Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 30.9.2012 um 22:56 |
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Angeregt durch das sehr nett gestaltete Etikett habe ich mir mal dieses
Weizen von der Kulmbacher Brauerei beim Trinkgut eingepackt.
Aussehen: bernsteinfarben, was man aber nur als solches erkennt, wenn die
Hefe nicht aufgewirbelt ist. Guter, sehr haltbarer Schaum.
Geruch: nichts von den gewohnten Nelke, Banane oder sonstigen Früchten
(obwohl "ausgeprägt fruchtig" auf dem Etikett steht) zu riechen ist. Es ist
lediglich ein rel. neutraler und hefiger Geruch zu bemerken. Nicht
unangenehm, aber eben unauffällig.
Geschmack: seltsam wässrig und flach und ein wenig leer. Gar nicht malzig
und "aromatisch", wie es ebenfalls auf dem Etikett versprochen wird. Mit
5.1 Vol.-% eher niedrig alkoholisiert für ein Weizen. Angenhem
weizenbiertypisch gehopft.
Fazit: in jeder Hinsicht unauffällig und trinkbar, aber ich brauche das
nicht nochmal. Wirklich gar nichts Besonderes.
Gruß
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.10.2012 um 08:36 |
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Moin Michael,
genau dises Beir habe ich mir am Donnerstag gekauft und dann am Wochenden
verkostet.
Obwohl ich es (noch?) nicht so gut ausdrücken könnte wie du.
Ebenfalls angelockt von dem schönen Etikett und dem Drang immer neues
ausprobieren zu wollen, konnte ich nicht anders, als es einzupacken.
Mir fehlte auch die fruchtige Hefe. Ersetzt wurde diese wohl durch
untergärige? Wahr auf jedenfall wenig Geschmack drin.
Nicht schlechter, als andere Hefeweizen großer Brauereien, das war´s aber
schon.
Dann lieber mein Selbstgebrautes, da ist wenigstens ordentlich Banane drin
____________________ ----------------------------------------------
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.10.2012 um 09:26 |
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Hi Uckel,
das Bier ist auf jeden Fall OG vergoren. Das vorl. Biergesetz verbietet es
andere Würzen als Gerstenmalzwürzen UG zu vergären.
Zitat: | § 9
(1) Zur Bereitung von untergärigem Bier darf, abgesehen von den
Vorschriften in den Absätzen 4 bis 6, nur Gerstenmalz, Hopfen, Hefe und
Wasser verwendet werden.
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Was passiert, es werden nach Filtration, frische UG Hefen dazugegeben.
Neben technischen Gründen ist hieran aber auch der Konsument schuld, weil
er es bevorzugt die Hefe in Klumpen im Bier zu haben.
Gruss
Jan
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.10.2012 um 10:20 |
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Moin Jan,
ja ich weiß, es wird OG vergoren sein, und dann ANSCHLIEßEND UG Hefe
dazugegeben worden sein.
Hab mich wohl missverständlich ausgedrückt.
Aber: Warum nimmt man nach Filtration nicht wieder die ursprüngliche Hefe?
Wegen der Haltbarkeit? ____________________ ----------------------------------------------
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.10.2012 um 10:37 |
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Die UG Hefe sedimentiert besser in der Flasche, außerdem kann man dann
Kaltlagerung und Nachgärung bei der selben Temperatur und gleichzeitig
machen.
Witzig ist, dass man die Hauptgärung nicht untergärig machen darf, die
Nachgärung aber sehr wohl, ich glaub, das ist sogar ganz genau nach Anzahl
der Hefezellen geregelt.
Eine sehr seltsame Blüte des RHG.
Stefan
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.10.2012 um 10:47 |
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.10.2012 um 11:13 |
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Hi Uckel,
also die unsprüngliche, also abfiltrierte Hefe, lässt sich nicht
wiederverwenden. Bier wird über eine sog. Anschwemmfiltration mit
Kieselguren filtriert, d.h. die Hefe ist danach mit Kieselgur vermischt.
Ingesamt wird unter anderem filtriert um eben auch andere Ablagerungen wie
Hopfenharze usw. abzutrennen.
Ein Grund für UG Hefe ist das sich diese besser absetzt, also kann man sie
auch in der Flasche lassen wenn man sie nicht im Glas will. Ein weiterer
Grund ist das viele Konsumenten eher stückige Hefe bevorzugen.
Sehr häufig wird diese Hefe dann eh mit dem Bier über eine KZE oder über
einen Tunnelpasteur "biologisch stabilisiert", sprich abgetötet.
Gruss
Jan
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1644 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.10.2012 um 14:43 |
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Hallo, wehrte Braugemeinde.
Bin ziemlicher Neunling und habe mir diese Sorte auch probiert, mir hat
auch das Etikett gefallen.
Gekauft hatte ich auch, weil dass Kapuziner Weißbier Hell mich vom Aroma
und Geschmack fasziniert hat, richtig spürbarer Nelken Geschmack, richtig
fruchtig und würzig von der Hefe.
Dachte ich mir, dass Keller soll doch toll sein, da war ich auch
enttäuscht.
Dass Schwarze von den, war wieder nicht schlecht, aber auch wenig
Hefengeschmack.
So was in der Art dachte ich mir auch mal zu brauen, aber die Hefe wollte
ich vom Kapuziner Weißbier Hell strippen und diese spezielle Raste fahren.
Grüß
Vit ____________________ Viele Grüsse Braubruder Vit.
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Nicht das Bier ruiniert die Menschen, es ist das Wasser...
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.10.2012 um 15:36 |
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Wenn Du die Weizenhefe strippen willst, würd ich erst mal nachfragen, ob
das die Originalhefe ist oder eine untergärige.
Dann sollte die natürlich noch leben, was heutzutage bei den wenigsten
Weizenbieren der Fall ist.
Die spezielle Rast ist die Ferulasäurerast bei ca 42°C.
Stefan
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.10.2012 um 15:50 |
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Zitat: | Danke für deine gute
Erklärung. Ein Unding. Es müsste auf dem Etikett angegeben werden, wie
(nach-)vergoren wurde.
Naja, 95 % der Biertrinker wird´s nicht
interessieren. |
Tut es eigentlich ja auch. Es muss "Flaschengärung" draufstehen. Oder
"classic bottle fermentation" ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.10.2012 um 18:45 |
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Danke an Jan für die Auskunft.
Zitat von flying, am 1.10.2012 um
15:50 | Zitat: | Danke für deine gute
Erklärung. Ein Unding. Es müsste auf dem Etikett angegeben werden, wie
(nach-)vergoren wurde.
Naja, 95 % der Biertrinker wird´s nicht
interessieren. |
Tut es eigentlich ja auch. Es muss "Flaschengärung" draufstehen. Oder
"classic bottle fermentation" |
Flaschengärung wäre es ja, wenn die Obergärige Hefe auch bei der Nachgärung
in der Flasche bliebe. Das ist ja hier gerade nicht der Fall. ____________________ ----------------------------------------------
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 451 Registriert: 27.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.10.2012 um 21:49 |
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Zitat von uckel, am 1.10.2012 um
18:45 | Danke an Jan für die Auskunft.
Zitat von flying, am 1.10.2012 um
15:50 | Zitat: | Danke für deine gute
Erklärung. Ein Unding. Es müsste auf dem Etikett angegeben werden, wie
(nach-)vergoren wurde.
Naja, 95 % der Biertrinker wird´s nicht
interessieren. |
Tut es eigentlich ja auch. Es muss "Flaschengärung" draufstehen. Oder
"classic bottle fermentation" |
Flaschengärung wäre es ja, wenn die Obergärige Hefe auch bei der Nachgärung
in der Flasche bliebe. Das ist ja hier gerade nicht der Fall.
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nein es ist auch so eine flaschengärung, auch mit der untergärigen hefe
Zitat von JanBr, am 1.10.2012 um
11:13 | Hi Uckel,
also die unsprüngliche, also abfiltrierte Hefe, lässt sich nicht
wiederverwenden. Bier wird über eine sog. Anschwemmfiltration mit
Kieselguren filtriert, d.h. die Hefe ist danach mit Kieselgur vermischt.
Ingesamt wird unter anderem filtriert um eben auch andere Ablagerungen wie
Hopfenharze usw. abzutrennen.
Ein Grund für UG Hefe ist das sich diese besser absetzt, also kann man sie
auch in der Flasche lassen wenn man sie nicht im Glas will. Ein weiterer
Grund ist das viele Konsumenten eher stückige Hefe bevorzugen.
Sehr häufig wird diese Hefe dann eh mit dem Bier über eine KZE oder über
einen Tunnelpasteur "biologisch stabilisiert", sprich abgetötet.
Gruss
Jan |
Bist dir sicher das die Kulmbacher ihr weizen filtrieren? ich dachte
nämlich nicht.. naja vll. frag ich die tage mal nach...
[Editiert am 1.10.2012 um 21:50 von Stift]
____________________ "Es ist ein Grundbedürfnis der Deutschen, beim Biere schlecht über die
Regierung zu reden." (Otto von Bismarck)
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.10.2012 um 21:51 |
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.10.2012 um 21:58 |
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Zitat: | nein es ist auch so eine
flaschengärung, auch mit der untergärigen
hefe |
Das stimmt! Es ist auch so eine "Flaschengärung". Prinzipiell kann das nur
heißen, dass die Hefe in der Flasche "eventuell" noch lebt? Lieber auf
bekannte Sachen wie Schneider-Weisse zurückgreifen. Hier wird die Hefe zur
Flaschengärung extra frisch zugesetzt.
Mickerige Hefereste in unfiltrierten Bieren sind IMHO nicht zu empfehlen.
Es handelt sich dann vermutlich um vermickerte Staubmutanten des
eigentlichen Stammes... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 451 Registriert: 27.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.10.2012 um 22:00 |
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warum sollte sie das nicht tun? wenn vergärbare zucker vorhanden sind und
die restlichen bedingungen stimmen dann vergärt sie diese! ____________________ "Es ist ein Grundbedürfnis der Deutschen, beim Biere schlecht über die
Regierung zu reden." (Otto von Bismarck)
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Antwort 14 |
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