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Autor: Betreff: Brauwasser
Newbie
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Beiträge: 6
Registriert: 1.10.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 1.10.2012 um 08:12  
Guten Morgen,

die Herrschaften. Meine kurze Vorstellung: Bin seit neustem ein noch u 30er Hobbybrauer. Meine erste Aktion war ein Wiezenbier nach dem Rezept von einem BierBuchAutor was auch gut funktioniert hat.

Jetzt möchte ich als nächstes etwas experimentieren. Undd zwar haben wir relativ klakhaltiges Wasser (deswegen das Obergärige). Nichtsdestotrotz möchte iech auch an der Wasserqualität schrauben. Hier meine Frage:

Kann ich mein Leitungswasser mit destilliertem Wasser strecken um es weicher zu bekommen?


Vielen Dank schon mal Grüße Schmitti
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 1.10.2012 um 08:22  
Grüß Dich Schmitti,

zunächst von meiner Seite ein herzliches Grüß Gott !

Strecken des Brauwassers mit destilliertem Wasser ist aber eine sehr teure Variante der Wasseraufbereitung....

Jetzt aber mal im Ernst:
Carbonate kannst Du mit Säuren killen.
Chemie---äh,ja, (räusper) die lassen wir mal besser weg.

Nimm stattdessen Braugips (Calciumsulfat) aus der Apotheke und salze Dein Brauwasser am Vortag des Brauens auf. Jetzt wär natürlich die Menge wichtig. Die ist abhängig von der Wasserhärte. Ich hab bei mir daheim etwa 21 Grad dH und gebe daher auf 100 Liter Brauwasser etwa 30 bis 40 Gramm Braugips (ein gehäufter Eßlöffel) dazu.
Kräftig einrühren, über Nacht setzt sich eine nicht unerhebliche Kalkmenge am Boden des Wasserfasses ab. Das Brauwasser dann natürlich abziehen (man sagt auch dekantieren dazu), um den Kalkschmodder nicht aufzuwirbeln.

Außerdem füge ich der Schüttung (für einen 50-Liter-Sud !!!!) ein gutes Pfund (für Preußen und sonstige :D : 500 Gramm) sehr fein geschrotetes Sauermalz hinzu.
Das drückt dann den pH-Wert der Maische schon auf die erwünschten 5,3.

Säuremeßstreifen hast Du hoffentlich organisiert und verwendest sie auch, ansonsten tappst Du beim Maischen ein klein wenig im Dunkeln.

GLG und allzeit gut Sud !!!!!
Antwort 1
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Beiträge: 941
Registriert: 18.2.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.10.2012 um 08:28  
Demnach tappe ich beim Maischen schon recht lange erfolgreich im Dunkeln :)
Aber bist du dir sicher, dass du nicht Calciumoxid anstelle von Calciumsulfat meinst? Oder verstehe ich da etwas vollkommen falsch?


Schmitti, stell doch einmal deine Wasseranalyse hier rein, dann kann dir gezielt geholfen werden!


[Editiert am 1.10.2012 um 08:28 von Gustl]
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Newbie
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Beiträge: 6
Registriert: 1.10.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 1.10.2012 um 08:38  
Ja einen wunderschönen,


das gin aber ziemlich flott mit den Antworten. Also Wasserteststreifen sind bestellt. Dann verscahff ich mir mal einen überbblick, über die Härte des Wassers. falls diese zu hoch sein sollte versuch ich es wirklich mal mit Braugips (hört sich nämlich ziemlich unkompliziert an an;-)

Viele Grüße
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uckel
Beiträge: 1324
Registriert: 19.12.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.10.2012 um 08:51  
@ Schmitti,

bitte ruf deine stadtwerke an und lass dir eine Wasseranalyse schicken. Es kommt nämlich nicht auf die Wasserhärte, sondern die Restalkalität(Verhältnis Carbonathärte zu Nichtcarbonathärte) an. Dortmunder Wasser war z.B. sehr sehr hart, die Restalkalität war dennoch unter 5, sodass das Brauen von Exportbier sehr gut gelang. Alle anderen Werte wären auch Interessant.

@ Koenigsfeld

Dein Beitrag verwundert mich etwas. Ich brauche in meinem Wasser nämlich Calciumchlorid um das Verhältnis von Chlorid zu Sulfat auszugleichen, für mein Wasser wäre demnach deine Empfelung kontraproduktiv, oder habe ich da einen Denkfehler?


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philthno2
Beiträge: 455
Registriert: 5.9.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 1.10.2012 um 08:56  
Hi Schmitti,

http://netbeer.org/content/view/13/42/1/1/lang,de_AT

Das hier wird dir weiterhelfen, zumindest glaube ich, durch diese Seite die Wassergeschichte einigermaßen durchstiegen zu haben. Du spielst "Wunschkonzert" und gibst an, was für ein Ionenprofil du haben möchtest (abhängig von deinem Bierstil), der Rechner sagt dir dann, wie viel von was du in dein Wasser rühren musst.

Gruß, Philipp


[Editiert am 1.10.2012 um 08:56 von philthno2]
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kvendlar
Beiträge: 972
Registriert: 18.4.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 1.10.2012 um 09:02  
Hallo Zusammen,

Ich war bisher mit weichem Wasser gesegnet, werde aber demnächst in Bitburg in der Eifel brauen und das Wasser dort ist sehr hart (man denke nur mal an Gerolsteiner Sprudel). Ich braue hauptsächlich Pale Ales. Wie sollte ich das Wasser aufbereiten?
Ich mache das wie Gusti es empfohlen hat und stelle mal die Wasseranalyse rein: Trinkwasseranalyse Bitburg

Ich habe versucht das ganze mal mit dem Rechner von maischemalzundmehr einzugeben. Allerdings habe ich keinen Wert für Säurekapazität und habe daher einfach mal frecherweise 4 eingetragen, was vermutlich völliger Unsinn ist.

Sollte ich dieses Datum noch besorgen für eine zuverlässige Rechnung oder kann man das aus dieser Analyse berechnen?

Vielen Dank - kvendlar

PS: Man beachte den Uranwert an der Probenentnahme Cas cade (getrennt geschrieben damit die Hopfensucher nicht durcheinander kommen)... Interessanter Wert, das Cas cade ist ein Schwimmbad das am Hand unterhalb eines Friedhofes gebaut ist, zum anderen waren Amis Atomwaffen in der Eifel gelagert - aber der nächste Bunker ist mindestens 15km weit weg, das müsste die anderen Proben eigentlich auch betroffen haben. Nunja, da hat das Bier eine noch geringere Halbwertszeit.
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Senior Member
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philthno2
Beiträge: 455
Registriert: 5.9.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 1.10.2012 um 09:17  
Hi kvendlar,


Zitat von kvendlar, am 1.10.2012 um 09:02

Sollte ich dieses Datum noch besorgen für eine zuverlässige Rechnung oder kann man das aus dieser Analyse berechnen?


bei mir ist die Säurekapazität z.B. 5,3 und damit ändern sich die anderen Werte komplett -- so aus dem Bauch raus würd ich schon sagen, dass du hier einen genaueren Wert brauchst. Wenn ich mit der Kapazität spiele und 4 und dann 5 eintrage, ändert sich die Milchsäuremenge von 24 auf 33 ml, was ja ca 140% entspricht ...


[Editiert am 1.10.2012 um 09:26 von philthno2]
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 1.10.2012 um 14:21  

Zitat von uckel, am 1.10.2012 um 08:51
@ Schmitti,

bitte ruf deine stadtwerke an und lass dir eine Wasseranalyse schicken. Es kommt nämlich nicht auf die Wasserhärte, sondern die Restalkalität(Verhältnis Carbonathärte zu Nichtcarbonathärte) an. Dortmunder Wasser war z.B. sehr sehr hart, die Restalkalität war dennoch unter 5, sodass das Brauen von Exportbier sehr gut gelang. Alle anderen Werte wären auch Interessant.

@ Koenigsfeld

Dein Beitrag verwundert mich etwas. Ich brauche in meinem Wasser nämlich Calciumchlorid um das Verhältnis von Chlorid zu Sulfat auszugleichen, für mein Wasser wäre demnach deine Empfelung kontraproduktiv, oder habe ich da einen Denkfehler?


Mahlzeit uckel,

es kommt drauf an, ob es sich um Carbonathärte oder Sulfathärte handelt. Bei Carbonathärte kannst mit Sulfaten kontern, bei Sulfathärte mußt Du mit Chloriden arbeiten :puzz:


JETZT KOMMTS FÜR ALLE PREUSSEN UND DIE, DIE ES WERDEN WOLLEN :D

Der Chefmälzer der Mälzerei meines Vertrauens hat gemeint:
"Bräisld bei Dir as Wasser ? Ja mei, wenns Wasser a weng z'hart is, nachad schmeißt halt a weng mehr Sauermalz in'd Maischn nei. Des wercht na scho."
Für alle diejenigen, die der bayrischen Sprache nicht mächtig sind:
"Ist das Wasser bei Dir so hart, dass es fast schon staubt ? Nun ja, bei zu hartem Wasser mußt Du die Sauermalzgabe erhöhen. Das klappt dann schon."


Über 70 Millionen Menschen in Deutschland sprechen kein bayrisch.....
schreib Dich nicht ab.....lern bayrisch :D (frei nach Dr. Grünwald)

www.youtube.com/watch?v=9yWn08Dhv5E
Antwort 8
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 1.10.2012 um 14:39  
Das können wir Ossis aber besser... :P

http://www.youtube.com/watch?v=27wkJ6KDolk

un mache di Glozzn uff du Orschkrampe..


[Editiert am 1.10.2012 um 14:41 von flying]



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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 1.10.2012 um 14:44  
@kvendlar: O ha ... Bitburg hat in Punkto Wasser echt ein "hartes" los gezogen ;)

Ich würde mit CaO im Split-Treatment Verfahren arbeiten. Boludo hat es hier und da schon mal gut beschrieben. Damit bekommste zum Teil auch das Magnesium aus dem Wasser, was meiner Ansicht nach dringend anzuraten ist. In etwa geht das so:

CaO entsprechend berechnen und die komplette Menge in einen Teil des aufzubereitenden Wassers geben. Der pH-Wert verschiebt sich in Richung alkalisch und Mg wird ausgefällt. Am nächsten Tag bis zur berechneten Wassermenge auffüllen. Jetzt fällt auch noch das Calcium aus. Abschließend den Bodensatz (wird stattlich sein) verwerfen. Das dauert 2 Tage und man benötigt zwei große Gefäße. Im Übrigen sollte die Temperatur nicht zu niedrig sein ... chemische reaktion halt. RT sollte reichen.

Ich bereite so das Wasser für mein Pils auf und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Meistens verwende ich zusätzlich noch etwas Milchsäure um auf eine leicht negative RA zu kommen.


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muldengold
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red_folder.gif erstellt am: 1.10.2012 um 15:20  

Zitat:
Allerdings habe ich keinen Wert für Säurekapazität und habe daher einfach mal frecherweise 4 eingetragen, was vermutlich völliger Unsinn ist.

Um die Restalakalität abzuschätzen kommst Du um die Säurekapazität (das ist die Konzentration des Hydrogencarbonats - DER Säurevernichter!) nicht herum. Der Wasserversorger hat eine Auskunftspflicht und eine Anruf lohnt sich daher allemal. Alternativ könntest Du auch den pH-Wert der Maische messen und dann kontrolliert z.B. Milchsäure zugeben bis <5.5.

Sandro
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