Senior Member Beiträge: 132 Registriert: 10.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2012 um 12:48 |
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Hallo zusammen,
ich habe ein einfaches Brauset, schön klassisch mit einem Plastikeimer,
Gärröhrchen etc., in dem ich bisher ein paar gehopfte Malzextrakte gebraut
habe.
Als nächsten Schritt wollte ich nun einmal mit ungehopftem Malzextrakt
brauen und frage mich ob ich das folgende machen kann:
Ich würde mir ein Rezept suchen, bei dem Malz, Hopfen usw angegeben sind,
würde berechnen, wieviel Malzextrakt ich als Ersatz verwenden müsste und
würde dann, und hier kommt meine Unsicherheit, den Hopfen in einem
kleineren Volumen (etwa 2 L) für die angegebene Zeit kochen, sodass ich
Aroma- und Bitterstoffe in dem Wasser hätte. Anschließend kommt der Hopfen
aus dem Wasser raus und dieses Wasser würde ich dann zusammen mit dem
Malzextrakt in meinen Eimer kippen und auf das Endvolumen auffüllen.
Klappt das so oder brauche ich zwingend einen großen Kochtopf in dem ich
das Malzextrakt mit dem Hopfen zusammen koche?
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 11.9.2012 um 13:08 |
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So ganz wird das nicht klappen.
Die Löslichkeit der Iso-Alphasäure in Würze ist etwas begrenzt (man sagt um
100EBU) und kochst Du in hartem Wasser, kennst Du die Ausbeute nicht. Das
kann zu bitter oder zu lind werden.
Außerdem ist es günstig, die gesamte Würze (auch aus Malzextrakt) zu
kochen, da dabei auch Eiweiß ausgeflockt wird.
Ich habe aber auch schon Bierkit-Ansätze mit ungehopftem Malzextrakt
ungekocht gestreckt...
Wenn man von obigen 100EBU ausgeht, wirst Du mindestens 5l kochen können
müssen um diese "Bitterwürze" mit dem restlichen Ansatz auf etwa 20l zu
25EBU zu verschneiden.
...ich habe aber keine Erfahrung mit diesem "high hopping".
Zur Berechnung der Hopfenmenge bitte einen Hopfenrechner bemühen, die aber
alle auch bis 200 oder noch mehr EBU hochskalieren...
Die Rezeptdatenbank links im Frame birgt eine Menge Extraktrezepte im
unteren Bereich der Seite, da mußt Du nicht viel umrechnen.
Uwe ____________________
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2012 um 13:16 |
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Das ist einer der Vorteile des Brauens mit Malzextrakten, du kannst mit
wesentlich kleineren Töpfen arbeiten als beim Maischebrauen. Es genügt,
wenn du Malzextrakt und Hopfen in 30% der Ausschlagmenge Wasser kochst.
Willst du zum Beispiel 10 Liter Bier brauen, kochst du 3 Liter Wasser, löst
darin das Malzextrakt auf und kochst weiter mit dem Hopfen. Bedenke aber,
dass du trotzdem mindestens einen 5 Liter Topf brauchst, denn das
Malzextrakt nimmt auch Platz weg und es muss auch noch Steigraum zum
Überkochen bleiben.
Wenn du fertig gekocht hast, legst du in deinen Gärbehälter 2 Liter kaltes
Wasser vor, filterst den Sud mit Nudelsieb und Küchenhandtuch in den
Gärbehälter und füllst mit kaltem Wasser auf 10 Liter auf. Das Wasser
solltest du am Vortag schon abgekocht haben, damit es steril ist.
Wenn die Temperatur hefegerecht eingependelt ist, geht alles weiter wie
beim Maischebrauen.
Rechnest du Maischerezepte auf Extrakt um, vergiß nicht, 50% mehr Hopfen
einzukalkulieren, weil die Hopfenausbeute beim Extraktkochen geringer
ist.
Cheers, Ruthard
[Editiert am 11.9.2012 um 13:53 von Brauwolf]
____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 132 Registriert: 10.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2012 um 13:30 |
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wow, vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten.
Ich glaube ich werde es dann einfach mal versuche, wie Brauwolf es
vorgeschlagen hat. Einen 5-L-Topf werde ich wohl haben.
Eine Frage nur noch, die Kochzeit bleibt dann aber die gleiche wie im
Rezept oder? Nur, dass ich eben 50 % mehr Hopfen verwende...
Wahrscheinlich verwende ich dann auch ein Hopfensäckchen, dann spare ich
mir das Nudelsieb und kann meinen "Teebeutel" einfach aus der Würze
fischen.
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2012 um 13:59 |
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nimm die gleiche Kochzeit, hau für die Hopfensäckchen nochmal 10% mehr
Hopfen drauf.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 4 |
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 6.10.2011 Status: Offline
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erstellt am: 12.9.2012 um 18:16 |
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 132 Registriert: 10.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2012 um 21:05 |
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heisst das zusammenfassend, dass ich 60% mehr hopfen als im originalrezept
nehmen soll?
50% mehr durch das extrakt und 10% mehr durch das Hopfensäckchen?
Kommt mir ziemlich viel vor oder täusch ich mich da...immerhin hab ich
damit noch keine Erfahrung.
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Antwort 6 |
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Member Beiträge: 68 Registriert: 22.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2012 um 21:57 |
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Hallo SteveMcBorman,
ich habe bis jetzt auch nur mit Braukits gebraut und bin bei meinen letzten
4 Suden auf ungehopften Malzextrakt und selber hopfen umgestiegen.
Zitat von SteveMcBorman, am 11.9.2012 um
12:48 |
[...]
und hier kommt meine Unsicherheit, den Hopfen in einem kleineren Volumen
(etwa 2 L) für die angegebene Zeit kochen, sodass ich Aroma- und
Bitterstoffe in dem Wasser hätte. Anschließend kommt der Hopfen aus dem
Wasser raus und dieses Wasser würde ich dann zusammen mit dem Malzextrakt
in meinen Eimer kippen und auf das Endvolumen
auffüllen.
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Das habe ich auch mal gemacht, das Bier hat aber nicht so gut geschmeckt.
War dann wohl doch zu wenig Hopfen auf die Gesamtmenge.
Ich habe mich dann mit der Formel von Tinseth beschäftigt und ein bisschen
rumgerechnet. Angenommen mach kocht nur Hopfen ohne Würze, also Würzegehalt
0°P, kommt man auf eine Ausnutzung von 38%. Vermutlich stimmt der Wert aber
nicht, da die Formel für 0°P Würze nicht mehr passt. Die Tabelle im Wiki
z.B. geht auch nur bis 8°P runter.
Aber egal...
Die Hopfenmenge berechne ich für 20-25l nach 'worst case' (also mit 38%
Ausnutzung). Den Hopfen koche ich in 5l Wasser so die üblichen 90min,
filtere durch ein Sieb mit Tuch und verdünne den ungehopften Malzextrakt
damit im Gärbottich. Den Topf mit dem Hopfen gieße ich weiter mit heissem
Wasser auf und filtere weiter, d.h. ich ziehe die Gesamtmenge von 20-25l in
kleinen Schritten durch den Hopfen.
Das funktioniert gut, das Bier schmeckt lecker, wenn auch der Hopfengehalt
etwas ungenau bestimmt ist... ____________________ Grüße
Gerald
Andere sehen Malzbier - ich sehe einen Hefestarter.
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 23.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 27.2.2013 um 09:38 |
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Kochst du den Hopfen dann in "nacktem" Wasser oder im gelösten Extrakt?
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Antwort 8 |
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