohne
Aufzug ächts
Ich habe aufgrund der Tips den Bottich gestern raus genommen und siehe da,
es hatte sich bis heute Morgen schon eine schöne dicke Schaumschicht
gebildet. Ich werde jetzt versuchen durch Wechsel der Umgebungstemperatur
von 7°-21° den Sud so im Mittel um 12-14° zu halten.
@Moorschwein. Danke für den Hinweis. Das mit der Eichtemperatur hatte ich
überhaupt nicht bedacht.
Ich hatte das ganze bei 7° angestellt, weil mein letzter Versuch total in
die Hose gegangen war. Da hatte ich allerdings eine Obergärige Hefe zu warm
angestellt und alles lief im Turbo Tempo ab, mit wirklich fiesem Ergebnis.
Mal Grundsätzlich: Ist es sinnvoll obergärige Hefen kühl anzusetzen
(bremsen) und dann langsam zu erwärmen und untergärige etwas wärmer
anzusetzen (anschieben) und dann runter zu kühlen?
Danke an alle! Ihr seid echt eine große Hilfe und ich bis sehr glücklich
mit der Unterstützung hier im Forum. TOP!
Gruß,
Sebastian
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Antwort 12 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 7.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2012 um 07:23 |
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jetzt gärt was
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 14.7.2012 um 09:32 |
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Hallo Sebastian!
Na, das ist ja schön!
Manche Hobbybrauer stellen eher "wärmer" an, als bei der empfohlenen
Gärtemperatur, um möglichst rasch eine aktive Gärung zu haben.
Bei obergärigen oder untergärigen "Nicht-Pils"-Bieren ist das auch in
Ordnung, wenn man dann halbwegs rasch auf Gärtemperatur runter kommt.
Für echte Pils-Fans gibt es eigentlich nur eine möglichst kalte Gärführung
was vergleichsweise viel aktive Hefe voraussetzt, wenn man halbwegs flott
gären will.
Was war das für eine obergärige Hefe und bei welcher Temperatur hast Du
gären lassen, wenn Du so unzufrieden warst, bzw. was hat Dich am Ergebnis
gestört?
Deine Pendelmethode ist den Umständen nach für Dich die beste Lösung.
Wünsche Dir weiterhin eine kräftige Gärung!
Uwe ____________________
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Antwort 14 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 7.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2012 um 07:48 |
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Moin Uwe,
ich hatte Safebrew T-58 verwendet und das ganze beim Raumtemperatur
angesetzt. Waren so 25 Grad. Die Gärung ist dann innerhalb ein paar Stunden
abgelaufen. Hat ganz schön geblubbert.
Ergebis war eher Modellbausprit.
Nächsten Sonntag ist wieder Brautag. Da versuch ich mich nochmal an was
Obergärigem. Werd das alles aber erstmal runterkühlen und nach dem Ansetzen
im Keller lagern um den Prozess etwas zu bremsen.
Der aktuelle Sud hat jetzt nur noch 8 Grad P. Sind auch noch etwas bittere
und lösungsmittelartige Aromen hinzugekommen aber ich hoffe das geht sich
aus. Meine Frau findet es ekelhaft. Sprich: Es ist definitiv Bier!
Gruß,
Sebastian
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Antwort 15 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 7.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.7.2012 um 14:09 |
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Hallo,
ich bin jetzt einen guten Schritt weiter. Die Temperaturwechsel habe es
gebracht. Der Zucker ist weg und das ganze riecht und schmeckt eindeutig
nach Bier. Auch im Gärröhrchen ist ruhe. Wenn ich mit der Spindel messe
komme ich aber immer noch auf 5°P. Ist das normal?
Hab etwas Sorge das mir der ganze Krempel wieder in der Dusche um die Ohren
fliegt wenn ich das jetzt abfülle. Geht auch immer so viel bei
verloren...
Viele Grüße,
Sebastian
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 19.7.2012 um 17:18 |
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Restextrakt von 5°P ist schon noch ein bißchen viel, auch wenn die Brewferm
Lager mit "mittlerem" Vergärgrad angegeben ist.
Hast Du bei Probentemperatur von 20°C gespindelt? Sonst wäre da noch ein
kleiner (rausrechenbarer) Fehler gegeben.
Eigentlich könntest Du das Gärfaß jetzt auch warm stehen lassen, die 2-3°P
die das jetzt noch vergärt machen den "Bock nicht fett".
Uwe
____________________
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Antwort 17 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 7.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.7.2012 um 17:29 |
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17°C waren es und auch etwas mehr als 5°P. 5°P müsste laut Korrekturtabelle
also sehr gut hinkommen. Derzeit habe ich 25°C in der Bude aber ich werde
den Bottich dann mal heute Abend rausholen. Ab wieviel °P ist es denn ideal
zum Abfüllen ohne Bombengefahr?
Danke & Gruß,
Sebastian
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.7.2012 um 17:55 |
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Das ist eine recht einfache Rechnung, Sebastian.
Bei vollkommen ausgegorenem Bier sind die verbliebenen °Plato üblicherweise
die unvergärbaren Zucker, welche nicht mehr zu CO² umgesetzt werden.
Ist die HG komplett zum Erliegen gekommen - Faustformel ist: 3 Tage NULL
Aktivität im Gärröhrchen UND über den selben Zeitraum konstant gebliebener
Meßwert - ist es also unerheblich, wie viel °Plato noch als Restextrakt im
Bier sind.
Setzt voraus, daß das Bier wirklich ausgegoren ist. Siehe Faustformel
oben.
Und dann gehst Du hin und speist mit 7,5g Zucker / L auf. Dann kommst Du
auf ca. 5 - 5,5g CO² / Liter in der Karbonisierung.
Wichtig ist dann, daß Du das gespeiste und abgefüllte Bier nochmals 7 Tage
bei Zimmertemperatur (um 20°C) stehen läßt und dann richtig runter
kühlst.
Dies weil zunächst der Zucker in CO² umgesetzt werden und sich dann das CO²
im Bier lösen muss und es das nur bei niedriger Temperatur kann.
Kühlst Du nach der Nachgärung nicht richtig runter und lagerst lange genug,
kann sich das CO² nicht im Bier lösen und es treibt beim Öffnen der Flasche
schlagartig aus... und Du stehst wieder unter der Dusche.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
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Antwort 19 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 7.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.7.2012 um 18:07 |
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OK, also muss ich das mit der Speise machen. ich hatte gehofft das umgehen
zu können wenn man nur den richtigen Zeitpunkt erwischt. Aber dann mach ich
das mal so. Das mit der Temperatur und dem CO2 ist ein guter Hinweis und
vermutlich auch eine Erklärung für die vergangenen Fontänen.... also die,
die nicht explodiert sind
Also ich stell das heute Nacht mal raus aus der Kühlung und mess morgen
nochmal.
Gruß,
Sebastian
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.7.2012 um 18:16 |
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Das, was Du machen wolltest, nennt man "Grünschlauchen".
Dazu muß man durch eine Schnellvergärprobe ermitteln, wie weit das Bier
runter vergärt.
Beispiel, die SVG ergibt, das Bier vergärt auf 3°P runter.
Um dann den richtigen Zeitpunkt für das Grünschlauchen zu ermitteln (im
Beispiel 7,5g Zucker / Liter für 5-5,5g CO² / Liter = 0,75°P) mußt Du den
mit der SVG ermittelten Restextrakt zur notwendigen Zuckermenge
addieren.
Bedeutet im Beispiel 3°P Restextrakt + 0,75°P für die Karbonisierung =
3,75°P Restextrakt um grün schlauchen zu können.
Und diesen Zeitpunkt musst Du wirklich präzise abpassen.
Weil:
Ist die Hefe schneller, gibt es unterkarbonisiertes Bier.
Ist der berechnete Restextrakt aber noch nicht erreicht und noch zuviel
Restzucker im Bier, gibt es Schaumbomben.
Ohne ordentliche Schnellvergärprobe kannst Du "Grünschlauchen" also
vergessen. Und wenn Du nicht die Zeit hast, jederzeit den Restextrakt zu
messen und bei Erreichen des berechneten Restextraktes auch sofort
abzufüllen, wird das sowieso Nichts.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
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Antwort 21 |
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