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Autor: Betreff: Warum machen sich nicht mehr Hobbybrauer selbstständig?
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Dirk_B
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2012 um 11:25  
Warum tun sich nicht interessierte Hausbrauer regional zusammen?
Somit sind Kosten/Arbeit etc. auf mehreren Schultern verteilt.
Bei der Konzipierung der Brauanlage können alle die schon existierenden Pläne benutzen und sich natürlich beim Kauf der Rohstoffe zusammentun.
So kann es für alle ein Nebenjob bleiben und abwarten wie es sich entwickelt;-)
Bliebe nur die Frage nach einer geeigneten Lokation...
Bis dahin...Prost aus Hamburg.
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tazzyminator
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2012 um 11:31  
Weil die Dichte der Hausbrauer sehr unterschiedlich ist. Dazu kommt das du dann einen gemeinsamen Ort brauchst wenn mal einer brauen will und die anderen nicht. Wie willst du das gerecht aufteilen? Da müsstest du schon wieder etwas anmieten, mit Wasser, Strom und Abwasser ausgestattet und trockenen geschlossenen Lagerräumen. Zum Teil braut man ja schon mal zusammen, aber es ist halt auch schwer mit der zeitlichen Abstimmung.

VG
Chris


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2012 um 11:34  
Hi Dirk,

ich behaupte mal provokativ, dass ist der Schlechteste aller Vorschläge...? Wenn Du Dir die Postings der letzten Wochen und Tage mal angeschaut hast. 5 Hobbybrauer = 5 Meinungen!

Außerdem gehen Hobbybrauer alle rund um die Uhr arbeiten :( , wenn man sich die dürftige Beteiligung an Hobbybrauertreffen aml anschaut..

:::provokativ aus::: :P


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Cb-KF
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2012 um 11:36  
Es wäre das klassische Genossenschaftsmodell.

Aber warum sind die vielen Genossenschaftsbrauereien in Nordbayern eingegangen? Unter anderem weil der Druck der wirtschaftlichen Not entfallen ist. Und dies persönlichen Animositäten den Weg bereitet hat. Kratzt man am Lack, sind die wenigen noch verbliebenen Betreiber teilweise komplett zerstritten.
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danibier
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2012 um 15:26  
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wieviele Brauereien man über eine typischen, amerikanischen Kleinstadt findet, wenn man bei GoogleMaps "brewery" eingibt. Typischerweise sind da auf einem km2 mehrere Pubrauereien, die ihr eigenes Bier ausschenken. Wenn man dann auf die Homepages geht, findet man unzählige Biere: dunkle, braune, helle, rote... Wenn man da unsere geradezu verkümmerte Bierkultur betrachtet, könnte man weinen. Ich weiss echt nicht, woran es liegt. Sind es die Vorschriften? Sind es die Grosskonzerne, die uns "umerzogen" haben?...

Ich kann hier nur meine Geschichte kurz erzählen. Ich habe den Entschluss gefasst, semiprofessionell Bier zu brauen, bevor ich jemals ein Bier selber gebraut hatte.
Ich hatte und habe einen Kunden, dem ich pro Woche mind. 300 l liefern kann. Dann habe ich einen Speidel BM 200 l, 3 Tanks à 300 l, Kühlaggregat, Schrotmühle gekauft.
Anschaffungskosten < 20 kEUR. Nach etwa 6 Monaten war die Brauerei ammortisiert - als Student habe ich damals deutlich weniger verdient, als ich jetzt an 4 Tagen im Monat mit der kleinen Brauerei verdiene. In der Schweiz ist das Eröffnen einer Brauerei ja denkbar einfach. 1 Email an die Oberzolldirektion. 4 h später ein Email zurück: "Herzlichen Glückwunsch.. bla..bla.. sie können sofort mit dem Verkauf von Bier starten." Im Anhang waren noch etwa 4 Seiten Lebensmittelgesetz mit so allgemeinen Sätzen wie "alles muss sauber sein..etc.". Einfacher geht's kaum. Sehr businessfriendly. Auch die Biersteuer ist denkbar einfach gehalten. Wie's in Deutschland ist, weiss ich nicht. Aber in der Schweiz kann das nicht ein Hindernis sein. Ich denke auch, dass viele viel zu teure Anlagen kaufen. Mein Tipp: Keep it as simple as only possible. Simple Prozesse. Kostengünstige Anlagen. Vor dem Start schon einen Wirt fragen, ob er denn auch das Bier kaufen würde und wieviel. Man kann durchaus mit relativ geringen Mitteln gutes Bier produzieren, das sich auch mit gutem Gewinn verkaufen lässt. Ich verkaufe aktuell 1 l Bier für 3 CHF im KEG. Ab Rampe verlangen die Grossbrauereien ab 3.4 CHF pro l im KEG, d.h. ich produziere mit gutem Gewinn günstiger als die Grossen (1-man-company).
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PeterR
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2012 um 16:29  
Hallo danibier !

Das klingt tatsächlich sehr schön und nachahmungswürdig :-)
Einen (Groß)teil der Absatzmenge zum üblichen Preis, dafür in entsprechender Menge und Abnahmesicherheit an 2-3 Gastronomiekunden zu verkaufen war/ist natürlich auch in meinen Überlegungen, alleine es fehlt mir die Lokalität.
In meinem Gartenhaus, wo ich 4 bis 6 Sude im Jahr mache, geht es aus gewerblichen und vereinstechnischen Gründen nicht, und die Wohnung in eine Brauerei samt Lagerkeller umzubauen würde ich wohl physisch nicht überleben ... :puzz:
Wie und wo braust du deine Biere bzw. hast du dir deinen Lagerkeller eingerichtet ?

lG aus Wien
Peter


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Cb-KF
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2012 um 17:04  

Zitat von danibier, am 20.8.2012 um 15:26
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wieviele Brauereien man über eine typischen, amerikanischen Kleinstadt findet, wenn man bei GoogleMaps "brewery" eingibt. Typischerweise sind da auf einem km2 mehrere Pubrauereien, die ihr eigenes Bier ausschenken. Wenn man dann auf die Homepages geht, findet man unzählige Biere: dunkle, braune, helle, rote... Wenn man da unsere geradezu verkümmerte Bierkultur betrachtet, könnte man weinen. Ich weiss echt nicht, woran es liegt. Sind es die Vorschriften? Sind es die Grosskonzerne, die uns "umerzogen" haben?...

Ich kann hier nur meine Geschichte kurz erzählen. Ich habe den Entschluss gefasst, semiprofessionell Bier zu brauen, bevor ich jemals ein Bier selber gebraut hatte.
Ich hatte und habe einen Kunden, dem ich pro Woche mind. 300 l liefern kann. Dann habe ich einen Speidel BM 200 l, 3 Tanks à 300 l, Kühlaggregat, Schrotmühle gekauft.
Anschaffungskosten < 20 kEUR. Nach etwa 6 Monaten war die Brauerei ammortisiert - als Student habe ich damals deutlich weniger verdient, als ich jetzt an 4 Tagen im Monat mit der kleinen Brauerei verdiene. In der Schweiz ist das Eröffnen einer Brauerei ja denkbar einfach. 1 Email an die Oberzolldirektion. 4 h später ein Email zurück: "Herzlichen Glückwunsch.. bla..bla.. sie können sofort mit dem Verkauf von Bier starten." Im Anhang waren noch etwa 4 Seiten Lebensmittelgesetz mit so allgemeinen Sätzen wie "alles muss sauber sein..etc.". Einfacher geht's kaum. Sehr businessfriendly. Auch die Biersteuer ist denkbar einfach gehalten. Wie's in Deutschland ist, weiss ich nicht. Aber in der Schweiz kann das nicht ein Hindernis sein. Ich denke auch, dass viele viel zu teure Anlagen kaufen. Mein Tipp: Keep it as simple as only possible. Simple Prozesse. Kostengünstige Anlagen. Vor dem Start schon einen Wirt fragen, ob er denn auch das Bier kaufen würde und wieviel. Man kann durchaus mit relativ geringen Mitteln gutes Bier produzieren, das sich auch mit gutem Gewinn verkaufen lässt. Ich verkaufe aktuell 1 l Bier für 3 CHF im KEG. Ab Rampe verlangen die Grossbrauereien ab 3.4 CHF pro l im KEG, d.h. ich produziere mit gutem Gewinn günstiger als die Grossen (1-man-company).


Meine Rede.

Ich glaub der Grund, warum der Speidel-Braumeister in Fachkreisen etwas umstritten ist, liegt darin, daß Bierbrauen in kommerziell nutzbaren Mengen demoktratisiert wurde durch den attraktiven Einstiegspreis.

Ich kann die Erfahrungen von Danibier nur bestätigen. Vor allem das Prinzip, alles so einfach wie möglich zu halten.
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danibier
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2012 um 19:55  
Ich habe eine einzelne Garagenbox. Siehe

http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&fid=12&tid=13205&page=6&orderdate=ASC

Ich habe einen 80 % Job und arbeite 20 % (1 Tag/Woche) in der BrauBox.

Gelernte Brauer kann man zu diesem Thema ja kaum befragen - und Brauingenieure sowieso nicht. Die schweben alle im Weihenstephan-Himmel. Für die ist ein BM eine Art Idiotenmaschine. Sauerstoffaufnahme, Malz in der Würze weil kein lasergeschnittenes Schlitzblech... etc.. etc... Was ich schon alles hören musste. Fakt ist: Es muss mal einer kommen, der ein mit dem BM 200 l gebrautes Bier von einer anderen Anlage unterscheiden kann. Mag sein, dass die Sudhausausbeute "nur" gegen 70 % ist - aber was soll's. Ob Du jetzt 85 % oder 70 % hast, ist doch im Vergleich mit den anderen Kosten absolut egal. Dafür ist die Anlage 30 kEUR (oder mehr!) günstiger. Meine Frage in diesem Zusammenhang war immer: Wie kann ich möglichst einfach und günstig (entscheidend sind die CHF/l) mit einem möglichst kompakten Gerät so gutes Bier brauen, dass die Kunden soviel trinken, wie ich an einem Tag/Woche auch produziere?

Ich kann nur viele ermutigen, es Cb-KF und mir gleich zu tun und unsere Europäische Bierkultur wieder dorthin zurück zu bringen, wo sie mal war !
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matze-pdm
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red_folder.gif erstellt am: 22.8.2012 um 07:55  
Wer sich schon einmal mit deutschem Recht und Lebensmittelproduktion auseinander gesetzt hat, weiß dass es erhebliche Investitionen und/oder laufenden Kosten anfallen. Da werden m.E. bei einer Umrüstung einer vorhandenen Räumlichkeit schon obere 5-stellige Beträge fällig und das ohne eine Brauausstattung. Lediglich für Direktvermarkter sind auf Druck der EU die Bedingungen gelockert worden.

Wenn man dann noch das Thema Pflichtversicherungen und laufende Kosten hinzurechnet und eine Investitionsrendite von nur wenigen Prozentpunkten, werden im Monat schnell mehrere Tausender zur Abdeckung dieser Kosten und Aufwände benötigt, ohne dass man etwas gegessen hat (oder leben wir dann nur von Treberbrot?) geschweige denn die Arbeit angemessen bezahlt wurde. Und dann nötige Reinvestitionen nicht vergessen!

Bei einem angenommenen Deckungsbeitrag von 1€ pro Flasche (Der Betrag über den direkten, Variablen Kosten. Ist der realistisch? Wieviel sind die Kunden bereit für 1/2 Liter handwerkliches Bier zu bezahlen? Und nicht nur mal zum probieren.) müssen also mehrere tausend Flaschen im Monat verkauft werden. Da sind dann bei einer 2hl Ausschüttung 10 Brauvorgänge im Monat nötig. Ein Durchgang in der Größenordnung kann doch sicher mit 1,5 -2 Tagen kalkuliert werden (von der Planung bis zum letzten Ventil geputzt)? Die 4.000 Flaschen vertreiben sich übrigens auch nicht von alleine. Da sind auch ein paar Tage Arbeit nötig. Und jetzt fängt erst der Gewinn an! Also gleich 5hl? Das treibt Investitionen und Fixe Kosten deutlich in die Höhe.

Am ehesten scheint mir immer noch eine Hausbrauerei in Verbindung mit einer Gastronomie erfolgversprechend zu sein. Nicht umsonst gibt es diese in größerer Anzahl. Dort ist das Brauen ein Standbein von anderen.

Oder man ist von Beruf Sohn.

Bin ich nun Pessimist oder Realist?
Matthias

Ergänzung: Im europäischen Ausland können die Ausgangsbedingungen natürlich andere sein. Auf den ersten Blick habe ich den Eindruck, dass die Braubox in Deutschland schwer zu genehmigen sein würde.


[Editiert am 22.8.2012 um 08:00 von matze-pdm]
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tazzyminator
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red_folder.gif erstellt am: 22.8.2012 um 08:37  
Ich denke du mußt erstmal gleichbleibende Qualität sicherstellen und die drei Sorten pflichtbewußt abdecken. Dazu gehört dann schon entsprechendes Equipment wie z.B. Edelstahlgärtanks, Pumpen für Würze/Bier und Reinigungsmittel, entsprechende Einrichtung mit fliessend Wasser und natürlich gefliest und abgesperrt vom restlichen Lebensbereich.

Also gibt es schon Bedarf, es darf nur nichts zu groß schiefgehen. Dann braucht es ja auch Pils- und Lagerbiere, dafür gekühlte Langzeitgärung (zwei bis drei Wochen Hauptgärung und dann noch mal 4 Wochen kalte Nachgärung). Wo willst du da jeden Sud lagern?

Andererseits sehe ich das eine Kiste Erdinger 17 Euro kostet und wie wild getrunken wird. Eine Maß Bier kostet auch schon mindestens 9 Euro (Quelle: http://www.ganz-muenchen.de/oktoberfest/preise/bierpreis.ht ml ).

VG
Chris


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PeterR
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red_folder.gif erstellt am: 22.8.2012 um 08:48  

Zitat von danibier, am 20.8.2012 um 19:55
Ich habe eine einzelne Garagenbox. ....
Ich habe einen 80 % Job und arbeite 20 % (1 Tag/Woche) in der BrauBox.


Jaaaa! Gratulation , sieht sehr schön aus!
Genau so etwas inklusive Vertriebsart und Methode schwebt mir zum Einstieg auch vor!
Der BM200 ist natürlich in Relation Anschaffungskosten zu Ausschlagsmenge kaum zu toppen, nach meiner Praxis mit dem BM50 würde ich aber trotzdem für eine 2hl-Anlage die klassiche Variante Maischepfanne-Läuterbottich-Würzepfanne mit WP wählen, auch wenn es in Summe teurer ist und mehr Platz benötigt, schon alleine um die Variantenvielfalt (Dekoktion / Earlsches Verfahren) willen.

@Mathias: 1€ DB pro 0,5 Liter Flasche sollten mM nach die untere Grenze darstellen, wenn das Produkt gut und authentisch ist, wird es Leute geben, die das entsprechend würdigen.
Im Vergleich zum Verkaufspreis (ohne MwSt) kostet in einer typsichen und qualitativ vergleichbaren Wiener Gasthausbrauerei der Liter zwischen 6,0 und 6,5 €, für besondere Spezialitäten eventuell auch mehr. Das sehe ich als marktgegebene Obergrenze, und bei etwa 2/3 dieses Wertes, also einen VK-Preis von 2,00€ bis 2,15€ netto für 0,5 Liter sollten ausreichende Elastizität der Nachfrage ermöglichen. Wir sprechen ja ohnehin nicht von 1000 HL Ausstoß - pro Tag ;-)

lG Peter


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smilies/thumbup.gif erstellt am: 22.8.2012 um 10:44  

Zitat von danibier, am 20.8.2012 um 19:55
Ich habe eine einzelne Garagenbox. Siehe

http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&fid=12&tid=13205&page=6&orderdate=ASC

Ich habe einen 80 % Job und arbeite 20 % (1 Tag/Woche) in der BrauBox.

Ich kann nur viele ermutigen, es Cb-KF und mir gleich zu tun und unsere Europäische Bierkultur wieder dorthin zurück zu bringen, wo sie mal war !


Das ist auf jeden Fall eine tolle Inspiration. Ich glaube auch das hier zum 'davon Leben' eher eine Gasthausbrauerei seien müsste (ich will aber keine Gastronomie betreiben) da nur für den Vertrieb die Vertriebswege und Preise etwas schwierig sind. Aber Teilzeitbrauen für den lokalen Markt könnte ja evtl. klappen und wäre ein Traum :thumbup:
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red_folder.gif erstellt am: 22.8.2012 um 11:03  
Hallo zusammen,

keine Ahnung wie es in der CH ist. In D sind die meisten Gaststätten vertraglich an eine Brauerei gebunden oder besser geknebelt. Oft gehört das Gebäude der Brauerei oder das Inverntar wurde entsprechend gesponsert. Die Gaststätten "fahren" dann unter den Flaggen der Brauerei, müssen eine Mindestmenge zu saftigen Preisen verkaufen. Einfach ein Bier oder auch andere Getränke, die nicht zu Sortiment der Brauerei bzw. des Konzerns gehören zu verkaufen kann richtig teuer werden.

Eine Lösung ist vielleicht wirklich, wie ein Braubruder schon im Fred bemerkt hat, eine Komplettlösung mit angeschlossener Gastronomie. Wenn man das in den Sand setzt dann braucht man sich um Schulden keine Sorgen mehr zu machen, die reicheh ein Leben lang.

Eine Lösung wäre auch eine Art Straußwirtschaft, halt nur mit Bier. Ein zusätzlicher Absatzmarkt könnten auch selbstvermarktende Bauern sein. Das würde gut ins Sortiment passen.

Grüß euch,

rolfonso
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danibier
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red_folder.gif erstellt am: 22.8.2012 um 15:08  
Ich hatte ja schon einige Leute am Telefon, die eine kleine Brauerei als Nebenerwerb (oder Haupterwerb) gründeten oder daran waren/sind, eine solche zu gründen. Ich sage stets, das sei halt eine extrem individuelle Sache. Es kommt auf die bestehende Infrastruktur, auf den potenziellen Kundenkreis u.v.m. drauf an, ob sich so ein Geschäft als lukrativ erweisen wird. Die Endkosten EUR/l Bier ist halt entscheidend. Ich zahle z.B. im eigenen Haus keine Extramiete, die Infrastruktur (Betonwände, "Wisch"boden, Wasseranschluss, Stromanschluss > 10 kW, Bodenabfluss,....) war alles schon vorhanden. Ich versuche auch, möglichst KEG zu verkaufen. Fläschchen sind nur so ein Hobbynebengeschäft, weil's so zeitaufwändig ist mit dem Abfüllen. Mit Flaschen wäre ich eher vorsichtig. Wenn man Flaschengärung macht (was bedeutend günstiger ist), braucht man dann auch einen Kühlraum - bei Obergärigem reicht jedoch wohl ein Keller. Es ist immer auch die Frage, an wen man verkaufen kann. Es gibt solche, die verkaufen die 0.5l-Flasche für über 4 EUR und kommen mit der Produktion nicht nach (ich spreche übirgens von einem anderen BM 200 l Brauer). Die verkaufen ihr "normales" Bier halt an sogenannte Gourmets oder was auch immer, und die sind bereit, das zu bezahlen. Ich wollte bei der Eröffnung so wenige und so geringe Risiken wie nur möglich eingehen. Deshalb habe ich mir die zuerst die Zusage geben lassen, dass ich an den Kunden Bier verkaufen kann, falls das Bier qualitativ i.O. ist.

Mein Tipp: Avoid risks - first the customer, then the brewery !
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red_folder.gif erstellt am: 22.8.2012 um 15:58  

Zitat von rolfonso, am 22.8.2012 um 11:03
Hallo zusammen,



Eine Lösung wäre auch eine Art Straußwirtschaft, halt nur mit Bier.


Genau das hab ich mit meinem Zoigl gemacht. Allerdings die ganzen Jahre mit fränkischem Hausbräu (Jungbier). Der Erfolg war von Anfang an da.
Und als sich die Möglichkeit bot, schräg gegenüber das Hochzeiterschlößchen zu erwerben war klar, daß künftig selbst gebraut wird.
Das Prinzip der Straußwirtschaft bleibt aber weiterhin.
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red_folder.gif erstellt am: 22.8.2012 um 16:03  
Ich erwähnte es bereits: Bitte vergleicht nicht eure Erfahrungen in der Schweiz oder Östereich mit Deutschland. Theoretisch ist in Europa vieles international geregelt, aber eben nur theoretisch. Anforderungen an eine Lebensmittelproduktion sind extrem hoch und werden auch kontrolliert. Schnell ist eine Gewerbestätte amtlich geschlossen, wenn nicht alles stimmt.

Die meisten Selbständigen gehen in Deutschland pleite, weil sie grundlegende kaufmännische Kenntnisse nicht haben. Pflichtversicherungen bzw. Pflichtbeiträge werden gerne vergessen. Genauso Investitionsrenditen, Rücklagen für Ersatzbeschaffung oder Darlehenszinsen. Zinsen im Gewerbebereich sind keine Baudarlehen, wenn es denn überhaupt Geld gibt.

Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Matthias
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andreas23
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red_folder.gif erstellt am: 22.8.2012 um 16:10  
Pflichtversicherungen, da sagste was. Was gibt es denn da so?
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matze-pdm
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red_folder.gif erstellt am: 22.8.2012 um 16:35  
Ich hatte das mit einem Pflichtbeitrag mal vor Jahren mit einem kleinen Gewerbe. Fürs Brauen kann dir da sicher die Berufsgenossenschaft Nahrung und Gaststätten weiterhelfen. KV und RV sind auch nicht zu vergessen. Letzteres soll ja allgemein verpflichtend werden. Und es gibt sicher empfehlenswerte Versicherungen, Haftpflicht zum Beispiel. Lass sich mal in eine Charge etwas mit gesundheitlichen Folgen einschleichen, das macht dann arm.
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red_folder.gif erstellt am: 23.8.2012 um 07:35  

Zitat von rolfonso, am 22.8.2012 um 11:03



Eine Lösung wäre auch eine Art Straußwirtschaft, halt nur mit Bier.
Grüß euch,

rolfonso


Hallo,


Mit dem "Bier-Straußwirtschaftsgedanken" hab ich mich auch schon mal auseinander gesetzt. Das ist in D gesetzeskonform leider nicht möglich. Man muß hauptberuflich Wein(Apfelwein)bauer sein und darf zum Großteil nur eigene Erzeugnisse verkaufen. Bier zählt nicht dazu. Schade!!!!!!!

Gruß hufpfleger


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Gruß hufpfleger,

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red_folder.gif erstellt am: 23.8.2012 um 08:48  
Schon klar, aber wenn man eine normale Gaststättenkonzession hat, hindert einen niemand daran, wie eine Straußwirtschaft nur zeitweise zu öffnen.

Der Effekt ist, daß du die Nachfrage bündeln kannst und den Ausschank als eine Art Event darstellen kannst. Funktioniert bei mir seit ca 10 Jahren.
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silentdan
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red_folder.gif erstellt am: 2.9.2012 um 22:26  
Die Frage bleibt: Warum klappt das so gut in der neuen Welt? Amerika, Australien, Südafrika und Neuseeland boomen bzgl Gastropubs?
Ist es wirklich nur die deutsche Bürokratie? Was Andreas gerade startet ist bemerkenswert! Aber genau so geht wahrscheinlich: klein, authentisch lokal, handwerklich perfekt und ANDER


Selbst hier in Düsseldorf mit hervorragende Altbier wären die Leute genau deswegen total begeistert von artemeichen Kiezbier in der Flasche. Weil halt immer Alt oder Fernsehbier will keiner. Düsselbräu IPA wäre bestimmt der Hit für die "Szene" an Bars und Lokalen in Dus. Endlich was anderes als immer Alt. Und ich liebe Alt :) Ich denke, der Standort ist wirklich sehr entscheidend, das Bier, seine "Geschichte", vor allem muss es lokal sein, handwerklich gut, fettes Design etc pp.

Ich war am Wochenende in Wiesbaden, da gabs NICHTS. Null Brauhaus, null Bervielfalt, nichts, aber verdammt viele Menschen mit viel Zeit und Geld …

Aber ja die Investitionen sind leider sehr hoch, um das mal eben zu wagen ;) also machen wir weiter mit kleinen leckeren Bieren, strictly underground ;)
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red_folder.gif erstellt am: 2.9.2012 um 23:34  
Es ist nicht nur die Bürokratie in Deutschland, Bier ist zu billig hier. Eine Flasche Hoevel zu 1,30 wird als teuer empfunden. Hochgerechnet auf 0,7l sind das 1,80, da fängt bei Aldi der billigste Wein an. Und den mutet man nur Pennern zu.

Will sich jemand selbständig machen, muss er erst den kostendeckenden Preis verkaufen oder zu Marktpreisen einsteigen und das rechnet sich nicht.

Cheers, Ruthard


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danibier
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Die Bierpreise sind eben etwas kurios. In der Flasche oder in der Dose bezahlt man fürs gleiche Bier pro Liter deutlich weniger als im KEG oder geliefert im Tankwagen. In der Schweiz ist der Preis im KEG um die 3 CHF (je nach Menge mehr oder weniger). Es ist deshalb kein Zufall, dass wir in den USA u.a. primär von BREWPUBS sprechen, denn dort ist man mit diesem Preis 1. wirklich konkurrenzfähig und 2. hat man ein individuelles Produkt, mit dem man sich von der Masse abheben kann. Nur Vorteile also bei Offenausschank. Wenn man jedoch nur Flaschen vertreibt, ist es deutlich schwieriger, einen Absatzmarkt zu finden. Ich schmunzle in dieser Hinsicht ja immer in der Schweiz. Alle benutzen ja sowieso meistens die gleichen Zutaten (Weyermann Malz, Hopfen Hopsteiner, Hefe W 34/70). Aber mit geschicktem Marketing können die einen dann ihr Bier als besser und einzigartiger darstellen als die anderen und pro Flasche 4 EUR verlangen, und die Flaschen gehen weg wie warme Semmeln (reine Kopfsache).Mit Carlsberg und Heineken in diesem Segment zu konkurrieren, lohnt sich auf jeden Fall nicht... im Gastrobereich schon.
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2012 um 09:22  
Hallo,

beim "PC- Aufräumen" habe ich das hier

http://www.hausbrauerei.de/fores/galic/gruendungghb020208.p df

gefunden, habe ich mal bei der Planung meiner GHB im Netz gefunden. Vielleicht interessierts/ hilfts/ inspirierts ja jemanden

Gruß hufpfleger


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Gruß hufpfleger,

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Zitat von silentdan, am 2.9.2012 um 22:26
Die Frage bleibt: Warum klappt das so gut in der neuen Welt? Amerika, Australien, Südafrika und Neuseeland boomen bzgl Gastropubs?
Ist es wirklich nur die deutsche Bürokratie?



Hallo,

JA

Ich habe damals ein kleines Fachwerhaus mit Nebengebäude gekauft. Das Nebengebäude wäre perfekt fürs öffentliche Brauen gewesen. Nicht erlaubt! Brauen ist ein produzierendes Gewerbe, verlangt 3m Grenzabstand. Nun ist mein Bierlager mit Kühlhaus drin und ich braue im 1. Stock unter Ausschluß der Öfentlichkeit. Das Kühlaggrgat hat zwar einen höheren Lärmpegel wie das Brauen, aber die Vorschriften sind eingehalten. Und dann gibts da noch Vorgaben wie autom. Handwaschbecken, Spüle, Ausgußbecken, Wand/ rutschsicheren Bodenbelag, Brüdenabzug über Firsthöhe, feuerfeste, rauchdichte Türen für Flure/ Treppenhäuser, Arbeitsraumhöhe für Angestellte/ Helfer, extra Toiletten, Umkleide/ Aufenthaltsraum, Gesundheitszeugnis/ Schulung der Mitarbeiter, Angaben/ Schriftgrößen auf Etiketten, ............................
Und dann wären noch die laufenden Kosten, Gebäudevers., Betriebshaftpflicht, HWK, IHK, BGN, Steuern, Steuerberater, Genehmigungen für spezielle Veranstaltungen...............
Und die Betriebsmittel, Wasser/ Abwasser, Strom, Gas/ Öl, Reinigungsmittel, Fässer, Flaschen, ..........

So könnte ich noch eine Weile weiterschreiben. Eigentlich lohnt sich "klein" nicht, ist zu arbeitsintensiv und es stehen im Verhältnis zu " groß" zu hohe Kosten an. Einzig Bierverkauf in einer Gasthausbrauerei ist m. E. einigermaßen rentabel.

Gruß hufpfleger,
der's trotzdem macht :P

übrigens, ich habe es schon öfter geschrieben, alle Dienststellen/ Ämter waren hifsbereit und umgänglich. "Verknöcherte Beamte" hab ich keine gefunden :thumbup: Die Vorschriften müssen aber trotzdem eingehalten werden, die müßten eigentlich gelockert werden.


[Editiert am 23.9.2012 um 10:13 von hufpfleger]



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Gruß hufpfleger,

der immer noch einen Pächter sucht!
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