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Autor: Betreff: gepichte Holzfässer
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schultheiss
Beiträge: 139
Registriert: 5.10.2009
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2012 um 10:15  
Hallo, ich hab diese Woche eine Brauereibesichtigung mitgemacht bei der uns erzählt wurde dass das versiegeln mit heissem Pech u.a. gemacht wurde weil vom Holz aus Geschmack übertragen würde, vom Pech aber gar nicht. Ich hab aber auch schon gelesen dass manche Brauereien die noch pichen eben stolz sind auf diesen Extra Geschmack. Hab auch nachgefragt aber der Gruppenführer wich irgendwie aus.
Ich glaub schon dass dies(wenn auch nur ganz wenig)zu schmecken ist, lieg ich da richtig?
Gruß, Thomas
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2012 um 10:24  
Das kommt bestimmt auf die Art von dem Pech an .Reines Pech kann ich mir sehr gut vorstellen das da kein Geschmack rüber kommt, aber um Pech geschmeidig , fliessfähig zu machen verwendet man Bienenwachs ,Kerzenwachs etc ,also daher vielleicht schon Geschmacksübertragung.
Antwort 1
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Thorshammer85
Beiträge: 288
Registriert: 22.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.8.2012 um 10:24  
Das Pichen wurde hauptsächlich gemacht, da ein Holzfass nicht gasdicht ist, und so das CO2 entweichen würde.
Bei den Bieren, die ich bis jetzt aus gepichten Fässern getrunken habe, konnte ich keinen Pechgeschmack oder ähnliches feststellen.

Gruß Florian
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 2
Administrator
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tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.8.2012 um 11:51  
Hach, was würde ich dafür geben, mal ein Bier aus gepichten Fässern zu trinken. Und ich meine das Pech, das damals verwendet wurde, nicht so ein "bereinigtes" Zeugs, wie es möglicherweise heute verwendet wird.

Ich rede wie ein Blinder von der Farbe (da ich noch nie Bier aus gepichten Fässern getrunken habe), aber auch ich bin der Meinung, dass man eigentlich einen typischen Geschmack erkennen müsste (Pech wurde damals, soweit ich weiß, durch sog. autotherme Pyrolyse in Meilern oder Teergruben ohne weitere Aufreinigung hergestellt. Da kann mir niemand erzählen, dass das keine geschmacklichen Auswirkungen hatte.).

EDIT: gerade gefunden, dieser Artikel hier, sehr interessant, da steht, dass es wohl zumindest einen speziellen Geschmack hatte (nicht so extrem wie ich oben befürchtet habe, aber immerhin).

Uuuuund dieses hier: Brauerpech. Das wiederum soll eher geschmacksneutral sein. Hmmm...da sind wir ja jetzt genau so schlau wie vorher.

Gruß
Michael


[Editiert am 19.8.2012 um 11:56 von tauroplu]



____________________
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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andreas23
Beiträge: 954
Registriert: 1.5.2011
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2012 um 11:56  
Ich habe schon einmal ein Weißenoher "Barrique Klosterbier" getrunken, das in gepichten Eichenholzfässern gelagert wurde. Und ja, man schmeckt es deutlich.

http://www.klosterbrauerei-weissenohe.de/was/barrique.htm
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Cb-KF
Beiträge: 690
Registriert: 1.4.2012
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2012 um 13:32  
Wer heute noch Bier aus gepichten Holzfässern trinken will, hat hier eine vorzügliche Adresse: www.wettelsheimer-keller.de
Es wäre dann auch möglich, im Nachbarort das gleiche Bier aus modernen Gebinden zu trinken und zu vergleichen. Zumindest zum Flaschenbier ist ein rieisiger Qualitätsunterschied, obs natürlich am Holzfaß liegt, wage ich zu bezweifeln

Ich habs auch schon negativ erlebt (Gemeindebrauhaus Brünn bei Ebern), fast untrinkbar aufgrund des Pechgeschmacks, angeblich wurde das Pech mit der falschen Temperatur eingebracht.

Und dann noch die Holzfässer mit Durolith-Verkleidung, einer Kunststoffschicht die den gleichen Effekt wie das Pech hat, aber eben keinen Geschmack und wesentlich länger haltbar ist. Davon hatte ich selber mal 3 Stück, und bei einem kam ein störender Holzgeschmack durch, offensichtlich durch einen Riß in der Beschichtung.

Überhaupt soll ja das Pech die Fässer abdichten und vor allem die Oberfläche glätten und den Kontakt des Biers zum Holz vermeiden. Denn wie soll eine poröse Holzoberfläche steril gereinigt werden? Insofern ist das Barrique-Bier der Weißenhoher Klosterbrauerei Etikettenschwindel vom Feinsten, denn durch das Pech soll ja der Barrique-Effekt gerade nicht eintreten, oder versteh ich da was falsch.

Und dann noch die dekadente Variante: Holzfässer mit Edelstahlblase. Zu erkennen an den Faßringen, die mit Schnellbauschrauben festgehalten werden.


Wär mal interessant ob aus so einem Faß auch ein Holzgeschmack rausgeschmeckt wird

Letztendes ein vergangener Traum, denn die Infrastruktur, die Holzfässer in Schuß zu halten, haben nur noch ganz wenige Brauereien. Privatleute schon gar nicht. Von den Kosten der Anschaffung mal ganz abgesehen.


[Editiert am 19.8.2012 um 13:34 von Cb-KF]
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2012 um 15:15  
Interessantes Theam grad für mich. Mein Nachbar, ein alter Slowene, hat mir von einem befreundeten Küfner aus Slowenien ein 50l gepichtes Holzfass mitgebracht, aber ich trau mich noch nicht das einzusetzen, da ich im Moment noch kaum Ahnung von der Materie hab...
Weiß jemand wie oft man das neu pichen lassen muss bzw ob man das auch selbst machen kann ohne riesigstens Aufwand?
lg Jochen
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Cb-KF
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2012 um 15:32  

Zitat von caruso, am 19.8.2012 um 15:15
Interessantes Theam grad für mich. Mein Nachbar, ein alter Slowene, hat mir von einem befreundeten Küfner aus Slowenien ein 50l gepichtes Holzfass mitgebracht, aber ich trau mich noch nicht das einzusetzen, da ich im Moment noch kaum Ahnung von der Materie hab...
Weiß jemand wie oft man das neu pichen lassen muss bzw ob man das auch selbst machen kann ohne riesigstens Aufwand?
lg Jochen


Wichtig ist, daß das Faß nicht austrocknet. Sobald durch die Trocknung Risse entstehen muß die Pechschicht erneuert werden. Frag doch mal hier: http://www.mon.de/ofr/Fassfabrik-Weiss
die kennen sich aus damit
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2012 um 15:50  
Danke für den link :thumbup:
ja das Fass ist gefüllt mit Wasser im Moment, soweit bin ich im Bilde. Ich denk ich werde es einfach mal drauf ankommen lassen und 50l reinbrauen und hoffen/beten, dass es das CO2 hält...
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hiasl
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2012 um 16:05  
Ich habe zwar keine Erfahrung, aber vielleicht sollte man in gepichten Holzfässern nur ungespundet lagern (oder zumindest niedrigere Drücke) und dafür aber eiskalt.
Hat da jemand Erfahrung?


____________________
Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2012 um 16:25  

Zitat von caruso, am 19.8.2012 um 15:50
Danke für den link :thumbup:
ja das Fass ist gefüllt mit Wasser im Moment, soweit bin ich im Bilde. Ich denk ich werde es einfach mal drauf ankommen lassen und 50l reinbrauen und hoffen/beten, dass es das CO2 hält...


Wichtig ist eher die Feuchtigkeit von außen, denn das Wasser innen kommt ja nicht mit dem Holz in Berührung.
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Cb-KF
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2012 um 16:26  

Zitat von hiasl, am 19.8.2012 um 16:05
Ich habe zwar keine Erfahrung, aber vielleicht sollte man in gepichten Holzfässern nur ungespundet lagern (oder zumindest niedrigere Drücke) und dafür aber eiskalt.
Hat da jemand Erfahrung?


Ich bilde mir ein, daß genau die schwache Spundung in den Holzfässern einen Teil des typischen Holzfaßgeschmacks ausmacht.
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2012 um 16:32  

Zitat:
Wichtig ist eher die Feuchtigkeit von außen, denn das Wasser innen kommt ja nicht mit dem Holz in Berührung.

Also ich kenne mich wie gesagt nicht/noch nicht aus mit Holzfässern, aber ich kann mir irgendwie nur schwer vorstellen, dass es im üblichen Gebrauch usus ist, die Fässer ständig vo ausßen nass zu halten..?! Wobei du natürlich vom Logischen her recht haben müsstest...
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hblockx
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2012 um 17:37  
Hehe Tauro,
habe dir auf dem Jubiläum ja schon gesagt, dass ich Pichten nur mit Harz kenne @Brauerharz. Bei Jever haben die noch eine kleine Anlage für sowas, die auch zwischenzeitlich benutzt wird.
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Cb-KF
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2012 um 18:46  

Zitat von caruso, am 19.8.2012 um 16:32

Zitat:
Wichtig ist eher die Feuchtigkeit von außen, denn das Wasser innen kommt ja nicht mit dem Holz in Berührung.

Also ich kenne mich wie gesagt nicht/noch nicht aus mit Holzfässern, aber ich kann mir irgendwie nur schwer vorstellen, dass es im üblichen Gebrauch usus ist, die Fässer ständig vo ausßen nass zu halten..?! Wobei du natürlich vom Logischen her recht haben müsstest...


Nicht unbedingt naß, aber halt so feucht, daß das Holz nicht schwindet. Das macht es ja gerade so schwierig. Solange die Fässer innerhalb der Brauerei und einer zuverlässigen Gaststätte hin und her zirkulieren funkioniert das. Aber wenn Privatleute Partyfässer holen und dann irgendwo ein paar Tage vergessen gehts schon los mit den Problemen.
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