Senior Member Beiträge: 191 Registriert: 22.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2012 um 22:49 |
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Hallo,
am Wochenende 25./26. August wird endlich wieder gebraut.
Plan ist ein hopfenaromatisches Kölsch.
Eigentlich wollte ich mal das Earlsche Kochmaischverfahren testen, aber das
wird verschoben.
geplantes Rezept für 20 Liter Bier:
Schüttung:
3,7 kg Pilsner Malz
0,5 kg Weizenmalz hell
0,2 kg Sauermalz
Stammwürze 12 %
Hauptguss 18 Liter
Nachguss 13 Liter
Restalkalität des Wassers 8 Grad dH
Rasten:
Einmasichen 60 Grad
57 Grad für 10 Minuten
62 Grad für 45 Minuten
71 Grad für 20 Minuten
78 Grad für 5 Minuten
Hopfengaben:
Gesamtkochzeit 90 Minuten
VWH 25g Tettnanger 4,8%
Bitterhopfengabe (70 Minuten Kochzeit) 25g Tettnanger 4,8%
Aromahopfengabe (5 Minuten Kochzeit) 25g Tettnanger 4,8%
Nachisomerisierungszeit 5 Minuten
ergibt ca. 33,4 IBU
Hefe: Safale US-05 bei ca. 16 Grad.
Mein Braukollege möchte gerne nach dem Reinheitsgebot brauen.
Ist das bei diesem Rezept sinnvoll, d.h. kann ich auf Milchsäure im
Nachguss verzichten?
Habt ihr noch Verbesserungsvorschläge?
Muss ich eigentlich das Sauermalz bei der Bestimmung der Stammwürze
berücksichtigen oder nicht?
Passt der Tettnanger gut im Kölsch oder habt ihr mit anderen Hopfensorten
bessere Erfahrungen gemacht?
Danke und Gruß,
Björn.
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.8.2012 um 08:01 |
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Sauermalz ist laut Narziss mitunter nur abgedarrtes Malz, welches mit
Milchsäure besprüht wird. Sauermalz liefert also Extrakt und sorgt auf
wundersame Weise dafür, dass Milchsäure plötzlich RG-konform ist
Milchsäure im Nachguss sollte verzichtbar sein, da durch das Sauermalz der
Maische pH schon mal stimmt. Der Grund, warum man den Nachguss dennoch mit
Milchsäure behandelt, ist IMHO die bessere Auslaugung von Gerbstoffen aus
dem Malz durch alkalisches Wasser.
Du kannst allerdings das Nachgusswasser aufkochen, den Bodensatz abtrennen
und kurz vor der Verwendung mit kaltem Wasser auf 78°C abkühlen. Das
halbiert die Härte in etwa.
P.S. Natürlich gibt es auch das klassische Sauermalz, welches vor dem
Abdarren eine Milchsäuregärung erfährt. ____________________
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 191 Registriert: 22.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.8.2012 um 20:59 |
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Hmm, werde die Zutaten bei HuM bestellen.
Keine Ahnung, welche Sorte Sauermalz die anbieten.
Wenn das Sauermalz Extrakt bringt, dann werde ich die Schüttung um 200g
Pilsner Malz reduzieren, also:
Schüttung:
3,5 kg Pilsner Malz
0,5 kg Weizenmalz hell
0,2 kg Sauermalz
Vielleicht koche ich das Nachguss-Wasser ab, mal schaun.
Wenn es aber nicht wirklich nötig ist, dann spar ich mir vielleicht auch
die Arbeit...
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.8.2012 um 21:23 |
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Ja, verzichte auf das Abkochen! Schlechtestenfalls bekommt das Kölsch etwas
mehr "Charakter"...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 3 |
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Gast
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erstellt am: 15.8.2012 um 23:31 |
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Ist ja schön, dass der Braukollege nach dem Reinheitsgebot brauen möchte,
dass hindert Euch
aber nicht, hemmungslosen und schändlichen Frevel am guten alten Kölsch zu
begehen .....
Ich wundere mich, dass die Experten hier noch nicht aufgejault haben !
Also :
Hopfenaromatisches Kölsch :
gibbet nich, VWH und Aromagabe : Oh mein Gott !!!
Tettnanger ist ok, 90 Minuten Bittergabe, Ende !
33,4 IBU :
viel zu viel, 23 - 25 für Malzmühlen-Style, 28-29 für
Gaffel-Style, Ende !
Hefe : US 05 ,
watt soll datt dann ? ´ne Amihefe, nä nä !
2565 Kölsch-Hefe oder 1007 German ale, oder Trockenhefe
Colonia, Ende !
Dann könnte man vielleicht, wäre es in Köln gebraut worden,
bei guter Führung nach einiger wohlbedachter Zeit den Begriff
"Kölsch" in Erwägung zu ziehen ....
Ihr habt ja keine Ahnung, wie empfindlich die Kölner (Brauer) da sind, oder
??
Gruß
Jürgen
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Senior Member Beiträge: 191 Registriert: 22.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2012 um 21:05 |
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Hallo,
gut, da hast du wohl recht.
Mit Kölsch kenne ich mich bisher noch nicht so genau aus.
Mein Ziel ist einfach ein helles, obergäriges, hopfiges Bier zu brauen, da
kam mir als Beschreibung am ehsten "Kölsch" in den Sinn. Wie soll es sonst
beschrieben werden, evtl. passt dann "pale ale" besser. Naja, als
Hobbybrauer können wir ja etwas über die üblichen Schubladen herausschauen,
aber klar ein "Kölsch" ist es dann wohl nicht.
Reichen die 25g Tettnanger vor Kochende für ein schönes Hopfenaroma? Bei
der Aromahopfengabe habe ich noch nicht so viel herumexperimentiert.
Ist das Rezept ansonsten stimmig?
Gruß,
Björn.
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 191 Registriert: 22.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2012 um 21:16 |
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Ok, gut, dann wird morgen bestellt.
Wird schon irgendwas trinkbares herauskommen ;-)
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.8.2012 um 09:10 |
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Jetzt wundere ich mich aber:
Laut Kölsch-Konvention ist Kölsch hopfenbetont. (§1, Abs. 2).
Darunter verstehe ich zumindest mehr "aromatisch" wie "bitter.
Oder ist das der ehemalige Soll-Zustand und nicht der heutige
Ist-Zustand??
Gruß Hotte
[Editiert am 19.8.2012 um 09:20 von aegir]
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 191 Registriert: 22.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2012 um 21:49 |
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Der ursprüngliche Brautermin hat leider nicht geklappt. ;-(
Das Kölsch wird jetzt im Oktober gebraut.
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 11.9.2012 um 06:58 |
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Zitat: | ...Kölsch
hopfenbetont.... Oder ist das der ehemalige Soll-Zustand und nicht der
heutige Ist-Zustand?? |
Das Hopfenaroma im Kölsch ist wohl wie bei den meisten Pilsnern mit der
Zeit unter die Räder gekommen. Aber inzwischen hat ja sogar der
Brauerverband erkannt, dass Hopfenstopfen RHG-Konform ist. Und der Kölner
Nrauereiverband schreibt in seiner Abhandlung " Technologischer Werdegang des Kölsch
seit 1900":
Zitat: | Ursprünglich wurde
"Kölsch" nur in Kölner Hausbrauereien gebraut, und es handelte sich um ein
helles, obergäriges, sehr stark gehopftes und ohne Schaum erzeugtes
Bitterbier, welches zur Erhöhung des Bittergeschmackes noch zusätzlich auf
dem Lagerfaß mit Naturhopfen gestopft wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg
sind diese Bitterbiere fast vollkommen verschwunden und zu einem Biertyp
gewandelt worden, der mehr den Charakter eines "obergärigen Pilseners"
angenommen hat. Bei den heutigen Kölschbieren handelt es sich um ein
obergäriges Bier, das hell in der Farbe, leicht bitter, schaumhaltbar und
relativ hoch vergoren ist, mit einem Stammwürzegehalt von unter 12
%. |
Schwing da ein leichtes Bedauern mit? ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 191 Registriert: 22.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.3.2013 um 22:30 |
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Hallo,
Im Oktober 2012 wurde das Kölsch gebraut.
Als Hefe haben wir die Danstar Nottingham verwendet, da mein Brau-Kollege
den Wunsch hatte, ein klares Kölsch zu bekommen.
Das war mit der Nottingham leichter zu realisieren als mit der US-05.
Insgesamt ist es ein leckeres Bier geworden, aber kein Kölsch.
Im nachhinein war der Hefe-Wechsel ein Fehler, das das Bier zu wenig Körper
hatte. Es schmeckt am Anfang recht neutral und plötzlich kommt sehr abrupt
der Hopfen-Geschmack. Der Übergang könnte daher runder sein.
Das nächste Mal würde ich entweder etwas Münchener Malz, etwa 10% zugeben
und/oder als Hefe die US-05, Colonia, WEAST 1007 oder WYEAST 2565
verwenden.
unser gebrautes Rezept für 20 Liter Bier:
Schüttung:
3,6 kg Pilsner Malz
0,5 kg Weizenmalz hell
0,1 kg Sauermalz
Stammwürze 12 %
Hauptguss 18 Liter
Nachguss 13 Liter
Restalkalität des Wassers 8 Grad dH
Rasten:
Einmasichen 60 Grad
57 Grad für 10 Minuten
62 Grad für 40 Minuten
71 Grad für 20 Minuten
78 Grad für 5 Minuten
Hopfengaben:
Gesamtkochzeit 90 Minuten
VWH 25g Tettnanger 4,8%
Bitterhopfengabe (70 Minuten Kochzeit) 25g Tettnanger 4,8%
Aromahopfengabe (5 Minuten Kochzeit) 25g Tettnanger 4,8%
Nachisomerisierungszeit 5 Minuten
ergibt ca. 33,4 IBU
Hefe: Danstar Nottingham bei ca. 21 Grad.
Gruß,
Björn.
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1644 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2013 um 00:30 |
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Hallo, versuch mal das Kölsch von Brauherr, es war richtig ein Obergäriges
Pilsnerart, ging ab auf Hurra.
http://www.besser-bier-brauen.de/selber-bier-brauen/rezepte
/koelsch-helles-altbier
Kannst nich falsch machen, ein richtiges Bier für Anfänger, nichs
kompleziertes und schmeckt seht lecker.
Ich habe zwar andere Rezepte vom Kölsch bereits gebraut, aber das war das
Beste.
Ob es nach richtig Kölsch schmeckte, bin nicht siecher, aber es war sehr
gut und das Beste.
VG BB Vit ____________________ Viele Grüsse Braubruder Vit.
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Nicht das Bier ruiniert die Menschen, es ist das Wasser...
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 970 Registriert: 7.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2013 um 01:46 |
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Hallo,
als Hefe für ein Kölsch würde ich unbedingt die Colonia der Brauwerstatt
empfehlen.
http://www.malzwerkstatt.de/datenblatt/colonia.pdf
Guten Sud
Henner ____________________ Guten Sud
Henner
_________________________
Mal bin ich Hund, mal bin ich Baum.
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 191 Registriert: 22.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 12:19 |
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Hallo,
ja, die Colonia-Hefe werde ich das nächste Mal verwenden.
Das war wahrscheinlich der entscheidene Fehler, der Rest vom Rezept müsste
ja eigentlich passen.
Das Rezept von vitivory ist ja auch so ähnlich und es wird wohl nicht so
entscheidend sein, ob etwas Weizenmalz enthalten ist oder nicht. Ich wolle
halt auf jeden Fall stabilen Schaum haben, aber den habe ich bei der
angesetzten Hopfenmenge und der kurzen Eiweißrast vermutlich sowieso.
Gruß,
Björn.
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 15:10 |
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Darf man eigentlich naturtrübes Kölsch "Wieß" nennen?
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 103 Registriert: 29.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 15:33 |
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Warum sollte man es nicht dürfen?
Man darf nicht – man muß, da man es nicht Kölsch nennen darf.
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Antwort 15 |
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