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Board Index > > Bierpaket/Bierkitbrauen > Mal wieder ein Anfänger mit Fragen |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 26.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2012 um 18:00 |
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Hallo erst mal an alle Bierfreunde
Durch einen Freund auf die Idee gebracht, habe ich diese Woche mein erstes
Bier angesetzt. Natürlich habe ich erst mal viel gelesen, aber mit der Zeit
verwirrt das nur noch wenn man praktisch von Null anfängt
Wie sicher viele habe ich mit einem Malzkit angefangen. Bei Fertigmalz
möchte ich auch erst mal bleiben, allerdings stört mich schon jetzt, dass
ich keinen Einfluß auf die Hefe und den Hopfen habe. Darum will ich als
nächstes mal ungehopftes Malzextrakt versuchen. Diese Fertigkits sind mir
im Grunde auch etwas zu teuer offen gesagt.
Da komme ich an die ersten Fragen. Ich habe bei Malzmühle.eu Malzextrakt für knapp 7,50 pro 1,5kg
gesehen. Wenn ich mir da selbst Hopfen und Hefe dazusuche kommt das nicht
nur billiger, ich habe auch mehr das Gefühl „mein“ Bier zu machen
Gibt es, was Malz angeht, große Unterschiede? Das von Malzmühle kommt wohl
von Mutons, sollte doch OK sein, oder? Wie lange hält denn so eine
Dosenmalz solange die Dose zu ist? Würde dann gerne einen Vorrat
bestellen.
Ein wenig Problem habe ich mit dem Wasser, bei uns hat das einen
Restalkaliwert von ca. 9. Da ich aber sowieso auf milde Biere stehe, und
kein Pils machen will, sollte das reichen, oder? Für ein ev. Helles bekomme
ich in einigen KM Entfernung auch Wasser mit einem Wert von 3,5.
Was den Hopfen angeht, da würde ich gerne Pellets probieren. D.h. ich muss
das aufgelöst Mals auf jeden Fall auch mit dem Hopfen kochen? Da ich aber
keinen 20 Liter Topf habe, reicht es dann nicht, sagen wir, 5 Liter davon
zu nehmen und den Hopfen auszukochen? Es geht ja nur um das Aroma, das
müsste doch dann keinen Unterschied machen? Das ist auch etwas, was mich an
den Kits stört, so bitter wie die sind ist da doch sicher Bitterhopfen
drinnen. Ich würde mich aber gerne auf Aromahopfen beschränken.
Die Hefe ist auch so eine Sache. Ich dachte mit Trockenhefe wäre das ganz
toll, die kann man ja auch prima aufheben. Was man so liest scheint aber
Flüssighefe besser zu sein. Nur ist die extrem teuer, und sie selbst zu
vermehren heißt, sich lange auf nur einen Typ beschränken. Das will ich
eigentlich nicht. Mal sehen, vielleicht bleibe ich erst mal bei Trockenhefe
und versuche mal einen Ansatz mit flüssiger, ob ich da überhaupt einen
großen Unterschied merke.
Was die Speise bei der Flaschenabfüllung angeht, da nehme ich Trockenmalz,
allerdings tue ich das nicht mit einer Spritze in jede Flasche (was für ein
Aufwand ). Ich habe die einfach in das Jungbier gekippt, leicht
gerührt und eine Stunde gewartet. Das geht doch auch, oder? Etwas mehr Hefe
und Trübstoffe im Bier macht mir nix, ich mag das sowieso etwas trüber.
Muss ich immer als Trockenmalz die gleiche Farbe wie das Flüssigmalz nehmen
oder reicht da einfach die helle Sorte? Es geht ja nur noch um etwas
Kohlensäure und Druck in der Flasche und nicht mehr vordringlich um
Geschmacksstoffe, oder?
Die Aufbewahrung macht mir aber ein großes Problem. Einen Kühlschrank habe
ich leider nicht extra nur für Bier. Ich muss das darum in den Keller
stellen, bei ca. 17 Grad. Wenn ich das richtig verstehe soll man wohl das
abgefüllt Bier erst mal eine Woche warm stehen lassen (warum nicht gleich
etwas länger im Gärfass lassen), danach dann bei 5 Grad oder so kühlen (wie
lange?) wegen der Kohlensäure, und danach bei ca. 12 Grad lagern.
Was passiert denn mit meinem Bier wenn ich es nach der Hauptgärung 2 Wochen
im Fass lasse, danach Speise dazu, abfüllen und bei 17 Grad stehen lassen.
Wenn dann nur die Reifung länger dauert macht das ja nichts. Kann das dabei
auch schlecht werden?
Ich hoffe das sind nicht zu viele Anfängerprobleme. Ich habe versucht das
alles in Foren u.a. herauszufinden, aber zum Teil sind die Ansichten da
recht unterschiedlich, und mit der Zeit schwirrt mir nur noch der Schädel
davon.
Viele Grüße
Stefan
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Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline
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erstellt am: 26.7.2012 um 18:28 |
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Hallo Stefan,
Willkommen im Forum! Ich beantworte Dir mal einige Sachen zu denen ich was
weiss. Vorweg: auch heir wirst Du mit vielen Meinungen konfrontiert
werden.
Zitat von Prost, am 26.7.2012 um
18:00 | Gibt es, was Malz angeht, große
Unterschiede? Das von Malzmühle kommt wohl von Mutons, sollte doch OK sein,
oder? Wie lange hält denn so eine Dosenmalz solange die Dose zu ist? Würde
dann gerne einen Vorrat bestellen. |
Soweit ich
weiss sind die Malzextrakte sehr ähnlich. Interessant wäre heraus zu finden
wieviel Malz eine Dose dieses Extraktes ersetzt. Was ich meistens gefunden
habe ist 1.5kg Malzextrakt = 2kg Malz.
Zitat: | Was den Hopfen angeht,
da würde ich gerne Pellets probieren. D.h. ich muss das aufgelöst Mals auf
jeden Fall auch mit dem Hopfen kochen? Da ich aber keinen 20 Liter Topf
habe, reicht es dann nicht, sagen wir, 5 Liter davon zu nehmen und den
Hopfen auszukochen? |
Ich vermute, dass es gehen
könnte, aber dass Du dann eine andere Hopfenausbeute bekommst. das wird
aber jemand anderes wissen. Zitat: | Es geht ja nur um das
Aroma, das müsste doch dann keinen Unterschied machen? Das ist auch etwas,
was mich an den Kits stört, so bitter wie die sind ist da doch sicher
Bitterhopfen drinnen. Ich würde mich aber gerne auf Aromahopfen
beschränken. |
Ich würde Dir empfehlen den Bitterhopfen zu verwenden aber in geringerer
Dosis. Auf http://www.maischemalzundmehr.de/ findest Du viele
Rezepte. Bei den meisten sind Bittereinheiten angegeben ("IBU") ein Bier
mit 10 IBU wird Dir nicht besonders bitter vorkommen - bei weniger könnte
es aber unerträglich süß werden! Etwas Bitterhopfe ist auch für "unhopfige"
Biere zu empfehlen (imho).
Zitat: | Die Hefe ist auch so
eine Sache. Ich dachte mit Trockenhefe wäre das ganz toll, die kann man ja
auch prima aufheben. Was man so liest scheint aber Flüssighefe besser zu
sein. Nur ist die extrem teuer, und sie selbst zu vermehren heißt, sich
lange auf nur einen Typ beschränken. Das will ich eigentlich nicht. Mal
sehen, vielleicht bleibe ich erst mal bei Trockenhefe und versuche mal
einen Ansatz mit flüssiger, ob ich da überhaupt einen großen Unterschied
merke. |
Verwende ruhig trockenhefe. Du kannst
Dich über die einzelnen Stämme im Forum informieren, ich braue gerne Ales
mit US-05 - die geht auch in Pulverform zügig ans Werk. Die Hefe Vorher
rehydrieren und oder sogar einen Hefestarter machen kannst Du auch damit
wunderbar. Einige hier bauen sich eine Hefebank auf, ist ein bisschen
Aufwand aber durchaus zu machen!
Zitat: | Was die Speise bei der
Flaschenabfüllung angeht, da nehme ich Trockenmalz, allerdings tue ich das
nicht mit einer Spritze in jede Flasche (was für ein Aufwand ).
Ich habe die einfach in das Jungbier gekippt, leicht gerührt und eine
Stunde gewartet. Das geht doch auch, oder? Etwas mehr Hefe und Trübstoffe
im Bier macht mir nix, ich mag das sowieso etwas trüber. Muss ich immer als
Trockenmalz die gleiche Farbe wie das Flüssigmalz nehmen oder reicht da
einfach die helle Sorte? |
Besser wäre es, wenn
Du das Jungbier vorher in einen anderen (sauberen) Behälter umfüllst und
den Hefebodensatz zurücklässt, dann Trockenmalz rein und Umrühren.
Natürlich geht's auch anders, aber dann müsstest Du schon ein ziemlicher
yesthead zu sein um das zu mögen (zumindest bei den Gäreimern die ich
bisher gesehen habe).
Die Malzsorte ist bei der Menge ziemlich egal.
Zitat: | Einen Kühlschrank habe
ich leider nicht extra nur für Bier. Ich muss das darum in den Keller
stellen, bei ca. 17 Grad. Wenn ich das richtig verstehe soll man wohl das
abgefüllt Bier erst mal eine Woche warm stehen lassen (warum nicht gleich
etwas länger im Gärfass lassen), danach dann bei 5 Grad oder so kühlen (wie
lange?) wegen der Kohlensäure, und danach bei ca. 12 Grad
lagern. |
Soweit ich weiss dient die Kaltlagerung
vornehmlich der Klärung des Bieres. Geschmacklich wird sich sicher auch ein
bisschen was verändern aber meine Biere mussten bisher immer (bis zum
letzten Gang in den Kühlschrank) die Wohnungstemperatur aushalten und sind
sehr schmackhaft geworden (ok, eines nur schmackhaft, aber da lag der
Fehler wo anders). Zitat: | Was passiert denn mit meinem Bier wenn ich es nach der
Hauptgärung 2 Wochen im Fass lasse, danach Speise dazu, abfüllen und bei 17
Grad stehen lassen. Wenn dann nur die Reifung länger dauert macht das ja
nichts. Kann das dabei auch schlecht
werden? |
Verschiedene Biere halten sich
unterschiedlich lang. WENN ich mich recht erinnere werden Stouts zum
Beispiel nach Monaten noch besser. Weizen erreichen 1-2 Wochen anch dem
Abfüllen den besten Geschmack und bauen dann ab.
Ah da war noch was: Malzextraktlagerung. Soweit ich weiss sind die
Haltbarkeiten länger als ein Jahr, ich kann gerade nicht nachschauen
welches MHD drauf ist. Allerdings solltest Du bedenken, dass 1.5kg
Malzextrakt etwa 2kg Malz ersetzen. Letztere kosten so 1,50 pro kg (und in
grossen Mengen weniger). Du schreibst zwar Du willst beim Extraktbrauen
bleiben aber andererseits willst Du auch sparen. Und für die Kosten eines
kleinen Extraktvorrates kannst Du Dir die entsprechende Menge Malz und die
zum Läutern benötigte Ausrüstung zulegen (und evtl gleich nen
Lidleinkocher, was Dein Topfgrößen"problem" beseitigen würde).
Kurz: erstmal mit Extrakt brauen ist keine schlechte Idee, aber wenn Du auf
Materialkosten schaust passt das irgendwie gar nicht.
Hoffe es hilft.
- kvendlar
edit: vielleicht wäre es sinnvoll nochmal die unbeantworteten und
eventuelle neue Fragen in kürzerer Form aufzulisten um's anderen leichter
zu machen :-)
[Editiert am 26.7.2012 um 18:29 von kvendlar]
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2012 um 18:36 |
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Prima - Thema durch. ____________________ Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
ZEBULON Braumanufaktur
Bier mit Leib und Seele.
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 611 Registriert: 5.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2012 um 19:09 |
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Zitat: | Besser wäre es, wenn Du
das Jungbier vorher in einen anderen (sauberen) Behälter umfüllst und den
Hefebodensatz zurücklässt, dann Trockenmalz rein und Umrühren.
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Bei mir hat das Trockenmalz immer erst sehr
geklumpt, wenn ich es aufgelöst habe.
Ich würde das daher nicht direkt in das Jungbier geben, sondern vorher in
einem Topf mit etwas warmen Wasser auflösen. Da sieht man dann besser wenn
die Klumpen aufgelöst sind und man muss das Jungbier nicht so kräftig
rühren. Man könnte es zur Sterilisierung sogar aufkochen.
ggf. natürlich erst auf ca. 20 Grad abkühlen bevor man es dann ins Jungbier
schüttet. Oder halt per Spritze direkt in Flaschen geben (dann sollte man
das aber wirklich sehr genau berechnet haben). ____________________ In Planung: -
Am Reifen: Klosterbier ; Stout ; Citrageist
Angezapft: Pale Ale mit Ami-Hopfen
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 181 Registriert: 23.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2012 um 19:18 |
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Hallo Stefan - was sind "zu viele Anfängerprobleme" ??
Ist doch schonmal gut, dass Du auf dem Weg bist, da wird sich vieles mit
der Zeit selber ergeben. Ich werd mal versuchen, auf die eine und andere
Frage einzugehen, andere können dann anderes beantworten. Allerdings wird
sich auch dabei wiederspiegeln, dass es ganz unterschiedliche Meinungen
gibt.
Erst mal meine Sicht der Dinge zum Thema "Kosten" (z.B. von Hefe): mit dem
Hobbybrauen spart man kein Geld. Eine runtergefallene Bierspindel (kommt
immer mal vor) wiegt die Flüssighefe weit auf. Es kann auch mal ein Sud
"ganz den Bach runtergehen"......
Also, um bei 2 Kästen 5 Euro zu sparen sollte man nicht mit Hobbybrauen
anfangen.
Um grundsätzlich bei einigen Themen/Problemen besser durchzublicken
empfiehlt sich ein GUTES Fachbuch (meine Meinung: such nach "Hanghofer" und
"eigener Geschmack" und Du hast erstklassigen Lesestoff)
Aber jetzt der Reihe nach: (hab auch grad gesehen, das kvendlar schon
einige Ratschläge gab)
fertige Malze: hab ich auch mit angefangen - 1,5 Kg machen bei 10 - 11 l
ca 12° Plato
die "gehopften" können wegen des Eindampfens kein Hopfenaroma mehr
enthalten !! Trotzdem kann man einigermaßen gute Biere damit machen und
z.B. mit "Hopfenstopfen" (SUCHE) noch Aroma reinbringen.
Grundsätzlich ist die Bittere von Aromahopfen und Bitterhopfen recht
ähnlich. Wenn man Aromahopfen lange genug kocht, bleibt auch nur die
Bittere übrig. Und wenn man Aromahopfen erst zum Schluß reingibt, gibts
(fast) keine Bittere ---- die ganze Theorie dazu wieder gesammelt im
Fachbuch (oder mit viel Suchen hier im Forum verstreut)
Grundsätzlich kann man den Hopfen nur in einem Teil des Bieres kochen. Die
Ausbeute der Bittere geht dabei aber DEUTLICH (vor allem bei 1:4 = 5l :
20l) zurück - man braucht also viel mehr Hopfen & es ist ein bischen
Rechnerei mit Fehlermöglichkeiten (wieder: siehe Fachbuch)
Es gibt recht gute Trockenhefesorten (z.B. Fermentis). Außerdem kann man
Hefe "strippen" (wieder SUCHE) - das mach ich vor allem für Weizenhefe,
oder man holt sich in der benachbarten Brauerei ein Marmeladenglas (hab ich
schon mehrfach bei untergäriger Hefe gemacht, nie was gezahlt und war
erstklassiger Ansatz). Und wie gesagt, wenns an 5 Euro wegen der Hefe
scheitert, wirst Du wohl auf Dauer nicht glücklich und bist beim Discounter
besser aufgehoben. Ich hrab schon mal ein Guiness-ähnliches Stout mit
Bäckerhefe vergoren (Tip im Netz von einem prominenten Hobbybrauer und
Händler). Keiner der Tester hat irgendetwas "beanstandet" (geht aber wohl
wirklich nur bei so Stouts)
Zur "Speise" (also dem Malzzucker für die Falschengärung) - helles
Trockenmalz geht für (fast?) alle Biere. Es gibt hier einige Fäden die
zeigen, dass auch Zucker/Traubenzucker nicht geschmacklich feststellbar
ist. Würde also auch gehen. Spätestens wenn man ein einigermaßen
authentisches Kölsch/Pils/Alt etc brauen möchte, sollte man von der Hefe
abziehen und dann erst rühren. Ich koch Trockenmalz oder Zucker erst mit
weenig Wasser auf und schlauche da das Jungbier drüber, erspart jede
Rührerei, die immer auch Keime und schädlichen Sauerstoff ins Bier bringen.
DUnkles Trockenmalz macht helle Biere natürlich ein bisserl anders -
Hobbybrauer DÜRFEN aber auch sowas, man sollte halt wissen, was man tut.
Weizen und dunkle Biere vertragen wohl deine Wasserhärte. Ansonsten gibts
die Möglichkeit mit Milchsäure (ich will nicht nerven, aber: siehe
Fachbuch). Das bei Brauereien (in Bieren nach "Reinheitsgebot") verwendete
Sauermalz fügt auch nur Milchsäure zu.
Zur Temperatur: Hobbybrauerbier entwickelt sich IMMER WEITER. Je wärmer,
je schneller. Und bei mehr Wärme entstehen zusätzliche/andere
Geschmackstoffe. Untergäriges Bier lässt sich nur einigermaßen bedingt bei
warmen Temperaturen herstellen, sowohl bei Gärung, als auch Flaschengärung
und Lagerung. Englische Ales sind da unkomplizierter, denn Sie sind von
Natur aus obergärig und enthalten die bei höheren Temperaturen entstehenden
Geschmacksstoffe. Spätestens zum feinen Lösen der Kohlensäure sollte das
Bier einige Zeit (ein paar Tage) VOR DEM TRINKEN in den Kühlschrank. Warm
gelagertes Bier wird natürlich schneller "kaputt" (oder überentwickelt) als
kalt gelagertes Bier - das gilt vor allem für die LEBENDEN Hobbybiere!!
Soweit mal für heute. Mal sehen, wer noch Tipps gibt.
Martin alias hebi ____________________ Prüfet Alles und das Gute behaltet !!!
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 26.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2012 um 07:01 |
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Hallo,
herzlichen Dank erst mal, das hilft mir schon sehr viel weiter.
Das passt alles recht gut mit den zusammen was ich vorhabe.
Nerven tut das auch nicht, keine Sorge. In Foren rumsuchen macht ja auch
Spaß
Das mit dem Geld nehme ich auch nicht so ernst. Ich will mit dem
Selbstbrauen auch nix sparen, schon klar, dass das nicht geht. Es soll vor
allem Spaß machen. Bei den Kits stört mich auch mehr dass ich mich für mehr
Geld auch noch in meinen Möglichkeiten beschneide.
Mal schaun, wahrscheinlich komme ich dann doch noch so weit mal ganz
durchzubrauen, irgendwann.
Vielen Dank nochmal
PS: ja, Thema erst mal durch
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 27.7.2012 um 08:05 |
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Hallo Stefan!
Du schreibst nicht (oder ich habs nicht gefunden), welche Kits Du probiert
hast.
Waren das typische "1-Dose"-Kits? Hast Du evt. den Fehler gemacht, die eine
Dose dann auf 10l zu verwenden?
Das würde erklären, warum Dir die Biere zu bitter waren. Die 1-Dosenkits
sind meist auf 20l Bier gehopft, es wird in der Anleitung empfohlen, Zucker
zum Strecken zu verwenden.
Das verdünnt zwar dann die Hopfung auf das vorgesehene Maß, macht aber das
Bier leerer im Geschmack und Haushaltszucker ist dafür nicht gut geeignet,
da er leichte, eigene Geschmackskomponenten bei der Vergärung mit ins Bier
bringen kann.
Außerdem ist die beigepackte Trockenhefe oft nicht gut.
Bei den teuren Muntons-Gold Kits (auch Woodforde's, die aber von Muntons
gemacht sind) ist das nicht so - ich kenne aber nur ein paar Kits von
denen, an andere habe ich mich noch nicht ran getraut.
...da sind 2 Dosen Malzextrakt darin und das Bier daraus ist auch nicht
überhopft. Auch die Hefe ist dabei nicht mal so schlecht, bei verschiedenen
obergärigen Kits, die ich so hatte, waren im Wesentlichen zwei verschiedene
Trockenhefen dabei. Ein Kit hatte mal ein Pulver mit "Hopfenaroma" dabei -
wohl Hopfenöle an Maltodextrose gebunden. Das war nicht schlecht und
hopfenaromatisch geworden.
Sonst ist das Angebot an guten Trockenhefen durch vor allem Fermentis und
Lallemand recht umfangreich.
Außer bei Weizenbier (oder Spezialbieren, wie etwa Lambics) kann man (mit
Abstrichen) mit den - entsprechend der Bierart geeigneten - Trockenhefen
gut arbeiten.
Ein Buch das das Extraktbrauen mit Hopfenkochen beschreibt und sehr
anfängertauglich ist, ist der Klaus Kling "Bier selbst gebraut" ( Literaturliste).
Es beschreibt auch die Grundzüge des Maischens, er bewirbt dabei aber
natürlich auch die Gerätschaften, die er selbst verkauft - deren
Tauglichkeit ich nicht kenne.
Es gibt darin auch einen Sack voll Rezepten für die drei Grundtypen an
(Flüssig-)Malzextrakt, die Du auch in der Rezeptdatenbank dieses Forums
findest ( Extrakt
gegen Ende der Seite).
Die angegebene Hopfung ist dabei stets mit einem der gängigen Hopfenrechner
zu überprüfen.
Ein größeres Problem wird Dir Dein Brauwasser mit offenbar hoher RA machen.
Such doch mal bei Deinem Wasserversorger, ob er nicht ein detaillierte
Analyse im Netz stehen hat.
Bei einigen Wasserrechnern kann man sich ausrechnen lassen, was und wieviel
als Kompensation der RA verwendet werden kann. Auch bei Bierkits könnte
sich ein kompensiertes Wasser eigenen, da der Bier-pH die Art beeinflußt,
wie die isomeriserte α-Säure des Hopfens vorliegt. Bei niedrigerem pH
(leicht sauerer) liegt eine mehr "kolloidale" Form vor, die milder im
Geschmack empfunden wird. Bei höherem ist es eher eine "salzartige" Form,
die als breitere, unangenehme Bittere beschrieben wird.
Günstig ist das Malzextrakt in den Großmengen von Braupartner (=Klaus
Kling). Das sind aber je 25kg, da kann man eine Menge mit brauen!
Um dem Schimmel vorzubeugen, der nach Anbruch droht, habe ich einen
größeren Schluck hochprozentigen Schnaps zum Malzextrakt zugegeben.
Der verkocht beim Hopfenkochen rückstandsfrei - wenn man nicht gerade
Obstler genommen hat! .
...ach, das Thema ist eigentlich nie "durch".
Wer sich von Anfängerfragen genervt fühlt, möge an seine eigene
Anfängerzeit zurückdenken oder Diskussionsbeiträge, die schon den
"Anfänger" im Betreff führen einfach meiden.
Uwe ____________________
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 26.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2012 um 08:54 |
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Hallo Uwe,
das sind schon diese Kits mit je 2 Dosen. Das erste (und einzige bisher
) ist ein Duckfelser. Weil ich das Duckstein so gerne trinke. Das
steht aber jetzt erst seit ein paar Tagen rum, die Bittere wird sich da ja
sicher noch etwas abmildern in den nächsten Wochen.
Ich nehme natürlich auch beide Dosen für 20 Liter, Haushaltszucker möchte
ich da nicht reintun weil das Malz ja auch Geschmack mitbringt und nicht
nur Süße.
Von Woodforde's habe ich auch noch eines hier, das kommt dann danach.
Das mit dem Wasser muss ich mal im Auge behalten. Vielleicht fahre ich
einfach mal die 15 Kilometer nach Süd-Osten, dort ist das wesentlich
weicher als bei uns hier (Gesamthärte 5,8). Aber erst gehe ich hier mal zur
Gemeinde und frag mal genauer nach.
25 Liter Malz ist mir erst mal zu viel, hätte auch zu viel Angst da mit der
Zeit was reinzubekommen
Aber, guter Shop, muss ich mal rumstöbern was sich da schönes finden läßt
Dem Hopfen werde ich dann glaube ich mal nur 5 Liter zum Auskochen gönnen,
auch wenn die Ausbeute dann geringer ist. Ist ja auch das Problem (wenn man
noch wenig Ausrüstung hat) die 20 Liter heiße Brühe hinterher wieder auf 24
Grad zu bringen, das dauert ja Tage ohne Kühlung.
Mit Rezepten werde ich mich wohl nicht so viel beschäftigen. Die sind ja
auch eher auf den ganzen Vorgang und mit Flüssigmalz vielleicht schwere
nachzubilden. Außerdem freue ich mich drauf einfach mal rumzuprobieren.
Gruß
Stefan
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 27.7.2012 um 09:16 |
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Das sind schon mal recht hochwertige Bierkits. Da wird die zu hohe Bittere
evt. an der RA des Brauwassers liegen.
Bei der Gemeinde hatte man mir damals nur was von "Härtebereich II" gesagt,
bei meinen Stadtwerken bin ich dann fündig geworden.
Ja, leider sind die Großgebinde beim Kling schon arg groß, früher gabs die
zu 15kg, das war überschaubarer.
Bei diesem "high-gravity-hopping" <grins!> mußt Du halt
experimentieren, die meisten Hopfenrechner dürften da nur ungefähre Werte
liefern.
In einem anderen Thread habe ich mal gelesen, daß EBU-Werte jenseits der
100 schon von der reinen Löslichkeit der α-Säure in Würze kaum möglich
sind,
was bei Deiner Verdünnung 1:4 max. 25 EBU wären.
In blankem Wasser zu kochen liefert zwar mehr Löslichkeit, kann aber rasch
zu bitter werden.
Ach ja, das Abkühlen von etwa 22l im Gärfaß dauert bei mir etwa 1 Nacht
(momentan wirds wohl länger dauern, bei den milden Nächten).
Rumprobieren ist in jedem Fall in Ordnung. Trotzdem kannst Du ja mal in
diese Rezepte reinschauen, um ein Gefühl dafür zu kriegen, für wieviel
Stammwürze man wieviel Malzextrakt braucht z.B.
Als weiteres Betätigungsfeld wäre noch die Verfeinerung der Bierwürzen aus
Malzextrakt durch eingeweichte Spezialmalze (Cara und auch Röstmalz) zu
nennen.
Das ist im amerikanischen Hobbybrauerbereich öfter anzutreffen unter dem
Begriff "steeping".
Uwe
____________________
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 26.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2012 um 13:46 |
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Tja, da gibt es viel zu tun. Schon erstaunlich wie komplex so eine Sache
bei nur 4 Zutaten werden kann
Muss mir das mit den Hopfenrechner mal genau ansehen. Aber, ich denke nach
den ersten 2-3 Versuche weiss ich dann schon ungefähr was mir schmeckt und
was nicht. Unser größter Topf fasst so ca. 7 Liter, den werde ich dann zum
Kochen nehmen.
Jetzt warte ich erst mal ab was in ein paar Wochen aus dem ersten Ansatz
geworden ist. Schwer auszuhalten die Wartezeit
Bei Braupartner gibt es flüssige Hefe ja schon für knapp 4 Euro, das geht
ja eigentlich noch. Kann man die auch richtigen einfrieren und damit einen
Vorrat anlegen?
So, jetzt geh' ich mal in den Keller, schaun ob da schon was zischt
Gruß
Stefan
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2012 um 13:50 |
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Stefan es gibt ein altes Chinesisches Sprichwort:
"Wer fragt ist ein Narr - für 5 Minuten. Wer nicht fragt ist ein Narr -
sein Leben lang."
Viel Spass beim zweitschönsten Hobby der Welt.
____________________ Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
ZEBULON Braumanufaktur
Bier mit Leib und Seele.
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB.
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2012 um 14:13 |
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 26.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2012 um 10:37 |
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Zitat von Waconia, am 27.7.2012 um
13:50 | Stefan es gibt ein altes Chinesisches
Sprichwort:
"Wer fragt ist ein Narr - für 5 Minuten. Wer nicht fragt ist ein Narr -
sein Leben lang."
Viel Spass beim zweitschönsten Hobby der Welt.
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Vielen Dank
Werde ich bestimmt haben.
Gruß
Stefan
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 26.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2012 um 10:42 |
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Habe ich mal gelesen. Aber, Glycerin
hinterher im Bier
Aber deine Methode klingt gut, werde ich mal bei Gelegenheit versuchen,
danke.
Gruß
Stefan
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2012 um 11:15 |
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Keine Panik, Glycerin ist erstens unbedenklich, da z. B. jedes Fett aus
einem Teil Glycerin besteht, zweitens ist in Bier bereits Glycerin
enthalten. Bitte nicht mit Glycol verwechseln!
Gruß, Ludwig
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2012 um 11:31 |
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Antwort 15 |
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Board Index > > Bierpaket/Bierkitbrauen > Mal wieder ein Anfänger mit Fragen |
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