Senior Member Beiträge: 455 Registriert: 5.9.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.9.2012 um 20:37 |
|
|
Guten Abend zusammen,
heute kam ich mit einem Freund, dem ich mein Hobby erläutert habe, auf die
Frage, ob denn die Hefen irgendwie geschützt sind. Ich habe spontan das
hier im Netz gefunden:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/patente-wem-gehoert-d
ie-schoepfung-11008985.html
Meine Fragen sind:
(a) Bezahle ich bei der Hefe nur für Vermehrung, Verwaltung, Lagerung und
so weiter oder sind da noch Patentgebühren drauf?
(b) Darf ich eine Hefe aus einer gekauften Flasche Bier vermehren, in meine
eigene Würze kippen und dann das Bier verkaufen (völlig unabhängig vom
Biersteuergesetz und so weiter)?
(c) Darf ich mir eine Packung Flüssighefe kaufen, sie vermehren und die
Hefe weiterverkaufen?
Nicht, dass ich jetzt einen Hefeverkauf aufmachen wollte. Aber z.B. eine
Brauerei könnte ja auf die Idee kommen, die Hefe eines Wettbewerbers zu
kidnappen und in ihr eigenes Bier zu kippen oder eine Brauerei könnte ein
Papier aus der Schublade kramen und dem Hefeversender XY verbieten, Hefe Z
anzubieten (weil die von der Brauerei kommt ursprünglich).
Über Stichworte zum Theme bin ich dankbar
ich hab hier mal die Suche angeschmissen, "Patent", aber sonderlich viel
scheint noch nicht diskutiert worden zu sein.
Viele Grüße, Philipp
[Editiert am 23.9.2012 um 20:39 von philthno2]
|
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.9.2012 um 20:50 |
|
|
Moin
Hefen sind lebende Organismen und spätestens nach einigen Führungen (Suden)
dürften in den Hefen spontane Veränderungen (Mutationen) auftreten, welche
den Stamm vom Ursprung erheblich entfernen.
Deshalb führen große Brauereien - Beispiel Hövels in Dortmund nach Aussage
deren Braumeisters - die Hefe auch nur für eine definierte Anzahl von
Suden. Danach wird die "alte" Hefe entsorgt und frische, der ursprünglichen
Reinzucht entsprechende Hefe verwendet.
Wollte also eine Brauerei mit Hefe, welche sie aus Flaschen einer anderen
Brauerei "erntet" ein konstantes Ergebnis erzielen, käme sie nicht umhin,
sich in regelmässigen Abständen "frische" Erntehefe zu besorgen.
Deshalb setzen die Brauereien auf Reinzuchthefen aus eigenen Laboren,
welches gleichbleibende Qualität bis zu einem gewissen Mutationsgrad
liefern.
Eine Hefe aus einer Buddel zu strippen und für einen Sud zu verwenden,
dürfte demgemäß kein Problem darstellen, da spätestens nach einer gewissen
Anzahl von Führungen die Stamm-Merkmale der "Ur-Hefe" nicht mehr vorhanden
und eine neue Hefe daraus evolutioniert ist.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 1 |
|
Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.9.2012 um 21:02 |
|
|
Prinzipiell stimmt das vielleicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß
Hefe, gerade unter diesen optimalen Bedingungen, sooft spontan mutiert.
Das mag auf einzelne Zellen zutreffen, aber die meisten werden wohl keine
Mutation aufweisen. Dann wäre die Reinzucht ja kaum möglich, da ja
schließlich viele Generationen in frischer Anstellhefe sind.
Alex
____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.9.2012 um 21:07 |
|
|
Das müsste erst mikrobiologisch bewiesen werden.
Ich für meinen Teil denke, dass bei Verwendung der Hefe X, welche unter
Garantie patentiert ist, davon ausgegangen werden darf, dass den
Patentinhabern klar ist, dass nach n Suden der ursprüngliche Stamm nicht
mehr existiert. Wir müssen zwischen Reinzucht und Mutation im Medium
"Bierwürze" unterscheiden. Das ist der Knackpunkt. Reinzuchthefe hat keinen
Kontakt zur Würze, sondern nur zu einem definierten Millieu.
Dazu kommt natürlich noch die inzwischen durchaus übliche Methode des
Patentschutzes durch Ersetzung....
...bei den meisten sogenannten Naturtrüben Bieren wird die ursprüngliche
Hefe -vor Allem bei Weizenbieren - bis zur letzten lebenden Zelle aus dem
Bier filtriert und danach ein gewisses Quantum an totem Hefesediment in das
Bier gebracht um die Hefetrübung zu realisieren.
Diese Hefe kann nicht mehr gestrippt werden weil sie tot ist.
[Editiert am 23.9.2012 um 21:12 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 3 |
|
Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.9.2012 um 21:21 |
|
|
Was denkst Du, womit Inder Reinzucht Hefe gefüttert wird?
Egal womit ich kann mir dennoch nicht vorstellen, die komplette Hefe nach x
Suden mutiert.
Ich habe gerade keinen Zugriff auf geeignete Literatur. Aber wenn Hefe so
häufig mutieren würde, dann hätten wir schon längst welche mit so tollen
Eigenschaften wie Stärkeabbau, Alkoholtoleranz bis in die 30% etc....
Alex
EDIT: habe gerade mal gegoogelt. Es gibt einige Umstände, die Mutationsrate
erhöhen können.
http://www.genomics.princeton.edu/glang/Thesis.pdf
[Editiert am 23.9.2012 um 21:39 von alexbrand]
____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
|
|
Antwort 4 |
|
Administrator Beiträge: 1068 Registriert: 29.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.9.2012 um 21:38 |
|
|
Zitat von TrashHunter, am 23.9.2012 um
20:50 | Wollte also eine Brauerei mit Hefe,
welche sie aus Flaschen einer anderen Brauerei "erntet" ein konstantes
Ergebnis erzielen, käme sie nicht umhin, sich in regelmässigen Abständen
"frische" Erntehefe zu besorgen. |
Ich denke eher,
sie würde aus einer gestrippten Flasche mehrere Reinzuchtstämme anlegen und
davon dann den auswählen, der die gewünschten Eigenschaften hat.
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.9.2012 um 22:07 |
|
|
Zitat: | Wollte also eine
Brauerei mit Hefe, welche sie aus Flaschen einer anderen Brauerei "erntet"
ein konstantes Ergebnis erzielen, käme sie nicht umhin, sich in
regelmässigen Abständen "frische" Erntehefe zu besorgen.
Deshalb setzen die Brauereien auf Reinzuchthefen aus eigenen Laboren,
welches gleichbleibende Qualität bis zu einem gewissen Mutationsgrad
liefern. |
Eben nicht, man kann natuerlich auch aus Erntehefe Zellen vereinzeln und
daraus eine neue Reinzucht aufbauen.
Zitat: | Prinzipiell stimmt das
vielleicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß Hefe, gerade unter
diesen optimalen Bedingungen, sooft spontan mutiert.
|
Je nach Hefe. Ich kenn Staemme die maximal 5 Fuehrungen mitmachen, dann
veraendert sich auf Grund von mutationen das Geschmacksprofil erheblich.
Zitat: | ...bei den meisten
sogenannten Naturtrüben Bieren wird die ursprüngliche Hefe -vor Allem bei
Weizenbieren - bis zur letzten lebenden Zelle aus dem Bier filtriert und
danach ein gewisses Quantum an totem Hefesediment in das Bier gebracht um
die Hefetrübung zu realisieren.
Diese Hefe kann nicht mehr gestrippt werden weil sie tot ist.
|
Auch nicht immer. Es gibt auch viele Brauereien die halt einfach
pasteurisieren, dann stript sich auch nix mehr
Zitat: | Was denkst Du, womit
Inder Reinzucht Hefe gefüttert wird? |
Das kommt drauf an. Beim Herfuehren aus der Reinzucht mit Wuerze. Die
Stammkultur auf Agar. Sinn der Reinzucht ist ja die Herfuehrung aus einer
Zelle. Also haben alle Nachkommen genetisch die selben Eigenschaften bis es
zu Mutationen kommt. Aber bei der Herfuehrung sind es ideale Bedinungen, im
Gaerkeller nicht.
Gruss
Jan
|
|
Antwort 6 |
|
Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.9.2012 um 22:57 |
|
|
Die Reinzuchthefen werden zwar auf Agarplatten als Stammkultur gehalten,
aber sie ernähren sich doch trotzdem von Würze, welche durch Agar Agar
lediglich fest wird.
Wie schon angesprochen liegt der Unterschied zwischen Hefepropagation und
regulärer Vergärung an verschiedenen Bedingungen. Bei der Propagation haben
die Hefen optimale Mengen Sauerstoff zur Verfügung, die Würzekonzentration
ist nicht so hoch. Die Population befindet sich dabei im optimalen
logarithmischen Bereich des Wachstums, durch Auffrischung mit frischer
Würze (immer optimale Nährstoffversorgung und niedriger Alkoholgehalt). Die
Bedingungen der regulären Würzevergärung: Sauerstoff nur zu Beginn der
Gärung, zu hohe Extraktkonzentrationen (für ideales Hefewachstum wäre bei
ausreichender Sauerstoffversorgung ein Glucosegehalt von kleiner 0,01°P
optimal!) Durchschreiten aller Populationsstadien (bis hin zur
Absterbephase) durch steigenden Ethanolgehalt, CO2-Gehalt und
Nährstoffverknappung. Diese für die Hefe schwierigen Umstände führt zu
Degenerationserscheinungen und begünstigen natürlich Mutationen, so dass
nach einigen Führungen eine Erneuerung durch propagierte Hefe erfolgt.
Gruß, Ludwig
|
|
Antwort 7 |
|
Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.9.2012 um 06:13 |
|
|
Zitat: | Die Reinzuchthefen
werden zwar auf Agarplatten als Stammkultur gehalten, aber sie ernähren
sich doch trotzdem von Würze, welche durch Agar Agar lediglich fest
wird. |
Auch nicht immer, nicht alle Hefen werden auf Würze Agar gefuehrt.
Ausserdem besthet auch hier noch ein Unterschied zwischen ungehopfter
Vorderwuerze und gehopfter Wuerze.
Gruss
Jan
|
|
Antwort 8 |
|
Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.9.2012 um 09:40 |
|
|
|
|
Antwort 9 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.9.2012 um 09:47 |
|
|
Hi Philipp,
nein, Bierhefen sind meines Wissens in der europäischen Union nicht
geschützt! Das Stichwort heißt Biopatente (schlag es bei Wikipedia nach).
Auf Züchtungen und Kreuzungen natürlicher Organismen gibt es kein
Copyright. Das gilt nicht für gentechnisch veränderte oder durch spezielle
mikrobiologische Techniken veränderte Organismen.
Also, wenn Du eine Hefe bekommst, kannst Du sie auch benutzen, vermehren,
verkaufen, usw...
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 10 |
|
Senior Member Beiträge: 455 Registriert: 5.9.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.9.2012 um 11:04 |
|
|
Hi flying,
danke für deine Einschätzung. Im Einzelfall muss man also prüfen, ob ein
Patent vorliegt oder nicht; man kann keine generelle Aussage treffen. Es
könnte z.B. sein, dass Hefestamm A durch einen speziellen mikrobiologischen
Eingriff entstanden und geschützt ist, Hefestamm B aber durch bloße
Züchtung und Selektion (was für die meisten Hefen gelten sollte) und damit
"patentfrei" ist.
Gruß und danke
Philipp
|
|
Antwort 11 |
|
Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.9.2012 um 11:05 |
|
|
|
|
Antwort 12 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.9.2012 um 11:19 |
|
|
Hi Matthias,
in den USA sieht die Sache etwas anders aus...auch da gibt der
Wikipedia-Eintrag über Biopatente Aufschluss.
Vereinigte Staaten
Der 1930 erlassene Plant Patent Act (PPA) erlaubte die Patentierung von
asexuell vermehrten Pflanzen, und mehr als 6500 derartiger Patente wurden
seither erteilt, zumeist auf Zierpflanzen.[2] 1985 erlaubte das Board of
Patent Appeals auch Patente auf Pflanzen, die sexuell oder in vitro
vermehrt wurden. Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten bestätigte
dies 2001 in einem Fall, indem es um eine Mais-Hybridsorte ging.[2]
Die ersten Patentanträge auf Tiere erschienen in den 1980er Jahren. 1987
lehnte das USPTO einen Antrag auf Austern mit einem zusätzlichen
Chromosomensatz aus Gründen der Offensichtlichkeit ab. 1988 wurde das erste
Patent auf eine transgene Maus zwei Forschern der Harvard University
erteilt.[2]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 13 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.9.2012 um 11:32 |
|
|
Zitat: | Hi flying,
danke für deine Einschätzung. Im Einzelfall muss man also prüfen, ob ein
Patent vorliegt oder nicht; man kann keine generelle Aussage treffen. Es
könnte z.B. sein, dass Hefestamm A durch einen speziellen mikrobiologischen
Eingriff entstanden und geschützt ist, Hefestamm B aber durch bloße
Züchtung und Selektion (was für die meisten Hefen gelten sollte) und damit
"patentfrei" ist.
Gruß und danke
Philipp |
Hi Philipp,
die "Techniken" der Hefereinzucht sind im Großen und Ganzen immer noch die
Gleichen, die Emil Hansen schon vor 100 Jahren angewendet hat. Das es
darauf ein Patent gibt ist unwahrscheinlich und wäre wohl auch schon
erloschen..?
Bierhefen sind üblicherweise sehr "alte" Stämme von Traditionsbrauereien.
Hefeverkäufer wie Wyeast, White Labs oder auch das Intitut Weihenstephan
lassen sich für die Reinzucht und die mikrobiologische Reinheit der Hefen
bezahlen. Patentgebühren für die Hefe sind da meines Wissens nicht
dabei..
Das Dir in Europa eine gentechnisch veränderte Reinzucht-Bierhefe
unterkommt ist sehr unwahrscheinlich. Zumindest in Deutschland wäre die
Anwendung im Profibereich auch verboten. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 14 |
|
Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.9.2012 um 11:34 |
|
|
Jo schon klar, dass es in den USA anders aussieht. Jedoch sind die neuen
deutschen Sorten doch auch erst mal nur unter Lizenz zu bekommen, oder?
Zitat: | 4 neue Hüller Sorten,
mit diesen für Hopfen eher untypischen fruchtigen-zitrusartigen
Aromanuancen, stehen jetzt unter bestimmten Lizenz- und Anbaubedingungen
zur Verfügung. |
Quelle: http://www.lfl.bayern.de/ipz/hopfen/44228/index.php
[Editiert am 24.9.2012 um 11:35 von hiasl]
____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
---
Eigene
Homepage
BIER-BRAU-PROjekt
der Uni Erlangen
|
|
Antwort 15 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.9.2012 um 11:38 |
|
|
Das es kein Patent auf die Pflanzen gibt heißt ja noch lange nicht, dass
sie sie überall verkaufen müssen? Wer einfach vom Acker Fechser klaut, hat
ein anderes Problem am Hals...und Samen gibt es nicht.
Außerdem könnte ich mir durchaus vorstellen, dass da "spezielle
mikrobiologische Techniken" im Spiel waren..?
[Editiert am 24.9.2012 um 11:45 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 16 |
|
Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.9.2012 um 14:12 |
|
|
Meines Wissens werden keine besonderen Techniken angewandt. Es werden ja
immer wieder Kreuzungen in Hüll durchgeführt und selektiert. Die meisten
eher ungewöhnlichen Aromahopfen wurden aber nicht weiter beachtet, da noch
kein Bedarf bestand. Sie wurden aber denoch nicht verworfen. Nachdem sich
in der Hinsicht langsam etwas ändert, griff man auf die alten Kreuzungen
und bereits bestehenden Sorten mit besonderem Aroma zurück, welche vor
Jahren noch uninteressant waren und arbeitete damit weiter. Die Kreuzungen
werden ausschließlich durch Bestäubungen durchgeführt.
Gruß, Ludwig
[Editiert am 24.9.2012 um 14:12 von Kubus]
|
|
Antwort 17 |
|
Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.9.2012 um 14:48 |
|
|
Wem gehört ein Bienenschwarm der sich eine neue Bleibe sucht? Man soll es
nicht meinen, aber das ist in Deutschland gesetzlich geregelt.
Bei Hefe stelle ich mir das schwierig vor, wie soll die Herkunft
nachgewiesen werden? Da taucht plötzlich auf dem Markt eine Hefe "B" auf,
mit den gleichen Eigenschaften der Hefe "A", die schon seit Jahrzehnten
existiert.
Und wo hat der bisherige Lieferant "A" den Stamm her? Letztlich wird der
Hefelieferant für die Vermehrung, Bereithaltung und für die Reinheit
bezahlt. Das ist auch das was Arbeit macht und Kosten verursacht. Den
Grundstoff hat der liebe Gott bereitgestellt und das ist patentfrei.
Das gleiche mit Äpfeln: Ich kaufe ein Pfund Äpfel, ziehe aus den Kernen
neue Apfelbäume und verkaufe die Äpfel. Bei gängigen Sorten sollte das kein
Problem sein. Bei Spezialzüchtungen dürfte der Nachweis schwierig
werden.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
|
|
Antwort 18 |
|
Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.9.2012 um 15:09 |
|
|
Das geht ganz einfach mit einem DNS-Abgleich. Damit ist die Sortenfrage
gleich geklärt.
|
|
Antwort 19 |
|
Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.9.2012 um 15:24 |
|
|
Gab es denn vor einigen Jahren nicht mal den Versuch, ganze Kartoffelsorten
vom Markt zu nehmen, weil irgendwelche Rechte abgelaufen waren,
Saatguterzeuger?
|
|
Antwort 20 |
|
Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.9.2012 um 15:33 |
|
|
Zitat: | Das geht ganz einfach
mit einem DNS-Abgleich. Damit ist die Sortenfrage gleich geklärt.
|
Geht sogar noch einfacher ueber PCR, weil es fuer die meisten bekannten
Staemme Primer gibt.
Jan
|
|
Antwort 21 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.9.2012 um 15:38 |
|
|
Das war die Linda.
Stefan
|
|
Antwort 22 |
|
Administrator Beiträge: 1068 Registriert: 29.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.9.2012 um 16:31 |
|
|
Aha, Sortenschutz ist also das entscheidende Stichwort,
zumindest bei neugezüchteten Hopfensorten.
Ob das auch auf Hefe anwendbar ist, weiß ich allerdings nicht.
|
|
Antwort 23 |
|
Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.9.2012 um 16:37 |
|
|
Zitat: | Sortenschutz kann für
Sorten des gesamten Pflanzenbereichs – ausgenommen Mikroorganismen –
beantragt werden. |
Quelle: Bundessortenamt ____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
---
Eigene
Homepage
BIER-BRAU-PROjekt
der Uni Erlangen
|
|
Antwort 24 |
|