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Autor: Betreff: Hefe in Glycerin einfrieren
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red_folder.gif erstellt am: 3.1.2014 um 17:05  
Muß/ sollte der Starter etwas weniger fett sein, oder kanns auch übrig geblibene Würze vom letzten Brautag sein, die ich natürlich eingekocht habe?

juno


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Lieber ein Bauch vom Bier trinken, als einen Buckel von der Arbeit!
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red_folder.gif erstellt am: 13.2.2014 um 08:18  
So,

gestern war es so weit, ich habe meinen letzten Sud, der mit der S-189 angesetzt war geschlaucht, und die Hefe geerntet. Diese habe ich in einen Messbecher getan und habe die gleiche Menge an Glycerin zugegeben, kräftig durchgerührt, in PETlinge gefüllt und ab in die Gefriertruhe. Mal sehen, ob ich die Hefe wieder zum gären überreden kann.

juno


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red_folder.gif erstellt am: 13.2.2014 um 22:01  
Hallo Juno,

ich habe gelesen, dass eine Konzentration an Glycerin von ueber 15% der Hefe eher schadet. Unter 10% sollten es allerdings auch nicht sein. Lass die Hefe mal eine Weile eingefroren und berichte dann mal, ob sie noch lebt. Bei meinem letzten Versuch hatte ich auch 25-30% Glycerin drin. Nach 6 Monaten waren zwar noch vitale Zellen da, aber es hat schon ein bisschen gedauert bis es los ging.

Vor dem Einfrieren soll man die Hefe auch ein oder zwei Tage moeglichst kalt (2-3 Grad) stellen, damit sie sich schon mal auf die tiefen Temperaturen einstellen kann. Manchmal liest man auch, dass die Fluessigkeit, in der die Hefe eingefroren wird, etwas Wuerze enthalten soll. So 5-6 Grad P sollten reichen. Schaden wirds sicher nicht. Die kleinen Kameraden machen ja sowieso Bubu. :puzz:

Gruss Joerg.
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red_folder.gif erstellt am: 14.2.2014 um 12:33  
Es war noch etwas Würze dabei, als ich die Hefe geerntet habe. Mal sehen was im April und September rauskommt.

juno


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HansMeiser
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red_folder.gif erstellt am: 14.2.2014 um 12:36  
Wenn du genug verarbeitet hast, kannst du ja mal eine Probe auftauen. Ob 2 Tage oder 2 Monate eingefroren, dürfte keinen Unterschied machen.

Hans


[Editiert am 14.2.2014 um 12:37 von HansMeiser]
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red_folder.gif erstellt am: 14.2.2014 um 17:42  
Ich sag ja im April. Ich habe 4 50 ml Röhrchen benutzt. Wenn die Hefe wieder kommt, wollte ich die dann eh wenigstens 2-3 mal wiederverwenden.


juno


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red_folder.gif erstellt am: 14.2.2014 um 21:21  
Also so 20% glycerol sind schon ok. Wir verwenden meist 10-15% im Labor. Ich wuerde dir eine 40% Stockloesung glycerol vorschlagen. Du verduennst es mit Wasser oder Medium (nimm Malzbier wenn du kein echtes Hefemedium hast) und sterilisiert es anschliessend. Dann mixt du etwas Bodensatz 1:1 und friest es weg.
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red_folder.gif erstellt am: 15.2.2014 um 11:43  
http://www.sciencegateway.org/protocols/cellbio/yeast/ygs.h tm

Also standard scheint 15% glycerol zu sein. Zu viel Glyerol ist auch nicht gut, das "trocknet" die Hefe aus.
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red_folder.gif erstellt am: 17.2.2014 um 08:55  
Also soll ich beim nächsten mal 1 gehäuften Teelöffel voll Malzextrakt nehmen den mit 50 g Glycerin (ungefähr 50 ml) und auf 100 ml mit Wasser auffüllen und das Ganze unter rühren aufkochen und ca. 4 min. kochen lassen.

Wenn ich am selben Tag die Hefe ernte und 2-3 Tage im Kühlschrank lagere, setzt diese sich nochmals ab. Den Flüssigkeitsstand abgießen, und die Hefe nun in die Glycerinlösung geben bis ich ca. 200 ml erreicht habe, das ganze gut durchrühren und ab in die Petlinge und in die Gefriertruhe.

Richtig?

juno


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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2014 um 08:21  
So, Jungs und Mädels,

habe gestern einen Starter angerührt. 2 Teelöffel Malzextrakt & 100 ml Wasser gekocht und auf Zimmertemperatur herabkühlen lassen. Gleichzeitig die Hefe Aufgetaut. gegen 23 Uhr kam es zur Hochzeit. Heute Morgen waren die ersten weißen Punkte auf dem Starter.

juno


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BasherMcGee
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2014 um 13:29  
Ich bin wirklich auf die Langzeit tests gespannt.

Aus Erfahrung in der Bäckerei weiß ich, das Hefe auch ohne Glycerin (Also als Teigling) problemlos mal eine Woche eingefroren sein darf. Danach ist die abnehmende Gäraktivität deutlich zu spüren.
Da wir immer mit Gärunterbrechung gearbeitet haben (bei normalen Brötchen max. 12 h), kann ich sagen das die meisten Hefen noch aktiv sind.

Wundert mich deshalb noch nicht wirklich ,dass nach einer Woche zügige Gäraktivität zu erkennen ist. Deswegen unbedingt die Ergebnisse der Langzeittests posten.

Könntest du deine Vorgehensweise nochmal zusammen fassen?
Ich glaube das wäre sehr hilfreich, auch für andere.

Toi, Toi, Toi

Grüße
Chris


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Dyonisos
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2014 um 14:35  
Ich habe mich auch mal an die Materie rangetraut und eine geerntete Belle Saison und eine Nottingham eingefroren.
Einfach Glycerin aus der Apotheke (85%) mit der Erntehefe gemischt, so dass ich auf etwa 30-40% Glycerinanteil gekommen bin. Nach zwei Wochen habe ich Röhrchen auf Zimmertemperatur gebracht und dann mit einer Flasche Malzbier angesetzt. Die Gärung kam innerhalb weniger Stunden an. Geruch und Geschmack soweit in Ordnung.
Für einen Langzeittest muss ich mich noch gedulden.

Es bleiben aber noch zwei Fragen offen:

Offensichtlich trennen sich beide Medien (Hefe & Glycerin) beim Einfrieren, obwohl sie vorher gut gemischt waren. Das müsste sich nachteilig auf die Hefe auswirken, weil sie ja nicht vor dem Frost geschützt ist. ???

Der Einsatz der aufgetauten Hefe ist schwierig. Mit wieviel überlebenden Zellen kann ich rechnen??? Das ist ohnehin schwer, weil die beiden o.g. Hefen sich bezüglich des Absetzens ganz unterschiedlich verhalten. Die Nottingham ist sehr kompakt und die Zellzahl wird sicher höher sein als bei der Belle Saison.



Prost Dyonisos
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2014 um 18:20  
Viel sums habe ich nicht gemacht. Ich habe versucht soviel Hefe wie möglich mit einem sterilen Löffel zu ernten wie möglich (habe aber etwas Junbier mitgenommen). Das Ganze dann in einen Messbecher zwischengeparkt und abgelesen. Das selbe an Volumen an Glycerin zugegeben, kräftig durchgerührt in Petlinge gefüllt und ab in die Gefriertruhe.

Nun wurde mir gesagt, dass es ggf zuviel Glycerin gewesen sein könnte.

juno


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kerosin
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2014 um 20:13  
Hallo YeastRanchers,
ich kann hiermit bestätigen, dass ich auch nach 1.5 Jahre all meine Hefen problemlos auftauen und zum Leben erwecken kann. Ich friere jeweils kleine Mengen ein (< 1 mL Hefe). Wenn ich all meine über 140 verschiedenen Hefestämme in 50 mL Röhrchen wegfrieren würde... müsste ich wohl eine eigene Gefriertruhe dafür anschaffen. :)

Mein Medium (100 mL Ansatz): 5 g YPD Bouillon, 50 g Glycerin, 0.1 g Ascorbinsäure auf 100 mL Wasser. Vom Ansatz her wären es also 50 g/100 mL Glycerin.
Weitere Infos zum enfrieren sind hier (English): http://eurekabrewing.wordpress.com/2012/09/16/yeast-banking -5-frozen-yeasts/

Ich friere grundsätzlich keine grösseren Mengen an Hefe ein da ich die Hefe nach Gebrauch weitergebe/entsorge und danach mit einem anderen Stamm weiterbraue.

Cheers,
Samuel


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2014 um 20:26  
Durch Rühren in einer 10%-igen Traubenzuckerlösung unter Stress (z. B. durch Abkühlen) regt man die Bildung von Trehalose an. Ein natürlicher Doppelzucker aus 2 x Glukose. Genau wie Maltose nur anders angeordnet.
Nach allem was ich gelesen haben hängt da bezüglich des Frostschutzes alles dran! Je mehr Trehalose gebildet wird, umso mehr übersteht die Hefe Frost und Trocknung. Das Zeuch ist der Bringer.
Suspensionen trennen sich durch Schockfrosten eher weniger. Oder Flüssigstickstoff..


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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2014 um 20:31  

Zitat von kerosin, am 21.2.2014 um 20:13
nach 1.5 Jahre all meine Hefen problemlos auftauen und zum Leben erwecken kann.


Auch die Bretts? Da gibt es doch einige die sagen das das weniger gut klappt.

(wird es auch noch einen artikel ueber die Pichia kluyveri geben? Danke fuer die beiden ersten, bin gespannt was bei der Torulaspora heraus kommt)

Ingo


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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2014 um 20:51  

Zitat von Seed7, am 21.2.2014 um 20:31
Auch die Bretts? Da gibt es doch einige die sagen das das weniger gut klappt.

Für mich hat es bisher funktioniert. Ich friere Brett erst seit kurzem ein und habe daher noch keine Erfahrungen wie sich eingefrorene Brett über Jahre verhalten. Ich weiss aber von anderen die erfolgreich Bretts einfrieren. Vielleicht gibt es gewisse Unterschiede bei Stämmen?!?


Zitat von Seed7, am 21.2.2014 um 20:31
(wird es auch noch einen artikel ueber die Pichia kluyveri geben? Danke fuer die beiden ersten, bin gespannt was bei der Torulaspora heraus kommt)

Ist auf meiner Liste. Neben 35 anderen Hefen die ich mir einmal genauer anschauen will. Habe übrigens diese Woche eine Hanseniaspora uvarum (Kloeckera apiculata) aus Canada erhalten ;). Es wird vermutlich in naher Zukunft einen kurzer Review über diese Hefe auf meinem Blog zu lesen geben.


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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2014 um 20:58  

Zitat:
Habe übrigens diese Woche eine Hanseniaspora uvarum (Kloeckera apiculata) aus Canada erhalten


Ich fress Besen! Die stinknormalste Hefe die wo gibt, nur aus einer anderen Hemisphäre... :) Ein Träumchen ;)


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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2014 um 21:43  
@Flying: Das ist so :)

Nur bin ich hier zu 99.9% sicher das es auch diese Hefe ist weil genau dieser Stamm teilsequenziert wurde. Ich habe Projekte am laufen um gewisse wilde Hefen zu identifizieren. Dazu brauche ich aber gutes & richtiges Referenzmaterial. Ansonsten komm ich nicht wirklich weiter. Muss halt mein Material weltweit sammeln da ich in Europa niemanden kenne der die gleichen Interessen teilt und auch empirische Daten liefern kann.


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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2014 um 22:02  
Genomsequenzierung...? Tippitoppi :) :) :D ??


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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2014 um 23:45  
@Flying: Wenn überhaupt, dann machen wir es richtig. That's how we rock.

Ich weiss auch von einem Projekt mit White Labs die 96 Stämme komplett sequenziert haben und nun nach Unterschieden suchen und gefunden haben. Mehr möchte ich dazu hier nicht sagen da ich die erhaltenen Informationen nicht weitergeben möchte (unpubliziertes Material). Wie es halt so in der Wissenschaft ist ;)

Cheers, Samuel


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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2014 um 09:00  
Die Auskunft laesst sich raten, besonders nach dem lesen von zwei Blogs von Lars Marius Garshol. Eins ueber Norwegische Hefe und eins ueber Hefe aus Litauen.

Ingo (der in spannung abwartet)


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red_folder.gif erstellt am: 24.2.2014 um 12:28  
Hallo,

habe am WE gebraut. Die Frosthefe habe ich natürlich verwendet. Allerdings brauchte sie über 24h um überhaupt anzukommen, aber sie tat es. Werde es beim nächsten mal berücksichtigen, und den Starter schon am Montag vor dem Brauen ansetzen, da hat die Hefe eine Woche Zeit sich zu vermehren und fit zu werden.

juno


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Dyonisos
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red_folder.gif erstellt am: 13.4.2014 um 20:00  
Liebe Hefefroster,

heute Morgen habe ich eine der o.g. Heferöhrchen aus dem Froster mit Malzbier angesetzt. Kurz zur Ausgangssituation: Eine geerntete Belle Saison wurde Ende 12/2013 mit Glycerin eingefroren. Beide Medien haben sich aber getrennt. Die Hefe sieht gefroren (fest aus), darüber zähflüssig das Glycerin.

Schon nach etwa einer halben Stunde ging die Gärung los. Noach einigen Stunden eine Schaumdecken und aufsteigende Bläschen en masse.



Also scheint einiges in den drei Monaten den Frost überlebt zu haben, bzw. die Medien sich doch nicht komplett getrennt haben. Nächster Versuch ist nun eine T-58 mit einem Einlagerungs-Medium aus Antwort 1 dieses Threads.

Bericht folgt.

Gruß Dyonisos
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