Junior Member Beiträge: 37 Registriert: 9.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 18.8.2012 um 15:31 |
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Hallo,
ich habe bald vor mein erstes Bier zu brauen. Leider ist unser Wasser
leicht alkalisch(pH 8,3) und ich konnte im Wasserwerk nur die Werte für
Magnesium und die Gesamthärte erfahren. Angaben zum Calciumgehalt, sowie zu
der Karbonathärte fehlen. Da muss ich Montag nochmal anrufen. Mir stellt
sich die Frage, ob ich nicht einfach destilliertes Wasser nehmen kann,
welches ich z.B. mit Milchsäure auf einen pH-Wert von k.a. 5-6 bringe. Gibt
es da nun irgendwelche Komplikationen?
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2012 um 15:37 |
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Destilliertes Wasser ist nicht optimal! Hast Du online nach den
Wasserwerten gesucht. Welches Wasserwerk ist es?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 37 Registriert: 9.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 18.8.2012 um 15:45 |
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Das hier sind alle Angaben
Gesamthärte: 1,5 mmol/l Härtebereich weich
PH Wert: 8,32
Magnesium: 11,9 mg/l
Natrium:11,8 mg/l
Nitrat:11,4 mg/l
Sulfat: 25,6 mg/l
Silikat: 15,3 mg/l
da fehlen mir halt die Angaben zum Calcium und der Karbonathärte. Was ist
den so schlimm an destilliertem Wasser?
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Antwort 2 |
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Gast
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erstellt am: 18.8.2012 um 16:43 |
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Da wûrde ich mir aber keinen Kopf machen ,ich muss hier schauen (Korsika)wo
ich überhaupt Trinkwasser herbekomme.Destilliertes Wasser ist teuer und
gesundheits schädlich das sämtliche Mineralien etc nicht mehr vorhanden
sind und diese werden dann deinem Körper entzogen.
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2012 um 16:51 |
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Na, ja, das stimmt zwar, aber im Laufe des Maischeprozesses kommen da schon
wieder genug Mineralstoffe rein. Aber es ist eben dem Biergeschmack extrem
abträglich.
Nicolas, ich würde das Wasser so nehmen, wie es ist und einfach mit
Milchsäure auf pH = 5,6 ansäuern, fertig. Damit kriegst Du ein prima Bier
hin.
Gruß
Michael
[Editiert am 18.8.2012 um 16:51 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 37 Registriert: 9.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 18.8.2012 um 16:54 |
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Danke für die Antworten!
Ich war mir nicht so sicher, wieviel Restalkalität vorhanden ist. Das
scheint sich dann bei 5,6 pH nicht mehr bemerkbar.
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2012 um 17:15 |
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Ich hab mal mit vollentsalztem Wasser (Umkehrosmosewasser) gebraut..Das
Bier war nicht schlecht aber auch jetzt nicht so der Burner..Der Charakter
eines Bieres wird in nicht unerhebliche Maße vom Wasser bestimmt.
Nimm für Dein erstes Bier das Wasser so wie es ist! Das Bier wird
garantiert nicht schlecht! Für Wasser(fein)tuning bleibt Dir später noch
genug Zeit. Bei weichem Wasser sind die Pufferkapazitäten eh immer
gering..das passt! Wenn Du mit destilliertem Wasser rumpanscht oder gleich
mit Sauermalz oder Milchsäure wurschtelst, wirst Du Dich ewig fragen..."wie
hätte das jetzt mit dem normalen Leitungswasser geschmeckt"..
[Editiert am 18.8.2012 um 17:16 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 6 |
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Gast
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erstellt am: 18.8.2012 um 17:51 |
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Meine Meinung, aber Toraplu ,klar bekommst du wieder Nährwerte ins Bier,
aber eben nicht Geschichten wie Mg, Sulfit und andere, o k bin kein
Chemiker.
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2012 um 19:15 |
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Malz enthält 1 - 2% Mineralstoffe, das ist schon recht ordentlich, wie ich
finde.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1181 Registriert: 19.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.8.2012 um 13:42 |
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Zitat: | bei n-tv
Im Internet liest man ja so manches. Unter anderem kursieren dort Gerüchte,
dass man destilliertes Wasser auf keinen Fall trinken dürfe. Stimmt das
denn?
Nicht nur im Internet kursieren allerlei Horrorgeschichten über
destilliertes Wasser. Schon in der Schule warnen die Chemielehrer: "Trinkt
das nicht!" Und die Begründung, die man liest und hört, klingt plausibel:
Im aqua destillata fehlen die Mineralien, vor allem die Salze. Durch den
osmotischen Druck könnten deswegen die Zellen platzen, wenn man davon
trinkt. Ist das ein Horrormärchen oder eine wirkliche Gefahr?
Körper setzt dem Wasser Salze zu
"Alles Quatsch", sagt Professor Hans Oberleithner vom Institut für
Physiologie an der Universität Münster. "Destilliertes Wasser enthält ja
nichts Giftiges. Es enthält eben nur keine Ionen." Wenn man destilliertes
Wasser trinkt, komme es zwangsläufig in Kontakt mit den Schleimhäuten. So
setzte der Körper dem Wasser dann fehlende Salze zu. "Wenn das Wasser im
Magen oder Darm ankommt, enthält es schon wieder körpereigene Elektrolyte
und lässt sich nicht mehr von normalem Wasser unterscheiden." Die Menge an
Elektrolyten, die der Körper dadurch verliert, sei verschwindend gering.
"Auch in normalem Wasser sind die Salz-Anteile ja minimal", sagt der
Physiologe.
Man dürfe es natürlich nicht übertreiben. "Wenn man Unmengen an Wasser
trinkt, kann das natürlich schädlich sein", fährt der Professor fort. Das
sei aber auch bei gewöhnlichem Leitungswasser so - und keine spezifische
Eigenschaft von destilliertem Wasser. |
Es ist nicht immer alles richtig was man mal gehört hat!
Gruß Matze ____________________ Auch Wasser ist ein edler Tropfen, kocht man es mit Malz und
Hopfen.
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Antwort 9 |
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Gast
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erstellt am: 26.8.2012 um 17:57 |
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Also ich fuehre meinem Koerper etwas zu das meinem Koerper etwas entzieht
,na klasse, muss ja nicht sein ,also gehts noch ? und der Preis fuer
Destilliertes Wasser ?
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Posting Freak Beiträge: 1181 Registriert: 19.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.8.2012 um 18:58 |
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@ilivisani
Manche Antworten sind einfach überflüssig. Ich glaube du bist wirklich
beratungsresistent!
No comment!
Gruß Matze ____________________ Auch Wasser ist ein edler Tropfen, kocht man es mit Malz und
Hopfen.
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Antwort 11 |
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Gast
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erstellt am: 26.8.2012 um 19:58 |
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Jetzt geht mir aber , also fuer was bruach man d Wasser , kein Kal k ,kein
Mg ,kein sc kein ni usw ,ueberlege !!
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Posting Freak Beiträge: 856 Registriert: 22.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.8.2012 um 22:36 |
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ich habe schon öfters , vor allem bei Hellen Bieren unser kalkhaltiges
unterfänkisches Wasser mit bis zu 10% destiliertem Wasser verdünnt und habe
gute Ergebnisse erzielt.
@nicolas990
Mach die Anfrage bei deinem Wasserwerk schriftlich, dann bekommst du auch
ne Auskunft mit der du was anfangen kannst.
Beim ersten Brauversuch würde ich mich noch nicht um Wasser(fein)tuning
kümmern, da bleibt Dir später noch genug Zeit dafür.
____________________ Allzeit gut Sud
Michael
And special greetings to our American and English "Friends" who are reading
along ;-)
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 07:29 |
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Wie man in dieser Tabelle unschwer erkennen kann, sind die durchs Malz
wieder zugeführten Mineralien oft um den Faktor 10 höher als die Mineralien
im Leitungswasser. Der Mineralieneintrag durch den Hopfen kommt noch
dazu... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 14 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 07:55 |
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…mein Reden…aber Du hast es wunderbar mit Datenmaterial belegt! ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 09:55 |
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Ich spiel mal den Ketzer: Wenn der Mineralstoffeintrag durch das Malz um
den Faktor 10 höher ist, warum dann noch Wassertuning?
[Editiert am 27.8.2012 um 09:55 von Kurt]
____________________
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 09:59 |
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Na das ist ja mal eine interessante Tabelle. Danke René !
Mit anderen Worten: Kalium und Magnesium sind absolut ausreichend
vertreten. Alles andere entsprechnd dem verwendeten Wasser und dem Bierstil
anpassen. Das ist Kür, aber keine Pflicht, schon gar nicht für Beginner.
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 10:05 |
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Ich denke mal das Wassertuning ist dennoch wichtig um erstmal die
Voraussetzungen zu schaffen die die Enzyme am liebsten haben.
Weiß jemand wieviel dieser Mineralien in Lösung gehen?
VG
Chris
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 10:15 |
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Hmmm ... Enzyme sind Biokatalysatoren und deren Lust zu arbeiten, hängt
hauptsächlich vom pH-Wert der Lösung ab. Und je nach Löslichkeit eines
Salzes und somit indirekt auch des pH-Wertes legen die Aminos los oder auch
nicht. Oder ?
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 10:16 |
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Das Thema hatten wir schon mal.
Die in Renés Liste angegebenen Mineralmengen sind durch ein
Aufschlußverfahren bestimmt worde, wenn man z.B. das Malz verbrennt und die
Asche untersucht, findet man nach entsprechender Umrechnung die angegebenen
Mengen.
Das heißt aber nicht, dass die im Malz enthaltenen Mengen sich automatisch
beim Maischen im Wasser lösen, die Mineralien können durchaus so im Malz
gebunden sein, dass sie sich nicht lösen und im Treber verbleiben.
Stefan
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 27.8.2012 um 11:52 |
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> hängt hauptsächlich vom pH-Wert der Lösung ab.
Neben der Temperatur.
...bei der α-Amylase von Erbslöh habe ich gelesen, daß das Enzym die
Anwesenheit von Calcium im Medium benötigt.
Uwe ____________________
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Antwort 21 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2012 um 12:54 |
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Hi Leute,
die Tabelle sollte auch nicht bedeuten, dass man mit vollentsalztem Wasser
brauen soll! Können tut man es auf alle Fälle. Ich habe es schon
gemacht und das Bier war nicht erkennbar schlecht. Auch die Ausbeute war
nicht schlechter. Das im Malz vorhandene Calzium scheint ausreichend für
die Enzymen zu sein.
Alkalisches Wasser hat Auswirkungen auf den Geschmack durch eine verstärkte
Auslaugung der Gerbstoffe aus den Spelzen.
Ansonsten halte ich das Brauen mit vollentsalztem Wasser für wenig
sinnvoll. Salze im Wasser sind gut und wichtig. Prinzipiell gibt es kein
ungeeignetes Leitungswasser in Deutschland. Man muss nur das richtige Bier
zum Wasser finden.
Mit einer Ausnahme..Zuviel Nitrat disqualifiziert das Wasser...
[Editiert am 27.8.2012 um 12:55 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 22 |
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