Hallo, liebe Interessierte!
Im Zuge der Hefe-Sammelbestellung wurde ich nach meinem Vakuumierer
gefragt.
Und falls zu dem Thema breiteres Interesse gegeben sein sollte, dachte ich,
das Gerät mal ausführlicher in einem Forumsartikel zu zeigen.
Es ist ein Caso VC44, den ich mir Mai 2007 gekauft habe (damals etwa 84
Euro), als ich Hopfen vernünftig vakuumieren wollte.
Caso ist m.W. eine italienische Firma, den VC44 gibts nicht mehr zu kaufen,
da gibts neuere Modelle.
Damals fand ich eine Beschreibung eines älteren Geräts auf der Seite eines
"Grillsportvereins" und entschied mich so für diese Marke.
Hier mal ein Photo mit meiner Hand als Größenrelation:
Mal die Knöpfe usw. erklären.
Rechts unten sieht man dieses genuckelte Feld. Wenn man den "Deckel" da
niederdrückt, aktiviert man die Saugpumpe. Erreicht das System einen
gewissen Unterdruck, fängt es automatisch mit Schweißen an und versiegelt
so den Folienbeutel.
Möchte man nur schweißen, drückt man ebenso den "Deckel" runter und drückt
gleich auf die "STOP"-Taste oben rechts. Die Pumpe wird abgeschaltet und es
wird gleich geschweißt.
Das genuckelte Feld links hat keine besondere Funktion, wenn man den Deckel
hier niederdrückt. Es wird dann aber der Folienbeutel eingeklemmt.
Der komische Knopf oben links hat zwei Funktionen. Zum einen kann man damit
das System nach dem Verschweißen belüften - sonst bekäme man den Deckel
nicht auf.
Zum anderen gibts dafür einen Stecker mit Schlauch, der auf einen
Behälterdeckel paßt. Damit kann man Gefäße evakuieren.
Das Gerät ist für Folienbeutel mit einer Profilierung, man kann damit keine
"glatten" Beutel vakuumieren. Der Fachausdruck (lt. Wiki auch noch falsch
geschrieben) lautet "goffriert".
Ich hatte mir damals eine Rolle zum Zurechtschneiden mit besorgt. Für einen
Test schneide ich mir einen 15cm breiten Streifen ab:
Nun muß ich den Beutel erst mal auf den breiten Seiten zuschweißen. Ich
möchte ihn dann halbieren und je 50g Hefe vakuumieren.
Die Handhaltung hat weniger mit Raven und gar nichts mit irgendwelchen
occulten Dingen zu tun. Sie ist einfach praktisch, weil man so den Streifen
halbweg glatt anlegen kann:
Zwei mal geschweißt und der Beutel ist fertig:
Den Streifen habe ich jetzt mit einer Schere halbiert und in eins der
Sackerl 50g Backhefe eingewogen:
Das zeigt einen Nachteil des "ungepimpten" Geräts. Der lose runterhängende
Beutel läßt rieseliges Vakuummiergut zu einer dickeren Wurst werden.
Mit einem Unterbau (z.B. Computerzeutschriften verschiedener Dicke etc.)
kann man den Beutel flach legen und die Hefe behutsam verstreichen:
Von der Seite:
Beachte, daß der Beutelrand bis zu diesem klarsichtigen Plastikgehäuse
gehen muß. Darin wird der Unterdruck erzeugt.
Das Schwarze davor ist ein Moosgummi als Dichtung.
Und das braune Band davor ist das Heizelemt, das dann den Beutel
verschweißt.
Durch leichtes Andrücken mit der einen Hand streicht man die Falten glatt
und preßt schließlich den Schweißarm auf das Gerät. Die Vakuumpumpe legt
los und es wird schließlich geschweißt. Man muß schon etwa energischer
drücken - zumindest scheint mir das so.
Beim Absaugen kann es günstig sein, den Beutel mal kurz zu lüpfen,
zumindest scheint dann die Luft besser abgesaugt zu werden.
Nach dem ersten Schweißen kann man den Beutel etwas nach unter rutschen und
zu Sicherheit noch mal schweißen.
Zuletzt sieht das dann so aus:
Wenn man so einen verschweißten Beutel vorsichtig genug öffnet, kann man
ihn nach Entnahme der gewünschten Menge auch noch mal zuschweißen, wie man
bei diesem Hopfen sieht:
Ich bin mit dem Gerät recht zufrieden, der Schweißarm geht etwas weit nach
vorne - daher auch diese komische Handhaltung - mag aber konstruktiv nicht
anders lösbar sein.
Ich weiß, daß andere Hobbybrauer auch solche "besseren" Vakuumierer
besitzen. Vielleicht schreibt der eine oder andere noch seine Erfahrungen
hier in die Diskussion, damit ein Interessierter mehr Informationen zu
einem eventuellen Kaufentscheid findet.
Uwe