Newbie Beiträge: 4 Registriert: 6.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 6.11.2012 um 17:20 |
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Hi,
Bin frischer Heimbrauer und mache gerade mein drittes Bier (auch diesmal in
Bügelflaschen), diesmal ein helles Exportbiert. Ich hatte am Samstag
Brautag und es lief alles zufriedenstellend.
Der Plan war, dass mein Vater während meiner Abwesenheit einmal täglich mit
dem Quirl Sauerstoff zuführt, und ich dann am nächsten Samstag das Bier +
eine Priese Traubenzucker abfülle. Jedoch hab ich nun erfahren, dass ich
dieses Wochenende nicht heimkann.
Kann es also erst in zwei Wochen abfüllen. Ist das ein großes Problem wenn
die Gärung schon solange ausgesetzt hat und das Bier nicht abgefüllt
wird?
Vielen Dank im Voraus für die Antworten.
Und Nein, mein Vater hat leider nicht das Wissen und die Zeit das Bier
abzufüllen :-(
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Senior Member Beiträge: 335 Registriert: 20.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2012 um 17:24 |
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Erstmal willkommen im Forum! Aber ich verstehe nicht ganz, was dein Vater
da tun soll. Machst du jeden Tag den Gäreimer auf und quirlst das Bier? Ich
hoffe nicht, denn so habe ich das verstanden. Bei der Hauptgärung das Bier
in Ruhe ausgären lassen, dann noch ein wenig stehen lassen, damit sich die
Hefe absetzt und dann abfüllen. Du kannst ein normales Obergäriges ohne
Probleme 2 Wochen in der Hauptgärung belassen ohne es zu berühren und dann
abfüllen. Das ist sogar empfehlenswert.
LG
Christian
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2012 um 17:25 |
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Das Bier noch eine Woche stehen zu lassen ist kein Problem.
Mich wundert allerdings, dass ein Export in einer Woche schon durch ist und
die Praktik das Bier jeden Tag aufs neue zu Belüften ist auch nicht ratsam,
sofern nicht irgendwelche guten Gründe dafür vorliegen.
Gruss
Matthias
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 180 Registriert: 15.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2012 um 17:26 |
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Nein, sollte kein Problem sein. Mehr Kopfzerbrechen würde mir die tägliche
Quirlaktion machen, Stichwort Sauberkeit und Infektionen..
Edit: Christian war schneller
Und Matthias auch...
[Editiert am 6.11.2012 um 17:28 von WilliT]
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 200 Registriert: 10.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2012 um 17:27 |
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Da musst dir keine Gedanken machen. Kein Problem.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1232 Registriert: 16.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2012 um 17:27 |
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Um Gottes Willen!!!! Das Bier während der HG einmal täglich quirlen???? Wer
hat dir den so nen Quatsch erzählt???
Lass das Bier bloß ausgären und fass den Gäreimer nach Möglichkeit nicht
an!!! Natürlich kann das Bier 2 Wochen auf der Hefe gelagert werden. Das
ist übrigens sehr förderlich für die Klärung! Optimalerweise dann vorm
Abfüllen nochmal in nen zweiten Gäreimer umschlauchen!
Cheers
Marco
____________________ Als letztes gebraut:
Simcoe Lager, Mint Stout, Caramel Mild Ale
Nächste Projekte:
Strong Altbier, Sorachi Ace IPA, Weizen-Stout
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Antwort 5 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2012 um 17:28 |
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@Tyrion: eine derartige Praktik entbehrt jeder Grundlage!
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 335 Registriert: 20.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2012 um 17:30 |
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Ach ja, ein Export, also untergärig? Dann braucht die Hauptgärung doch
sowieso länger. Also mein letztes Pils hat 2 Wochen HG gebraucht mit der
W34/70 Hefe, das wäre in einer Woche noch nicht durch gewesen. Lass das mit
dem Belüften, das macht keinen Sinn und du hilfst nur bösen Keimen
schneller an dein Bier zu kommen.
LG
Christian
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2012 um 17:34 |
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Hatte mich da jetzt an eine Wyeast Beschreibung zur 1968 London ESB Ale
erinnert: "Dieser Hefestamm ist so ausflockend, dass zusätzliche Belüftung
und Rührung notwendig ist."
Aber selbstverständlich ist tägliches Quirlen ein absolutes no-go.
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Antwort 8 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2012 um 17:36 |
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Stimmt! Und eigentlich steht auch in jeder Anfängerbrauanleitung, dass man
bei Verwendung von Flüssighefen nur zu Beginn kräftig rührt/belüftet.
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2012 um 17:39 |
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Nachträglich Belüften macht nur bei extremen Stammwürzen Sinn, um die Hefe
ein wenig aerob bei Laune zu halten.
Ansonsten ist das sicher eine gute Methode, möglichst wenig Alkohol zu
erzeugen, wenn die Hefe immer wieder aerob Zucker verstoffwechseln darf.
Stefan
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Antwort 10 |
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 6.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 6.11.2012 um 20:26 |
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Okay, vielen Dank für die schnellen und vielen Antworten. Dann ist das Bier
ja erstmal gerettet, und mein Vater ist auch schon informiert, dass er nun
einfach gar nichts mehr machen muss.
Das mit der täglichen Quirlation hab ich einmal in einem Youtube Tutorial
gesehen, und dann kurze Zeit später in einem Zeitungsartikel gelesen, als
ein Brauereistudent kurz erwähnt wie er daheim Bier macht. Aber werd mir
demnächst ein gutes Buch besorgen, hab hier eine sehr sehr gute Bücherei
diesbezüglich
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2012 um 20:37 |
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Ich bin viel zu spät dran
Schon ausreichend Antworten zum Thema vorhanden. Aber ich kann mir trotzdem
nicht verkneifen, anzumerken, dass ich meine OG-Biere grundsätzlich
mindestens 2 Wochen auf dem Geläger lasse (Ausnahme sind Weizenbiere) und
meine UG-Biere sogar mindestens 3 Wochen liegen, ehe ich umschlauche und
abfülle.
Das entsprechende Video sollte für Brauanfänger gesperrt werden ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 12 |
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Member Beiträge: 75 Registriert: 24.9.2012 Status: Offline
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erstellt am: 9.11.2012 um 14:21 |
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Ich klinke mich mal kurz hier mit ein. Ihr schreibt alle, dass 2 Wochen HG
sogar empfehlenswert sein, aber gilt das nur für eine verschlossene Gärung
oder auch für offene? (bzw. Halboffene, ein Deckel oder ein Tuch liegt ja
immer wenigstens drauf)
Mein Bier (ein dunkler Weihnachtsbock) hat auch bald seine erste Woche im
Gärbehälter rum, ich habe aber solangsam ein wenig angst vor Schimmel oder
anderen Keimen, da es wie gesagt offen vergärt. Bis jetzt riecht, schmeckt
und sieht auch noch alles wunderbar aus, will aber nicht riskieren, dass
sich das plötzlich ändert und ich alles wegkippen kann...
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 9.11.2012 um 14:25 |
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Wenn's durch ist und der Restexrakt sich mehrere Tage nicht geändert hat,
kannst du's abfüllen.
Schau mal bei HuM, Schnapsbrenner, ebay und co. Ein 30l-Gäreimer ist mit
Versand und co für 20 EUR zu haben, dann brauchst du nicht offen zu
vergären ;-)
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Antwort 14 |
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Member Beiträge: 75 Registriert: 24.9.2012 Status: Offline
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erstellt am: 9.11.2012 um 16:35 |
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Kann oder sollte? Habs halt auch nen bisschen mit Gewürzen gestopft und
würds daher schon gern solange wir möglich stehen lassen. Aber da es offen
vergärt sollte ich es lieber doch schon abfüllen? Einen Gäreimer werd ich
mir fürs nächste mal sicher besorgen.
[Editiert am 9.11.2012 um 21:03 von SvenF]
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Antwort 15 |
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 6.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 17.11.2012 um 07:53 |
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Bin nun endlich nach Hause gekommen und hab natürlich zuerst mal zum Bier
geschaut.
Hat leider einen leicht fauligen Geruch. Ist das nach zwei Wochen immer
noch normal? Könnte es daran liegen, dass der Schmand an der Oberfläche
nicht regelmäßig abgeschöpft wurde?
Die Hefe ist eine "Bavarian Yeast Trockenhefe" von Alraune oder so ähnlich.
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1277 Registriert: 15.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.11.2012 um 08:11 |
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Wie schmeckt denn das Bier? Faulige Gerüche während oder kurz nach der
Gärung können bei manchen Hefen durchaus schonmal vorkommen, die Bavarian
Yeast kenne ich nicht.
Mit Sicherheit hat es aber nichts mit dem "Schmodder" zu tun (Hopfenreste,
-harze, Trubstoffe), ich schöpfe den meistens nie ab.
Grüße, der saarmoench
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.11.2012 um 08:36 |
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Manche untergärigen Hefen produzieren einen schwefligen Geruch während der
Gärung, der bei der Lagerung aber wieder verschwindet. Deine Hefe kenne ich
jetzt nicht, aber ich würde mir erstmal keine Sorgen machen.
Vergiss nicht, eine Diacetylrast (2-3 Tage auf mindestens 14°C erwärmen) zu
machen.
Gruß Hotte
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Antwort 18 |
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 6.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 14.12.2012 um 23:30 |
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Hallo allerseits.
Die Diacetylrast konnte ich aus zeitlichen Gründen leider nur einen
dreiviertel Tag lang einhalten.
Das Bier ist nun also ca. 3,5 Wochen kühl gelagert (5-10°C) und heute hab
ich mein erstes Bier probiert. Der Hauptgeschmack ist sehr überzeugend,
fruchtig, erfrischend, leicht herb und lecker. Der Kohlensäureanteil stimmt
zu 100%
Nur Vordergründig habe ich immer noch diesen leicht
schwefeligen/bananenartigen Geschmack. Nach dem dritten Schluck stört er
nicht mehr ganz so stark, aber trotzdem ist es ein kleines Manko.
Liegt das Problem an der unzureichenden Diacetylrast? Wird es mit längerer
Lagerzeit besser werden?
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2012 um 08:59 |
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Moin,
schwefeln UND bananig ?
Das sind typische Merkmale eine Weizen- oder Withefe.
Anscheinend ist der Stamm der verwendeten Hefe dieser Gruppe zuzuordnen und
ich würde fast sagen wollen, Du solltest diese Hefe mal für ein obergäriges
(Weizen) verwenden. Das wäre wahrscheinlich ein Aromafeuerwerk
Beide Aromen dürften sich bei hinreichend langer Lagerung nachhaltig
abschwächen.
Ich würde mir da keinen Kopf machen und ganz einfach des Brauers
wichtigstes Werkzeug, die Geduld, bemühen.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 20 |
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Senior Member Beiträge: 203 Registriert: 15.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2012 um 10:12 |
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ich habe auch bald vor mein erstes Untdrgäriges zu brauen. Wenn die HG dann
wirklich so lange braucht, angenommen zwei Wochen, muss die
Flaschennachgärung dann auch so lange dauern wie die HG?
____________________ Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2012 um 11:32 |
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Moin,
im Prinzip lautet die Faustformel dafür:
Nach 5 bis 7 Tagen verkoste ich die erste Flasche (Wöchnerin).
Ist die Karbonisierung ok, geht das Bier in die Kühlung zur Reifung.
Ist die Karbonisierung noch nicht ok, lasse ich das Bier weiter bei
HG-Temperatur stehen.
Es gibt dafür eigentlich keine reale Faustformel weil es unterm Strich
zuviele Einzelparameter sind.
Deshalb gilt die Devise:
Ein Brauer sollte den Weg seines Bieres durch regelmässige Verkostungen
begleiten
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 22 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2012 um 17:29 |
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Mal wieder muss ich davon abraten UG und Flaschengärung passen nicht
zusammen. Ich braue fast nur UG, 2 Wochen hat es bei mir immer gedauert.
Wohl gemerkt ist die HG dann noch nicht durch. Ich schlauche auf Fässer
grün. Danaxh bleiben die Fässer 4 Wochen bei HG Tempertur stehen. Erst dann
kann man sich sicher sein, da tut sich nix mehr. Die Hefen arbeiten zum
teil so langsam, dass es nicht messbar ist. Ich habe auch schon
Dlaschengährung und UG gebraut. Mal ein kleiner Bericht:
3 Wochen Hauptgärung, SVP bei 3 Plato stehen geblieben. Danach mit Speiße
auf Föaschen gefüllt. 3-4 Wochen Nachgährung, dann ab nahe 0Grad
Kaltlagerung. Für 8 Wochen. Hier und da mal genascht, alles gut soweit.
Nach der Kalteeifung sprudelte das Bier aus der Flasche. Alles musste ich
2-3 mal entlüften. Die Hefe bleibt als Bodensatz in der Flasche. Das erste
Glas ist immer top, schön klar und schmeckt wie man sich ein UG wünsht bei
den letzten 0,2 l kommt die Hefe mit und es schmeckt fast nach OG. Es ist
eiegentlich unmöglich keine Hefe mit zu bekommen.
Soweit meine Erfahrung mit sicherheit gibt es 1000 erfahrene Brauer hier
die das erfolgreich in Flaschen machen. Meine Erfahrung, ist leider, UG nur
in Fässern plus Spundaparat. Dann kann man es in sechs Wochen schon gut
trinken.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 23 |
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