Heute ist ein belgisches Witbier von marsabba dran.
Das Etikett am Flaschenhals lässt schonmal auf ein vielversprechendes Bier
schließen.
Es wurde aus Pilsener Malz, Rohweizen und Hafer(flocken??) am 20.8.12
gebraut.
Ich würde anstatt dem Braudatum lieber das Abfülldatum aufführen, damit man
die Reife des Bieres bestimmen kann.
Als weitere Zutaten sind Nelson Sauvin, Saazer und die WLP 568 Belgian
Season Blend Hefe angegeben.
Das dürfte interessant werden...
Weitere Angaben:
8 EBC
20 IBU
5,5% Alk
13% Stammwürze
Das Bier ist hellgold, ziemlich klar und hat einen festen cremigen
Schaum.
Die Witbiere, die ich bisher getrunken habe waren aber etwas heller, eher
strohgelb.
Es riecht hefig, obergärig und erinnert mich an französsiche Obergärige.
Die typischen Orangen-/Zitronen- und Koriandernoten kann man hier nicht
wahrnehmen, schließlich wurde auch kein Koriander bzw Orangenschalen
verwendet.
Im Glas perlen viele CO2- Blasen recht munter in Richtung Schaumkrone.
Habe das Bier im Kühlschrank stehen gehabt und sich etwas bei
Zimmertemperatur erwärmen lassen.
Das Bier dürfte 10-12°C haben.
Während ich hier schreibe hält sich der Schaum immer noch fest und
wacker.
Der erste Schluck gestaltet sich noch etwas unauffällig, es ist relativ
mild, leicht süßlich und ich schmecke dezente Orangennoten im Abgang.
Es ist ordentlich karbonisiert, aber nicht zu spritzig.
Vom Hopfen schmecke ich bisher nicht viel, nur etwas Grapefruit der sich im
Abgang zu den Orangen gesellt.
Der Körper ist relativ schlank, ich denke der Hafer- und Weizenanteil war
nicht sehr hoch.
Belgische Hefenoten tauchen im Mittelteil auf und verleihen dem Bier eine
angenehme Würzigkeit.
Ich bilde mir gerade einen Hauch von Traube im Nachhall ein, kann sein dass
ich diesen Geschmack dem Nelson Sauvin zuorden.
In einer Blindverkostung würde ich es wohl als ein französisches Ale oder
ein weniger stark eingebrautes Biere de Garde einstufen.
Diese belgischen Hefenoten lassen sich nach einigen Schlücken wieder im
Abgang zusammen mit den oben genannten Fruchtnoten erkennen.
Sie sind sehr harmonisch und bilden zusammen ein sehr leckeres, süffiges
Geschmacksbild.
Fazit:
Anfangs ist das Bier im Antrunk und Mittelteil eher schwach auf der Brust
und etwas unauffällig.
Mit der Zeit baut sich das Bier aber auf und entwickelt einen äußerst
leckeren Abgang, der in Erinnerung bleibt.
Da hast du ein makelloses, feines Bier gebraut!
Das hast du gut gemacht:
-Karbonisierung
-Schaum
-Hefewahl
-toller Abgang
hier sehe ich noch Verbesserung:
-eine Messerspitze mehr Vollmundigkeit bzw "Weizigkeit" (höherer
Rohweizenanteil ??)
-Koriander und Orangenschalen dürften dem Bier in die Championsleague
verhelfen
Das Rezept würde mich auf jeden Fall interessieren.
edit: gna, Bild ganz vergessen...
bierige Grüße und vielen Dank für deine Bierpost,
Tobias
[Editiert am 21.10.2012 um 19:27 von Horstibus]
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Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Der jüngste und dienstälteste Brauer in der Bartei.
Die Hopfung stirbt zuletzt...