Hallo liebe Forengemeinde,
nach einigen Wochen stillen Mitlesens und dem Abgreifen unzähliger Tipps
habe ich mich nun überwunden, den Anmeldebutton gedrückt und möchte mich
Euch kurz vorstellen:
Ich bin 43 Jahre alt und wohne in Rheinhessen. Bis vor kurzem hätte ich auf
die Frage, welches Bier wir gerne trinken, beantwortet mit "Wir trinken
hier beides - Bit und Flens".
Jetzt hatte aber mein Sohn sich kürzlich in der Projektwoche seine Schule
für "Bier brauen" angemeldet, dafür unseren alten Einkocher abgegriffen und
wenige Tage später tatsächlich ein paar Flaschen selbstgebrautes
mitgebracht. Die Verkostung wenige Wochen später war leider wenig
berauschend - kein CO2 in der Flasche :-(
Zufällig interessiert sich aber ein Freund und Kollege von mir seit einiger
Zeit fürs Bier brauen und konnte mir - wenn auch noch nicht mit eigener
Erfahrung, so doch mit Lektüre und Weblinks - aushelfen, so das schnell
klar war, das hier wohl die Nachgärung in der Flasche schief gelaufen ist.
Also: Flaschen warm gestellt, Zucker rein, nach wenigen Tagen in den
Kühlschrank und einige Zeit später ein durchaus brauchbares Bier getrunken
:-) .
Kurze Zeit später war ein einfaches Bierkit vom Hobbybrauerversand
unterwegs, die Zollanmeldung wurde komplikationsfrei abgewickelt und das
Kit erfolgreich angesetzt und vergoren. Das Kit wurde gemäss Rezept
gestreckt auf 20 Liter, wobei ich die Hälfte des zugesetzten Zuckers durch
Malzzucker ersetzt habe, da dies dem Geschmack zuträglich sein soll.
Technisch hat da wohl alles geklappt, Flaschendruck ist auch prima, der
Geschmack allerdings ziemlich flach.
Egal, das war ein guter Einstieg in die Materie mit Gärung, Desinfektion,
Abfüllung, und der Brauvirus hat seine infektiöse Wirkung nicht verfehlt
.
Mittlerweile habe ich die Malzmischung "Klosterbier" vom Hobbybrauerversand
verarbeitet und im Gäreimer. Mithilfe der ganzen Tipps hier lief das
erfreulich entspannt und unspektakulär. Auf das Läutern per Baumwolltuch
habe ich glücklicherweise verzichtet und mir stattdessen für die ersten
Versuche mit einem Wokeinsatz, einem Pizzagitter und einem Kunststoffnetz
ein Läuterboden-Provisorium für den Plastikeimer aus dem Bierkit gebastelt,
das erstmal ausreichend gut funktioniert bis mir klar ist, wohin die Reise
geht und ob höhere Investitionen für mich lohnenswert sind.
Aus dem Set habe ich 22 Liter Stammwürze mit 12,8 plato (gemessen mit einem
kalibrierten und für genau befundenen 0-32 Brix ebay-Refraktometer) heraus
bekommen.
Was mich etwas gestört hat war das viele Rühren per Hand und das lange
Warten auf das Abkühlen der Würze. Für den nächsten Ansatz kommt daher
meine drehzahlregelbare Bohrmaschine zum Rühren, sowie zum Kühlen ein
Wellrohrkühler nach Dem Basteltipp hier aus dem Forum zum Einsatz.
Der nächste Brautag ist für nächstes Wochenende vorgesehen und dazu wurde
die Malzmischung "Kölsch" bestellt, die dann bei einer grossen
Familienfeier ende November vor einigen aus Köln anreisenden Freunden
hoffentlich den Geschmackstest bestehen wird.
Wie Ihr seht, stehe ich noch ziemlich am Anfang und werde mich daher mit
Beiträgen hier noch zurück halten, höchstens mal ab jetzt gelegentlich
aktiv nach Tipps fragen.
Danke an dieser Stelle an alle Forenschreiber, die mit ihrem Input dafür
sorgen, das Leute wie ich einen leichten Einstieg in die Materie
bekommen.
Viele Grüsse aus Rheinhessen,
Kai
[Editiert am 20.10.2012 um 14:04 von heizer]