Senior Member Beiträge: 223 Registriert: 24.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2012 um 21:58 |
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Nabend miteinander,
also den ein oder anderen Sud habe ich jetzt schon erfolgreich hinter mich
gebracht, aber entweder mit Vitamalz (hat 13 Plato) oder Traubenzucker (mit
Feinwaage abgemessen) dann die Nachgärung in Flaschen durchgeführt. Nun
wollte ich aber auch mal mit Speise die Nachgärung durchführen aus
folgenden Gründen:
1. Vitamalz hat durch den dunklen Farbton immer Einfluss auf die Farbe des
Endproduktes und es entspricht nicht dem Reinheitsgebot
2. Traubenzucker grammgenau abmessen ist sehr Zeitintensiv und führt zur
vermehrten Schaumbildung beim Abfüllen in die Flaschen und entspricht auch
nicht dem Reinheitsgebot
Das mit der Speise geht dann bestimmt alles sehr viel schneller da man
nicht mehr pro Flasche langwierig vorher abfüllen muss da man die ganze
Menge an Speise komplett in ein Gefäß vorlegen kann. Das Jungbier kann dann
vor dem Abfüllen auch leicht auf das andere Gefäß mit der Speise
umgeschlaucht werden.
Mit so einem Abfüller wie diesem: http://www.fischer-lahr.de/Abfuellgeraete-Verkorker-Staenderv
erkorker/Abfuellgeraete/Abfuellgeraet-AFG-3-aus-Edelstahl.html
geht dann bestimmt alles ruckizucki
So, nun aber zu den eigentlichen Fragen:
Wann ist der optimale Zeitpunkt der Speisenahme (kalt, heiß, nach dem
Hopfenkochen)?
Worin füllt man am besten ab?
Wie lagert man die Speise am optimalsten?
Gibt es was bei der Mengenberechnung zu berücksichtigen?
Wie vorsichtig muss man mit der Speise bei Verwendung umgehen
(infektiös)?
Habe ich etwas vergessen?
Bis denne Henne
[Editiert am 13.7.2012 um 06:07 von Henne1234]
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Senior Member Beiträge: 135 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2012 um 22:20 |
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Ich weiß das hat jetzt nichts direkt mit deiner Frage zu tun, aber ich
fülle mit Traubenzucker ab. Ich fülle gleichzeitig mehrere Flaschen.
Während es in den anderen noch schäumt, fange ich an die nächsten zu
füllen. Klappt eigentlich ganz gut und kostet jetzt nicht unnötig zeit.
Zwischendurch bekommen alle Flaschen ihren letzten "Schuss".
Gruß
Christian
EDIT: Habe ich nicht mal gelesen das Zucker nicht gegen das Reinheitsgebot
verstößt?
[Editiert am 12.7.2012 um 22:22 von Wikinger86]
____________________ "Ich habe Bruder Olaf versprochen, auf der heutigen Sitzung das Übel des
Trinkens zu erwähnen. ~DAS ÜBEL DES TRINKENS...~ Wenn es sonst nix weiteres
gibt schlage ich vor wir gehen zur Bar..."
Hägars Abenteuer ;-)
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Antwort 1 |
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Member Beiträge: 91 Registriert: 6.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2012 um 22:35 |
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Hallo Henne
Ich halte es so das ich die Speise direkt nach dem Hopfenseihern
in 3 Liter Zischke Flaschen,die ich vorher heiß ausgespült habe
damit der temperaturunterschied nicht zu groß ist, abfülle.
Somit ist die Speise steril abgefüllt und ich stelle diese nur
noch bei ca. 5 Grad kalt bis ich sie zum aufspeisen benötige.
Ich fülle immer ca. 10% Speise ab und berechne,nachdem
die Hauptgärung durch ist, mit dem fabierrechner die benötigte
Menge.
Bevor ich die Speise zum Jungbier gebe sehe ich zu das beides
die gleiche Temperatur hat und desinfiziere den Flaschenhals
Gruß
Mike
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2012 um 22:43 |
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@Henne
-nach dem Hopfenkochen
-PET-Flaschen (Coca-Cola etc.)
-im Gefrierschrank
-ja, siehe http://fabier.de/biercalcs.html
-sehr sauber arbeiten - Speise ist eine ideale Nährlösung für Myriaden von
Keimen
-was vergessen...? ääh... ja! - die RHG-Geschichte nicht so verbissen
sehen
Sorry, wenn ich so kurz-ab antworte. Mit Speise arbeiten entspricht
natürlich dem RHG, aber mit Traubenzucker oder aber auch normalen
Haushaltszucker kannst Du es Dir wesentlich einfacher machen. Auch und
gerade hinsichtlich der Mengeberechnungen.
Einfach Zuckermenge ausrechnen, abwiegen, in einer geringen Menge
abgekochten Wasser auflösen, in einem Abfüllbehälter vorlegen, Jungbier
draufschlauchen, dann in Flaschen abfüllen - fertig.
Siehe es so, das der Zucker hinterher einfach weg ist, nämlich von
der Hefe verstoffwechselt.
@Wikinger: Zucker entspricht nicht
dem Reinheitsgebot! - ...aber die Hersteller dürfen trotzdem "gebraut
nach dem RHG" auf die Etiketten schreiben, wenn sie bei obergärigen Bieren
braungebrannten Zucker als Färbemittel zusetzen. Das ist eine Sache der
Lebensmittelkennzeichnungsverordnung. Aus dem selben Grunde dürfen oberg.
Dinkel- oder Weizenbiere auch als RHG-konform deklariert werden, obwohl das
RHG nur Gerste erlaubt.
- Hoffentlich entfacht dies nicht schon wieder eine Debatte über das RHG -
das hatten wir schon tonnenweise...
Gruß (und nix für ungut an die RHG-Gläubigen)
André (Edit: und wieder einmal waren die Finger schneller als das Hirn...
)
[Editiert am 12.7.2012 um 23:21 von Moorschwein]
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 135 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2012 um 23:03 |
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@ Moorschwein:
Danke für die Erklärung. Möchte hier auch keineswegs eine Diskussion über
das Thema Reinhgeitsgebot entfachen, mir kam das vorhin nur als ich den
Thread gelesen habe...
Soooo, habe ich auch wieder was gelernt
Gruss
Christian ____________________ "Ich habe Bruder Olaf versprochen, auf der heutigen Sitzung das Übel des
Trinkens zu erwähnen. ~DAS ÜBEL DES TRINKENS...~ Wenn es sonst nix weiteres
gibt schlage ich vor wir gehen zur Bar..."
Hägars Abenteuer ;-)
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2012 um 08:16 |
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Selbstverständlich entspricht Vitamalz dem RHG, der darin enthaltene
Zuckercouleur ist ausdrücklich erlaubt.
Ich würde das aber auch nicht nehmen, das verfälscht als Speise sicherlich
den Geschmack zu sehr.
Wenn man den Traubenzucker in Wasser löst und dann eine definierte Menge
zugibt bzw das Jungbier in ein zweites Gefäß abläßt, in dem der gelöste
Traubenzucker vorliegt und dann abfüllt, schäumt gar nichts.
Zum Thema Speise kann ich leider nicht viel sagen, ich hab das schon ewig
nicht mehr gemacht, da ich darin keinerlei Vorteile gegenüber dem
Traubenzucker sehe, sondern nur umständliches Handling und mehr Aufwand
verbunden mit längerer Nachgärung und trüberem Bier.
Stefan
[Editiert am 13.7.2012 um 08:16 von Boludo]
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 255 Registriert: 9.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2012 um 08:54 |
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Zitat von Henne1234, am 12.7.2012 um
21:58 |
Das mit der Speise geht dann bestimmt alles sehr viel schneller da man
nicht mehr pro Flasche langwierig vorher abfüllen muss da man die ganze
Menge an Speise komplett in ein Gefäß vorlegen kann. Das Jungbier kann dann
vor dem Abfüllen auch leicht auf das andere Gefäß mit der Speise
umgeschlaucht werden.
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Ich bin bekennender Zucker-Carbonisierer. Für das Befüllen von 20 Flaschen
mit Zucker brauche ich etwa 3min. Wenn das Bier endvergoren ist gibt es
auch kaum Schaumprobleme beim Abfüllen des Bieres. Das Vorlegen der Speise
und Umschlauchen des Bieres geht mit Sicherheit auch nicht schneller, das
zum Faktor Zeit.
Beim Carbonisieren mit Speise gibt es den Unsicherheitsfaktor, dass die
Speise möglichst gleichmäßig verteilt werden muss, ohne dass das Bier zu
sehr aufgewirbelt wird (CO2-Verlust). Hier können einige Flasche zu viel
oder zu wenig Speise bekommen. Die Unsicherheit einer ungleichmäßigen
Carbonisierung ist bei beiden Methoden gleich gegeben.
Wen interessiert eigentlich das RHG?
Gruß
JM ____________________ Norderstedter Hobbybräu seit 2011
Ohne Bier wäre das Leben nicht mal halb so schön.
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2012 um 09:05 |
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Ich verwende diese Dosierhilfe...
Wobei ich Traubenzucker verwende. Die Dosierhilfe ist aber auf
Haushaltszucker eingestellt. Deshalb habe ich mit einer Labor-Feinwaage den
Traubenzucker abgewogen.
Ergebnisse:
Klein = 1,9 g
Mittel = 3 g
Groß = 4,4 g
Das mittlere Messbecherchen der Dosierhilfe hat sich als ideal für eine
schöne Karbonisierung erwiesen. Der Große für Weizen. Der Kleine für 0,33 L
Flaschen.
Zuckerlösung vorlegen, umschlauchen und rühren mache ich aus Faulheit und
aus Angst vor Infektionen nicht. Einfach mit einem kleinen Trichter ein
Messbecherchen in die Flasche..
Bei Untergärigen und stärkeren Bieren ist die Schaumentwicklung beim
Abfüllen tatsächlich manchmal ein Problem, wie Wikinger86 das schreibt.
Dann mache ich auch erst nur 3/4 voll, lasse den Schaum setzten und dann
die Restbefüllung. Das hat den Vorteil, das das entstehende CO2- Polster
jegliche Luft aus dem Flaschenhals treibt. Einen CO2- Mangel im fertigen
Bier konnte ich dadurch jedenfalls noch nicht feststellen.
Bei Speise sehe ich es ähnlich wie Stefan. Da hat die Hefe das Jungbier
während der Hauptgärung schon mal tüchtig von den ganzen
Jungbier-Bukettstoffen vorgereinigt..und dann schüttet man wieder 10%
frische Würze dazu und nimmt es auch noch von der Hefe runter...?
Gerade bei Untergärigen kann das Probleme mit Diacetyl und Trübungen
verursachen.
Der optimale Entnahmezeitpunkt für Speise ist beim Ausschlagen, kochend
heiß! Ab in Plöppflaschen und stürzen. Das hat Oma mit dem selbstgemachten
Fruchtsaft auch immer schon so gemacht.
Nach dem Auskühlen sollten die Flaschen in den Kühlschrank. Wenn sie dicht
sind halten die sich ewig, da sie ja quasi pasteurisiert sind.
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 7 |
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