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Autor: Betreff: Milchsäure alle - was tun?
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mcgyver2k
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red_folder.gif erstellt am: 15.9.2012 um 19:31  
Hallo,

ich will morgen brauen und meine Milchsäure ist fast leer. Kein Problem dacht ich, komme ja eh noch beim Dehner vorbei. Nun herrschte in deren Regal gähnende Leere. Wieder zuahuse geschaut welche Apotheke noch auf hat, eine gefunden und hin. "Milchsäure haben wir nur zur Medikamentenherstellung aber die geben wir nicht raus - zu gefährlich". Die Argumentation dass ich die sonst im Gartenmarkt kaufe zog auch nicht.

Also was nun? Hab ca. 1/4 von dem was ich brauche, alternativen sind kiloweise Zitronensäure und jede Menge Brita Kartuschen. Hat damit jemand positive oder negative Erfahrungen gemacht? Dosiere ich Zitronensäure so wie Milchsäure? Wäre mein Favorit, denn 70 Liter durch den Britafilter lassen klingt nicht sehr spassig.

Grüße
Jörg
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.9.2012 um 19:34  
Ähh auf die Gefahr hin, mich zu blamieren aber wofür brauchst Du Milchsäure?

Viele Grüße,
Stefan


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gremmel
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.9.2012 um 20:14  
Vor ich Milchsäure (@BierBauer: zum einstellen der Restalkalität) verwendet habe, habe ich das Wasser 20min lange gekocht, das ergbnis was gut, nur schlägt das natürlich nicht gut auf die energiebilanz ;)

grüße
gremmel


[Editiert am 15.9.2012 um 20:16 von gremmel]
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 15.9.2012 um 20:28  
Wenn ich das im Fruchtweinkeller richtig verstehe, käme 1g Zitronensäure auf 1,25ml Milchsäure.
Zitronensäure gilt als nicht gärstabil, der Abbau ist aber offenbar gering (siehe auch im bezeichneten Link etwas weiter unten).
Wieviel RA mußt Du denn bekämpfen?

Uwe


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 15.9.2012 um 20:52  

Zitat von BierBauer, am 15.9.2012 um 19:34
Ähh auf die Gefahr hin, mich zu blamieren aber wofür brauchst Du Milchsäure?

Viele Grüße,
Stefan

Mit Milchsäure kann man die Hydrogencarbonationen des Leitungswassers neutralisieren und somit die Restalkalität beliebeig senken, ohne dass man es schmeckt. Kann man auch mit Sauermalz machen, nur da kann man den Nachguß nicht manipulieren.

Stefan
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Chriskr66
Beiträge: 168
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red_folder.gif erstellt am: 15.9.2012 um 23:09  
Oder mit einfachen Worten ausgedrückt den Härtegrad des Wassers senken
sorry Boludo
:)


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und denk daran: Einfache Menschen haben die Arche gebaut - Fachleute die Titanic!
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 15.9.2012 um 23:40  
Ja, aber schon wieder zu einfach ausgedrückt: man kann damit nur die Carbonathärte senken.
Zur Gesamthärte gehören ja noch ein paar andere Dinge...

Uwe


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mcgyver2k
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red_folder.gif erstellt am: 16.9.2012 um 09:14  

Zitat von Uwe12, am 15.9.2012 um 20:28
Wenn ich das im Fruchtweinkeller richtig verstehe, käme 1g Zitronensäure auf 1,25ml Milchsäure.
Zitronensäure gilt als nicht gärstabil, der Abbau ist aber offenbar gering (siehe auch im bezeichneten Link etwas weiter unten).
Wieviel RA mußt Du denn bekämpfen?

Uwe


Dann ist 1g Säure = 1g Säure, egal ob milch oder Zitrone. So kann ich arbeiten.

Der Abbau ist ja egal, bis dahin kommt die Säure ja gar nicht. die Weinmacher wollen ja die Säure für den Geschmack im fertigen wein haben. Ich will sie vor Braubeginn mit dem Kalk reagieren lassen und dann ist sie weg.

Die Wasserwerte hab ich mir nicht gemerkt, aber in Darmstadt wird der Kalk mit gerade so viel Wasser verdünnt dass es Flüssig bleibt. Bei Milchsäure brauchte ich 0,25 g/l, also nehm ich 0,2 g/l Zitronensäure.
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Boludo
Beiträge: 9432
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red_folder.gif erstellt am: 16.9.2012 um 09:34  

Zitat von Chriskr66, am 15.9.2012 um 23:09
Oder mit einfachen Worten ausgedrückt den Härtegrad des Wassers senken
sorry Boludo
:)

Mit einfachen Worten ausgedrückt, die Restalkalität des Wassers senken ;)
Die Gesamthärte (Nichtcarbonathärte plus Carbonathärte) bleibt erhalten, da weder Calcium noch Magnesium entfernt wird.
Wie Uwe sagt, wird lediglich die Carbonathärte gesenkt und dadurch gleichzeitig die Nichtcarbonathärte erhöht, da Hydrogencarbonationen duch Laktationen ersetzt werden.

Stefan


[Editiert am 16.9.2012 um 09:35 von Boludo]
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 16.9.2012 um 09:53  
Ich würde Zitronensäure einsetzten. Die Menge ist gering und der Effekt sehr ähnlich, auch wenn die Zitronensäure während der Gärung verstoffwechselt wird.


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 16.9.2012 um 09:58  
Vielleicht auch Ascorbinsäure..? Da gab es mal einen Fred. Gärstabil ist die wohl auch nicht aber sie schützt gleichzeitig noch vor Oxidation?


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Chriskr66
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red_folder.gif erstellt am: 16.9.2012 um 10:44  
Ja habt Ihr natürlich recht.
Die Restalkalität des Wassers wird gesenkt.
Wir haben hier in Salzgitter recht hartes Wasser so um 8 Dh.
Bei hellen Bieren arbeite ich auch immer mit Milchsäure.
Bei dunklen Bieren lass ich das Wasser wie es ist und habe damit bislang
keine Probleme gehabt.
Weiß zufällig jemand wie lange Milchsäure haltbar ist?
Auf meiner Flasche steht keine mindesthaltbarkeit drauf.
Ich habe sie seit 2 Jahren im Kühlschrank.
Gruß Chris


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 16.9.2012 um 10:54  

Zitat:
Wir haben hier in Salzgitter recht hartes Wasser so um 8 Dh.


Glückspilz (pils), wir haben hier knapp 40° dH..

80°-iger Milchsäure verdirbt nicht.


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 16.9.2012 um 11:01  
Jörg: ich weiß leider nicht, ob 1g Zitronensäure dieselbe "Säurewirkung" entwickeln, wie 1g Milchsäure 80%, ob sie also den pH in etwa gleich beeinflussen. :redhead:
Darmstadt hat seine Wasserwerte recht gut dokumentiert und damit kann man dann etwa in den Fabier-Rechner gehen.
Im Mittel sind es bei den harten Wässern in Darmstadt wohl so um 7°RA (mal auf die Schnelle ein PDF von der Seite mit hartem Wasser geschnappt).

Soll es ein helles oder dunkler Bier geben? Bei dunklen bräuchtest Du evt. gar nicht korrigieren.
Bei hellen eigentlich vor allem, wenn gut gehopft werden soll. Bei einem hellen Weizenbier z.B. auch nicht unbedingt. :)

Haltbarkeit steht auf meiner Milchsäure (Brouwland) auch nicht drauf, also nehme ich "Sankt Nimmerlein" an. ;)
Letztlich ist Milchsäure eh' praktisch ein Endabbauprodukt und was soll in 80%iger Konzentration noch groß wachsen? ;)

Uwe


[Editiert am 16.9.2012 um 13:22 von Uwe12]



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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 16.9.2012 um 11:12  

Zitat von Uwe12, am 16.9.2012 um 11:01
Jörg: ich weiß leider nicht, ob 1g Zitronensäure dieselbe "Säurewirkung" entwickeln, wie 1g Milchsäure 80%, ob sie also den pH in etwa gleich beeinflussen.


Guter Einwand, Citronensäure ist eine Tricarbonsäuresäure und kann theoretisch pro Molekül drei mal so viel Hydrogencarbonat neutraliesieren wie Milchsäure. Dafür hat sie aber auch ungefähr das doppelte Molekulargewicht, d.h. 1g Citronensäure enthält nur halb so viel Moleküle wie 1g Milchsäure, ist dafür aber drei mal so wirksam :gruebel:

Stefan
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Chriskr66
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red_folder.gif erstellt am: 16.9.2012 um 11:14  
Da bin ich jetzt aber beruhigt.
Hab schon gedacht dass sie hin ist.
@flying
Aber 40° dH ist wirklich( hart) zum brauen.
Ich brauch so 1ml auf 10 Liter um 3°dH nach unten zu gehen.
Da ist Dein Milchsäure bedarf schon wesentlich höher.
Behandelst Du Dein Wasser auch bei dunklen Bieren?


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 16.9.2012 um 11:54  
Hi Chris,

hartes Wasser ist nicht unbedingt schlecht! Es kommt auf das Ionenprofil an. Sogar für helle Biere. Das leider ausgestorbene Dortmunder Export hatte mit 45° dH ein ähnlich hartes Wasser, mit aber gleichzeitig geringer RA. Einige legendäre Biere, wie z. B. Burton-upon-Trend weisen da noch ganz andere Härten auf...

Mein Wasser hat eine RA von 10° und kann auch mit Milchsäure behandelt werden. Meistens verwende ich aber Kaufwasser. Purania-Quelle aus dem e-center, ca 4° dH, 99 Cent die 5 Liter.
Ich bin aber noch auf der Suche nach dem richtigem Bier für mein Wasser.


[Editiert am 16.9.2012 um 11:55 von flying]



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red_folder.gif erstellt am: 16.9.2012 um 20:54  
So, der Brautag ist rum. Der erste Testlauf der automatischen Steuerung liess keine Langeweile aufkommen und so hab ich direkt mal beim zweiten Sud vergessen den Nachguss zu enthärten.

Zitronensäure hab ich wie oben genannt mit 0,2 g/l dosiert, mal schaun was bei rauskommt. Es ist ein helles hopfenbetontes Bier mit 30 IBU welches ich schon mal so gebraut und somit eine Referenz (im Gedächtnis) habe.

@Uwe - Die Werte des Leitungswassers hab ich ja damals für die Dosierung der Milchsäure benutzt, nur die Umrechnung Milchsäure zu Zitronensäure ist fraglich. Beim Fruchtweinkeller wird das 1:1 gemacht, nach Boludos Rechnung müsste ich nur 2/3 nehmen. Dann hätte ich im Zweifelsfall 0,07 g/l zu viel.
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