Gast
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erstellt am: 15.5.2005 um 12:47 |
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Hi Weizenbierfreunde,
Markus Herrmann hat sich dieses Verfahren ausgedacht. Steht in der
Flaschenpost Nr. 17 des VHD: Mit diesem Verfahren soll man dieses
Bananenaroma im Weizenbier erreichen. Verantwortlich dafür sind zwei Ester:
Ethylacetat und Isoamylacetat. Für die Bildung dieser Ester ist Glucose
notwendig. Es ist nun so, dass zu 90% Maltose (Maltose ist eine
Doppelzucker, gebildet aus zwei Glucosemolekülen) beim Maischen gebildet
wird, nur 10% sind Glucose. Es gibt im Malz ein Enzym, die Maltase, welche
Maltose in 2 Glucose aufspaltet und diese hat dummerweise ihr
Wirkungsoptimum bei 45°C. Das Verfahren sieht jetzt eine 50:50 Aufteilung
der Maische vor. Die erste Hälfte wird ganz normal hochgefahren von der
Einmaischtemperatur von 35°C auf 62°C, hier eine ausfürliche Rast. Bildung
von Maltose. Zu der zweiten Hälfte, welche bei 35°C rastet, wird jetzt
diese maltosereiche Maische zugegeben und so die gesamte Maische auf 45°C
gebracht. Hier wird eine Rast gehalten, um die Maltose durch die Maltase in
Glucose zu spalten. Die weitere Vorgehensweise entweder per Infusion oder
Dekoktion.
Ich denke, dieses Verfahren wäre es wert, mal ausprobiert zu werden. Was
meint ihr?
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2005 um 13:45 |
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Hallo Wolf!
Zitat: | Ich denke, dieses
Verfahren wäre es wert, mal ausprobiert zu
werden. |
Ich denke, da denkst du richtig!
Einfacher wäre natürlich ein Enzym, das direkt aus der Amylose und dem
Amylopektin die Glucose abspaltet. Müsste es ja theoretisch auch geben...
ist mir aber nicht bekannt. Oder kennt jemand eine Amylase, die ähnlich wie
die beta-amylase vorgeht, nur eben nicht immer zwei sondern ein
Glucosemolekül abspaltet?
Eine weitere Möglichkeit, bei der man einen Bottich weniger einsetzt wäre
ein "umgekehrtes" zubrühen. Also die Maische mit weniger Brauwasser
einmaischen und bei 62°C schön Maltose bilden. Dann mit kaltem Brauwasser
auf die eigentliche Hauptgussmenge auffüllen und dabei die 45°C einstellen.
Von da dann wie gewohnt fortfahren. Einziger Nachteil dürfte wohl die
Dickmaische bei 62°C sein. Aber wenn man recht kaltes Wasser dazugibt kann
die Menge des Wassers minimiert werden. So braucht man bei 15°C kaltem
Wasser 36% und bei 10°C kaltem Wasser 32%. Natürlich nicht auf den
Hauptguss bezogen, sondern auf die Liter Maische, die man hat!
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 1 |
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Gast
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erstellt am: 15.5.2005 um 15:03 |
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Hi Malte,
Zitat: | Also die Maische mit
weniger Brauwasser einmaischen und bei 62°C schön Maltose bilden. Dann mit
kaltem Brauwasser auf die eigentliche Hauptgussmenge auffüllen und dabei
die 45°C einstellen. |
Meinst du nicht, dass das
zur Folge hat, dass die Maltase bei 62°C nachhaltig geschädigt wird?
Deshalb eine Zweiteilung der Maische.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2005 um 16:20 |
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Jo ich glaube genau da liegt der Knackpunkt - die Maltase wird doch bei
62°C inaktiviert. Deshalb muss zumindest ein Teil der Würze bei
Einmaischtemperatur(z.b. 37°C) belassen werden...
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2005 um 16:35 |
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Hallo Wolf und Thrawn!
Enzyme sind ja, einfach gesagt, Eiweiße. Die werden bei 80°C denaturiert.
Ein Temperaturoptimum hat jedes Enzym, aber wirklich zerstört werden sie
erst bei 80°C!
Ein Beispiel dafür ist das absteigende Infusionsverfahren. Es wird warm
eingemaischt (sagen wir mal 76°C) und dann abgekühlt. Besser dabei ist, das
erst die alpha- und danach die beta-Amylasen arbeiten. Erst die
Stärkeketten aufspalten und dann Maltose bilden. Danach kommt die
Proteinase, dann z.B. die Maltase und bei 35-40°C dann noch die
beta-Glucanasen!
Wenn das Enzym Maltase bei 62°C in der Maische zerstört würde, wie hätte es
denn dann das Darren überlebt???
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2005 um 16:39 |
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Naja auch wieder war, aber dennoch werden die Enzymgruppen geschädigt. Wenn
Du die Darrzeit verlängerst geht auch Deine Enzymanzahl runter.
Wahrscheinlich würde es schon klappen, aber dann doch nur mit einer
erheblichen Rastzeitverlängerung, oder?
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2005 um 17:02 |
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Man sieht das ja schon bei den Abdarrtemperaturen der einzelnen Malze:
Diastasemalz unter 80°C, Pilsner knapp über 80°C und Münchner über
100°C.
In dieser Reihenfolge nimmt ja auch die Enzymzahl des Malzes ab!
Das die Maltase sich über die 62°C nicht freut ist klar, aber es sind ja
nur 17°C über dem Optimum. Wir Menschen geben ja bei 50°C auch nicht gleich
den Löffel ab!
Das die Rast länger dauern müsste ist schon klar, aber ich denke nicht
unbedingt erheblich länger. Genau weiß ich es aber nicht.
Ich erinnere mich aber auch an ein ähnliches Problem mit Glucan. Der
Wirkung der beta-Glucanase wird die Wirkung eines anderen Enzyms
vorausgesetzt, dass bei über 60°C arbeitet. In dem Fall ging es dann nicht
mehr. Nur warum weiß ich nicht mehr. Ob es an dem Enzym oder einfach an der
Praxis lag...
Was ich grade noch gelesen habe ist, dass auch Minima und Maxima spezifisch
sind. Leider stand da natürlich nicht was außerhalb des bereiches passiert.
Aber es klang schon sehr nach endgültigem Feierabend.
Aber um zu unserem Problem zurückzukommen: Ich schätze die Maltase kann die
62°C noch gut verkraften. Die ist stark!
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2005 um 17:13 |
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Zitat: | Aber um zu unserem
Problem zurückzukommen: Ich schätze die Maltase kann die 62°C noch gut
verkraften. Die ist stark!
Gruß Malte |
Hoffentlich so stark wie Deine Hefe.
Nene keine Angst ich bin mir sicher das mit der Hefe wird kein Problem
-vielleicht schmeckts dadurch schön fruchtig - wer weiß???
Auch hier beim Weizenmaischprogramm - letztendlich wird nur der Praxistest
gewissheit bringen...
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2005 um 17:27 |
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Zitat: | Hoffentlich so stark wie
Deine Hefe |
Die ist zwar stark, aber die Maltase ist stärker! Kommt ja schließlich von
Maltose, und Maltose kommt von Malte
Zitat: | vielleicht schmeckts
dadurch schön fruchtig - wer weiß??? |
Bitte nicht! hab doch extra so eine geringe Stw. gewählt, damit das ein
richtig schön schlankes und trockenes Pilschen wird! Sonst hätte ich ja
gleich ein Kölsch brauen können... ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 8 |
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Gast
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erstellt am: 15.5.2005 um 18:22 |
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Hallo,
den Praxistest dieses Verfahrens werde ich bald nachliefern können. Züchte
mir gerade eine Weizenbierhefe heran, dann gehts los. Ich werde allerdings
zur Sicherheit und weil es bei mir nicht an Pötten mangelt, die Maische
teilen, obwohl ja möglicherweise die Maltase die 62°C überlebt. Zitat: | Wenn das Enzym Maltase
bei 62°C in der Maische zerstört würde, wie hätte es denn dann das Darren
überlebt??? |
Das kann man jetzt nicht unbedingt miteinander vergleichen, da das Malz
beim Abdarren nur noch wenige Prozent Feuchtigkeit enthält. Würde man das
noch feuchte Grünmalz sofort auf Abdarrtemperaur bringen, würden sämtliche
Enzyme unweigerlich zerstört werden.
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2005 um 18:36 |
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Zitat: | Das kann man jetzt nicht
unbedingt miteinander vergleichen, da das Malz beim Abdarren nur noch
wenige Prozent Feuchtigkeit enthält. Würde man das noch feuchte Grünmalz
sofort auf Abdarrtemperaur bringen, würden sämtliche Enzyme unweigerlich
zerstört werden. |
Das es schon etwas anderes ist klar, aber wieso werden die Enzyme in den
trockenen (<10% H2O) Malzkörnern nicht denaturiert?
Fest steht das Abdarrtemperaturen von mehr als 80°C die Enzyme im Malz
stark belasten. Und die Schwelkphase wird ja in erster Linie angewendet,
weil ein sofortiges starkes Aufheizen zu Darrglasigkeit führt, weil das
Wasser nicht so schnell entweichen kann wie die trockene Luft es gerne
hätte!
Enzyme brauchen wässriges Millieu um zu arbeiten. Dort denaturieren sie
demnach auch. Wieso denaturieren sie bei einer Abdarrtemperatur von 85°C
noch nicht? Und auch im Münchner Malz sind noch gut Enzyme, obwohl es mit
über 100°C abgedarrt wird!
Warum???
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 15.5.2005 um 18:55 |
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Hallo Malte,
ob das jetzt so ist, wie ich sage, weiß ich nicht, aber ich erkläre mir das
so, dass das schon trockene Malzkorn die Enzyme, die sich in den inneren
Schichten des Malzkornes befinden, etwas vor den hohen Temperaturen
schützt. Beim Narziß habe ich das irgendwo gelesen, weiß aber die Stelle
nicht.
Auf jeden Fall habe ich mal aus Grünmalz Rauchmalz im Räucherofen
herstellen wollen. Dabei ging die Temperatur viel zu hoch und
offensichtlich ist dann ein Großteil der Enzyme kaputt gegangen, was ich
dann an der positiven Jodprobe gemerkt habe.
Grüße
Wolfgang
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Junior Member Beiträge: 40 Registriert: 29.5.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2005 um 20:26 |
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Hallo Wolfgang,
ich wollte das auch mal demnächst ausprobieren und schauen ob das
klappt.
Da ich auch manchmal im HBF mitlese, da war ein interesante Diskussion ums
selbe Thema.
Hier ein Link zum interesanten Beitrag von Tobias Kandler:
http://lists.bonis.de/pipermail/hbf/2005q2/003304.html
Auch der Rest der Diskussion ist lesenswert.
Wenn Du praktische Erfahrungen gemacht hast, dann teile sie uns bitte
mit.
Auch eine Kostprobe würde mich interesieren??
In diesen Sinne wünsche ich Dir gut Sud
Sirak
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Antwort 12 |
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Gast
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erstellt am: 15.5.2005 um 22:15 |
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Hallo Sirak,
zuerst habe ich von dem Verfahren im HBF gelesen und dann, da ich jetzt
Mitglied im VHD bin, in der Flaschenpost. Tobias Kandler hat das Verfahren
auch etwas ausführlicher beschrieben. Ist auch nicht viel aufwendiger als
das Dekoktionsverfahren. Walter Simon alias Ladidel nervt in diesem Forum,
wenn er bei jeder Gelegenheit Trockenbackhefe zum Brauen von Weizenbier
empfiehlt.
Ich kann hier nur noch mal ausdrücklich von der Verwendung von Backhefe,
egal ob trocken oder frisch, für die Vergärung einer Weizenbierwürze
abraten. Nachdem ich mir nach und nach einige Liter von diesem Gebräu
reingezogen habe, habe ich den Rest in den Ausguss gekippt.
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2005 um 22:46 |
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Zitat: | Trockenbackhefe zum
Brauen von Weizenbier |
Bäääh!
Kein weiterer Kommentar! ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2005 um 10:51 |
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Wie komme ich eigentlich an die besagte Hobbybrauerfachzeitschrift
'Flaschenpost' ran?
Wo kann ich denn dafür ein Abbo ordern? Ist die gut? Was kostet die
denn?
Meines wissens denaturieren die Enzyme im Münchener Malz schon - deshalb
sollte die maximale Schüttung ja auch 85% betragen. Außerdem ist ja das
Maischverfahren aus diesem Grund(wenige Enzyme) zu intensivieren. Ansonsten
wäre das ja eher unsinnig, da Münchener Malze ja eigentlich sowieso schon
überlöst sind, und somit prinzipiell ein knapperes Maischprogramm als bei
Pilsener Malzen zu erwarten wäre. Es verrecken halt nicht alle Enzyme,
deshalb bleiben immer ein paar Kandidaten über, die dann halt noch zum
jeweilign Tem,peraturoptimum zur verfügung stehen.
Beim abfallenden Infusionsverfahren(England: Einmaischen bei 80°C, dann
abkühlen!) muss ja auch berücksichtigt werden, das diese Maischverfahren
sehr lange (die ganze Nacht, also teilweise bis zu 16 std.) dauern. Eben
aus dem Grund das nur noch wenige Enzyme zur Arbeitsverrichtung vorhanden
sind. Heute kann man das zwar durch künstliche Enzymzugaben beschleunigen,
aber das wollen wir doch nicht, oder???
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Antwort 15 |
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Gast
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erstellt am: 16.5.2005 um 15:13 |
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Hallo Thrawn,
die Flaschenpost bekommst du als Mitglied vom VHD. Du kannst dir aber bei
www.hausgebraut.de ein Probeexemplar zuschicken lassen.
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2005 um 17:56 |
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@ Thrawn
So genau war mir das absteigende Infusionsverfahren jetzt nicht bekannt.
Wenn es so lange dauert wird es wohl kaum eine lukrative Verwendung
finden.
Wie gesagt, ich weiß nur dass es dieses Verfahren gibt. Wie es umgesetzt
wird ist mir unbekannt!
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2005 um 18:26 |
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@ Wolf
Und wie wird man da Mitglied? Muss ich da ne Qualifikation oder sowas
aufweisen, bzw. was bedeutet VHD?
@ Malte
Also mir ist das absteigende Infusionverfahre eben nur als ein ziemlich
langwieriges Traditionsverfahren bekannt, das so heute sicherlich nicht
mehr häufig zur Anwendung kommt.
Ähnelt ein wenig dem digerieren wobei man ja kalt (oder bei 35°C???)
Eingemaischt hat, und das ganze dann über Nacht hat ziehen lassen. Hat z.b.
unsere Brauerei bis 1969 noch für die herstellung von dunklem Exportbier
verwendet. Habe ich auf jeden Fall auf nem alten Maischzettel
gefunden...
Heutzutage hauen die Briten doch wahrscheinlich eh Enzyme rein?
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Antwort 18 |
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Gast
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erstellt am: 17.5.2005 um 00:55 |
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Hallo Thrawn,
da musst du nur die Anmeldung ausfüllen und abschicken, mehr nicht. VHD
heißt Vereinigung der Haus- und Hobbybrauer in Deutschland e.V.
Die absteigende Infusion ist mir schon bekannt. Du maischst bei 73°C ein,
isolierst den Bottich entsprechend. Nur ohne Rührwerk ist das Verfahren
nicht praktikabel. Deshalb habe ich das bisher noch nicht ausprobiert.
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.5.2005 um 10:21 |
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@ Thrawn
Bei der Digestion wird spviel ich weiß bei 18°C eingemaischt und dann eben
über Nacht quasi Eingeweicht und dadurch die Enzyme aktiviert.
Ihr habt das früher gemacht? Weißt du da mehr drüber???
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 20 |
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Gast
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erstellt am: 17.5.2005 um 13:23 |
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Hallo Wolf,
das ist eine sehr interessanter Bericht. Was mich jetzt brennend
interessieren würde ist der Unterschied beim Stoffwechselweg der Hefe in
Bezug auf die Esterbildung. Ist es wirklich so, daß diese Aromabildung
durch die Aufnahme von Maltose oder GLucose sich so stark unterscheidet?
@Malte: Der Wassergehalt spielt für das Denaturieren eine sehr
entscheidende Rolle. Bei geringem Wassergehalt ist die dreidimensionale
Struktur der Proteine besser geschützt. Sie die Proteine vollständig in
Wasser gelöst sind sie um einiges empfindlicher. Ich glaube nicht das die
wichtigen Enzyme beim Maischen in wässrigen Milieu wirklich längere Zeit
unbeschadet überstehen.
Tschüß
Niko
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Gast
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erstellt am: 17.5.2005 um 13:45 |
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Hi Niko,
wie die Hefe aus Glucose diese Ester bildet und warum nicht aus Maltose
oder nur zu einem geringen Mass, das weiß ich (noch) nicht. Ich werde
demnächst ein Weizenbier nach dem Verfahren brauen, da weiß ich dann
praktisch, ob sich diese Ester bilden oder nicht.
@all
Das kalte Eimaischen über Nacht habe ich schon des öfteren praktiziert, in
erster Linie aus organisatorischen Gründen und damit die Enzyme schon mal
in Lösung gehen können.
Grüße
Wolfgang
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Gast
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erstellt am: 19.5.2005 um 12:27 |
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Hallo,
was ich jetzt in einem anderen Forum erfahren habe und was ich auch bei
Narziß nachgelesen habe, ist die Tatsache, dass Bierhefe dieses Enzym
Maltase schon enthält und/oder produziert. Also müsste deshalb jedes Bier
dieses Bananenaroma besitzen. Da dieses aber nicht der Fall ist, muss sich
einer irren. Deswegen muss unbedingt ein Praxistest her. Bis Montag müsste
ich genügend Hefe beisammen; dann gehts los.
P.S.: Habe jetzt an Markus Herrmann eine email geschickt. Bin mal auf die
Antwort gespannt.
Grüße
Wolfgang
[Editiert am 19/5/2005 von Wolf]
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2005 um 14:44 |
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Hallo Wolf
Danke für die Informationen bezüglich des Vereins! Der klingt rechte
nett...
Wegen Narzis: Habe mir die aktuelle(7 Auflage) besorgt. Dort schreibt er
über ein verfahre das ziemlich genau dem Herrmann-Maischverfahren
entsprechen dürfte. Geht auch über die Problematik ein, das zwar Maltase
schon vorhanden ist, aber nichts zum abbauen hat(bei 44°C und ph5,1).
Deshalb erst diese Maltoserast (62°C)erforderlich ist. Dann eben diese
Maltose bei 44°C weiter abbauen...usw.
Hallo Malte
also auf dem Sudzettel von 1969 steht folgendes:
Malzschüttung in Prozent umgerechnet!)
57,5% Münchener Malz
35% Pilsener Malz
7,5 % Cara Dunkel
zus. 1,75% Röstmalz
Einmaischen bei 20°C (oder mit 35°C auf 20 fallend? um18,00Uhr) digerieren
bis um 4.00 Uhr
Aufheizen der Maische auf 37°C mit Rast(keine Zeitangabe vermutlich 30
min)
Aufheizen auf 52°C in 15 min Maische teilen (50 : 50)
Teilmaische aufheizen auf 62°C in 10 min; Rast 20 min
Teilmaische aufheizen auf 72°VC in 1o min; Rast 20 min
Aufheizen zum Kochen und 15 min kochen
Aufmaischen auf 65°C Rast der Gesamtmaische (keine Zeitangabe vermutlich 30
min) Maische teilen
Teilmaische auf 72°C in 10 min; Rast 20 min
aufheizen zum kochen und 10 min kochen
aufmaischen auf 77°C; 10 min Läuterruhe;
Abläutern
Wurde aus Zeitorganisatorichengründen und um die Enzymarbeit zu
'optimieren' - gemacht.
Bei besonderheiten steht noch: Bruch: deutlich ; Würze: schön, feurig,
blank
Wir haben dann 1971 das 'neue'(bis heute aktuell!) Sudhaus bekommen. Seit
dem wurde ein neues kurzeres Maischprogramm gefahren. Bis 1986 hatten wir
ein dunkles noch im Standartsortiment'. 1996 war dann der letzte Sondersud
des dunklen Lagerbieres vom Kappler...
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Antwort 24 |
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