Hallo.
Nach dem ZDF-Bericht "Hopfen und malz" verloren wollte ich das dort
genannte Lemon Lime Lager einmal nachbrauen. Da das Rezept aber nicht
wirklich vollständig ist, habe ich mal ein wenig rumexperimentiert. Auch
wurde - aufgrund Fehlen der passenden Hefe - eher ein "Lemon Lime Ale"
daraus. Hier wollte ich meine Erfahrungen mal teilen.
Gebraut wurde mit Speidels Braumeister 20l. Als Malzmischung habe ich mir
mal folgendes zusammengestellt ("Gerstenmalz" lt. Rezept ist halt ein
weites Feld...):
- Pilsener Malz: 600g
- Wiener Malz: 3000g
- Weizenmalz: 1000g
- Sauermalz: 20g
- Zitronenschalen (frisch): 50g, Gabe nach 75 Minuten Kochzeit
- Orangenschalen (frisch): 50g, Gabe nach 75 Minuten Kochzeit
Hopen:
Magnum (15% alpha), 5g: Gabe zu Kochbeginn
Hallertauer Tradition (6,9%) 8g: Gabe zu Kochbeginn
Cascade (6,9%), 8g nach 75 Minuten Kochzeit
Hefe:
Fermentis S-33
Einmaischen: 52°C
1. Rast: 52°C, 20 Min.
2. Rast: 62°C, 30 Min.
3. Rast: 72°C, 20 Min.
Abmaischen: 78°C
Als Abwandlung zum eigetlichen Rezept habe ich also frische anstelle von
getrockneten Zitrusscheiben genommen, da ich getrocknete nirgends finden
konnte und zum selber trocknen keine Zeit war.
Beim Hopfen habe ich noch etwas Bitterhopfen (Magnum) hinzugefügt, da ich
der Ansicht war dass etwas mehr Bittere dem hellen Bier sicherlich nicht
schaden würde. Den Cascade habe ich verwendet um den erhofften
Zitrusgeschmack noch weiter zu unterstreichen.
Aufgrund der sommerlichen Temperaturen fiel es mir schwer, mit einer
untergägringen Hefe zu brauen. Die "California Lager" von Wyeast (eine
untergärige Hefe ist, die bei 20°C gärt) habe ich leider zu spät entdeckt.
Daher dachte ich, die Fermentis als Allrounder tut es auch, auch wenn es
dadurch eher ein Ale als ein Lager wird.
Eingemaischt wurde mit ca. 25l und als Nachguss habe ich 6l verwendet. Kam
damit auf eine Stammwürze von 11,5, die sich nach dem Kochen auf 15%
erhöhte. Um auf die gewünschte Stammwürze von 13,5% zu kommen, waren also
noch mal 3,6l Wasser notwenig
Nach 5 Tagen Gärung im Gärfass bei 21°C konnte ich das Gebräu bei einem
Endvergärungsgrad von 4% in Flaschen abfüllen.
Eine Probe des Jungbiers war schon mal sehr vielversprechend. das Bier hat
ein unverkennbares Zitrusaroma, welches fast schon an ein Radler erinnert.
Ich bin mal sehr gespannt, wie sich das Bier während der Lagerung
(Kühlschrank bei 1°C) noch entwickelt und werde vom Endprodukt
berichten.
Viele Grüße
miggle