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Board Index > > Hobbybrauer allgemein > Streambier2: Berliner Weiße vom Brautag bis zur Flaschenabfüllung |
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Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.8.2012 um 22:46 |
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Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.8.2012 um 22:17 |
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Hey Zusammen,
Da der PH-Wert nicht schnell genug fiel habe ich gestern die Ballons
mittels Wasserbettenheizung auf >30°C temperiert. Da ich so pH-Streifen
habe die erst bei 4,6 auskunft geben und der Mittelstreifen eine Farbe
annahm, welche ich nicht zuordnen konnte, weiß ich immer noch nicht den
pH-Wert. Nur das er noch nicht gering genug ist.
Ich nehme zusätzlich an, dass da nicht nur Lactos am Gären sind. In den
Kräusen baut sich ein immer dickeres braunes Bett auf, das sieht mir ganz
nach Hefen aus. Dann sind wohl obergärige Hefen am werkeln. Da ich aber
genug Säure haben möchte, kommt mir da noch keine Hefe rein. Schade nur,
dass das mit der Säuerung nicht so über die Bühne geht wie geplant........
Also wenn das keine Hefe ist
Grüße,
Fabian ____________________ Mein Blog rund ums Bierbrauen!
http://freubreu.wordpress.com/
Besucht uns doch mal im Hobbybrauerchat, mittlerweile regelmäßig
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 10.8.2012 um 00:25 |
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> Also wenn das keine Hefe ist
Ich glaube, in einem "Brauerhaushalt" schwirren immer irgendwelche
Brauhefen herum.
...ohne mir die (etwas umfangreichen) Videos angeguckt zu haben, wie hast
Du die Lactos eingebracht?
War das der übliche Starter aus ungeschrotenem Pilsmalz in einer Art
Würze?
Dann würde ich fest davon ausgehen, daß da auch Hefen mit dabei sind.
Mit diesem üblichen Lacto-Ansatz bekommt man die Würze eigentlich nicht
wirklich sauer.
Der L. delbrueckii hat eine "Affinität" zu Glukose, verarbeitet aber
wohl nur bis zu einem gewissen pH, zumindest wurde der Ansatz bei meinem
Versuch mit viel angebotener Glukose nicht richtig sauer. Der "markante"
Duft hat sich aber natürlich ausgebildet. Durch das große Angebot an
Maltose, an die bezeichneter Lacto nicht recht ran will, reichen ein paar
Hefezellen und man bekommt eine normale, alkoholische Gärung.
Letztlich hast Du jetzt sowas, wie eine wilde Gärung (wahrscheinlich mit
den Zellen der letzten OG, die Du verwendet hast) im Ballon - das muß nicht
mal schlecht sein!
So fett, wie die Kräusen da stehen, würde eine weitere Hefegabe wohl gar
nichts mehr bringen.
Laß es ausgären und schau, was rauskommt.
Uwe ____________________
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2012 um 08:48 |
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Hi Uwe12,
Vielen Dank für deine Anregungen. Wie immer kompentent, ich liebe das
In der Tat habe ich den Lactostarter mit einer Tasse zuvor geschrotetem
PIMA in 50°C Wasser angestellt, dies in der Thermoskanne ~4 Tage stehen
lassen. Der Starter roch eigentlich die ganze Zeit recht harmonisch, am
Ende dann was saurer.. er kam also nicht so schnell an wie bei den anderen.
Vielleicht haben sich schon hier nicht ausreichend Lactos gebildet. Der
letzte sensorische Test zeigte dann allerdings eine recht harmonische
Säure.
Dann wurde die gesamte Menge bei 50°C damit beimpft und auf zwei
Glasballons aufgeteilt. Hier wurde dieser dann bei Raumtemperatur stehen
gelassen was wohl recht schnell eine nicht optimale Temperatur für die
Lactos erzeugte. Die Säure in dem Ballon nimmt zwar täglich zu, liegt aber
denke ich noch irgendwo >4,6.. Ich hatte vor ein paar Tagen die
Temperatur mittels Wasserbettenheizung auf >30°C erhöht, was wohl ggf.
auch die wilden Hefen stark gepushed hat. Die Gärung ging ab wie
Schmitzkatze.
Geruchlich ist es säuerlich, zitrus, grapefruit. Also hier schon genau das
richtige Profil. Geschmacklich ist die Säure allerdings ziemlich mild,
weiter findet man aber KEINE Fehltöne oder irgendwas unangenehmes. Die Süße
nimmt ab, was auch für die wilde Gärung sprichtig. Schauen wir also mal,
bei welchem Säuregehalt ich am Ende rauskomme. Ist´s ausgegoren, kommts mit
den Bretts in die Flasche. Dann schauen wir einfach mal was am Ende für nen
Produkt in der Flasche ist.
Ich zieh gleich nochmal den PH und mach mal die erste
Refraktometer-Messung. Interessant ist´s ja immernoch, nur hätte ich gern
eine ausreichende Säuerung gehabt
Mein Vorgehen in der
Übersicht
(1) Anstellen der Würze mit wildem Lactostarter
(2) pH soll auf <4
dann
(3) Zugabe von Hefe
(4) Endvergorene Würze in Flaschen und Brettanomycesstarter direkt per
Spritze in die Flasche impfen
(5) Mindestens 3 Monate Lagerung im Keller.
zu (4). Hier wollte ich unterschiedliche Pitchingrates, ggf. zwei
verschiedene Brettanomyces testen sowie ein paar Flaschen ohne Brett
abfüllen um die Unterschiedeermitteln zu können.
PS. Das Verfahren habe ich so von andreas23 erörtert bekommen und bei ihm
scheint es eine ausreichende Säure zu erzeugen. Auch andere haben ja mit
dem Lactostarter gute Ergebnise erzielt, anscheind ist das Verfahren durch
wilde Hefen/Lactos nur bedingt reproduzierbar oder ein gewisses
Glücksspiel.
Wir müssten also an die Lactobacillus Brevis kommen was sich als gar nicht
so einfach herrausstellt.
Grüße,
Fabian ____________________ Mein Blog rund ums Bierbrauen!
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 10.8.2012 um 09:06 |
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L. Brevis gibt es hier: http://www.dsmz.de
Die haben 7 verschiedene Stämme. Sobald mein Labor halbwegs am Start ist,
werde ich die alle mal bestellen und durchtesten bezüglich Wachstumsraten
in Würze, Säuerungsfähigkeit etc.
Ein Stamm ist dabei, der wurde aus verdorbenem Bier isoliert. Das klingt
schon mal gut, würde ich sagen.
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 10.8.2012 um 09:53 |
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Und hier (Antwort 128 auf S. 6) wurde auch der
Einsatz von Wein(stein)säure zum Ansäuern erwähnt.
Andreas hat die Lactos (und anderes "Gethier") von einer alten Berliner
Weissen kultiviert, glaube ich.
Uwe ____________________
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2012 um 13:02 |
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.8.2012 um 22:42 |
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Sonntag 19.08.2012 -
15:00
Der erste Ballon ist abgefüllt. Die Säure hat sich nicht mehr
weiterentwickelt, allerdings hat das Jungbier einen wunderbar frischen
säuerlichen fruchtigen Geruch. Mein Bruder sagt es riecht wie ein Cidre
o.ä, ich würde es mit herb, fruchtig, säuerlich, frisch beschreiben und
erkenne darin komplexe interessante Aromen. Geschmacklich ist es insgesammt
mild, leicht säuerlich, leicht "nussig" vom Hopfen.
Für den ersten Ballon habe ich die Wyeast 5112 - Brettanomyces bruxellensis
aus der Berlinerweiße von Erlenmeyer auf Schrägagar kultiviert, eine Kultur
dann in Würze geimpft und im Starter vermehrt.
Alle nötigen Utensilien wurden abgekocht. Im ersten Schritt wurde in die
Flasche Traubenzucker vorgelegt, berechnet auf eine CO2-Menge von 5g/l. Da
die Brettanomyces die restlichen Zucker mit zunehmender Lagerung vergären,
wird hier ein höherer CO2-Wert entstehen. Da muss ich dann einfach mal
schauen wie sich das entwickelt, notfalls kann man dann ja mal
entlüften.
Der Überstand auf der Hefe wurde soweit wie möglich abgegossen und der
Bodensatz gut aufgeschüttelt. Die Gesamtmenge wurde gleichmäßig mit einer
Spritze auf die Flaschen aufgeteilt, Spritze& Nadel wurden danach entsorgt.
So möchte ich verhindert, das nichts anderes als die Flaschen mit der Brett
in Berührung kommen.
Abgefüllt wurde mit einem dafür ausgewählten Silikonschlauch in die
vorbereiteten Flaschen, das ging soweit auch wunderbar.
Morgen wird der Starter für Andreas Original-Brettanomyces vorbereitet und
nächste Woche wird dann der zweite Ballon abgefüllt.
Soweit so gut, Grüße,
Fabian
[Editiert am 19.8.2012 um 22:42 von Advanced]
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Antwort 7 |
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