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Autor: Betreff: Mal wieder ein Anfänger mit Fragen
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Prost
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red_folder.gif erstellt am: 26.7.2012 um 18:00  
Hallo erst mal an alle Bierfreunde :)

Durch einen Freund auf die Idee gebracht, habe ich diese Woche mein erstes Bier angesetzt. Natürlich habe ich erst mal viel gelesen, aber mit der Zeit verwirrt das nur noch wenn man praktisch von Null anfängt :puzz:

Wie sicher viele habe ich mit einem Malzkit angefangen. Bei Fertigmalz möchte ich auch erst mal bleiben, allerdings stört mich schon jetzt, dass ich keinen Einfluß auf die Hefe und den Hopfen habe. Darum will ich als nächstes mal ungehopftes Malzextrakt versuchen. Diese Fertigkits sind mir im Grunde auch etwas zu teuer offen gesagt.
Da komme ich an die ersten Fragen. Ich habe bei Malzmühle.eu Malzextrakt für knapp 7,50 pro 1,5kg gesehen. Wenn ich mir da selbst Hopfen und Hefe dazusuche kommt das nicht nur billiger, ich habe auch mehr das Gefühl „mein“ Bier zu machen :D
Gibt es, was Malz angeht, große Unterschiede? Das von Malzmühle kommt wohl von Mutons, sollte doch OK sein, oder? Wie lange hält denn so eine Dosenmalz solange die Dose zu ist? Würde dann gerne einen Vorrat bestellen.

Ein wenig Problem habe ich mit dem Wasser, bei uns hat das einen Restalkaliwert von ca. 9. Da ich aber sowieso auf milde Biere stehe, und kein Pils machen will, sollte das reichen, oder? Für ein ev. Helles bekomme ich in einigen KM Entfernung auch Wasser mit einem Wert von 3,5.

Was den Hopfen angeht, da würde ich gerne Pellets probieren. D.h. ich muss das aufgelöst Mals auf jeden Fall auch mit dem Hopfen kochen? Da ich aber keinen 20 Liter Topf habe, reicht es dann nicht, sagen wir, 5 Liter davon zu nehmen und den Hopfen auszukochen? Es geht ja nur um das Aroma, das müsste doch dann keinen Unterschied machen? Das ist auch etwas, was mich an den Kits stört, so bitter wie die sind ist da doch sicher Bitterhopfen drinnen. Ich würde mich aber gerne auf Aromahopfen beschränken.

Die Hefe ist auch so eine Sache. Ich dachte mit Trockenhefe wäre das ganz toll, die kann man ja auch prima aufheben. Was man so liest scheint aber Flüssighefe besser zu sein. Nur ist die extrem teuer, und sie selbst zu vermehren heißt, sich lange auf nur einen Typ beschränken. Das will ich eigentlich nicht. Mal sehen, vielleicht bleibe ich erst mal bei Trockenhefe und versuche mal einen Ansatz mit flüssiger, ob ich da überhaupt einen großen Unterschied merke.

Was die Speise bei der Flaschenabfüllung angeht, da nehme ich Trockenmalz, allerdings tue ich das nicht mit einer Spritze in jede Flasche (was für ein Aufwand :o ). Ich habe die einfach in das Jungbier gekippt, leicht gerührt und eine Stunde gewartet. Das geht doch auch, oder? Etwas mehr Hefe und Trübstoffe im Bier macht mir nix, ich mag das sowieso etwas trüber. Muss ich immer als Trockenmalz die gleiche Farbe wie das Flüssigmalz nehmen oder reicht da einfach die helle Sorte? Es geht ja nur noch um etwas Kohlensäure und Druck in der Flasche und nicht mehr vordringlich um Geschmacksstoffe, oder?

Die Aufbewahrung macht mir aber ein großes Problem. Einen Kühlschrank habe ich leider nicht extra nur für Bier. Ich muss das darum in den Keller stellen, bei ca. 17 Grad. Wenn ich das richtig verstehe soll man wohl das abgefüllt Bier erst mal eine Woche warm stehen lassen (warum nicht gleich etwas länger im Gärfass lassen), danach dann bei 5 Grad oder so kühlen (wie lange?) wegen der Kohlensäure, und danach bei ca. 12 Grad lagern.
Was passiert denn mit meinem Bier wenn ich es nach der Hauptgärung 2 Wochen im Fass lasse, danach Speise dazu, abfüllen und bei 17 Grad stehen lassen. Wenn dann nur die Reifung länger dauert macht das ja nichts. Kann das dabei auch schlecht werden?

Ich hoffe das sind nicht zu viele Anfängerprobleme. Ich habe versucht das alles in Foren u.a. herauszufinden, aber zum Teil sind die Ansichten da recht unterschiedlich, und mit der Zeit schwirrt mir nur noch der Schädel davon.

Viele Grüße
Stefan
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kvendlar
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red_folder.gif erstellt am: 26.7.2012 um 18:28  
Hallo Stefan,

Willkommen im Forum! Ich beantworte Dir mal einige Sachen zu denen ich was weiss. Vorweg: auch heir wirst Du mit vielen Meinungen konfrontiert werden.


Zitat von Prost, am 26.7.2012 um 18:00
Gibt es, was Malz angeht, große Unterschiede? Das von Malzmühle kommt wohl von Mutons, sollte doch OK sein, oder? Wie lange hält denn so eine Dosenmalz solange die Dose zu ist? Würde dann gerne einen Vorrat bestellen.

Soweit ich weiss sind die Malzextrakte sehr ähnlich. Interessant wäre heraus zu finden wieviel Malz eine Dose dieses Extraktes ersetzt. Was ich meistens gefunden habe ist 1.5kg Malzextrakt = 2kg Malz.

Zitat:
Was den Hopfen angeht, da würde ich gerne Pellets probieren. D.h. ich muss das aufgelöst Mals auf jeden Fall auch mit dem Hopfen kochen? Da ich aber keinen 20 Liter Topf habe, reicht es dann nicht, sagen wir, 5 Liter davon zu nehmen und den Hopfen auszukochen?

Ich vermute, dass es gehen könnte, aber dass Du dann eine andere Hopfenausbeute bekommst. das wird aber jemand anderes wissen.
Zitat:
Es geht ja nur um das Aroma, das müsste doch dann keinen Unterschied machen? Das ist auch etwas, was mich an den Kits stört, so bitter wie die sind ist da doch sicher Bitterhopfen drinnen. Ich würde mich aber gerne auf Aromahopfen beschränken.


Ich würde Dir empfehlen den Bitterhopfen zu verwenden aber in geringerer Dosis. Auf http://www.maischemalzundmehr.de/ findest Du viele Rezepte. Bei den meisten sind Bittereinheiten angegeben ("IBU") ein Bier mit 10 IBU wird Dir nicht besonders bitter vorkommen - bei weniger könnte es aber unerträglich süß werden! Etwas Bitterhopfe ist auch für "unhopfige" Biere zu empfehlen (imho).

Zitat:
Die Hefe ist auch so eine Sache. Ich dachte mit Trockenhefe wäre das ganz toll, die kann man ja auch prima aufheben. Was man so liest scheint aber Flüssighefe besser zu sein. Nur ist die extrem teuer, und sie selbst zu vermehren heißt, sich lange auf nur einen Typ beschränken. Das will ich eigentlich nicht. Mal sehen, vielleicht bleibe ich erst mal bei Trockenhefe und versuche mal einen Ansatz mit flüssiger, ob ich da überhaupt einen großen Unterschied merke.

Verwende ruhig trockenhefe. Du kannst Dich über die einzelnen Stämme im Forum informieren, ich braue gerne Ales mit US-05 - die geht auch in Pulverform zügig ans Werk. Die Hefe Vorher rehydrieren und oder sogar einen Hefestarter machen kannst Du auch damit wunderbar. Einige hier bauen sich eine Hefebank auf, ist ein bisschen Aufwand aber durchaus zu machen!

Zitat:
Was die Speise bei der Flaschenabfüllung angeht, da nehme ich Trockenmalz, allerdings tue ich das nicht mit einer Spritze in jede Flasche (was für ein Aufwand :o ). Ich habe die einfach in das Jungbier gekippt, leicht gerührt und eine Stunde gewartet. Das geht doch auch, oder? Etwas mehr Hefe und Trübstoffe im Bier macht mir nix, ich mag das sowieso etwas trüber. Muss ich immer als Trockenmalz die gleiche Farbe wie das Flüssigmalz nehmen oder reicht da einfach die helle Sorte?

Besser wäre es, wenn Du das Jungbier vorher in einen anderen (sauberen) Behälter umfüllst und den Hefebodensatz zurücklässt, dann Trockenmalz rein und Umrühren. Natürlich geht's auch anders, aber dann müsstest Du schon ein ziemlicher yesthead zu sein um das zu mögen (zumindest bei den Gäreimern die ich bisher gesehen habe).
Die Malzsorte ist bei der Menge ziemlich egal.

Zitat:
Einen Kühlschrank habe ich leider nicht extra nur für Bier. Ich muss das darum in den Keller stellen, bei ca. 17 Grad. Wenn ich das richtig verstehe soll man wohl das abgefüllt Bier erst mal eine Woche warm stehen lassen (warum nicht gleich etwas länger im Gärfass lassen), danach dann bei 5 Grad oder so kühlen (wie lange?) wegen der Kohlensäure, und danach bei ca. 12 Grad lagern.

Soweit ich weiss dient die Kaltlagerung vornehmlich der Klärung des Bieres. Geschmacklich wird sich sicher auch ein bisschen was verändern aber meine Biere mussten bisher immer (bis zum letzten Gang in den Kühlschrank) die Wohnungstemperatur aushalten und sind sehr schmackhaft geworden (ok, eines nur schmackhaft, aber da lag der Fehler wo anders).
Zitat:
Was passiert denn mit meinem Bier wenn ich es nach der Hauptgärung 2 Wochen im Fass lasse, danach Speise dazu, abfüllen und bei 17 Grad stehen lassen. Wenn dann nur die Reifung länger dauert macht das ja nichts. Kann das dabei auch schlecht werden?

Verschiedene Biere halten sich unterschiedlich lang. WENN ich mich recht erinnere werden Stouts zum Beispiel nach Monaten noch besser. Weizen erreichen 1-2 Wochen anch dem Abfüllen den besten Geschmack und bauen dann ab.

Ah da war noch was: Malzextraktlagerung. Soweit ich weiss sind die Haltbarkeiten länger als ein Jahr, ich kann gerade nicht nachschauen welches MHD drauf ist. Allerdings solltest Du bedenken, dass 1.5kg Malzextrakt etwa 2kg Malz ersetzen. Letztere kosten so 1,50 pro kg (und in grossen Mengen weniger). Du schreibst zwar Du willst beim Extraktbrauen bleiben aber andererseits willst Du auch sparen. Und für die Kosten eines kleinen Extraktvorrates kannst Du Dir die entsprechende Menge Malz und die zum Läutern benötigte Ausrüstung zulegen (und evtl gleich nen Lidleinkocher, was Dein Topfgrößen"problem" beseitigen würde).
Kurz: erstmal mit Extrakt brauen ist keine schlechte Idee, aber wenn Du auf Materialkosten schaust passt das irgendwie gar nicht.

Hoffe es hilft.
- kvendlar

edit: vielleicht wäre es sinnvoll nochmal die unbeantworteten und eventuelle neue Fragen in kürzerer Form aufzulisten um's anderen leichter zu machen :-)


[Editiert am 26.7.2012 um 18:29 von kvendlar]
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Prima - Thema durch. :exclam:


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Zitat:
Besser wäre es, wenn Du das Jungbier vorher in einen anderen (sauberen) Behälter umfüllst und den Hefebodensatz zurücklässt, dann Trockenmalz rein und Umrühren.

Bei mir hat das Trockenmalz immer erst sehr geklumpt, wenn ich es aufgelöst habe.
Ich würde das daher nicht direkt in das Jungbier geben, sondern vorher in einem Topf mit etwas warmen Wasser auflösen. Da sieht man dann besser wenn die Klumpen aufgelöst sind und man muss das Jungbier nicht so kräftig rühren. Man könnte es zur Sterilisierung sogar aufkochen.

ggf. natürlich erst auf ca. 20 Grad abkühlen bevor man es dann ins Jungbier schüttet. Oder halt per Spritze direkt in Flaschen geben (dann sollte man das aber wirklich sehr genau berechnet haben).


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Zitat von Prost, am 26.7.2012 um 18:00

Ich hoffe das sind nicht zu viele Anfängerprobleme.


Hallo Stefan - was sind "zu viele Anfängerprobleme" ??

Ist doch schonmal gut, dass Du auf dem Weg bist, da wird sich vieles mit der Zeit selber ergeben. Ich werd mal versuchen, auf die eine und andere Frage einzugehen, andere können dann anderes beantworten. Allerdings wird sich auch dabei wiederspiegeln, dass es ganz unterschiedliche Meinungen gibt.

Erst mal meine Sicht der Dinge zum Thema "Kosten" (z.B. von Hefe): mit dem Hobbybrauen spart man kein Geld. Eine runtergefallene Bierspindel (kommt immer mal vor) wiegt die Flüssighefe weit auf. Es kann auch mal ein Sud "ganz den Bach runtergehen"......
Also, um bei 2 Kästen 5 Euro zu sparen sollte man nicht mit Hobbybrauen anfangen.

Um grundsätzlich bei einigen Themen/Problemen besser durchzublicken empfiehlt sich ein GUTES Fachbuch (meine Meinung: such nach "Hanghofer" und "eigener Geschmack" und Du hast erstklassigen Lesestoff)

Aber jetzt der Reihe nach: (hab auch grad gesehen, das kvendlar schon einige Ratschläge gab)

fertige Malze: hab ich auch mit angefangen - 1,5 Kg machen bei 10 - 11 l ca 12° Plato
die "gehopften" können wegen des Eindampfens kein Hopfenaroma mehr enthalten !! Trotzdem kann man einigermaßen gute Biere damit machen und z.B. mit "Hopfenstopfen" (SUCHE) noch Aroma reinbringen.

Grundsätzlich ist die Bittere von Aromahopfen und Bitterhopfen recht ähnlich. Wenn man Aromahopfen lange genug kocht, bleibt auch nur die Bittere übrig. Und wenn man Aromahopfen erst zum Schluß reingibt, gibts (fast) keine Bittere ---- die ganze Theorie dazu wieder gesammelt im Fachbuch (oder mit viel Suchen hier im Forum verstreut)

Grundsätzlich kann man den Hopfen nur in einem Teil des Bieres kochen. Die Ausbeute der Bittere geht dabei aber DEUTLICH (vor allem bei 1:4 = 5l : 20l) zurück - man braucht also viel mehr Hopfen & es ist ein bischen Rechnerei mit Fehlermöglichkeiten (wieder: siehe Fachbuch)

Es gibt recht gute Trockenhefesorten (z.B. Fermentis). Außerdem kann man Hefe "strippen" (wieder SUCHE) - das mach ich vor allem für Weizenhefe, oder man holt sich in der benachbarten Brauerei ein Marmeladenglas (hab ich schon mehrfach bei untergäriger Hefe gemacht, nie was gezahlt und war erstklassiger Ansatz). Und wie gesagt, wenns an 5 Euro wegen der Hefe scheitert, wirst Du wohl auf Dauer nicht glücklich und bist beim Discounter besser aufgehoben. Ich hrab schon mal ein Guiness-ähnliches Stout mit Bäckerhefe vergoren (Tip im Netz von einem prominenten Hobbybrauer und Händler). Keiner der Tester hat irgendetwas "beanstandet" (geht aber wohl wirklich nur bei so Stouts)

Zur "Speise" (also dem Malzzucker für die Falschengärung) - helles Trockenmalz geht für (fast?) alle Biere. Es gibt hier einige Fäden die zeigen, dass auch Zucker/Traubenzucker nicht geschmacklich feststellbar ist. Würde also auch gehen. Spätestens wenn man ein einigermaßen authentisches Kölsch/Pils/Alt etc brauen möchte, sollte man von der Hefe abziehen und dann erst rühren. Ich koch Trockenmalz oder Zucker erst mit weenig Wasser auf und schlauche da das Jungbier drüber, erspart jede Rührerei, die immer auch Keime und schädlichen Sauerstoff ins Bier bringen. DUnkles Trockenmalz macht helle Biere natürlich ein bisserl anders - Hobbybrauer DÜRFEN aber auch sowas, man sollte halt wissen, was man tut.

Weizen und dunkle Biere vertragen wohl deine Wasserhärte. Ansonsten gibts die Möglichkeit mit Milchsäure (ich will nicht nerven, aber: siehe Fachbuch). Das bei Brauereien (in Bieren nach "Reinheitsgebot") verwendete Sauermalz fügt auch nur Milchsäure zu.

Zur Temperatur: Hobbybrauerbier entwickelt sich IMMER WEITER. Je wärmer, je schneller. Und bei mehr Wärme entstehen zusätzliche/andere Geschmackstoffe. Untergäriges Bier lässt sich nur einigermaßen bedingt bei warmen Temperaturen herstellen, sowohl bei Gärung, als auch Flaschengärung und Lagerung. Englische Ales sind da unkomplizierter, denn Sie sind von Natur aus obergärig und enthalten die bei höheren Temperaturen entstehenden Geschmacksstoffe. Spätestens zum feinen Lösen der Kohlensäure sollte das Bier einige Zeit (ein paar Tage) VOR DEM TRINKEN in den Kühlschrank. Warm gelagertes Bier wird natürlich schneller "kaputt" (oder überentwickelt) als kalt gelagertes Bier - das gilt vor allem für die LEBENDEN Hobbybiere!!

Soweit mal für heute. Mal sehen, wer noch Tipps gibt.

Martin alias hebi


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Prost
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red_folder.gif erstellt am: 27.7.2012 um 07:01  
Hallo,

herzlichen Dank erst mal, das hilft mir schon sehr viel weiter.
Das passt alles recht gut mit den zusammen was ich vorhabe.

Nerven tut das auch nicht, keine Sorge. In Foren rumsuchen macht ja auch Spaß ;)

Das mit dem Geld nehme ich auch nicht so ernst. Ich will mit dem Selbstbrauen auch nix sparen, schon klar, dass das nicht geht. Es soll vor allem Spaß machen. Bei den Kits stört mich auch mehr dass ich mich für mehr Geld auch noch in meinen Möglichkeiten beschneide.

Mal schaun, wahrscheinlich komme ich dann doch noch so weit mal ganz durchzubrauen, irgendwann.

Vielen Dank nochmal

PS: ja, Thema erst mal durch :P
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 27.7.2012 um 08:05  
Hallo Stefan!

Du schreibst nicht (oder ich habs nicht gefunden), welche Kits Du probiert hast.
Waren das typische "1-Dose"-Kits? Hast Du evt. den Fehler gemacht, die eine Dose dann auf 10l zu verwenden?
Das würde erklären, warum Dir die Biere zu bitter waren. Die 1-Dosenkits sind meist auf 20l Bier gehopft, es wird in der Anleitung empfohlen, Zucker zum Strecken zu verwenden.
Das verdünnt zwar dann die Hopfung auf das vorgesehene Maß, macht aber das Bier leerer im Geschmack und Haushaltszucker ist dafür nicht gut geeignet, da er leichte, eigene Geschmackskomponenten bei der Vergärung mit ins Bier bringen kann.
Außerdem ist die beigepackte Trockenhefe oft nicht gut.

Bei den teuren Muntons-Gold Kits (auch Woodforde's, die aber von Muntons gemacht sind) ist das nicht so - ich kenne aber nur ein paar Kits von denen, an andere habe ich mich noch nicht ran getraut.
...da sind 2 Dosen Malzextrakt darin und das Bier daraus ist auch nicht überhopft. Auch die Hefe ist dabei nicht mal so schlecht, bei verschiedenen obergärigen Kits, die ich so hatte, waren im Wesentlichen zwei verschiedene Trockenhefen dabei. Ein Kit hatte mal ein Pulver mit "Hopfenaroma" dabei - wohl Hopfenöle an Maltodextrose gebunden. Das war nicht schlecht und hopfenaromatisch geworden.

Sonst ist das Angebot an guten Trockenhefen durch vor allem Fermentis und Lallemand recht umfangreich.
Außer bei Weizenbier (oder Spezialbieren, wie etwa Lambics) kann man (mit Abstrichen) mit den - entsprechend der Bierart geeigneten - Trockenhefen gut arbeiten.

Ein Buch das das Extraktbrauen mit Hopfenkochen beschreibt und sehr anfängertauglich ist, ist der Klaus Kling "Bier selbst gebraut" (Literaturliste).
Es beschreibt auch die Grundzüge des Maischens, er bewirbt dabei aber natürlich auch die Gerätschaften, die er selbst verkauft - deren Tauglichkeit ich nicht kenne.
Es gibt darin auch einen Sack voll Rezepten für die drei Grundtypen an (Flüssig-)Malzextrakt, die Du auch in der Rezeptdatenbank dieses Forums findest (Extrakt gegen Ende der Seite).
Die angegebene Hopfung ist dabei stets mit einem der gängigen Hopfenrechner zu überprüfen.

Ein größeres Problem wird Dir Dein Brauwasser mit offenbar hoher RA machen. Such doch mal bei Deinem Wasserversorger, ob er nicht ein detaillierte Analyse im Netz stehen hat.
Bei einigen Wasserrechnern kann man sich ausrechnen lassen, was und wieviel als Kompensation der RA verwendet werden kann. Auch bei Bierkits könnte sich ein kompensiertes Wasser eigenen, da der Bier-pH die Art beeinflußt, wie die isomeriserte α-Säure des Hopfens vorliegt. Bei niedrigerem pH (leicht sauerer) liegt eine mehr "kolloidale" Form vor, die milder im Geschmack empfunden wird. Bei höherem ist es eher eine "salzartige" Form, die als breitere, unangenehme Bittere beschrieben wird.

Günstig ist das Malzextrakt in den Großmengen von Braupartner (=Klaus Kling). Das sind aber je 25kg, da kann man eine Menge mit brauen! ;)
Um dem Schimmel vorzubeugen, der nach Anbruch droht, habe ich einen größeren Schluck hochprozentigen Schnaps zum Malzextrakt zugegeben.
Der verkocht beim Hopfenkochen rückstandsfrei - wenn man nicht gerade Obstler genommen hat! ;).

...ach, das Thema ist eigentlich nie "durch".
Wer sich von Anfängerfragen genervt fühlt, möge an seine eigene Anfängerzeit zurückdenken oder Diskussionsbeiträge, die schon den "Anfänger" im Betreff führen einfach meiden. :)

Uwe


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Prost
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red_folder.gif erstellt am: 27.7.2012 um 08:54  
Hallo Uwe,

das sind schon diese Kits mit je 2 Dosen. Das erste (und einzige bisher ;) ) ist ein Duckfelser. Weil ich das Duckstein so gerne trinke. Das steht aber jetzt erst seit ein paar Tagen rum, die Bittere wird sich da ja sicher noch etwas abmildern in den nächsten Wochen.
Ich nehme natürlich auch beide Dosen für 20 Liter, Haushaltszucker möchte ich da nicht reintun weil das Malz ja auch Geschmack mitbringt und nicht nur Süße.

Von Woodforde's habe ich auch noch eines hier, das kommt dann danach.

Das mit dem Wasser muss ich mal im Auge behalten. Vielleicht fahre ich einfach mal die 15 Kilometer nach Süd-Osten, dort ist das wesentlich weicher als bei uns hier (Gesamthärte 5,8). Aber erst gehe ich hier mal zur Gemeinde und frag mal genauer nach.

25 Liter Malz ist mir erst mal zu viel, hätte auch zu viel Angst da mit der Zeit was reinzubekommen :o
Aber, guter Shop, muss ich mal rumstöbern was sich da schönes finden läßt :thumbup:

Dem Hopfen werde ich dann glaube ich mal nur 5 Liter zum Auskochen gönnen, auch wenn die Ausbeute dann geringer ist. Ist ja auch das Problem (wenn man noch wenig Ausrüstung hat) die 20 Liter heiße Brühe hinterher wieder auf 24 Grad zu bringen, das dauert ja Tage ohne Kühlung.

Mit Rezepten werde ich mich wohl nicht so viel beschäftigen. Die sind ja auch eher auf den ganzen Vorgang und mit Flüssigmalz vielleicht schwere nachzubilden. Außerdem freue ich mich drauf einfach mal rumzuprobieren. :love:

Gruß
Stefan
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 27.7.2012 um 09:16  
Das sind schon mal recht hochwertige Bierkits. Da wird die zu hohe Bittere evt. an der RA des Brauwassers liegen.
Bei der Gemeinde hatte man mir damals nur was von "Härtebereich II" gesagt, bei meinen Stadtwerken bin ich dann fündig geworden.

Ja, leider sind die Großgebinde beim Kling schon arg groß, früher gabs die zu 15kg, das war überschaubarer.

Bei diesem "high-gravity-hopping" <grins!> mußt Du halt experimentieren, die meisten Hopfenrechner dürften da nur ungefähre Werte liefern.
In einem anderen Thread habe ich mal gelesen, daß EBU-Werte jenseits der 100 schon von der reinen Löslichkeit der α-Säure in Würze kaum möglich sind,
was bei Deiner Verdünnung 1:4 max. 25 EBU wären.

In blankem Wasser zu kochen liefert zwar mehr Löslichkeit, kann aber rasch zu bitter werden.

Ach ja, das Abkühlen von etwa 22l im Gärfaß dauert bei mir etwa 1 Nacht (momentan wirds wohl länger dauern, bei den milden Nächten).

Rumprobieren ist in jedem Fall in Ordnung. Trotzdem kannst Du ja mal in diese Rezepte reinschauen, um ein Gefühl dafür zu kriegen, für wieviel Stammwürze man wieviel Malzextrakt braucht z.B.
Als weiteres Betätigungsfeld wäre noch die Verfeinerung der Bierwürzen aus Malzextrakt durch eingeweichte Spezialmalze (Cara und auch Röstmalz) zu nennen.
Das ist im amerikanischen Hobbybrauerbereich öfter anzutreffen unter dem Begriff "steeping".

Uwe


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red_folder.gif erstellt am: 27.7.2012 um 13:46  
Tja, da gibt es viel zu tun. Schon erstaunlich wie komplex so eine Sache bei nur 4 Zutaten werden kann :o

Muss mir das mit den Hopfenrechner mal genau ansehen. Aber, ich denke nach den ersten 2-3 Versuche weiss ich dann schon ungefähr was mir schmeckt und was nicht. Unser größter Topf fasst so ca. 7 Liter, den werde ich dann zum Kochen nehmen.

Jetzt warte ich erst mal ab was in ein paar Wochen aus dem ersten Ansatz geworden ist. Schwer auszuhalten die Wartezeit ;(

Bei Braupartner gibt es flüssige Hefe ja schon für knapp 4 Euro, das geht ja eigentlich noch. Kann man die auch richtigen einfrieren und damit einen Vorrat anlegen?

So, jetzt geh' ich mal in den Keller, schaun ob da schon was zischt :ahh:

Gruß
Stefan
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Stefan es gibt ein altes Chinesisches Sprichwort:

"Wer fragt ist ein Narr - für 5 Minuten. Wer nicht fragt ist ein Narr - sein Leben lang."

Viel Spass beim zweitschönsten Hobby der Welt.


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red_folder.gif erstellt am: 27.7.2012 um 14:13  
Hefe kann man einfrieren (Glycerinlösung 50:50) nutze dafür mal die Suchmaschine.
Ich kann dir außerdem noch folgendes Verfahren empfehlen:
http://freubreu.wordpress.com/2012/04/16/howto-hefe-ernten- hefelagern/

Gruß,
Fabian


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Zitat von Waconia, am 27.7.2012 um 13:50
Stefan es gibt ein altes Chinesisches Sprichwort:

"Wer fragt ist ein Narr - für 5 Minuten. Wer nicht fragt ist ein Narr - sein Leben lang."

Viel Spass beim zweitschönsten Hobby der Welt.


Vielen Dank :thumbup:
Werde ich bestimmt haben.

Gruß
Stefan
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Zitat von Advanced, am 27.7.2012 um 14:13
Hefe kann man einfrieren (Glycerinlösung 50:50) nutze dafür mal die Suchmaschine.
Ich kann dir außerdem noch folgendes Verfahren empfehlen:
http://freubreu.wordpress.com/2012/04/16/howto-hefe-ernten- hefelagern/

Gruß,
Fabian

Habe ich mal gelesen. Aber, Glycerin hinterher im Bier :o
Aber deine Methode klingt gut, werde ich mal bei Gelegenheit versuchen, danke.

Gruß
Stefan
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Keine Panik, Glycerin ist erstens unbedenklich, da z. B. jedes Fett aus einem Teil Glycerin besteht, zweitens ist in Bier bereits Glycerin enthalten. Bitte nicht mit Glycol verwechseln!

Gruß, Ludwig
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Drittens gießt man überstehendes Glycerin ab wenn man die Hefe wiederverwendet und benutzt nur den Bodensatz für die Herführung des Starters. ;)


[Editiert am 28.7.2012 um 11:32 von Advanced]



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