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Autor: Betreff: Seifenbier - Finde den Fehler
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philippst
Beiträge: 228
Registriert: 2.2.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.7.2012 um 10:50  
Guten Morgen, liebe Feunde des Gerstensaftes!

Ich bin gerade am Verzweifeln und hoffe, dass mir vielleicht irgendjemand mit meinem Problem weiterhelfen kann, da sogar ein Baumeister aus der Umgebung nichts mit diesem Geschmacksprofil anzufangen wusste außer: "Irgndeppes stimmt do it, do megsch no dron orbeitn!" (Irgendetwas stimmt da nicht, da solltest du dran arbeiten :) )
Wie der Titel schon verrät, hatte ich bei meinen letzten 3 Suden einen sehr störenden Fehlgeschmack: Seife. :mad:


Beschreibung des "Geschmacks"


Bei allen 3 Bieren bringt die Nase künstlich-süße, mit Süßstoff vergleichbare, Nuancen, gepaart mit etwas (für mich) schwer Beschreibbarem, dem ich die Adjektiva: herb, würzig, seifig; zuordnen würde, wobei der herb-würzige Ton, meiner Meinung nach nicht vom Hopfen kommt, sondern sich eben genau in das "Bouquet" der anderen Fehlaromen eingliedert.

Im Antrunk merkt man relativ wenig von den Fehlaromen, lässt man das Bier jedoch über die Zunge nach hinten in den Rachen gleiten, manifestiert sich eine extrem lang nachhängende, hopfenuntypische, sedierende Bitterkeit, und es verbleibt ein Mundgefühl, das man vom Duschen kennt, wenn man während des Shampoonierens den Mund offen gelassen haben sollte.


Informationen zu den Bieren


Bei allen 3 Bieren handelte es sich um untergärige Helle.

Bier Nr. 1: Schüttung 2/3 Wima 1/3 Pima, Standardrasten, Frischhefe aus Brauerei, 25 IBU mit Saphir;
Bier Nr. 2: Corona Klon mit Pima, Reis und Polenta, komplizierte Sudführung(Upload bei Bedarf), Hefe Wyeast Bavarian Wheat, 20 IBU mit Mt. Hood/Citra;
Bier Nr. 3: Schüttung 2/3 Wima 1/3 Müma, Standardrasten, Saflager W34/70, 25 IBU mit Saphir;


Derzeitiger Stand der Ermittlungen


Auffällig nach dem ersten Shampoobier war, dass ich diesen zum ersten mal in einem CC Keg vergoren und gespundet hatte. Nach 3 Wochen wurde in Flaschen umgefüllt.
Daher vermutete ich, dass das H2O2, das ich zum Desinfizieren benutzt hatte, der Übeltäter sein musste und reinigte beim darauf folgenden Sud alles per Dampfreiniger.(Auch dieser wurde übrigens auf Geschmacksneutralität getestet)
Als nun der Corona Sud die selbe Symptomatik wie mein erster Mr. Proper - Sud aufwies, besorgte ich mir 2 neue CC Kegsbei der BrauUnion. Guter Dinge machte ich mich an Sud Nr. 3.
Gestern abgefüllt, gekostet, geheult - Wieder mit dezentem Seifenaroma.

Interessant ist, dass bei allen 3 Suden kein Hopfenaroma wahrnehmbar ist und das bei 25% Aromahopfung und 25% Whirlpoolhopfung!(mit Ausnahme des Coronas)

Da ich davor sehr erfolgreich geschmacklich-reine untergärige Biere produziert habe, diese aber alle nicht im CC Keg vergor/lagerte vermute ich hier des Pudels Kern.


Für mich gibt es 2 verbleibende Fehlerquellen


1.) Die Kegs waren vor ihrer Reinkarnation als Bierbehälter mit Sirup gefüllt. Rückstände von diesem könnten sich auf den Geschmack des Bieres auswirken.
2.) Sitzt das Bier zu lange auf der Hefe bildet sich dieser Fehlgeschmack. (Warum?)

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, da ich nicht wirklich Hobbybrauer wurde um meine Toilette damit zu beglücken.

lg P


[Editiert am 25.7.2012 um 11:34 von philippst]



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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 25.7.2012 um 11:07  
War das früher auch schon so?
Was hast Du denn für ein Brauwasser?
Ferndiagnosen sind immer extrem schwierig.

Stefan
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flying
Beiträge: 9088
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red_folder.gif erstellt am: 25.7.2012 um 11:16  

Zitat:
manifestiert sich eine extrem lang nachhängende, hopfenuntypische, sedierende Bitterkeit, und es verbleibt ein Mundgefühl, das man vom Duschen kennt, wenn man während des Shampoonierens den Mund offen gelassen haben sollte.



Dieser eklehaft bittere Geschmack von Duschgel, Shampoo oder Badezusätzen kommt oft nicht von der Seife. Hier wurde Bitrex zugesetzt! Die bitterste Substanz der Welt. Das soll verhindern, dass Kinder diese ansich lecker duftenden Sachen trinken...

Schon kleinste Mengen dieses Vergällungsmittels können den Sud versauen. Schön die Geschichte von den Omas, die ihre Marmeladengläser mit Spiritus desinfizierten. Die Marmelade war dann ungeniessbar.

Hast Du mit vergällten Alkohol oder Brennspiritus irgendwas eingesprüht?


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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 25.7.2012 um 11:27  
Moin,
Du hast die Fässer gründlich gereinigt....

...auch die Degen und Durchgangsstücke / Abschlussstücke ?

Mach doch mal Folgendes:

Füll ein leeres Fass zu 50% mit heißem Wasser - so um die 50°C - verschließe es, roll es ein Wenig in der Gegend herum und lass es dann eine halbe Stunde stehen.
Danach setzt Du - bei den CCs - auf der Ausgangs-Seite einfach eine Zapfkupplung mit einem kurzem Stück Schlauch dran auf den Anschluss.
Vorsicht: Schlauch von Dir weg halten und das Ganze am Besten im Freien machen !

Durch das heiße Wasser baut sich im Fass ein erheblicher Druck auf, welcher beim Aufsetzen des Kupplungsstückes und somit Öffnen des Auslassventils das Wasser mit ziemlich brutaler Gewalt durch den Degen drückt.
Eventuelle Rückstände im Degen werden auf diese Art schnell gelöst.

Bei einem NC-Keg eines Kumpels, durch dessen Degen kaum mehr Etwas laufen konnte, haben wir auf die 9 Liter heißen Wasser 5 Teelöffel Chemipro Oxi gegeben.

Der Effekt war durchschlagend :)

Auf keinen Fall kochendes Wasser nehmen, vor Allem nicht in Verbindung mit ChemiPro Oxi.

Wiederhole das ganze Prozedere ein paar Mal und dann check ab, ob sich die Qualität des Bieres bessert.

Greets Udo


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Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie :P
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philippst
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red_folder.gif erstellt am: 25.7.2012 um 11:51  
Stefan:

-Nein, erst seitdem ich mit CC Kegs arbeite. Alle Biere, die in Tnbehältern oder Plastikgäreimern vergoren wurden, wiesen nicht das erwähnte geschmacksprofil auf.
-Das Brauwasser ist ein sehr weiches Sumpfwassermit 2°dh. Das Ionenprofil habe ich leider nicht bei der Hand. Auf was müsste ich schauen? Ich glabe aber nicht, dass es am Wasser liegt, da ich auch schon mit Wasser der anderen Talseite( Tirol: Inntal--> Nördlich: Kalkalpen, Südlich: Zentralalpen--> Andere Gesteine--> Anderes Wasser) gebraut habe.
-Das ist mir klar, aber ich weiß nnicht wer sich freiwillig melden würde so ein Bier zu kosten.

flying:

-sehr interessant, habe nicht gewusst, dass auch Shampoos vergällt werden. Ich habe aber weder mit Reinigungsmitteln noch mit Alkohol gearbeitet.

Udo:

-Ich habe degen und Durchgangsstücke ausgebaut, zerlegt abgekocht usw.. Auch die Fässer habe ich mehrmals mit heißem Wasser durchgespült.


Was meint ihr dazu, dass absolut kein Hopfenaroma vorhanden ist? Übrigens, je mehr sich das Bier klärt und je länger es reift, desto dominanter wird das Seifenaroma.


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schnapsbrenner
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red_folder.gif erstellt am: 25.7.2012 um 12:03  
Moin,

wenn du möchtest könnte ich ein Probe bei Castle ins Lab. untersuchen lassen.

MfG
Simon


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Offizieller Partner von Speidel, Brouwland, Wyeast und CASTLE Malting, Weyermann, Fawcett White Labs mehr als 75 verschiedene Malzsorten. http://www.schnapsbrenner.eu
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philippst
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red_folder.gif erstellt am: 25.7.2012 um 14:25  

Zitat von schnapsbrenner, am 25.7.2012 um 12:03
Moin,

wenn du möchtest könnte ich ein Probe bei Castle ins Lab. untersuchen lassen.

MfG
Simon



Hallo Simon!

Vielen Dank für das super Angebot! Es wäre sicherlich interessant und aufschlussreich, sein Bier im Labor untersuchen zu lassen, nur glaube kann ich persönlich diese Informationen verarbeiten bzw verstehen. :puzz:


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Hademer
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red_folder.gif erstellt am: 25.7.2012 um 14:41  

Zitat von philippst, am 25.7.2012 um 10:50

Auffällig nach dem ersten Shampoobier war, dass ich diesen zum ersten mal in einem CC Keg vergoren und gespundet hatte.
...
2.) Sitzt das Bier zu lange auf der Hefe bildet sich dieser Fehlgeschmack. (Warum?)


Scheinbar können im Trub bei langer Fermentation und Verweildauer Fettsäuren entstehen. Seifen sind Kalium- bzw Natriumsalze dieser Fettsäuren.

Ich zitiere mal aus einem anderen Thread:

"Soapy
Soapy flavors can caused by not washing your glass very well, but they can also be produced by the fermentation conditions. If you leave the beer in the primary fermentor for a relatively long period of time after primary fermentation is over ("long" depends on the style and other fermentation factors), soapy flavors can result from the breakdown of fatty acids in the trub. Soap is, by definition, the salt of a fatty acid; so you are literally tasting soap.

Von Palmer How to Brew. "

Vielleicht erst im Gärbehälter vergären und dann in die Kegs schlauchen?

Gruß, Michael


[Editiert am 25.7.2012 um 15:16 von Hademer]
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HansMeiser
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red_folder.gif erstellt am: 25.7.2012 um 14:58  
Hallo,

bin kein Experte auf dem Gebiet der Schanktechnik.
Ich hatte einmal ein summer pale ale mit s04 und cascade gebraut. Hier baute sich das Hopfenaroma auch recht schnell ab und es entwickelte sich dann ein Aroma, welches mich stark an Kaugummi/hubbabubba erinnerte, hatte ich hier mal gepostet. tauroplu meinte dass dies wohl von der hefe stammt, das passt ja zum Beitrag von Hademer.

Hans
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Beiträge: 101
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.7.2012 um 16:32  

Zitat von philippst, am 25.7.2012 um 10:50


Auffällig nach dem ersten Shampoobier war, dass ich diesen zum ersten mal in einem CC Keg vergoren und gespundet hatte. Nach 3 Wochen wurde in Flaschen umgefüllt.


Interessant ist, dass bei allen 3 Suden kein Hopfenaroma wahrnehmbar ist und das bei 25% Aromahopfung und 25% Whirlpoolhopfung!(mit Ausnahme des Coronas)


Da ich davor sehr erfolgreich geschmacklich-reine untergärige Biere produziert habe, diese aber alle nicht im CC Keg vergor/lagerte vermute ich hier des Pudels Kern.




Servus,
hast du schon während der Gärung gespundet, d.h. eine Druckgärung gemacht? Das könnte dann ein Grund sein, da bei einer Druckgärung die Hefe enorm gestresst wird und Fehlaromen bildet (hängt ab vom Druck). Ausserdem hast du dann wahrscheinlich im selben CC-Keg gespundet ohne vorher umzudrücken, oder? Da is dann massig Hefe vorhanden die dann auch zum Großteil stirbt (Autolyse) und somit Fehlaromen produziert und auch das Hopfenaroma abbaut! 3 Wochen ist dann auch eine lange Zeit! Also immer erst umdrücken oder wie Hademer schon gesagt hat, in einem anderen Gefäß vergären. Für deine Führung gibts ZKTs, wo du die Hefe nach der Hauptgärung abziehen kannst.
Hoffe es klappt in Zukunft wieder :thumbup:
Martin
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Charles
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Registriert: 28.8.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 24.1.2013 um 21:58  
Und? Den Fehler schon gefunden, woher das Seifenaroma herkommt?



Neugieriger Charles
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